Die Arbeit stellt die Frage, wie sich Stigmata auf die Identitätsentwicklung auswirken. Und Inwiefern kann die Institution Schule negativen Mechanismen entgegenwirken?
Dazu wird die Identitätskonstruktion eines obdachlosen Schülers durch die Interaktion im sozialen Umfeld, besonders der Schule als Institution, untersucht und das Passungsverhalten zu der Stigma-Theorie von E. Goffman ermittelt. Die Hintergründe, Begriffe und Grundzüge der Theorie werden im ersten Teil der Hausarbeit herausgearbeitet. Die Forschung verläuft entlang der Differenzkategorie der sozialen Klasse, genauer Sesshaftigkeit versus Obdachlosigkeit. Im zweiten Teil wird die „Neue Theorie der Schule“ von Fend die Normenkonstruktionen der Gesellschaft, die als Funktionen dienen und den Schülern zugeschrieben werden vorgestellt. Als Untersuchungsgegenstand dient das Leben eines obdachlosen Schülers. Die Autobiografie von Dominik Bloh bietet den empirischen Zugang sowie Verifizierungsgrundlage im dritten Teil dieser Hausarbeit.
Für die Hausarbeit relevante Kapitel oder Abschnitte der Biographie werden durch induktive Kategorienbildung herausgearbeitet. Die qualitative Inhaltsanalyse nach P. Mayring wird angewandt. Das Passungsverhalten zwischen Theorie und Empirie sowie die Implikation der Normenkonstruktionen werden im vierten Teil analysiert. Zum Abschluss werden bildungswissenschaftliche Implikationen vorgenommen. Die Reichweite der Goffmanschen Theorie wird auf Grundlage der ausgearbeiteten Ergebnisse für das behandelte Themengebiet kritisch beurteilt und fallspezifische Desiderate genannt. Ein Ausblick für potentielle weiterführende Forschung wird aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung der Theorien
- Goffmansche Stigma Theorie
- Normalitätskonstruktion von Schülern: Neue Theorie der Schule von H. Fend
- Untersuchungsgegenstand: Unter Palmen aus Stahl: Die Geschichte eines Straßenjungen von D. Bloh
- Analyse: Passungsverhalten zwischen Empirie und Theorie an „der Geschichte eines Straßenjungen“
- bildungswissenschaftliche Implikationen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Identitätsentwicklung eines obdachlosen Schülers im Kontext des Institutionssystems Schule. Sie analysiert das Passungsverhalten zwischen der empirischen Biografie von Dominik Bloh und der Stigma-Theorie von Erving Goffman. Weiterhin wird die "Neue Theorie der Schule" von H. Fend herangezogen, um die gesellschaftlichen Normenkonstruktionen zu beleuchten, die auf den Schüler wirken.
- Identitätsentwicklung obdachloser Schüler
- Stigmatisierungsprozesse im Schulsystem
- Anwendbarkeit der Goffmanschen Stigma-Theorie auf den Fall Dominik Bloh
- Gesellschaftliche Normen und deren Einfluss auf obdachlose Schüler
- Bildungswissenschaftliche Implikationen und Handlungsempfehlungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Obdachlosigkeit und deren Auswirkungen auf die Bildung von Jugendlichen ein. Sie verortet die Arbeit im Kontext bestehender Forschungslücken und benennt die Forschungsfrage: Wie wirken Stigmata auf die Identitätsentwicklung, und inwiefern kann die Institution Schule negativen Mechanismen entgegenwirken? Die methodische Vorgehensweise, die Anwendung der Goffmanschen Stigma-Theorie und der Neuen Theorie der Schule von Fend, sowie die Verwendung der Autobiografie von Dominik Bloh als empirische Grundlage werden erläutert. Der Bezug auf Gerechtigkeitsprinzipien und die Notwendigkeit eines gerechten Bildungssystems für benachteiligte Jugendliche wird hervorgehoben.
Darstellung der Theorien: Dieses Kapitel präsentiert die theoretischen Grundlagen der Arbeit. Die Goffmansche Stigma-Theorie wird wissenschaftstheoretisch eingeordnet, zentrale Begriffe definiert und deren Relevanz für die Untersuchung der Identitätsentwicklung stigmatisierter Personen herausgestellt. Der Fokus liegt auf der Interaktion zwischen stigmatisierten und nicht-stigmatisierten Personen und dem Einfluss dieser Interaktion auf die Identitätsbildung. Zusätzlich wird die "Neue Theorie der Schule" von Fend vorgestellt, welche die gesellschaftlichen Normalitätskonstruktionen und deren Bedeutung für die Zuschreibung von Normen an Schüler beleuchtet. Der Bezug zwischen beiden Theorien und deren komplementäre Anwendung im weiteren Verlauf der Arbeit wird hergestellt.
Analyse: Passungsverhalten zwischen Empirie und Theorie an „der Geschichte eines Straßenjungen“: Dieses Kapitel analysiert die Autobiografie von Dominik Bloh unter Anwendung der zuvor präsentierten Theorien. Es wird untersucht, wie sich die Stigmatisierungserfahrungen von Dominik Bloh in seinem sozialen Umfeld und insbesondere in der Schule manifestieren und wie er mit diesen Erfahrungen umgeht. Die Kapitel beschreibt, wie Goffmans Konzepte der Stigmatisierung und des „Passungsverhaltens“ auf Blohs Erfahrungen angewendet werden können, und analysiert die Auswirkungen gesellschaftlicher Normen auf seine Identitätsentwicklung im Kontext der Schule. Es wird eine detaillierte Auseinandersetzung mit relevanten Episoden aus Blohs Biografie vorgenommen.
Schlüsselwörter
Obdachlosigkeit, Stigma, Identität, Schule, Bildung, Goffman, Fend, soziale Interaktion, Normalitätskonstruktion, Identitätsentwicklung, Inklusion, Exklusion, Diskriminierung, soziale Ungleichheit.
Häufig gestellte Fragen zu "Unter Palmen aus Stahl: Die Geschichte eines Straßenjungen"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Identitätsentwicklung eines obdachlosen Schülers im Kontext des Schulsystems. Im Mittelpunkt steht die Analyse der Auswirkungen von Stigmatisierung auf seine Identität und die Rolle der Schule dabei. Die Arbeit nutzt die Autobiografie von Dominik Bloh als empirische Grundlage.
Welche Theorien werden angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf zwei zentrale Theorien: Erving Goffmans Stigma-Theorie, um die Stigmatisierungsprozesse zu analysieren, und die „Neue Theorie der Schule“ von H. Fend, um die gesellschaftlichen Normenkonstruktionen zu beleuchten, die auf den Schüler wirken. Beide Theorien werden komplementär angewendet.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Darstellung der verwendeten Theorien (Goffman und Fend), ein Kapitel zur Analyse der Autobiografie von Dominik Bloh unter Anwendung der Theorien, ein Kapitel zu bildungswissenschaftlichen Implikationen und ein Fazit. Sie enthält ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Was ist die Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie wirken Stigmata auf die Identitätsentwicklung, und inwiefern kann die Institution Schule negativen Mechanismen entgegenwirken?
Welche konkreten Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie Identitätsentwicklung obdachloser Schüler, Stigmatisierungsprozesse im Schulsystem, die Anwendbarkeit der Goffmanschen Stigma-Theorie auf den Fall Dominik Bloh, gesellschaftliche Normen und deren Einfluss auf obdachlose Schüler sowie bildungswissenschaftliche Implikationen und Handlungsempfehlungen.
Welche Methode wird verwendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Methode. Die Autobiografie von Dominik Bloh dient als empirische Grundlage, die mit Hilfe der Goffmanschen Stigma-Theorie und der Neuen Theorie der Schule von Fend analysiert wird.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerungen werden im Fazit der Arbeit präsentiert und beziehen sich auf die Auswirkungen von Stigmatisierung auf die Identitätsentwicklung obdachloser Schüler und die Möglichkeiten der Schule, diesen entgegenzuwirken. Es werden auch bildungswissenschaftliche Implikationen und Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Obdachlosigkeit, Stigma, Identität, Schule, Bildung, Goffman, Fend, soziale Interaktion, Normalitätskonstruktion, Identitätsentwicklung, Inklusion, Exklusion, Diskriminierung, soziale Ungleichheit.
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- Anonym (Autor:in), 2019, Das Passungsverhalten der Identitätsentwicklung bei Obdachlosen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/979685