Diese Arbeit thematisiert die schulische Grammatikvermittlung anhand einer vergleichenden Analyse von derzeitig an Gymnasien in Nordrhein-Westfalen eingesetzten Deutschbüchern und einem wissenschaftlichen Referenzwerk, der "Dudengrammatik". Als Corpus für diese linguistische Untersuchung dienen drei exemplarisch ausgewählte Deutschbücher der Jahrgangsstufe 5: "deutsch.kompetent 5" von Klett, "Deutschbuch 5" von Cornelsen und "Klartext 5" von Westermann.
Das Ziel des Vergleichs besteht darin, aufzuzeigen, inwieweit vorgenommene Vereinfachungen im Rahmen der didaktischen Reduktion noch einer wissenschaftlich korrekten Darstellungsweise entsprechen. Dabei wird außerdem berücksichtigt, inwiefern diese Reduzierungen didaktisch sinnvoll sind oder geradewegs zu Unklarheiten und Missverständnissen bei den Lernenden führen können. Aufgrund des begrenzten Umfangs dieser Hausarbeit liegt der Fokus der Analyse auf den drei flektierbaren Wortarten Substantiv, Verb und Adjektiv.
„Wörter, die Personen, Sachen oder Vorstellungen bezeichnen, sind Substantive. Wörter, die Eigenschaften bezeichnen, sind Adjektive. Wörter, die Tätigkeiten bezeichnen, sind Verben.“ Von einer solchen semantisch-orientierten Einteilung der Wortklassen distanziert sich die Dudengrammatik in ihrem einführenden Kapitel zu den Wortarten explizit, da sie unmittelbar an ihre Grenzen stoße und keine hinreichende Definition ermögliche.
Trotzdem stellen zahlreiche Deutschlehrwerke der Jahrgangsstufe 5 für das Gymnasium in Nordrhein-Westfalen die aufgeführten Wortarten vor allem anhand ihrer semantischen Beschreibung vor. Infolgedessen stellt sich die Frage, inwieweit die Grammatikvermittlung in den Schulbüchern der wissenschaftlichen Grammatikdarstellung des "Duden" gerecht wird. Obwohl es auch den entsprechenden "Schülerduden" oder ähnliche Grammatiken für Lernende gibt, ist das Deutschbuch weiterhin das primär im Unterricht eingesetzte Medium zur schulischen Grammatikbetrachtung. Das Deutschlehrwerk bietet demzufolge einen breiten Überblick darüber, welche grammatischen Inhalte auf welche Weise im Deutschunterricht vermittelt werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Wortartenklassifikation als wissenschaftliches Konstrukt
3. Die Vorgaben des Kernlehrplans für die Jahrgangsstufe
4. Vorstellung der untersuchten Werke
4.1. Vorstellung des wissenschaftlichen Referenzwerkes: Duden- grammatik
4.2. Vorstellung der ausgewählten Deutschlehrbücher
4.2.1. deutsch.kompetent 5 von Klett
4.2.2. Deutschbuch 5 von Cornelsen
4.2.3. Klartext 5 von Westermann
5. Vergleich der Darstellung der einzelnen Wortarten
5.1. Das Substantiv
5.2. Das Adjektiv
5.3. Das Verb
6. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Wörter, die Personen, Sachen oder Vorstellungen bezeichnen, sind Substantive.
Wörter, die Eigenschaften bezeichnen, sind Adjektive.
Wörter, die Tätigkeiten bezeichnen, sind Verben.“ (Dudengrammatik 2016: 139)
Von einer solchen semantisch-orientierten Einteilung der Wortklassen distanziert sich die Dudengrammatik in ihrem einführenden Kapitel zu den Wortarten explizit, da sie unmittelbar an ihre Grenzen stoße und keine hinreichende Definition ermögliche (vgl. ebd.). Trotzdem stellen zahlreiche Deutschlehrwerke der Jahrgangsstufe 5 für das Gymnasium in Nordrhein-Westfalen die aufgeführten Wortarten vor allem anhand ihrer semantischen Beschreibung vor (vgl. Cornelsen 2011: 221; Klett 2012: 172). Infolgedessen stellt sich die Frage, inwieweit die Grammatikvermittlung in den Schulbüchern der wissenschaftlichen Grammatikdarstellung des Dudens gerecht wird. Obwohl es auch den entsprechenden Schülerduden oder ähnliche Grammatiken für Lernende gibt, ist das Deutschbuch weiterhin das primär im Unterricht eingesetzte Medium zur schulischen Grammatikbetrachtung. Das Deutschlehrwerk bietet demzufolge einen breiten Überblick darüber, welche grammatischen Inhalte auf welche Weise im Deutschunterricht vermittelt werden (vgl. Bräuer 2015: 303).
Die vorliegende Hausarbeit thematisiert daher die schulische Grammatikvermittlung anhand einer vergleichenden Analyse von derzeitig am Gymnasium in Nordrhein-Westfalen eingesetzten Deutschbüchern und einem wissenschaftlichen Referenzwerk, der Dudengrammatik. Als Corpus für diese linguistische Untersuchung dienen drei exemplarisch ausgewählte Deutschbücher der Jahrgangsstufe 5: deutsch.kompetent 5 von Klett, Deutschbuch 5 von Cornelsen, Klartext 5 von Westermann. Das Ziel des Vergleichs besteht darin, aufzuzeigen, inwieweit vorgenommene Vereinfachungen im Rahmen der didaktischen Reduktion noch einer wissenschaftlich korrekten Darstellungsweise entsprechen. Dabei wird außerdem berücksichtigt, inwiefern diese Reduzierungen didaktisch sinnvoll sind oder geradewegs zu Unklarheiten und Missverständnissen bei den Lernenden führen können (vgl. Gehrig 2016: 132). Aufgrund des begrenzten Umfangs dieser Hausarbeit liegt der Fokus der Analyse auf den drei flektierbaren Wortarten Substantiv, Verb und Adjektiv. Ein Vergleich der Beschreibung dieser einzelnen Wortarten soll veranschaulichen, inwiefern die Schulbücher die Charakterisierung der Wortklassen in ähnlicher Weise vornehmen oder, ob sich Unterschiede im Hinblick auf eine korrekte wissenschaftliche Darstellungsweise erkennen lassen. Dementsprechend werden Konsequenzen dahingehend gezogen, welche Stärken und Schwächen die Grammatikbetrachtung des jeweiligen Schulbuchs vor dem Hintergrund der Einzelwortarten aufweist, welche Darstellung besonders gelungen erscheint und welche Perspektiven sich daraus für die künftige schulische Grammatikdarstellung in Deutschlehrwerken ergeben.
Bevor die schulische Beschreibung der Wortarten jedoch näher untersucht wird, soll zunächst auf die Problematik der Wortartenklassifikation als wissenschaftliches Konstrukt eingegangen werden, um transparent zu machen, dass es verschiedene Klassifikationsmodelle gibt, die auf unterschiedlichen Unterscheidungskriterien basieren. Daraufhin werden die Vorgaben des Kernlehrplans der Jahrgangsstufe 5 für das Gymnasium in NordrheinWestfalen hinsichtlich der Zielsetzung des Grammatikunterrichts und der Vermittlung der Wortarten kritisch betrachtet. Im Anschluss daran erfolgt eine kurze Vorstellung der untersuchten Deutschlehrwerke mit ihren zugrundeliegenden Konzeptionen sowie der Dudengrammatik auf wissenschaftlicher Seite. Vor diesem Hintergrund findet schließlich der eigentliche Vergleich der Darstellung der einzelnen Wortarten statt, wobei die Deutschbücher sowohl mit dem wissenschaftlichen Referenzwerk, als auch untereinander in Bezug auf ihre linguistisch korrekte Darstellungsweise verglichen werden.
2. Wortartenklassifikation als wissenschaftliches Konstruktion
In der antiken Grammatikschreibung differenzierte Dionysios Thrax acht Wortarten: Nomen, Verb, Artikel, Pronomen, Partizip, Adverb, Konjunktion und Präposition. Von dieser traditionellen Acht-Wortarten-Lehre weichen heutzutage zahlreiche Klassifizierungsmodelle ab. Dabei reicht die Bandbreite an Wortartenklassifizierungen von lediglich vier Lexemklassen bis hin zu mehr als fünfzig Wortarten (vgl. Dürscheid 2012: 21). Die unterschiedliche Anzahl an Wortarten sowie die Vielfalt an Modellen in den Grammatiken resultiert aus der Problematik der Abgrenzung zwischen den einzelnen Wortarten. Die Grammatikdarstellungen unterscheiden sich dahingehend, welche Wortgruppen lediglich als Untergruppe einer Wortart oder sogar als eigenständige Wortklasse aufgefasst werden können. Darüber hinaus entstehen die Abweichungen in den Grammatiken durch die Berücksichtigung unterschiedlicher Einteilungskriterien. Beispielsweise können Verben entsprechend des syntaktischen Kriteriums in Vollverben, Hilfsverben, Modalverben und Kopulaverben unterteilt werden, während eine Einteilung nach semantischen Kriterien die Zustandsverben, Vorgangsverben und Handlungsverben vorsieht (vgl. ebd.: 22). Je nach ausgewählten Klassifikationskriterien sowie methodischen Voraussetzungen gelangen die Grammatiken also zu unterschiedlichen Einteilungen von Wortarten (vgl. Gehrig 2016: 88 - 89). Als Grund hierfür benennt Anna Gehrig in ihrer Dissertation den Umstand, dass eine Zugehörigkeit von Wortarten zu bestimmten Gruppen kein „[...] naturgegebenes Merkmal des Wortes“ (Gehrig 2016: 88 - 89) sei. Die Einteilung von Wörtern in entsprechende Klassen stelle vielmehr ein „[.] wissenschaftliches Konstrukt“ (ebd.) dar.
Im Rahmen der wissenschaftlich konstruierten Wortartenklassifikationen können im Wesentlichen drei Kriterien zur Differenzierung von Wortarten ermittelt werden: Zum einen werden Wörter entsprechend des morphologischen Kriteriums nach ihrer Veränderbarkeit, d.h. nach ihren möglichen grammatischen Wortformen unterschieden. Daneben kann eine Einteilung hinsichtlich der Bedeutung von Wortarten erfolgen, wenn semantische Merkmale berücksichtigt werden. Außerdem ermöglicht das syntaktische Kriterium eine Differenzierung von Wörtern vor dem Hintergrund ihrer Stellung im Satz sowie ihrer syntaktischen Funktion (vgl. Bräuer 2015: 305). Keines der genannten Kriterien kann für sich alleine genommen zu einer adäquaten Einteilung von Wortarten führen, sodass häufig eine Kombination dieser Prinzipen als Grundlage für die Wortartenklassifikation dient. Dies ist auch bei der Dudengrammatik der Fall, die zwar in erster Linie das morphologische Kriterium zugrunde legt, aber auch syntaktische und semantische Aspekte für eine weitere Unterklassifizierung der Wortarten beachtet (vgl. Gehrig 2016: 92 - 93). Auf die grundsätzliche Problematik der Einteilung von Wortarten geht das ausgewählte wissenschaftliche Referenzwerk jedoch nicht explizit ein (vgl. ebd.: 89). Im Hinblick auf die Deutschlehrwerke kommt Gehrig in ihren Ausführungen zu der Erkenntnis, dass diese häufig nicht thematisieren, dass Wortartenklassifizierungen als wissenschaftliche Konstruktion betrachtet werden müssen. Zudem würden nur wenige Schulbücher im Rahmen ihrer Grammatikvermittlung transparent machen, auf welchen Kriterien ihre Einteilung der Wortarten beruht (vgl. ebd.: 103 - 104). Die schulischen Wortartenklassifikationen kommen jedoch der Einteilung der Dudengrammatik am nächsten (vgl. Bräuer 2015: 305). Infolgedessen soll sich die nachfolgende vergleichende Analyse der schulischen und der wissenschaftlichen Grammatikdarstellung insbesondere an den morphologischen, syntaktischen und semantischen Klassifikationskriterien orientieren. Darüber hinaus scheint eine genauere Betrachtung des graphischen Merkmals lohnenswert, da mit den Wortarten Substantiv, Verb und Adjektiv auch das Kriterium der Groß- und Kleinschreibung für eine Klassifizierung relevant wird.
3. Die Vorgaben des Kernlehrplans für die Jahrgangsstufe 5
Die schulische Grammatikdarstellung steht in einem engen Zusammenhang mit den angestrebten Zielen einer grammatischen Sprachbetrachtung im Deutschunterricht. Die Lerninhalte in den Deutschlehrwerken werden letztlich in Abhängigkeit von den Kompetenzen, die erworben werden sollen, ausgewählt und entsprechend vermittelt (vgl. Gehrig 2016: 41). Daher soll in den folgenden Ausführungen zunächst herausgestellt werden, welche Vorgaben der Kernlehrplan der Sekundarstufe I für das Gymnasium in NordrheinWestfalen für die Jahrgangsstufe 5 macht, um daraufhin eine Vorstellung der untersuchten Werke vornehmen zu können.
Die Grammatikvermittlung im Deutschunterricht fällt unter den Kompetenzbereich „Reflexion über Sprache“, für den verschiedene Kompetenzerwartungen formuliert sind, die gleichermaßen als Lernziele des Grammatikunterrichts aufgefasst werden können. Zu diesen Kompetenzen gehören: Faktoren und Ebenen sprachlicher Kommunikation erkennen, Verwendung eines differenzierten Wortschatzes beim eigenen Sprachhandeln, Einsicht in unterschiedliche Textfunktionen und Sprechweisen, Einsicht in sprachliche Mittel und Möglichkeiten der Textstrukturierung, korrekte Anwendung von Grundregeln der Rechtschreibung und Zeichensetzung, Satzstrukturen sowie Wortarten kennen und funktional verwenden, Herausbildung eines Sprachbewusstseins und Verbesserung der eigenen sprachlichen Fähigkeiten (vgl. MSB NRW 2007: 19 - 21).1
Für die Jahrgangsstufe 5 sieht der Kompetenzbereich „Reflexion über Sprache“ die Thematisierung der Wortarten im Rahmen des Aufgabenschwerpunkts „Sprachliche Formen und Strukturen in ihrer Funktion“ vor (vgl. ebd.: 47): „Sie unterscheiden Wortarten, erkennen und untersuchen deren Funktion und bezeichnen sie terminologisch richtig. (Verb, Artikel, Nomen, Adjektiv (auch Steigerungsformen), Pronomen, Konjunktion, Adverb) [Herv. i. Org.].“ (ebd.). Dabei soll das in der Grundschule erworbene Wissen über die Elementargrammatik systematisch weiterentwickelt werden, indem Fachtermini nun richtig verwendet werden und somit zu einem reflektierten Sprachgebrauch beitragen. Allerdings bleibt in der Beschreibung des Aufgabenschwerpunktes unklar, welche konkreten Aspekte der jeweiligen Wortart im Unterricht vermittelt werden sollen oder wie tiefgründig die Kenntnis einer grammatischen Kategorie letztlich sein soll. Die verschiedenen Wortarten werden lediglich aufgezählt, ohne eine inhaltliche Ausdifferenzierung vorzunehmen oder das zugrunde liegende wissenschaftliche Klassifikationsmodell zu begründen (vgl. Gehrig 2016: 50).
Die Vorgaben des Kernlehrplans sind wenig konkret in Bezug auf die Thematisierung der Wortarten im Grammatikunterricht der Jahrgangsstufe 5. Es wird deutlich, dass eine Betrachtung der Wortarten nicht nur formal hinsichtlich ihrer Flexion stattfinden soll, sondern auch funktional. Bis auf die angeführten Steigerungsformen bei den Adjektiven wird jedoch nicht erläutert, welche genauen Aspekte der anderen Wortarten in der 5. Klasse erlernt werden sollen. Beispielsweise erscheint es völlig offen, ob sich die Verbalflexion auf die Kategorien Tempus, Modus und Genus Verbi erstreckt (vgl. Gehrig 2016: 51). Ein erster Einblick in die ausgewählten Deutschlehrwerke der Jahrgangsstufe 5 macht deutlich, dass lediglich die Tempora und ihre Bedeutung thematisiert werden. Daher scheinen weitere grammatische Inhalte, wie der Konjunktiv oder das Passiv, erst in höheren Jahrgangsstufen berücksichtigt zu werden. Die Auseinandersetzung mit den Vorgaben des Lehrplans für das Fach Deutsch zeigt daher letztendlich, dass zwar Angaben bezüglich der zu vermittelnden grammatischen Lerninhalte gemacht werden, diese aber nicht konkretisiert werden, sodass im Detail offen bleibt, welche genauen Aspekte einer Wortart eigentlich im Unterricht besprochen werden müssen.
4. Vorstellung der untersuchten Werke
4.1. Vorstellung des wissenschaftlichen Referenzwerkes: Dudengrammatik
Im Rahmen dieser Hausarbeit erfolgt der Vergleich der schulischen und der wissenschaftlichen Grammatikdarstellung exemplarisch anhand von einzelnen stellvertretenden Werken. Als wissenschaftliches Referenzwerk wurde die Dudengrammatik ausgewählt, da diese selbst ihre besondere Eignung für den Einsatz an Schulen und Universitäten im Vorwort betont und sich damit direkt an Schüler und Schülerinnen richtet (vgl. Dudengrammatik 2016: 5). Darüber hinaus ist die Dudengrammatik aufgrund ihrer Gebrauchshäufigkeit eine für die vergleichende Analyse geeignete wissenschaftliche Grammatikdarstellung (vgl. Gehrig 2016: 68 - 69). Sie stellt die am häufigsten genutzte und beliebteste Beschreibung der deutschen Sprache dar, die sich sowohl an Muttersprachler als auch an NichtMuttersprachler richtet. Sie kann von sprachwissenschaftlichen Laien ebenso verwendet werden, wie von Studierenden und Lehrenden (vgl. Dudengrammatik 2016: 5 - 6). Ein weiterer Aspekt, der für die Auswahl der Dudengrammatik als Referenzwerk spricht, besteht darin, dass die zugrunde liegenden Klassifikationskriterien der Wortarten den schulischen Grammatikdarstellungen ähnlich sind (vgl. Bräuer 2015: 305). Als Grundlage für die nachfolgende Analyse dient die neueste, völlig überarbeitete und aktualisierte Auflage der Dudengrammatik aus dem Jahr 2016, damit ein adäquater Vergleich mit den derzeitig am Gymnasium eingesetzten Deutschlehrwerken möglich wird. Dadurch wird außerdem gewährleistet, dass der aktuelle Stand der linguistischen Forschung in der neubearbeiteten Dudengrammatik berücksichtigt wird. Für die Untersuchung im Rahmen dieser Arbeit sind vor allem die Kapitel über die Wortarten und die Syntax relevant, die von Prof. Dr. Gall- mann und Prof. Dr. Cathrine Fabricius-Hansen verfasst worden sind (vgl. Dudengrammatik 2016: 3 - 5).
4.2. Vorstellung der ausgewählten Deutschlehrwerke
4.2.1. deutsch.kompetent 5 von Klett
Das Deutschlehrwerk hat sich zum Leitmedium des Deutschunterrichts entwickelt. Dementsprechend bieten die verschiedenen Deutschbücher auch einen umfassenden Überblick über die im Unterricht zu vermittelnden grammatischen Inhalte (vgl. Gehrig 2016: 70 - 71). Die Grundlage dieser Untersuchung bilden drei exemplarisch ausgewählte Deutschbücher, die derzeitig am Gymnasium in Nordrhein-Westfalen eingesetzt werden: deutsch.kompetent 5 von Klett , Deutschbuch 5 von Cornelsen sowie Klartext 5 von Westermann . Es handelt sich bei den genannten Lehrwerken um kombinierte Sprach- und Lesebücher, die sowohl nach Kompetenzbereichen, als auch nach Sachthemen gegliedert sind.2 An dieser Stelle wird zunächst das von Klett konzipierte Schulbuch deutsch.kompetent 5 aus dem Jahr 2012 näher in den Blick genommen. Die Verfasser des Deutschbuchs werben selbst damit, an das Vorwissen aus der Grundschule anzuknüpfen und Kompetenzen progressiv aufzubauen (vgl. Klett 2012: 1 - 2). Der Aufbau von deutsch.kompetent 5 richtet sich nach den im Kernlehrplan festgehaltenen Kompetenzbereichen, die in Form von blauen Lernboxen den kontinuierlichen Kompetenzerwerb transparent machen. Neben der Kompetenzorientierung wird der Fokus auf Differenzierung und Förderung des Selbstlernens gelegt, um der Heterogenität der Lernenden gerecht werden zu können. Auf den sogenannten „Lerninsel-Seiten“ wird zudem das erworbene Wissen zusammengefasst, um auf diese Weise einen Überblick über die Themen und die Festigung des Lernstoffes zu ermöglichen (vgl. Klett 2011). Für die vorliegende Ausarbeitung ist in erster Linie das Kapitel 11 „Segeln im Meer der Wörter. Wortarten unterscheiden“ relevant, in dem die für die Analyse ausgewählten Wortarten Substantive, Adjektive und Verben thematisiert werden (vgl. Klett 2012: 160 - 175).
[...]
1 Die Lehrpläne können im Lernplannavigator des Landes Nordrhein-Westfalen eingesehen werden: https://www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/lehrplannavigator-s-i/gymnasium-g8/index.html.
2 Zu den Unterschieden von kombinierten Lehrwerken und den reinen Sprachbüchern auch: Gehrig 2016: 72.