Sprache ist ein fundamentales Element für jede Kultur und jedes Individuum. Die Welt wird immer vernetzter und die Möglichkeiten der Kommunikation werden immer vielfältiger. So kommt es auch zum Kontakt verschiedener Sprachen, die in asymmetrischen Verhältnissen zueinanderstehen. Sprachen von Minderheiten werden von dominierenden Sprachen verdrängt oder es entstehen neue Sprachformen. Häufige Konsequenzen daraus sind Assimilation und Sprachverlust oder sogar Sprachtod, doch auch Sprachrevitalisierung kann eine Folge sein. Als Fallbeispiel für die Szenarien, komplexen Wechselbeziehungen und entscheidenden Faktoren, die zum Entstehen und Verschwinden von Sprachen führen können, dient in dieser Arbeit das, derzeit als gefährdet eingestuftes créole louisianais (im Folgenden mit CrLou abgekürzt). Dazu folgt im nächsten Kapitel eine Erklärung der beiden für diese Arbeit relevanten Begriffe: Sprachkontakt und Sprachtod. Das erste Kapitel beschreibt die soziohistorischen Kontaktsituationen, durch die das CrLou entstanden ist und wie sie sich auf diese Sprache weiterhin ausgewirkt haben. Das darauffolgende Kapitel beschäftigt sich mit der aktuellen Situation des CrLou. Im vorletzten Kapitel wird der Vergleich zu einer verwandten Sprache gezogen, um die Situation des CrLou in einen größeren Kontext einzubetten. Zuletzt wird ein Fazit formuliert, in dem die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Grundlagen
- 2.1 Sprachkontakt
- 2.2 Sprachtod
- 3. Der soziohistorische Sprachkontakt in Louisiana
- 4. Die gegenwärtige Situation des Louisiana-Kreols
- 4.1 Demographische Daten
- 4.2 Die Bedeutung der „Sprachlabels\" in Louisiana
- 4.3 Zur Sprachpolitik in Louisiana
- 4.4 Der Sprachtod des CrLou
- 5. Ein Vergleich mit dem haitianischen Kreol
- 6. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Sprachkontakt und Sprachtod am Beispiel des Louisiana-Kreols (CrLou) zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf der soziohistorischen Entwicklung dieser Sprache, ihrer gegenwärtigen Situation und den entscheidenden Faktoren, die zum Sprachtod beitragen.
- Sprachkontakt und seine Folgen für Sprachen
- Der soziohistorische Kontext der Entstehung des CrLou
- Die aktuelle Situation des CrLou und die Herausforderungen des Sprachtods
- Ein Vergleich mit dem haitianischen Kreol zur Einordnung des CrLou
- Die Rolle der Sprachpolitik und gesellschaftlichen Faktoren im Kontext des Sprachverlusts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Sprachkontakts und Sprachtods ein und stellt das CrLou als Fallbeispiel vor. Das zweite Kapitel behandelt die relevanten Begriffe „Sprachkontakt“ und „Sprachtod“ und erläutert verschiedene Sprachkontaktphänomene, wie Adoption, Code-Switching, Konvergenz, Code-Mixing, Pidginisierung und Kreolisierung. Kapitel 3 beschreibt den soziohistorischen Hintergrund der Entstehung des CrLou in Louisiana und zeigt, wie die Kontaktsituationen die Sprache beeinflusst haben. Kapitel 4 beleuchtet die gegenwärtige Situation des CrLou, die demographischen Daten, die Rolle der „Sprachlabels“ in Louisiana, die Sprachpolitik und die Gefahr des Sprachtods. Ein Vergleich mit dem haitianischen Kreol wird im fünften Kapitel gezogen, um die Situation des CrLou in einen größeren Kontext einzubetten.
Schlüsselwörter
Louisiana-Kreol, Sprachkontakt, Sprachtod, Diglossie, Pidginisierung, Kreolisierung, Sprachlabels, Sprachpolitik, Sprachrevitalisierung, soziohistorische Entwicklung.
- Arbeit zitieren
- Van Nguyen (Autor:in), 2020, Sprachkontakt und Sprachtod am Beispiel des "créole louisianais", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/979684