Das Motiv der Phyllis, die auf dem Rücken des Philosophen Aristoteles reitet, ist ein beliebter Schwank. Gerne wird darüber gewitzelt, wie der alte Greis sich von einem jungen Kammerfräulein bloßstellen lassen konnte und wie Phyllis es schaffte, die rationale Vernunft des Weisen mit ihrer Weiblichkeit auszuschalten. Allerdings steckt hinter diesem Motiv mehr, als man vermutet. Dies bringt mich dazu, die Umstände und vor allem die Beweggründe von Phyllis zu hinterfragen und zu untersuchen. Daher beschäftigt sich die Arbeit mit folgender Frage: Ist Phyllis eine böse Verführerin, die Aristoteles überlistet oder ist sie eine verletzte Minneheldin, die ihre zerstörte Liebe rächt?
Um diese Frage beantworten zu können, wird sich im ersten Kapitel zunächst der Begriffserklärung der Begriffe List und Rache gewidmet und gefragt, inwieweit diese Begriffe auf Phyllis und ihr Verhalten zutreffen. Im weiteren Verlauf erfolgt eine Zusammenfassung der Erzählung Aristoteles und Phyllis, welche für die Bearbeitung der Forschungsfrage eine wichtige Rolle spielt. Im zweiten Teil des ersten Kapitels wird auf Phyllis als Person eingegangen und den Verlust ihres Geliebten, ausgelöst durch Aristoteles. Das zweite Kapitel behandelt den Ort der Vergeltung, den Baumgarten, welcher mit Hilfe des Textes „Geschlechtsverkehr" in Diskursen des 12. und 13. Jahrhunderts“ von Gert Hübner analysiert wird.
Im zweiten Abschnitt des zweiten Kapitels wird sich der Thematik der Minnesklaven gewidmet und im dritten und letzten Kapitel wird das Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Kapitel:
- 1. List und Rache
- 1.1. Inhaltsangabe Aristoteles und Phyllis
- 1.2. Alexander und Phyllis
- 2. Kapitel:
- 2. Der Baumgarten und der Racheplan
- 2.1. Minnesklaven
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Motiv der Phyllis, die auf dem Rücken des Philosophen Aristoteles reitet. Der Schwank über den alten Greis, der sich von einem jungen Kammerfräulein bloßstellen lässt, wirft die Frage auf, ob Phyllis eine böse Verführerin ist, die Aristoteles überlistet oder eine verletzte Minneheldin, die ihre zerstörte Liebe rächt. Die Arbeit analysiert Phyllis' Beweggründe, ihre List und ihre Rache, und erforscht die Bedeutung des Baumgartens als Ort der Vergeltung.
- Die Rolle von List und Rache in der Geschichte von Phyllis
- Der Verlust von Phyllis' Liebe und ihr Plan der Vergeltung
- Die Analyse des Baumgartens als Ort der Vergeltung
- Die Bedeutung von Minnesklaven im Kontext der Geschichte
- Die Darstellung von Phyllis als verführerische Figur oder verletzte Minneheldin
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Motiv der Phyllis, die auf Aristoteles reitet, vor und erläutert die Forschungsfrage: Ist Phyllis eine böse Verführerin oder eine verletzte Minneheldin? Die Einleitung skizziert die Vorgehensweise der Arbeit und erläutert die Themenbereiche der einzelnen Kapitel.
1. Kapitel: List und Rache
Das erste Kapitel befasst sich mit den Begriffen List und Rache, die für Phyllis' Verhalten entscheidend sind. Der Abschnitt 1.1. fasst die Erzählung „Aristoteles und Phyllis“ zusammen, welche als Grundlage für die Analyse der Forschungsfrage dient. Im Abschnitt 1.2. wird Phyllis' Verlust ihres Geliebten und ihr Plan der Vergeltung gegen Aristoteles dargestellt.
2. Kapitel: Der Baumgarten und der Racheplan
Das zweite Kapitel behandelt den Ort der Vergeltung, den Baumgarten. Der Abschnitt 2.1. analysiert den Baumgarten mit Hilfe des Textes „,>Geschlechtsverkehr< in Diskursen des 12. und 13. Jahrhunderts“ von Gert Hübner und „Das Paradies ein Garten der Garten ein Paradies\" von Ursula Frühe. Der zweite Teil des Kapitels widmet sich der Thematik der Minnesklaven und nutzt den Aufsatz „Der Topos von den Minnesklaven“ von Friedrich Maurer.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen List, Rache, Minne, Vergeltung, Baumgarten, Minneheldin, verführerische Figur, Schwank, Aristoteles, Phyllis, Alexander, König Philipp, Königin.
- Arbeit zitieren
- Fulya Sen (Autor:in), 2019, Das Verhältnis von Aristoteles und Phyllis. Böse Verführerin oder verletzte Minneheldin?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/983947