Wie Susan Sontag einmal konstatierte, leben wir in einer Bilderwelt. Täglich produzieren wir Bilder, täglich konsumieren wir Bilder. Unsere Wahrnehmung der Welt ist stark von Bildern geprägt und es fällt uns immer weniger auf. Diese Feststellung lässt sich auf viele Bereiche anwenden, beispielsweise auf Städte. Das Bild, das wir von einer Stadt haben, entsteht oft zuerst durch Abbildungen dieser Stadt wie zum Beispiel Karten, Lieder, Romane oder Filme, in denen die Stadt eine Rolle spielt. Es gibt unzählige Abbildungsformen, die alle ihre eigenen Möglichkeiten und ihre eigene Reichweite haben. Aber kann ein Musical auch solch eine Stadtabbildung sein? Dieser Frage möchte ich mich in dieser Hausarbeit widmen.
Welche Möglichkeiten hat das Musical, die das Theater oder der Film eventuell nicht hat? Wo hat es seine Grenzen? Um diese Fragen zu beantworten, werde ich das Musical "Linie 1 - Eine musikalische Revue" von Volker Ludwig und Birger Heymann untersuchen, welches als das Berlin- Musical schlechthin bekannt ist. Ich hoffe herauszufinden, welches Bild der Stadt Berlin dieses Musical vermittelt, wie es vermittelt wird und was das wiederum in den Besuchern auslöst. Einen Fokus möchte ich auch darauf legen, was mit diesem Berlin-Bild außerhalb des ursprünglichen Kontexts passiert, in einer anderen Stadt und zu einer anderen Zeit. Ist das Bild ewig und konstant oder doch nur eine Variable, die für ganz verschiedene Dinge stehen kann und beweglich ist? Ist das Bild einer Stadt subjektiv und individuell oder wann wird eine Stadt wie Berlin doch von allen gleich wahrgenommen? Sind alle Städte in ihrem Kern gleich?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Musical
- Was ist das Musical? Wo lässt es sich einordnen?
- Und Linie 1?
- Das Linie 1 Berlin-Bild
- Einführung in Linie 1
- 6 Uhr 14 Bahnhof Zoo - Die Großstadt als Erlebnis
- Du sitzt mir gegenüber - Die Stadt als „Ost der Nicht-Identität“
- Fahr mal wieder U-Bahn - Die Großstadt als Spiegel des Lebens
- Herrlich zu Leben - „Eine Liebeserklärung an Berlin“
- Zwischenfazit
- Anderer Ort, andere Zeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob das Musical „Linie 1 - Eine musikalische Revue“ von Volker Ludwig und Birger Heymann ein realistisches Bild der Stadt Berlin vermittelt. Dabei soll untersucht werden, welches Bild der Stadt Berlin dieses Musical vermittelt, wie es vermittelt wird und was das wiederum in den Besuchern auslöst. Ein weiterer Schwerpunkt liegt darauf, wie das Berlin-Bild außerhalb des ursprünglichen Kontexts funktioniert, in einer anderen Stadt und zu einer anderen Zeit.
- Das Musicalgenre und seine Merkmale
- Das Berlin-Bild in „Linie 1“
- Die Wahrnehmung des Berlin-Bildes durch das Publikum
- Die Rezeption des Berlin-Bildes außerhalb des ursprünglichen Kontexts
- Die Bedeutung von Bildern und ihrer Interpretation in der heutigen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Bilderwelt ein und stellt die Frage, ob ein Musical eine Stadtabbildung sein kann. Anschließend wird das Musical „Linie 1“ als Ausgangspunkt der Untersuchung vorgestellt.
Im zweiten Kapitel wird das Musicalgenre und seine Entwicklung beleuchtet. Dabei werden verschiedene Ursprünge und Entwicklungsstufen des Musicals dargestellt, sowie stilistische Kriterien und typische Elemente beleuchtet.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Musical „Linie 1“ und analysiert, wie dieses ein Bild von Berlin vermittelt. Es werden verschiedene Szenen und musikalische Elemente betrachtet und interpretiert.
Das vierte Kapitel soll ein Zwischenfazit liefern und die bisherigen Ergebnisse zusammenfassen.
Schlüsselwörter
Musical, Linie 1, Berlin-Bild, Stadtabbildung, Musiktheater, Revue, Theaterwissenschaft, Musikwissenschaft, Kulturwissenschaft, Rezeption, Wahrnehmung, Interpretation, Stadtkultur, Großstadt, Identität.
- Arbeit zitieren
- Judith Böttger (Autor:in), 2017, (Ber)linie 1. Inwiefern kann das Musical eine Stadtabbildung sein?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/975588