In dieser Hausarbeit wird die Reduktion der sozialen Komplexität thematisiert. Ich nehme einen möglichen Ansatz des Vertrauens unter die Lupe. Ich richte mein Interesse auf den Vorgang des Reduzierens, da die Bewältigung der Komplexität ein Grundproblem von Gesellschaft ist. Um das Problem zu lösen, muss die Gesellschaft selbst Mechanismen suchen, die es ihr ermöglichen, mit der eigenen Komplexität umzugehen. Besonders interessant ist hier, inwiefern die Vertrauenshaltung die soziale Komplexität verringert. Außerdem werden hier Risiken und Gefahren betrachtet, die das Vertrauen mit sich bringt. Aus diesem Grunde ziehe ich den Vergleich zwischen Niklas Luhmann und Anthony Giddens, die zu diesem Gegenstand Stellung genommen haben.
Die Problemstellung „Komplexität“ behandelt eines der beachtenswerten und phänomenalen Forschungsgebiete in der letzten Zeit. In der Phase der Globalisierung werden die Existenzverhältnisse immer komplexer und unvorhersehbarer. Permanent stoßen wir auf Ungleichgewicht in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Komplexitätsforschung setzt sich mit der Frage auseinander, wie durch die Wechselbeziehungen mehrere Elemente eines komplexen Systems, Strukturen oder Chaos entstehen können. Komplexitätsforschung hat zum Zweck, Chaos und Spannungen in komplexen Systemen festzustellen und ihre Hintergründe zu verstehen.
Komplexität bestimmt die Wissenschaft des 21. Jahrhunderts. Die Digitalisierung, Globalisierung von Wirtschaft, Gesellschaft und Kulturen ziehen komplexe dynamische Systeme nach sich. So kann die Komplexitätsforschung dabei helfen, Lücken zwischen Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften zu füllen. So erfordert diese Forschung eine Berücksichtigung sehr großer Datenmengen und wirksame Verfahren zur Reduktion der Komplexität. Die Aufgabe der Komplexitätsreduktion soll in ihren erkenntnistheoretischen, evolutionstheoretischen und wissenschaftstheoretischen Blickwinkeln untersucht werden. Informationstheoretisch gesehen kann die Komplexität eines Problemgebietes als die Unklarheit und Unbestimmtheit definiert werden. Somit heißt die Reduktion von Komplexität eine Steigerung des relevanten Wissens bzw. die Auslassung bestimmter Wissensmengen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vertrauen in abstrakte Systeme
- Misstrauen
- Vertrauen und persönliche Beziehung
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema der Komplexitätsreduktion und untersucht, wie Vertrauen in abstrakte Systeme als ein möglicher Ansatz zur Bewältigung sozialer Komplexität dienen kann. Die Arbeit beleuchtet die Risikobereitschaft, die mit dem Vertrauen verbunden ist, sowie die Rolle von Expertenwissen und die Mechanismen des Vertrauens in modernen Institutionen. Die Arbeit analysiert die Perspektiven von Niklas Luhmann und Anthony Giddens und stellt die unterschiedlichen Thesen zum Vertrauen in abstrakte Systeme dar.
- Die Reduktion von Komplexität als Grundproblem von Gesellschaft
- Vertrauen als Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität
- Die Rolle von Expertenwissen in modernen Institutionen
- Risiken und Gefahren, die mit dem Vertrauen in abstrakte Systeme verbunden sind
- Der Einfluss von Vertrauen auf die Interaktion zwischen Individuen und Systemen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Problematik der Komplexität in der heutigen Welt dar und erläutert den Zusammenhang zwischen Komplexität und Vertrauen. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Vertrauen in abstrakte Systeme und analysiert die Thesen von Niklas Luhmann und Anthony Giddens. Luhmann argumentiert, dass Vertrauen eine komplexitätsreduzierende Funktion in modernen Gesellschaften hat, während Giddens die Bedeutung von Expertenwissen und reflexiven Wissens für das Vertrauen in abstrakte Systeme betont.
Schlüsselwörter
Komplexitätsreduktion, soziales Vertrauen, abstrakte Systeme, Expertenwissen, Niklas Luhmann, Anthony Giddens, Risikobereitschaft, moderne Institutionen, gesellschaftliche Komplexität.
- Quote paper
- Anna Kuklenko (Author), 2018, Reduktion von Komplexität durch Vertrauen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/980169