Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Was ist eine Medienresonanzanalyse?
2.1 Definition
2.2 aktueller Forschungsstand
2.3 Aufgaben und Chancen
2.4 Grenzen und Risiken
2.5 Auslegungsarten einer MRA
2.5.1 Langzeit-Clip-Trecking-Analyse
2.5.2 Ad-hoc-Auswertung
2.5.3 Taktisch orientierte Analyse
2.5.4 Umfeldanalyse/Konkurrenzanalyse
3 Bestandteile einer Medienresonanzanalyse
3.1 Kennzahlen
3.2 Erhebungsdaten
3.3 Kategorien
3.3.1 Inhaltliche Kategorien
3.3.2 Formale Kategorien
3.4 Variablen und Variablenausprägungen
3.5 Anforderungen an eine strategische Evaluation
3.6 Kriterien
3.7 Ablauf einer Medienresonanzanalyse
3.8 Projektbericht
4 Benchmarking
4.1 Einführung
4.2 Definition
4.3 Ablauf
4.4 Arten
4.4.1 Prozess - Benchmarking
4.4.2 Produkt – Benchmarking
4.4.3 Strategisches – Benchmarking
5 Anwendungsgebiete von Social Media
5.1 Facebook
5.2 Twitter
6 Durchführung der Medienresonanzanalyse am Beispiel des Smartphone ,,Samsung Galaxy S7‘‘
6.1 Forschungsfrage/Erkenntnissinteresse
6.1.1 Qualität
6.1.2 Kommunikation-Galaxy S7 als bestes Smartphone
6.1.3 Social Media Beiträge
6.2 Medienauswahl
6.3 Clippings
6.4 Kodierung-Onlinezeitschriften
6.5 Kodierung-Social Media
6.6 Auswertungsbogen
7 Auswertung
7.1 Onlinezeitschriften
7.1.1 Zusammenfassung
7.2 Social Media
7.2.1 Zusammenfassung
8 Verbindung zum Benchmarking
9 Fazit
Literaturverzeichnis
Anhangsverzeichnis
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Erhebungsdaten einer Medienresonanzanalyse
Abbildung 2 Schema der Kategorienbildung
Abbildung 3 Anforderungen an strategische PR-Evaluation
Abbildung 4 Ablaufschema einer Medienresonanzanalyse
Abbildung 5 Schema einer Input-Output Analyse
Abbildung 6 Ablaufschema des Benchmarkingprozesses
Abbildung 7 Unternehmensprofil von Sony Mobile auf Facebook
Abbildung 8 Follow-Button
Abbildung 9 Unternehmensprofil Samsung Galaxy auf Twitter
Abbildung 10 Ausschnitt aus dem erstellten Pressespiegel
Abbildung 11 USP des ,,Samsung Galaxy S7
Abbildung 12 Ausschnitt aus dem erstellten Pressespiegel
Abbildung 13 Screenshot der Kennzahlen aus Twitter
Abbildung 14 Bewertungsbogen
Abbildung 15 Säulendiagramm der Kennzahlen Q1 und Q2
Abbildung 16 Säulendiagramm der Kennzahl Q3
Abbildung 17 Abbildung der Kennzahl Q5
Abbildung 18 Wortwolke aus Kennzahl K5 und K6
Abbildung 19 Facebook Beitrag vom 19.März
Abbildung 20 Facebook Beitrag vom 7. April
Abbildung 21 Facebook Beitrag vom 10. April
Abbildung 22 Twitter Beitrag vom 17. März
Abbildung 23 Twitter Beitrag vom 29. März
Abbildung 24 Twitter Beitrag vom 2. April
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 Variablentypen im Überblick
Tabelle 2 Kennzahlen der Kategorie Umfang
Tabelle 3 Bewertungsschema für die Kennzahl Q6
Tabelle 4 Kennzahlen der Kategorie Kommunikation Galaxy S als bestes Smartphone
Tabelle 5 Kennzahlen der Kategorie Facebook
Tabelle 6 Punktesystem für die Kategorie Facebook
Tabelle 7 Kennzahlen der Kategorie Twitter
Tabelle 8 Färbungen der Onlinezeitschriften
1 Einleitung
Häufig wird viel Geld in PR-Maßnahmen investiert, aber der Auswertung des Ergebnisses wird im Nachhinein keine so große Aufmerksamkeit gewidmet, was Schade ist. Bevor Entscheidungen über konkrete PR-Maßnahmen getroffen oder gar PR- Strategien entwickelt werden können, gilt es aus Unternehmersicht, ein deutliches Bild von den Medien und den durch sie transportierten Inhalten über die eigenen Produkte zu gewinnen. Um all diese Informationen aufnehmen, strukturieren und anschließend bewerten zu können haben sich Medienresonanzanalysen als besonders geeignet erwiesen. Besonders über soziale Medien haben Nutzer eine weitreichende Plattform, um ihre Einstellungen und Meinungen über Produkte mit der ganzen Welt zu teilen, denn ein Smartphone Kauf ist für viele ein high Involvement Produkt. D.h. viele Personen investieren viel Zeit bei der Informationssuche ihrer Produktfavoriten, sowie den Produktalternativen im Web, bevor sie letztendlich ein Smartphone kaufen. Umso wichtiger ist es daher für Smartphone Hersteller zu wissen, wo ihr eigener Stand1 in diesem Bereich ist, also wie die Kundenbewertungen zu ihren Produkten ist, was Leute in Blogs über die Smartphonemodelle schreiben und vor Allem, was Fachleute in den Fachzeitschriften über das Produkt schreiben und wie sie es beurteilen. Denn diese Faktoren haben einen großen Einfluss auf die Kaufentscheidung und auch auf das Image des Produktes und der Marke selber.
Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist die Konzeption einer Medienresonanzanalyse, um die mediale Marktresonanz von Smartphones anhand von eigens definierten Bewertungsmerkmalen in Onlinezeitschriften und Social Media Beiträgen zu messen. Die fertig konzipierte Medienresonanzanalyse soll die Intention haben den Smartphoneherstellern einen Überblick über die Wahrnehmung der Journalisten und der potenziellen Kunden über deren Produkte zu geben, sowie eine fachliche Beurteilung über die Produkteigenschaften des Gerätes zu ermöglichen. Dabei wird ein Konzept erarbeitet, dass auf jedes Smartphone gleich anwendbar ist. Einen großen Stellenwert besitzt auch das Thema Benchmarking, dass für die Smartphone Hersteller untereinander von großer Bedeutung ist. Schließlich wird das Benchmarking in seinen Grundzügen vorgestellt und es werden Handlungsempfehlungen für die MRA gegeben, sodass sie in der MRA implementiert werden.
Die größte Herausforderung liegt darin, ein Bewertungsschema für die MRA zu finden, dass Social media Beiträge bewertet und trotzdem den Gütekriterien der Reliabilität, Objektivität und Validität entspricht. Dabei muss das Bewertungsschema unter den verschiedenen Smartphone Herstellern vergleichbar sein.
Als Grundlage für den theoretisch/wissenschaftlichen Teil dieser Arbeit dient die aktuelle Literatur über Medienresonanzanalysen und Inhaltsanalysen, angefangen mit dem aktuellen Forschungsstand über die Möglichkeiten und Chancen von Medienresonanzanalyse, bis hin zum Codebuch und der Kategorienbildung. Darüber hinaus werden aktuelle Auslegungsarten der Medienresonanzanalyse vorgestellt. Danach wird der Ablauf einer MRA vorgestellt. Auch die Grundsätze des Benchmarkings im Bezug auf Online und Social Media werden erläutert. Der praktische Teil dieser Arbeit bildet dann die Hauptkomponente, wo das Konzept nach und nach aufgebaut wird und später am Praxisbeispiel durch ein Smartphone angewendet wird. D.h. es werden Kennzahlen aufgestellt und geprüft, nach denen Onlinezeitschriften untersucht und bearbeitet werden. Nachdem das Konzept für die Medienresonanzanalyse erarbeitet ist, wird die Anwendung der MRA anhand eines Smartphone Modelles praktisch durchgeführt. Im Fazit werden dann nochmal die wichtigsten Erkenntnisse dieser Arbeit zusammengefasst und die Vorgehensweise, sowie die Konzeption der MRA kritisch reflektiert.
2 Was ist eine Medienresonanzanalyse?
2.1 Definition
Die MRA ist ein klassisches Instrument für die Erfolgskontrolle der PR-Arbeit. Mit Hilfe der Medienresonanzanalysen können Veröffentlichungen in den Medien, unabhängig davon, um welche Form des Mediums es sich handel, sei es in den Printmedien, das Radio, Fernsehen oder Online Medien2, von verschiedenen Kriterien beurteilt werden. Numrich bezeichnet MRA auch als inhaltlich qualitative Auswertungen von Medienberichten.3 Sie geben zum Beispiel Auskunft über die Fremdwahrnehmung eines Produktes oder Unternehmens. Dabei wird der Fokus der Medienresonanzanalyse auf das Erkenntnisinteresse gelegt.4 D.h., eine Medienresonanzanalyse setzt voraus, dass Unternehmen oder Organisationen bestimmte Hypothesen aufstellen müssen, um einen Nutzen von einer Medienresonanzanalyse zu haben. Diese werden dann durch die Auswertung der Medienresonanzanalyse belegt oder widerlegt. Der Umfang der Analyse hängt von der Komplexität und dem Erkenntnissinteresse bzw. von der Fragestellung ab. Bei diesen Hypothesen geht es beispielsweise darum, dass ein Unternehmen die Medienberichte eines neu eingeführten Produktes auf ihre Resonanz untersucht, da die Hypothese, die es zu beantworten gilt, lautet: die Medien berichten über das Produkt unzureichend und gehen dabei nicht im ausreichenden Umfang auf den USP des Produktes ein, wie das Unternehmen es erwartet hatte.
2.2 aktueller Forschungsstand
Zu Beginn beschränkten sich die Medienresonanzanalysen auf die Untersuchungen zu Politikberichterstattungen.5 Im Ersten Weltkrieg wurden massiv Propaganda und Gegenpropaganda eingesetzt, um den Feind zu verwirren. Im Zweiten Weltkrieg ist dieses Instrument schließlich perfektioniert worden. Heute werden Medienresonanzanalysen neben der politischen Kommunikationsforschung auch an Gewaltforschungen, Forschungen über Minderheiten, sowie Public Relations angewandt.6 Vor allem im Bereich von Public Relations haben sich zahlreiche Agenturen gebildet, die sich auf Medienresonanzanalysen spezialisiert haben und dieses Analyseinstrument verschiedenen Branchen als Dienstleistung anbieten.
2.3 Aufgaben und Chancen
Mittels der Medienresonanzanalyse können verschiedene Ziele verfolgt werden. Es kann beispielsweise ein Trend erkannt werden oder mittels Benchmarking lassen sich die Analyseergebnisse eines Produktes A mit den Ergebnissen des Produktes B des Konkurrenzunternehmens vergleichen. Des Weiteren können derartige Informationen und Analyseergebnisse helfen mehr Transparenz und Nutzen für die eigene Medienarbeit zu schaffen, um sie so zu ergänzen bzw. zu optimieren. Auch Krisenmanagement, also der Beitrag zu einem in der Krise stehenden Unternehmen kann durch eine Medienresonanzanalyse bewertet werden. Resultierend daraus lassen sich Handlungsmöglichkeiten erkennen. Daraus lässt sich ableiten, dass Ergebnisse einer Medienresonanzanalyse Konsequenzen für die Produktstrategie mit sich ziehen können. Z.B. kann einem negativen Trend, den man mittels der Medienresonanzanalyse erkannt hat, gegengesteuert werden und das Produkt ggf. den Erkenntnissen entsprechend überarbeitet werden.7 Eine weitere durchaus wichtige Funktion ist die Identifikation von Meinungsträgern, die auch gleichzeitig ein Vergleich zwischen Selbst- und Fremdbild gewährt. Als Meinungsträger gilt z.B. eine Fachzeitschrift, die ein besonders gutes Image innerhalb der Branche besitzt. Will ein Unternehmen dabei tiefer in die Materie eindringen, ist es auch möglich die Argumentationsbreite von verschiedenen Themen zu identifizieren. So ist es zum Beispiel möglich, genau zu lokalisieren, wo bestimmte Äußerungen positiv bzw. negativ aufgenommen worden sind. So lassen sich lokale Meinungsunterschiede herausfiltern.
Zusätzlich lässt sich durch die Medienresonanzanalyse Issue Management betreiben und der Erfolg daraus messen. Die Grundaufmerksamkeit oder Einstellung der Presse gegenüber dem Unternehmen kann ebenfalls ermittelt werden.8 Weitere Punkte sind mögliche Kosten und Kostenfallen zu erkennen, die dann zur Budgeteinsparung beitragen können, da Medienresonanzanalysen die Effizienz der eigenen Medienarbeit aufdecken. Damit die Analyseergebnisse den betriebswirtschaftlichen Rahmen zufrieden stellen, sollen hohe Anforderungen an das Kommunikationsmanagement gestellt werden. Der Fokus bei der Arbeit mit einer Medienresonanzanalyse muss dabei auf übersichtliche und transparente Ergebnisse gelegt werden, d.h. formulierte Kennzahlen, in qualitativer sowie quantitativer Gattung müssen mit Bedacht konstruiert werden. Diese können auch einen monetären Bezug zum Rechnungswesen haben.9 Allgemein gesagt: Medienresonanzanalysen helfen die eigene Leistungsfähigkeit der Pressearbeit zu bewerten und zu verlgeichen und unter der Voraussetzung, dass die Wirkung der eigenen Medienmaßnahmen systematisch erfasst werden, kann die Pressearbeit langfristig optimiert werden.10
2.4 Grenzen und Risiken
Nur weil ein Artikel beispielsweise veröffentlicht wird, bedeutet es nicht gleich, dass jede Person nun diesen Artikel auch gelesen hat. Oft sieht sich eine Person ja nur gezielte Artikel an oder gibt bestimmte Suchbegriffe in den Onlinesuchmaschinen ein. Erst wenn bestimmte Namen immer wieder gelesen werden, wird die Person darauf aufmerksam und merkt sich den Namen. Dann ist erst das Ziel der PR-Arbeit aus Unternehmenssicht erreicht. Es gibt kaum Personen, die zum Beispiel eine Zeitung ganz durchlesen, da oft nur der Teil gelesen wird, der einen auch wirklich interessiert.11 PR- Maßnahmen sind von dem Effekt her langfristig angedacht, während Medienresonanzanalysen lediglich nur eine Momentaufnahme wiedergeben. Das Problem ist also, dass Unternehmen zum Einen nicht wissen, wie viele Menschen den PR-Beitrag tatsächlich gelesen haben, zum Anderen wissen sie auch nicht, wie stark der Beitrag in den Köpfen der Leser gespeichert ist. Wird die Durchführung und Bewertung einer MRA selber durchgeführt und nicht von einer externen Agentur, so besteht die Gefahr, dass die eigenen Ergebnisse der Bewertung zu subjektiv und nicht objektiv genug interpretiert werden. Denn ein Produktmanager, der von seinem Produkt begeistert ist und die MRA leitet, kann unter Umständen nicht kritisch genug interpretieren, weil die Begeisterung über sein Produkt, jegliche neutrale Betrachtung auf die Ergebnisse der MRA verblendet. Außerdem sollte der erhebliche organisatorische und arbeitsintensive Aufwand der MRA nicht unberücksichtigt bleiben. Wenn die MRA intern, also nicht extern, durch Agenturen durchgeführt wird, müssen MRA Konzepte erarbeitet werden und die Ergebnisse analysiert und interpretiert werden. Um dabei optimale Durchführung und Ergebnisse zu gewährleisten, sollte ein derartiger Aufwand nicht noch nebenbei von der Marketingabteilung geleistet werden. Vielmehr sollten Mitarbeiter sich gezielt mit der MRA auseinandersetzen, da diese wichtige Marketingkenntnisse liefern.
Rechtlich betrachtet muss bei der Verbreitung der Clippings12, wie sie Agenturen auch anbieten, auf das Urheberrecht geachtet werden. Denn mehr als sechs Pressespiegel in traditioneller Papierform sind lizensierungspflichtig. Für die rechtliche Freigabe muss der Publizierende des Pressespiegels sich an die Verwertungsgesellschaft (VG Wort) bzw. direkt an den Rechteinhaber wenden. Sind die Pressespiegel in elektronischer Form erfasst, so sind diese über die Presse-Monitor Deutschland GmbH und Co.KG (PMG) zu lizensieren.13 Des Weiteren kann es für kleinere und mittelständische Unternehmen finanziell herausfordernd sein eine professionelle MRA durchzuführen. Daher steht die Frage ,,Make or Buy‘‘ bei solchen Unternehmen zur Diskussion.
2.5 Auslegungsarten einer MRA
2.5.1 Langzeit-Clip-T recking-Analyse
Bei einer Langzeit-Clip-Trecking-Analyse wird die Berichterstattung über einen längeren Zeitraum beobachtet. Wie der Name schon sagt werden bei dieser Auslegungsart viele Clippings notwendig14. Daher beträgt der Zeitraum mehr als ein Jahr.15 Diese Auslegungsart dient dazu Trends zu einer beliebigen Thematik zu erkennen. Die Informationsbeschaffung soll hier über externe Agenturen erfolgen16
2.5.2 Ad-hoc-Auswertung
Hier wird der Durchdringungsgrad von Themen mit Bezug zu der regionalen Verteilung oder der Art der erreichten Medien ausgewertet. Dabei wird gemessen, wie oft ein Kampagnenthema oder ein Produkt des Unternehmens in den Medien genannt wird. Diese Messung sollte unmittelbar nach Durchführung der PR-Kampagne erfolgen. Aus forschungslogischer Sicht wird diese Art der PR-Kontrolle in der Regel als Wirkungsanalyse interpretiert und kommt so der klassischen Form der MRA am nächsten. Nach dieser Systematik gilt es also nachzuweisen, ob die Erwähnung des Unternehmens oder des Produktes auf die PR-Kampagne zurückzuführen ist.17
2.5.3 Taktisch orientierte Analyse
Bei dieser Analyse kann überprüft werden, ob inhaltliche Einzelaspekte der PR- Kampagne umgesetzt worden sind oder nicht. Auch welche Maßnahmen in welchen Zielgruppen erfolgreich waren, lässt sich ermitteln. So kann ggf. die PR-Kampagne angepasst werden. Darüber hinaus kann geprüft werden, welche Maßnahmen in der anvisierten Zielgruppe erfolgreich waren oder ob Fachzeitschriften, die als Meinungsführer gelten, auch positiv über das Unternehmen oder Produkt berichten.18
2.5.4 Umfeldanalyse/Konkurrenzanalyse
Eine Gegenüberstellung der eigenen Pressearbeit mit der Konkurrenz kann einen klaren Überblick über den Erfolg oder Misserfolg der Konkurrenz und des eigenen Unternehmens im Hinblick auf die PR-Strategie geben. ,,Erforderlich ist dabei eine Kombination von einer Thematisierungs- und Bewertungsanalyse“.19
3 Bestandteile einer Medienresonanzanalyse
3.1 Kennzahlen
Die Gesellschaft ,,Public Relations Agenturen‘‘ (GPRA) hat mehrere Kennzahlen definiert. Teilweise korrespondieren diese Kennzahlen mit den Bewertungsmaßstäben, wie sie auch in wissenschaftlichen Medienresonanzanalysen benutzt werden. Einige von diesen werden nun erläutert.
Die Affinitätswerte geben Auskünfte über den Bezug eines Mediums zu einer definierten Position an.
Akzeptanzquotienten geben das Verhältnis positiver, neutraler oder negativer Medienbeiträge zu einem Thema wieder.
Durchdringungsindexe geben Häufigkeiten an, wie oft eine Person, ein Name, Thema oder Produktmerkmal erwähnt werden.
Initiativquotienten bestimmen das Verhältnis zwischen selbst und fremdgesteuerter Berichterstattung wieder. Resonanzquotienten geben Aufschluss darüber, wie die Anzahl und Verteilung der Berichte in den Medienzielgruppen war. Text-Bild-Quotienten geben das Verhältnis der Textanteile zu den Bildanteilen wieder.20 Selbstverständlich ist hierbei zu berücksichtigen, dass Kennzahlen nur in Bezug zu einer Relation verwertbar sind. Daher sollten die Erhebungen periodisch vollzogen werden. Dabei müssen nicht immer die Vorjahreszahlen betrachtet werden, auch können die Zahlen von Wettbewerbern als Vergleichsbasis herangezogen werden.
3.2 Erhebungsdaten
Die Erhebungsdaten für eine MRA lassen sich in zwei Kategorien einteilen. Nämlich in strukturellen und inhaltlichen Erhebungsdaten. Strukturelle Daten sind alle objektiv erkennbaren Daten, wie z.B. die Länge eines Berichts, das Datum etc. Inhaltliche Daten sind im Gegensatz dazu tiefgründige Angaben, wie z.B. Überschriften, Zitate, Herkunft des Artikels etc. Qualitative Daten werden mit Hilfe eine Faktorenanalyse quantifiziert werden. 21 In der folgenden Abbildung sind Erhebungsdaten dargestellt, die eine Unterscheidung von strukturellen und inhaltlichen Erhebungsdaten anhand von Beispielen erleichtern.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Erhebungsdaten einer Medienresonanzanalyse22
3.3 Kategorien
3.3.1 Inhaltliche Kategorien
,, Kategorien dienen als Ausgangspunkt für die Interpretation des Textes und ist Fundament der Analyse.“ Das Kodieren indiziert den Text, um ihn dann auswerten zu können. Der Text wird also mit einem Index in Einklang gebracht.23
Bei einem qualitativen medienresonanzanalytischen Untersuchungsinstrument werden Inhaltsanalysen als Kodierbücher bezeichnet.24 Kategorien sind den Programmfragen einer Befragung ähnlich und sind als exakte Definitionen dessen, was zu erheben bzw. gemessen werden soll, zu verstehen. Je nach Differenziertheit werden sie auch in Unterkategorien unterteilt.25 Um eine verlässliche Zuordnung der zu untersuchenden Beiträge, Texte oder Textelemente bzw. ihre Ausprägungen zu gewährleisten, erarbeitet ein Forscher zu jeder Kategorie eine präzise operationale Definition. ,,Mit den operationalen Definitionen werden Begriffe messbar gemacht.“26 Je nach Untersuchungstiefe kann man unterschiedlich differenzierte Kategorienausprägung einsetzen. Ein Beispiel für eine Kategorie könnte die folgende Fragestellung sein: ,,Haben sich die beruflichen Anforderungen an die Journalisten in den letzten dreißig Jahren verändert?“. Die Hauptkategorie lautet dan n: „Geforderte Eigenschaft des Bewerbers“. Unterkategorien könnten lauten: ,, Schulbil d ung oder Berufserfahrung“. Danach können die Merkmalsausprägungen, die auch „Dimensionen“ genannt werden, im nächsten Schritt skaliert werden.27 Abbildung zwei i llustriert das Schema anhand einer Pyramide.28 29
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Schema der Kategorienbildung
Die Kategorienbildung ein e r MRA kann nicht pauschal auf jede beliebi g e MRA übertragen werden. Die Kategori e nschemen laut Raupp und Vogelsang sollten aber zumindest erschöpfend sein. D. h. die Kategorien, die gebildet worden sind, s ollten für Fragestellung der MRA starke Relevanz haben und sich möglichst allumfas s end auf die Fragestellung stützen.
3.3.2 Formale Kategorien
,, Formale Kategorien beschreiben die formalen Merkmale der je w eiligen Untersuchungseinheit“. Dabei kö n nen selbst Artikel oder Artikelüberschrifte n eine Untersuchungseinheit bilden.30 B e ispiele für formale Kategorien können z.B. die Platzierung des Artikels mit den Auspr ä gungen gut, mittelmäßig oder schlecht sein .
3.4 Variablen und Variablenausprägungen
Bevor die grundlegenden Codierregeln erläutert werden, soll vorab geklärt werden welche verschiedenen Variablentypen es gibt. Tabelle eins verdeutlicht die gängigen Vari- ablentypen.31 32
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 1: Variablentypen im überblick
Die dichtome Variable ist nominal skaliert und weist zwei Ausprägungen auf.33 In diesem Beispiel aus Tabelle gibt es zwei Antwortmöglichkeiten, „kommt vor‘‘ und einmal „kommt nicht vor‘‘. Eine multinomial skalierte Variable34 bietet mehr als zwei Ausprägungen. Diese Variablentypen dienen einzig und allein der Klassifizierung von Merkmalseigenschaften. Ordinalskalierte Variablen hingegen teilen die Merkmalseigenschaften der Untersuchungseinheit auch ein. Die Merkmalseigenschaften werden hier jedoch nach qualitativen Stufen unterteilt. Die metrisch skalierte Variable lässt eine quantitative Charakterisierung der Merkmalseigenschaften zu. Beispielsweise lässt sich anhand dieses Variablentyps eine bestimmte Wortanzahl quantifizieren.
Die Bedingungen einer g u ten Variablendefinition ist zum Einen die A ngemessenheit des Skalenniveaus einer V ariable und zum Anderen die Vollständigkei t und Exklusivität ihrer Ausprägungen.35 Da s Skalenniveau einer Variable ist nämlich so zu wählen, dass es weder zu wenig noch zu viele Information liefern soll.36 Beispiel s weise sollte die Variable „Wortanzahl der Pressemitteilung‘‘ eine metrische Skalierun g haben. Bei einer ordinalen Skalierung hingegen, also z.B. mit der Variablenausprägung 100-200 Wörter, wäre eine Berechnung der durchschnittlichen Länge des Pr e sseartikels über die Anzahl der Wörter gar n icht möglich oder nur sehr ungenau.
Was die Vollständigkeit betrifft sind Probecodierungen fundamental, u m die Anzahl der Ausprägungen zu bestimmen.37 Dabei sind mehrere Durchgänge nötig, um die optimale Anzahl der Ausprägungen zu bestimmen.
3.5 Anforderungen an eine strategische Evaluation
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Anforderungen an strategische PR-Evaluation
Die in Abbildung drei abgebildeten Grundsätze für eine hochwertige PR-Evaluation werden im Folgenden vorgestellt und erläutert. Strategisches Vorgehen zeichnet sich durch Zielsetzung, Planung und Kontrolle aus. Dasselbe gilt für eine PR-Evaluation.38 39 Die Evaluationsstrategie begründet das Evaluationsvorhaben und legt den Verwendungszweck der Evaluationsergebnisse fest, so Besson (2008) D.h. es macht, wie bereits erwähnt, kaum einen Sinn eine PR-Evaluation, wie beispielsweise eine MRA durchzuführen, ohne vorher Ziele oder Hypothesen aufgestellt zu haben. Gewonnene Ergebnisse sollten daher im Optimalfall eine konkrete Planungs-und Entscheidungshilfe darstellen.40
Die Integration, welches die zweite Anforderung aus Abbildung drei darstellt ist wichtig für die Akzeptanz der Datenerfassung der Ergebnisse einer MRA. Auf der Individualebene soll jede involvierte Person wissen, warum eine MRA durchgeführt wird und zu welchem Zweck die Ergebnisse dienen.41
Was die Flexibilität betrifft, sollte das Evaluationsmodell möglichst breit, d.h. vielschichtig aufgestellt sein. Es sollte dabei aber trotzdem möglichst standardisiert und komplex vorgegangen werden.42
Die Kontinuität spielt vor allem dadurch eine große Rolle, weil PR-Kampagnen über einen längeren Zeitraum erfolgen. Außerdem ist es selbstverständlich, dass eine Messung nur eine Momentaufnahme ist. Beispielsweise können Medien von einem Tag auf den nächsten ganz anders über Produkte oder Unternehmen berichten. Daher ist es wichtig, dass MRA über einen längeren Zeitraum ausgewertet werden. Außerdem ist nur so die Möglichkeit für einen Vergleich zu Vorperioden oder mit der Konkurrenz gewährleistet.
Die Ergebniskontrolle als Funktion, stellt die Bewertung des gesamten PR-Konzepts dar. Dieser Schritt ist ein sehr wichtiger, da hier die anfangs formulierte Hypothese bestätig oder widerlegt wird. Der Vergleich mit vorher definierten PR-Zielen oder auch anderen Benchmarks wird hier vollzogen.43 Dabei kann auch entschieden werden, ob mit der Evaluation fortgefahren wird, oder gar diskutiert werden ob abgebrochen wird. Der letzte Schritt ist dann die Publizierung. Sie sollte auf jeden Fall zunächst intern unter den Mitarbeitern erfolgen. So ist es motovierend, wenn Mitarbeiter Resultate ihrer Arbeit sehen und sie diese veröffentlichen können. Mitarbeiter können so die Qualität ihrer Arbeit beweisen, wodurch ihre Motivation und Zufriedenheit steigt. Bei entsprechenden Defiziten kann anhand von objektiven Daten konstruktive Kritik geübt wer- den.44 Das ist auch eine Grundlage für eine Optimierung des Analyseinstrumentes. Eine externe Veröffentlichung halte ich für keine gute Maßnahme, da mögliche Konkurrenzunternehmen, aber auch andere Unternehmen die Information für sich verwerten können und somit auch profitieren.
Die Feedbackfunktion dient ebenfalls der Optimierung des Analyseinstruments, aber auch das Lernen aus den Resultaten der Evaluation.45 Es sollte auch eine kontinuierliche Feedbackfunktion bestehen, sodass man noch schnell auf evtl. Umweltveränderungen reagieren kann. Zum Beispiel können die Medien plötzlich schlecht über ein Produkt oder Unternehmen berichten, wenn durch die breite Öffentlichkeit ein Fehler im Produkt aufgedeckt worden ist. Demzufolge will ein Unternehmen auch die Kennzahlen der MRA modifizieren, da jetzt ein anderes Erkenntnissinteresse gefragt ist, als vor dem aufgedeckten Fehler.
3.6 Kriterien
Empirische Sozialforschung funktioniert nach objektiven Maßstäben, d.h. intersubjektiv. Es werden Aussagen über Aspekte der Wirklichkeit aufgestellt und durch regelgeleitete Versuche gilt es, diese zu beweisen oder zu widerlegen. Sie ist demgemäß definiert als wissenschaftlich kontrollierte Beobachtung von Aspekten sozialer Wirklichkeit mit angemessenen Instrumenten und unter intersubjektiv nachprüfbaren Bedingungen.46 Im Mittelpunkt der erhobenen Daten stehen also die Objektivität der Messung, die Reliabilität sowie die Validität.47
Unter der Objektivität versteht man den Grad der Unabhängigkeit der Ergebnisse vom Untersucher. Durch eine hohe Standardisierung, sowie Formalisierung des Kategoriensystems bei der Kodierung, ist eine hohe Objektivität erreichbar.
Der zweite wichtige Punkt bildet die Reliabilität. „Unter der Reliabilität eines Untersuchungsinstruments versteht man den Grad seiner Zuverlässigkeit“48. D.h. eine sehr reliable Messung sollte unter gleichen Anwendungsbedingungen und gleichen Untersuchungsgegenständen stets gleiche Ergebnisse liefern.49 Besonders relevant ist in diesem Zusammenhang die Intercoder-Reliabilität. Diese wird ermittelt, indem mehrere Kodierer gleichzeitig unabhängig voneinander das Kategoriensystem mit Hilfe des Kodierleitfadens festlegen. Danach vergleichen die Kodierer ihre Ergebnisse und es kann so überprüft werden, ob die Kategorien verständlich formuliert worden sind oder nicht. Dabei ist eine hohe Übereinstimmung erstrebenswert.50
Der dritte Punkt ist die Validität. Diese garantiert die Gültigkeit einer Messung. Genauer gesagt, beantwortet sie die Frage, ob mit dem methodischen Instrumentarium auch das gemessen wird, was gemessen werden soll,51 also, ob sich aus den erhobenen Daten, das ableiten lässt, wonach gefragt ist.
3.7 Ablauf einer Medienresonanzanalyse
,,Eine einheitliche, immer und überall anzuwendende Medienresonanzanalyse gibt es nicht“52. Bei einer Medienresonanzanalyse kann qualitativ oder quantitativ verfahren werden. Natürlich kann eine MRA auch aus beiden Elementen bestehen qualitativen, wie auch quantitativen. Die qualitative Medienresonanzanalyse bedient sich dem textanalytischen Verfahren53. Bei solch einer Anwendung wird nichtstandardisiert vorgegangen und so ist es nur möglich, qualitative Paradigmen zu verwenden.54 Wird eine quantitative Medienresonanzanalyse durchgeführt, können Verteilungen erhoben und verglichen werden.55 Damit aber Vorteile aus qualitativen sowie aus quantitativen Analyseverfahren gezogen werden können, beinhalten Medienresonanzanalysen in der Praxis qualitative und quantitative Elemente.56 Die Vorgehensweise lässt sich in mehrere relevante aber auch optionale Schritte unterteilen. Der erste Schritt befasst sich mit dem Clipping57 der relevanten Medienberichte.58 Hierbei ist im Vorfeld genau zu klären welche Medienberichte für das Unternehmen relevant sind. ,,Eine Medienresonanzanalyse benötigt Presseartikel der Tages-, Wirtschafts-, Fach- oder Publikumspresse“59. Die Beschaffung dieser Daten kann entweder durch Internetrecherche oder durch Datenbanken erfolgen. Sind diese Daten beschafft, kann daraus ein Pressespiegel erstellt werden. Der zweite Schritt beinhaltet die quantitative Analyse60, d.h. es wird beispielsweise gemessen, wie häufig bestimmte Wörter in den Medienberichten aufgeführt wurden.61 Der dritte Schritt ist die Erstellung einer Inhaltsanalyse62. Sie gilt als die Hauptkomponente jeder MRA. Hier gilt es prüfbare Hypothesen aufzustellen, die dann durch Festlegung des relevanten Untersuchungsmaterials mithilfe der Analyse-, Codier- und Messeinheiten, sowie der Entwicklung eines Kategoriensystems mit Definitionen und der entsprechenden Codierung bestätigt oder widerlegt werden.63 Im vierten Schritt wird das Medienmaterial im Hinblick auf die anvisierten PR-Ziele ausgewertet.64 Da bei einigen Veröffentlichungen die Medien, die auf ihrer Resonanz hin bewertet werden, nicht durch aktive Öffentlichkeitsarbeit, sondern vom Journalismus ausgehen, ist der vierte Schritt optional für Medienresonanzanalysen.65 Schritt sechs ist die Durchführung einer Input-Output-Analyse66.
Abbildung fünf fasst eine grobe Vorgehensweise der Medienresonanzanalyse schematisch zusammen. Ausgangspunkt der MRA sind die PR-Maßnahmen. Aus Reaktion auf diese erfolgt dann die Medienberichterstattung. Danach werden Clippings erstellt. Parrallel dazu werden die PR-Maßnahmen in das eigene EDV-System integriert. Danach ist zu bestimmen ob die Clippings eher quantitatv oder qualitativ analysiert werden. Die Ergebnisse werden anschließend zusammengefasst und ausgewerte, bevor die Medienresonanz sowie PR-Maßnahmen reflektiert werden können. Aus diesen Erkenntnissen leitet sich strategische Empfehlungen ab. Diese Kenntnisee fließen anschießend wieder in die Pr-Maßnahmen. Daraus resultiert, dass der Prozess einer Medienresonanzanalyse ein Kreislauf ist. Also zyklisch betrachtet werden muss.67
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4: Ablaufschema einer Medienresonanzanalyse68
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5: Schema einer Input-Output Analyse69
Die Input-Output-Analyse h at das Ziel, die Schnittmenge zwischen de n Input und Output zu bewerten70. Unter I n put gehören Informationen, die den Medien zur Verfügung gestellt werden. Der Out p ut ist die Resonanz, die sich auf den In p ut bezieht. Die Schnittmenge, wie sie in Abbildung fünf schraffiert ist, soll im opti m alen Fall keine Schnittmenge verursache n, sondern einhundert Prozent Deckungslei c h mit der Input und Output Menge sein. D ies würde bedeuten, dass die Informatio n en, die die PR- Abteilung zur Verfügung gestellt hat unverfälscht von der Presse wie d ergegeben worden sind. Der letzte Schritt ist die Zusammenfassung und Bewertung der Analyseresul- tate.71 Aus diesen Ergebnissen können dann Empfehlungen für die w eitere Produktstrategie abgeleitet werden.
3.8 Projektbericht
Am Ende der MRA sollte e s immer einen ausführlichen Bericht geben, deren Bestandteile Ich im Folgenden erläutere. In diesem Bericht wird in erster Linie b eschrieben, wie die Hauptfragen der MRA beantwortet wurden. Der Bericht soll selbs t verständlich objektiv gestaltet werden, d. h. der Verfasser sollte eine subjektive Wahrnehmung vermeiden. Des Weiteren soll de r Projektbericht das Ziel/Thema klar eingre n zen, also mitteilen, was gemessen werde n sollte, und was nicht.72 Wichtig ist auch di e Visualisierung. Tabellen und Grafiken können komplexe Inhalte einfacher transportier e n als ein langer Text. Außerdem sollte der Projektbericht zielgruppengerecht verfasst w erden. Der Projektbericht ist für Manager gedacht und sollte auch dementsprechend d ie Aufmerksam- keit bei dieser Zielgruppe erwecken. D.h. auch die Sprache sollte dem Niveau der Zielgruppe entsprechen.73
Inhaltlich sollte dem Projektbericht eine executive Summary73 beigelegt werden. Denn oft wird nur diese knappe Zusammenfassung gelesen, satt des gesamten Berichtes. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der sog. Hintergrund der Evaluation. In diesem Abschnitt wird die Ausgangslage der Evaluation sowie das generelle Vorhaben der spezifischen Evaluation erklärt und begründet.74
4 Benchmarking
4.1 Einführung
Mithilfe von Medienresonanzanalysen lassen sich die Reputation bei Medi- en/Journalisten und im Vergleich zu konkurrierenden Unternehmens erheben.75 Auch lassen sich, wie bereits ausführlich erwähnt, Medieninhalte zwischen Konkurrenten erfassen und bewerten. Bei der Bewertung und Darstellung der Ergebnisse bieten sich jedoch auch Methoden des Benchmarkings an. Daher sind die Grundzüge des Benchmarkings auch relevant und bilden zum Teil sogar eine Basis für die Konzeption der MRA.
[...]
1 Im Sinne der Medienresonanz, z.B. von Mundpropaganda von Kunden, Image, Fremdwahrnehmung etc.
2 Gruppe, S. (2011), S.65.
3 Numrich, O. (2009), Web.
4 Vgl. Raupp, J., Vogelsang, J. (2009), S.112.
5 Vgl. Raupp, J., Vogelsang, J. (2009), S.119.
6 Vgl. Brosius, H., Koschel, F., Haas, A. (2009), S.139 f.
7 Lang, R. (2004), Web.
8 Van Herck, K. (2010), Web.
9 Vgl. Straeter, H. (2009), S. 222.
10 Lang, R. (2004), Web.
11 Deg, R. (2009), S. 204.
12 So werden die gesammelten Pressebeiträge bezeichnet.
13 Vgl. Raupp, J., Vogelsang, J. (2009), S.111.
14 Top, J. (2006), S. 176 ff.
15 Früh, W. (2011), S. 219.
16 Van Herck, K. (2010), Web.
17 Früh, W. (2011), S. 219.
18 Früh, W. (2011), S. 220.
19 Früh, W. (2011), S. 221.
20 Vgl. Raupp, J., Vogelsang, J. (2009), S.107 f.
21 Vgl. Besson, N. (2008), S. 150.
22 Quelle: Besson, N. (2008), S.150.
23 Vgl. Gläser, J., Laudel, G. (2010), S.199.
24 Vgl. Raupp, J., Vogelsang, J. (2009), S.151.
25 Vgl. Brosius, H., Koschel, F., Haas, A. (2009), S.154.
26 Vgl. Pürer, H. (2014), S.573.
27 Vgl. Brosius, H., Koschel, F., Haas, A. (2009), S.154.
28 Vgl. Raupp, J., Vogelsang, J. (2009), S.161.
29 Quelle: Selbsterstellt.
30 Vgl. Brosius, H., Koschel, F., Haas, A. (2009), S.156.
31 Vgl. Raupp, J., Vogelsang, J. (2009), S.160.
32 Vgl. Raupp, J., Vogelsang, J. (2009), S.160.
33 Die Bezeichnungen in der Tabelle zu Beginn der Variablen wie N1, stellen Codebezeichnungen da.
34 Wird oft auch kategoriale Variable genannt.
35 Raupp, J., Vogelsang, J. (2 009), S.161.
36 Vgl. Raupp, J., Vogelsang, J. (2009), S.162.
37 Vgl. Raupp, J., Vogelsang, J. (2009), S.163.
38 Quelle: Vgl. Besson, N. (2008), S. 88.
39 Vgl. Besson, N. (2008), S. 89
40 Quelle: Vgl. Besson, N. (2008), S. 89.
41 Vgl. Besson, N. (2008), S. 90.
42 Vgl. Besson, N. (2008), S. 90.
43 Besson, N. (2008), S. 91.
44 Besson, N. (2008), S. 93.
45 Vgl. Besson, N. (2008), S. 92
46 Merten, K. (2004), Web.
47 Häder, M. (2015), S.103.
48 Vgl. Raupp, J., Vogelsang, J. (2009), S.168 f.
49 Vgl. Pürer, H. (2014), S.574.
50 Vgl. Scheibler, P. (2016), Web.
51 Vgl. Schubert, B. (2000), S. 263 f.
52 Straeter, H. (2009), S. 225.
53 Textanalytische Verfahren können dabei auch einen Bezug zur Semiotik, Hermeneutik sowie
54 zur Diskursanalyse aufweisen.
55 ~ Bruhn, M. (2011), S.779.
56 Pürer, H. (2014), S.572.
57 Bruhn, M. (2011), S.779.
58 Clipping bezeichnet das Ansammeln von Medienberichten.
59 Bruhn, M. (2011), S.779.
60 Straeter, H. (2009), S. 230.
61 Diese wird auch PR-Medienpräsenz-Analyse genannt.
62 Bruhn, M. (2011), S.779.
63 Vgl. Früh, W. (2011), S.40.
64 Diese wird auch Textanalyse, Aussagenanalyse, content-analysis genannt.
65 Vgl. Früh, W. (2011), S.40.
66 Diese wird auch PR-Mediawert Analyse genannt.
67 D.h. die Onlineartikel, die für diese Studienarbeit verwendet wurden, sind nicht von dem Unternehmen Porsche AG verfasst, sondern Artikel von Journalisten.
68 Bruhn, M. (2011), S.780.
69 Der Zeitraum für die Clipping Sammlung kann variieren und muss nicht monatlich durchgeführt werden.
70 Vgl. Hillmann, M. (2011), S.129.
71 Bruhn, M. (2011), S.78.
72 Besson, N. (2008), S.109.
73 chung.
74 Vgl. Besson, N. (2008), S.111.
Häufig gestellte Fragen
Was ist eine Medienresonanzanalyse (MRA)?
Eine Medienresonanzanalyse (MRA) ist ein Instrument zur Erfolgskontrolle der PR-Arbeit. Sie beurteilt Veröffentlichungen in Medien (Print, Radio, TV, Online) anhand verschiedener Kriterien und gibt Auskunft über die Fremdwahrnehmung eines Produkts oder Unternehmens.
Welche Aufgaben und Chancen bietet eine MRA?
MRAs ermöglichen die Erkennung von Trends, Benchmarking mit Wettbewerbern, Transparenz und Nutzen für die eigene Medienarbeit, Krisenmanagement, Identifikation von Meinungsträgern und die Messung des Erfolgs von Issue Management.
Welche Grenzen und Risiken sind mit MRAs verbunden?
Nicht jeder Artikel wird von allen gelesen, MRAs sind Momentaufnahmen und können subjektiv interpretiert werden. Der organisatorische und arbeitsintensive Aufwand sollte nicht unterschätzt werden. Urheberrechtliche Aspekte und die finanzielle Belastung für KMUs können ebenfalls eine Rolle spielen.
Welche Auslegungsarten einer MRA gibt es?
Es gibt Langzeit-Clip-Tracking-Analysen, Ad-hoc-Auswertungen, taktisch orientierte Analysen und Umfeld-/Konkurrenzanalysen.
Was sind die Bestandteile einer MRA?
Die Bestandteile einer MRA sind Kennzahlen, Erhebungsdaten (strukturell und inhaltlich), Kategorien (inhaltlich und formal), Variablen und Variablenausprägungen, Anforderungen an eine strategische Evaluation, Kriterien und der Ablauf der Analyse selbst, welche in einem Projektbericht zusammengefasst wird.
Was sind Kennzahlen in einer MRA?
Kennzahlen geben Auskunft über den Bezug eines Mediums zu einer Position (Affinitätswerte), das Verhältnis positiver/neutraler/negativer Beiträge (Akzeptanzquotienten), die Häufigkeit der Erwähnung von Themen (Durchdringungsindexe) und das Verhältnis von selbst- zu fremdgesteuerter Berichterstattung (Initiativquotienten).
Was sind Kategorien in einer MRA?
Kategorien dienen als Ausgangspunkt für die Interpretation des Textes und sind das Fundament der Analyse. Sie werden in inhaltliche und formale Kategorien unterteilt.
Welche Kriterien sind bei einer MRA zu beachten?
Objektivität, Reliabilität (Zuverlässigkeit) und Validität (Gültigkeit) sind wichtige Kriterien für die Qualität einer MRA.
Wie ist der Ablauf einer MRA?
Der Ablauf umfasst das Clipping relevanter Medienberichte, die quantitative Analyse, die Erstellung einer Inhaltsanalyse, die Auswertung des Medienmaterials, ggf. die Durchführung einer Input-Output-Analyse und die Zusammenfassung und Bewertung der Analyseergebnisse.
Was ist Benchmarking im Kontext einer MRA?
Benchmarking ermöglicht den Vergleich der eigenen Medienresonanz mit der von Wettbewerbern und hilft, Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
Was sollte ein Projektbericht einer MRA beinhalten?
Der Projektbericht sollte die Beantwortung der Hauptfragen der MRA, eine objektive Darstellung, eine klare Eingrenzung des Themas, Visualisierungen, eine zielgruppengerechte Verfassung und eine Executive Summary beinhalten.
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- Timo Klein (Author), 2000, The Functions of the Supernatural in Horace Walpole`s The Castle of Otranto and William Beckford`s Vathek, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/98123