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Hausarbeit, 2020
22 Seiten, Note: 1,3
1. Einleitung
2. Selektiver Mutismus
2.1 Definition und Formen
2.2 Symptomatik und mögliche Ursachen
2.3 Diagnose
2.4 Therapiemaßnahmen
3. Sprachförderung bei Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren
3.1 Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen
3.2 Beobachtung und Dokumentation als Grundlage zur Sprachförderung
4. Fallbeispiel „Laura“
4.1 Allgemeine Informationen über das Mädchen Laura
4.2 Anwendung und Ergebnisse der Entwicklungstabelle nach Kuno Beller
4. Fazit
Literatur
Anhang
„Mach ihr erst den Reißverschluss zu, wenn sie mit dir redet und dich drum bittet.“ Das waren ungefähr die Worte einer Erzieherin des Kindergartens, in dem ich mein Praktikum absolviere und dies verdeutlicht nur eine von vielen meist vergeblichen Versuchen ein Mädchen mit Selektivem Mutismus nach einem Jahr des völligen Schweigens im Kindergarten zum Reden zu bringen. Auch die Mutter versuchte es vor Ort mehrfach, z.B. als das Mädchen ihr mitteilte, dass sie Durst habe. Daraufhin antwortete Mutter, dass sie das auch ruhig den ErzieherInnen sagen kann. Solche Situationen zeigen sehr genau in was für einer Lage sich Kinder mit selektiven Mutismus befinden. Gut gemeinte Versuche die Kinder zum Sprechen zu bringen führen zu Verunsicherung, Hilflosigkeit und Angst. (vgl. Bahr, 1996, S. 4f.)
Die Sprache galt jedoch als „komplexe Fähigkeit und das wichtigste Medium der zwischenmenschlichen Kommunikation.“ (Günther et al., 2016, S. 182). Aus diesem Grund ist der Bereich Sprachbildung und Sprachförderung fest in den Kindergartenalltag eingebaut. Sprachförderung soll nach den Vorgaben des Niedersächsischen Kultusministerium „systematisch geplant und durchgängig in den pädagogischen Alltag von Kindertageseinrichtungen integriert werden.“ (Niedersächsisches Kultusministerium, 2011, S. 12)
Doch welche Perspektiven und Herausforderungen bringt das Störungsbild „Selektiver Mutismus“ bei Kindern in Bezug auf Sprachförderung in Kindertagesstätten mit sich? Ist eine Sprachförderung überhaupt möglich und wenn ja unter welchen Bedingungen bzw. wodrauf muss die Fachkraft achten in der Zusammenarbeit mit dem Kind? Im Rahmen dieser Hausarbeit soll mithilfe der Anwendung der Entwicklungstabelle nach Kuno Beller auf ein Fallbeispiel aus der Praxis diesen Fragen nachgegangen werden. Anhand der Stärken und Schwächen des Mädchens sollen mögliche Perspektiven und Herausforderungen einer Sprachförderung bei Kindern mit selektivem Mutismus herausgearbeitet werden.
Um einen Überblick über das benannte Störungsbild zu erhalten, werden in Kapitel 2 zunächst wichtige Informationen zum Selektiven Mutismus thematisiert. Dazu wird dieser in Kapitel 2.1 definiert und die verschiedenen Formen des Mutismus beschrieben. In Kapitel 2.2 folgt eine Darstellung der Symptomatik und möglicher Ursachen und in Kapitel 2.3 wird die Diagnose des Selektiven Mutismus erläutert. Mögliche Therapiemaßnahmen werden in Kapitel 2.4 vor Augen geführt. Im nächsten Kapitel (Kapitel 3) soll der Begriff Sprachförderung bei Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren im Mittelpunkt stehen, da dieser für den Verlauf der Hausarbeit von Bedeutung ist. Dazu wird in Kapitel 3.1 eine Übersicht zu Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen gegeben. Nachfolgend wird in Kapitel 3.2 die Beobachtung und Dokumentation als Grundlage zur Sprachförderung erläutert. Das Fallbeispiel „Laura“ wird in Kapitel 4 aufgegriffen. Hier werden zunächst in Kapitel 4.1 allgemeine Informationen über das Mädchen Laura, welches unter selektivem Mutismus leidet, aufgezeigt und anschließend werden die Anwendung und die Ergebnisse der Entwicklungstabelle nach Kuno Beller erklärt. Im Fazit in Kapitel 5 wird abschließend auf die oben benannte Fragestellung dieser Hausarbeit eingegangen.
In diesem Kapitel wird zunächst der selektive Mutismus im Allgemeinen thematisiert. Dazu wird dieser in Kapitel 2.1 definiert und mögliche Mutismusarten erläutert. Anschließend wird in Kapitel 2.2 die Symptomatik dessen beschrieben. In Kapitel 2.3 folgt eine Darstellung der Diagnostik und in Kapitel 2.4 werden mögliche Therapiemaßnahmen vor Augen geführt.
Das Wort „Mutismus“ kommt aus dem lateinischen von „mutus“ und heißt übersetzt Schweigen (vgl. Katz-Bernstein, 2019, S. 24). Mutismus kann in verschiedene Arten aufgeteilt werden. Zum einen unterscheidet man im Allgemeinen in den totalen und elektiven Mutismus. Dabei ist der totale Mutismus gekennzeichnet durch die „völlige Verweigerung der Lautsprache bei vorhandenem Hörvermögen“ (ebd.), wobei dieser meist in Folge psychotischer Erkrankungen oder depressiven Störungen auftritt. Unter elektivem Mutismus hingegen versteht man laut ICD-10-GM unter F94.0 eine „deutliche, emotional bedingte Selektivität des Sprechens“ (WHO/DIMDI, o.S., 2005a), also die Sprachlosigkeit eines Kindes in bestimmten Situationen und in anderen definierbaren Situationen nicht. (vgl. Katz-Bernstein, 2019, S. 24ff.) Heutzutage wird allerdings in Fachkreisen nicht mehr der Begriff „elektiver Mutismus“ verwendet, da dieser impliziert, dass das Kind die Situationen, in denen es schweigt, frei wählen kann, was zu einer Verharmlosung des Störungsbildes führte. Somit wird aktuell der Begriff „Selektiver Mutismus“ verwendet. (vgl. Rogoll et al., 2018, S. 592)
Der passagere Mutismus zählt ebenfalls zu den Formen des Mutismus. Dieser beschreibt allerdings eine emotionale Störung mit Trennungsangst (F93.0) und kann bei traumatischen Erlebnissen auftreten. Er ist abzugrenzen von dem oben beschriebenen Selektiven Mutismus. (vgl. WHO/DIMDI, o.S., 2005b)
Auch wird unterschieden in Frühmutismus, von dem Kinder im Alter von 3,4 bis 4,1 Jahren betroffen sein können und Spätmutismus, der bei Kindern ab 5,5 Jahren auftreten kann. Katz-Bernstein beschreibt ebenfalls, dass eine Unterteilung in Mutismus im Kindesalter und Mutismus im Erwachsenenalter durch die unterschiedlichen Behandlungsarten von Bedeutung ist. (vgl. Katz-Bernstein, 2019, S. 24ff.)
Der selektive Mutismus, der in dieser Hausarbeit hauptsächlich thematisiert werden soll, wird nach Katz-Bernstein in „der aktuellen Literatur […] vermehrt den Angststörungen und den sozialen Phobien zugeordnet.“ (Katz-Bernstein, 2019, S. 26).
Nachdem in diesem Abschnitt der Mutismus definiert und mögliche Mutismusarten erklärt wurden, folgt im nächsten Abschnitt die Darstellung der Symptomatik des Selektiven Mutismus.
Kinder mit selektivem Mutismus sind in bestimmten Situationen oder gegenüber bestimmten häufig fremden Personen unfähig zu sprechen, obwohl sie grundsätzlich die Kompetenz zur sprachlichen Kommunikation besitzen. Sie reden in der ihnen vertrauten Umgebung bzw. gegenüber vertrauten Personen (z.B. im engsten Familienkreis bzw. mit engen Freunden) meistens normal. (vgl. Wichtmann, 2011, S. 2ff.) Die Unfähigkeit sprechen zu können ist dauerhaft und muss länger als einen Monat bestehen, um von selektivem Mutismus sprechen zu können (vgl. Katz-Bernstein, 2019, S. 27). Des Weiteren erstarren betroffene Personen in bestimmten Situationen, weisen eine ausdruckslose Mimik auf und versuchen Blickkontakt zu meiden. Manche unterdrücken sogar Geräusche oder Laute, wie z.B. Räuspern, Lachen oder Nase hochziehen. (vgl. Schmidt-Traub, 2019, S. 18)
Auch können andere emotionale Störungen (wie etwa soziale Ängstlichkeit, ängstliche Persönlichkeitsstruktur), Regulationsstörungen (beispielsweise von Schlaf, Ausscheidungsfunktion, Essen oder Verhaltenskontrolle) und Depressionen weitere Symptome des Selektiven Mutismus darstellen. (vgl. ebd., S. 32; vgl. Wichtmann, 2011, S. 2ff.)
Auslösende Ursachen für einen Selektiven Mutismus können traumatische Erlebnisse sein, wobei diese eher Auslöser für einen totalen Mutismus sind. Physiologische (z.B. genetische Dispositionen) sowie psychologische und sprachassoziierte Faktoren können ebenfalls eine Rolle in der Entstehung des Selektiven Mutismus bei Kindern spielen. Jedoch ist bisher keine exakte Ursache bekannt. (vgl. Rogoll et al., 2018, S. 591; vgl. Hartmann, 2020, o.S.)
Nachdem in diesem Kapitel die Symptomatik und mögliche Ursachen des Selektiven Mutismus beschrieben wurden, folgen im nächsten Abschnitt Informationen zur Diagnose dessen.
Die Diagnose des Selektiven Mutismus erfolgt in der Medizin hauptsächlich durch das Ausschlussverfahren. So gelten bestimmte Merkmale wie „massive sprachliche Probleme, etwa durch Sprachentwicklungsstörungen, Stottern oder Mehrsprachigkeit […] [sowie] das Unwohlsein innerhalb einer Sprache“ (Starke/Subellok, 2012, S. 65) als Ausschlusskriterien. Ist eines dieser Kriterien der Grund dafür, dass das betroffene Kind schweigt, so liegt kein Selektiver Mutismus vor. (vgl. ebd.; vgl. Schmidt-Traub, 2019, S. 19f.)
Des Weiteren muss das Kind nach Katz-Bernstein mindestens eine der im Folgenden aufgelisteten Verhaltensweisen zeigen, um von Selektivem Mutismus bei dem schweigenden Kind sprechen zu können:
1. Das betroffene Kind erstarrt, wenn es direkt angesprochen wird.
2. Betroffene „schweigen und haben ein allgemein gehemmtes, zurückgezogenes Verhalten.“ (Katz-Bernstein, 2019, S. 65).
3. Sie reden nicht, verhalten sich allerdings weitestgehend normal und sind häufig bereit Gestiken zu nutzen, um sich kommunikativ ausdrücken zu können.
4. Sie verhalten sich aggressiv und ablehnend. Diese Verhaltensweise wird „von einem hartnäckigen und „demonstrativ“ anmutenden Schweigen begleitet.“ (ebd.)
Auch muss das Schweigens mindestens einen Monat lang andauern. (vgl. ebd., S. 27, 65) Zur Diagnostik des Selektiven Mutismus sollten detaillierte Anamnesegespräche mit den Eltern/der Familie sowohl mit als auch ohne das Kind geführt werden, um Informationen zu über mögliche für das Kind belastende Lebensereignisse, einen eventuellen Migrationshintergrund und die Erkrankung anderer Familienmitglieder an Mutismus in Erfahrung zu bringen (vgl. Plener/Spröber, 2013, S. 83).
Bisher gibt es nur wenige Instrumente und Verfahren zur Diagnostik des Selektiven Mutismus. Mögliche Verfahren sind demnach beispielsweise der FEM (Fragebogen zur Erfassung des elektiven Mutismus), der K-M-A (Kölner Mutismus Anamnese Bogen ), das Mutismus-Soziogramm und der E-S-K-M (Evaluationsbogen für das sozialinteraktive Kommunikationsverhalten bei Mutismus). (vgl. Starke/Subellok, 2018, S.4, vgl. Hartmann, 2020, o.S.) Als standardisiertes Testverfahren wurde das DortMus (Dortmunder Mutismus Screening) entwickelt, welches es sowohl für Kindertagesstätten (DortMus-Kita), als auch für Grundschulen gibt (DortMus-Schule) (vgl. Starke/Subellok, 2018, S. 1ff.). Auch die FSSM (Frankfurter Skala zur Erfassung des Selektiven Mutismus) galt als standardisiertes Instrument zur Diagnose von Selektivem Mutismus (vgl. Hartmann, 2016, S. 202).
Ist eine Diagnose gestellt, so gibt es verschiedene therapeutische Maßnahmen, die im nächsten Kapitel benannt werden.
Die Menge an möglichen therapeutischen Maßnahmen ist groß, sodass hier nur Beispiele möglicher Behandlungsabläufe beschrieben werden können.
Grundsätzlich ist es bei der Angststörung „Selektiver Mutismus“ wichtig, so früh wie möglich mit einer Behandlung anzufangen, damit sich diese nicht zu einer chronischen Erkrankung entwickelt. Der Selektive Mutismus bleibt häufig unbehandelt, da die meisten die Informationen über mögliche Behandlungen nicht erhalten oder negative Vorurteile gegenüber psychischer Behandlungsmöglichkeiten haben. An dem Verlauf der Therapie sind Personen aus unterschiedlichen Bereichen beteiligt. So werden oft neben Psychotherapeuten auch Sprachtherapeuten hinzugezogen. Da die kognitive Verhaltenstherapie den bevorzugten Behandlungsweg im Bereich von Angststörungen und Selektivem Mutismus darstellt, sind Verhaltens- und Familientherapeuten ebenfalls oft mit eingebunden. In manchen Fällen kann es zu einer medikamentösen Therapie (mithilfe eines Antidepressivums) kommen, sodass psychiatrisch-medikamentöse Hilfen selten auch hinzugezogen werden müssen. (vgl. Schmidt-Traub, 2019, S. 42ff.)
Im Allgemeinen steht am Anfang einer Therapie der Beziehungsaufbau des Therapeuten zum Kind im Vordergrund. Während dieser Phase wird versucht über alle Wege „mit dem Kind in Kontakt zu treten und Kommunikation zu etablieren, [wobei] […] der sprachliche Kontakt im weiteren Verlauf in den Vordergrund [tritt].“ (Plener/Spröber, 2013, S. 86). Um den Beziehungsaufbau zu beschleunigen, können Hausbesuche seitens des/der Therapeut/-in oder der Besuch der Eltern/eines engen Familienmitgliedes, mit dem das Kind sprechen kann, zu den Therapiesitzungen in der Praxis helfen. Auch das gemeinsame Anschauen von Videos, in denen das betroffene Kind unbekümmert redet, kann förderlich sein. (vgl. Schmidt-Traub, 2019, S. 72) Schmidt-Traub betont in ihrem Buch über den Selektiven Mutismus die Konfrontation mit der Angst in unangenehmen Situationen und mit Sprechversuchen. Die Betroffenen „lernen dadurch, angstfrei zu sprechen“ (ebd., S. 65). Zudem lindern häufige Konfrontationen mit angsteinflößenden Situationen die Angst. (vgl. ebd.)
Beispiele für Therapieansätze sind die Kooperative Mutismus-Therapie (KoMut), die Systemische Mutismus-Therapie (SYMUT) und die Dortmunder Mutismus-Therapie (DortMuT) (vgl. Subellok/Starke, 2015, S. 455).
Therapiemaßnahmen verlaufen in den meisten Fällen ambulant, eine stationäre Therapie kann allerdings ebenfalls manchmal nötig sein, z.B. wenn psychische Erkrankungen innerhalb der Familie den Behandlungserfolg verhindern oder/und die Beschwerden des Selektive Mutismus chronisch werden (vgl. Plener/Spröber, 2013, S. 82, 86).
Nachdem in diesem Abschnitt allgemeine Informationen zu Therapiemaßnahmen im Rahmen des Selektiven Mutismus dargestellt wurden, wird im nachfolgenden Kapitel die Sprachförderung bei Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren näher betrachtet.
In diesem Kapitel wird die Sprachförderung bei Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren erläutert. Dazu folgt zunächst in Kapitel 4.1 eine Definition des Begriffs Sprachförderung sowie eine Darstellung von Sprachförderung in Kindertagesstätten. Danach wird die Beobachtung und Dokumentation als Grundlage einer Sprachförderung thematisiert.
„‚Sprachförderung‘ […] richtet sich ‚selektiv‘ an bestimmte Risikogruppen, bei denen bereits sprachliche Auffälligkeiten bekannt sind. Sie hat das Ziel kompensatorisch bzw. ‚sekundär präventiv‘ potentielle Sprachentwicklungsprobleme zu vermeiden.“ (Kammermeyer/Roux, S. 515, 2014). Einerseits wird sie individuell bei einem bestimmten Kind, das beispielsweise Schwierigkeiten bei der Aussprache bestimmter Laute oder bei der Bildung grammatikalisch korrekter Sätze hat, angewandt. Andererseits kann sie sich auch an eine ganze Gruppe von Kindern, „[…] die eine besondere Unterstützung dabei benötigen, z. B. Kinder, die Deutsch als Zweitsprache erwerben“ (Roos/Sachse, 2019, S.56), richten.
Sprachfördermaßnahmen finden systematisch und gezielt innerhalb eines bestimmten Zeitfensters regelmäßig und meistens additiv in kleinen Gruppen (außerhalb der Gruppenalltags) statt. Neben der eben erwähnten additiven Sprachförderung gibt es auch die alltagsintegrierte Sprachförderung, die innerhalb der Regelgruppe in der Kindertageseinrichtung durchgeführt wird. (vgl. Kammermeyer/Roux, 2014, S. 515ff.)
Als Maßnahmen stehen Sprachförderprogramme und Sprachförderkonzepte zur Verfügung. Der Unterschied zwischen diesen Methoden zur Sprachförderung ist, dass die Programme fest vorgeben, was inhaltlich mit welcher Reihenfolge gemacht werden soll und Konzepte dies offener gestalten, indem sie nur anhand von Beispielen mögliche Vorgehensweisen in Fördersituationen deutlich machen. Beide haben das Ziel den Fokus auf bestimmte Bereiche des Spracherwerbs zu richten. (vgl. Roos/Sachse, 2019, S.56)
Abzugrenzen ist Sprachförderung zum einen von Sprachbildung. Letztere richtet sich an alle Kinder und wird dementsprechend als universell bezeichnet. Außerdem verläuft Sprachbildung präventiv und verfolgt bestimmte Ansätze, die alle Sprachentwicklungsbereiche berücksichtigen. Zum anderen muss Sprachförderung von Sprachtherapie abgegrenzt werden, denn diese darf nicht in Kindertageseinrichtungen von ErzieherInnen durchgeführt werden, sondern nur von ausgebildeten Experten, wie z.B. Logopäden oder Psychologen. Sie wird angewandt, wenn das Kind bereits eine Sprachentwicklungsstörung entwickelt hat. (vgl. ebd.)
Die Beobachtung und Dokumentation galt als Grundlage zur Sprachförderung. Dies wird im nächsten Kapitel genauer verdeutlicht.
Für die Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen in den einzelnen Bundesländern in Deutschland werden verschiedene Verfahren zur Sprachstandserhebung „oder zur Beobachtung des Sprachstandes“ (Lisker, 2010, S.8) genutzt, um feststellen zu können, bei welchen Kindern gegebenenfalls Förderbedarf besteht. (vgl. ebd.; vgl. Roos/Sachse, 2019, S.50) Dabei gibt es verschiedene Instrumente zur Ermittlung des Sprachstandes, die sich nach Dietz und Lisker im Allgemeinen in zwei Arten einteilen lassen: Sprachentwicklungstests bzw. Screenings und Beobachtungsverfahren. Sprachentwicklungstest sind normiert und standardisiert. Der Verlauf, also Durchführung und Analyse dessen sind exakt vorgegeben und es wird eine Norm zur Verfügung gestellt, um Bezugswerte zum Vergleichen zu erhalten. „Standardisierte Tests entsprechen den testtheoretischen Ansprüchen an Objektivität, Reliabilität und Validität.“ (Dietz/Lisker, 2008, S. 79). Auch Screenings sind standardisierte Verfahren. Sie unterscheiden sich jedoch im Bereich der Bewertung: Während bei Sprachentwicklungstest wie bereits beschrieben eine Norm als Vergleichsmaßstab vorhanden ist, gibt es bei Screeningverfahren einen bestimmten Schwellenwert als Leistungsgrenze, welcher von dem Kind erreicht werden muss, damit kein Sprachförderbedarf besteht. Mögliche Sprachentwicklungstests und Screeningverfahren sind beispielsweise SETK 3-5, Cito, Delfin 4, oder Fit in Deutsch. (vgl. ebd., S. 79f.)
[...]
Pädagogik - Kindergarten, Vorschule, frühkindl. Erziehung
Hausarbeit (Hauptseminar), 20 Seiten
Hausarbeit, 10 Seiten
Bachelorarbeit, 80 Seiten
Studienarbeit, 25 Seiten
Zwischenprüfungsarbeit, 22 Seiten
Diplomarbeit, 145 Seiten
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