Mit Sitzungsvorlage Nr. 73 aus dem Jahr 1996 hatte die Verwaltung der Stadt Goslar vorgeschlagen, keinen klassischen Umweltbericht mehr zu erstellen, sondern umweltrelevante Berichte der Stadtverwaltung zu speziellen Schwerpunkten vorzulegen.
Am 15.7.1997 beschloß der Rat der Stadt Goslar, den nach Bundesnaturschutzgesetz anerkannten Goslarer Umweltverbänden gegen pauschale Unkostenerstattung die Erstellung einer Ökobilanz zu übertragen. Ziel ist, den kritischen Dialog der Stadtverwaltung mit den Umweltverbänden zu fördern und in der Sache von der klassischen Umweltberichterstattung wegzukommen, die in der Regel nur über Geleistetes berichtet.
Nachdem 1997 die erste Ökobilanz durch die Arbeitsgemeinschaft der Goslarer Umweltverbände erstellt worden ist, erfolgt mit dieser Ausgabe der Folgebericht für 1998. Er knüpft einerseits an bekannte Themen an und entwickelt sie weiter, greift andererseits aber auch neue Themen auf.
Die Umweltinteressen stehen unter stärker werdendem ökonomischem Druck. Der Verbrauch von natürlichen Ressourcen kann aber nicht als unbegrenzter Faktor menschlichen und somit auch ökonomischen Handelns angesehen werden. Die neueste umweltökonomische Gesamtrechnung des Statistischen Bundesamtes legt für Deutschland dar, daß trotz gewisser Fortschritte mit der Natur immer noch zu verschwenderisch umgegangen wird. So wird im Vergleich zum Faktor „Arbeit" der Produktionsfaktor "Umwelt" weitaus ineffizienter eingesetzt.
Es muß auch Aufgabe einer Kommune wie der Stadt Goslar sein, in ihrem Handlungsrahmen alles zu tun, was im Sinne einer positiven Entwicklung für Natur und Umwelt im Stadtgebiet hilfreich sein könnte. Gerade eine Stadt, die eine kommunale Agenda 21 auf ihre Fahnen geschrieben hat, muß sich dieser Verantwortung in besonderem Maße stellen. Die nachfolgenden Themen sollen dazu wiederum Diskussionsbeiträge darstellen und letztlich auch zum Handeln anregen. Es ist dann Aufgabe der Stadt, diese Anregungen wiederum in konkrete Beschlüsse umzusetzen!
Inhaltsverzeichnis
- Abfall und Altlasten
- Schiefermühle Rammelsberg
- Abfall in den öffentlichen Anlagen/Anzahl der Abfallbehälter
- Müll in der Landschaft
- Boden und Bebauungspläne
- Umsetzung von Ersatzmaßnahmen (Bodenversiegelung)
- Umbau Bahnhofsvorplatz
- Umweltqualität von Bebauungsplänen
- Fachmarktzentrum
- Regenerative Energien
- Erholung, Freizeitnutzung, Kultur und Fremdenverkehr
- Stadtökologischer Führer
- EXPO-Projekte
- Tourismusförderung/sanfter und harter Tourismus
- Natur, Landschaft und Grün allgemein
- Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete
- Landschaftsplan
- Geschützte Landschaftsbestandteile
- Landschaftsschutzgebiet Harz
- Haushaltsmittel für Aufgaben des Natur- und Landschaftsschutzes
- Natur und Stadtgrün außerhalb der Stadtforst
- Altbaumsanierungsprogramm (Entsiegelungsprogramm)
- Spannungsfeld Baumschutz/Wirtschaftsförderung
- Baumschutzsatzung
- Fassaden- und Dächerbegrünung
- Wegränder in der Feldflur
- Pflege-, Entwicklungs- und Pflanzmaßnahmen
- Golfplatz Bollrich
- Stadtforst
- Schlagweiser Hieb des Waldes
- Wilddichte und Verbiẞschäden
- Naturnähe von Waldwegen und Waldrändern
- Entfichtung an Fließgewässern
- Trüllketal
- Entfernung alter Zaunteile
- Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in der Stadtforst
- Drittmittel für die Stadtforst
- Verkehr
- Öffentlicher Personennahverkehr
- Bahnverkehr
- Mobil ohne eigenes Auto
- Innenstadtverkehr
- 30 km/h-Zonen
- Biozönose der Abzucht
- Agenda 21
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ökobilanz der Stadt Goslar für das Jahr 1998 verfolgt das Ziel, einen kritischen Dialog zwischen der Stadtverwaltung und den Umweltverbänden zu fördern und eine nachhaltige Entwicklung des Natur- und Umweltschutzes im Stadtgebiet zu gewährleisten.
- Abfallwirtschaft und Altlastenmanagement
- Bodenverbrauch und Bebauungsplanung
- Natur- und Landschaftsschutz, inklusive Stadtgrün
- Verkehrsplanung und -management
- Regenerative Energien und Energieeffizienz
Zusammenfassung der Kapitel
Das Kapitel "Abfall und Altlasten" beleuchtet die aktuelle Situation des Abfallmanagements in Goslar, insbesondere den Konflikt um die Wiedervernutzung des Schiefertagebaus Schiefermühle. Das Kapitel "Boden und Bebauungspläne" befasst sich mit der Umsetzung von Ersatzmaßnahmen zur Kompensation von Bodenversiegelung und der Umweltqualität von Bebauungsplänen. Das Kapitel "Natur, Landschaft und Grün allgemein" widmet sich den Schutzgebieten, dem Landschaftsplan und dem Stadtgrün.
Schlüsselwörter
Ökobilanz, Natur- und Umweltschutz, Stadtentwicklung, Abfallwirtschaft, Bodenversiegelung, Naturschutzgebiete, Stadtgrün, Verkehrsplanung, regenerative Energien, Agenda 21.
- Arbeit zitieren
- Friedhart Knolle (Autor:in), 1999, Eine kritische Jahresbilanz der Situation des Natur- und Umweltschutzes in der Stadt Goslar, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/96434