Ziel der Arbeit ist es, das Belastungsniveau der Studenten bei der Siemens AG an zwei Standorten zu beleuchten und deren Ansichten zur Bewältigung des Studiums zu analysieren. Die konkrete Forschungsfrage lautet: „Wie hoch ist die Belastung der dualen Studenten an den Standorten Duisburg und Mülheim und welche Auswirkungen hat diese auf die Studenten?“
Sie soll mit Hilfe von drei Einzelinterviews mit Studenten sowie einem Interview einer Lehrkraft der Siemens AG beantwortet werden. Um eine theoretische Grundlage für die Arbeit zu schaffen, sollen im ersten Teil nötige Begriffe, nämlich das duale Studium und Belastung, definiert werden. Anschließend wird die Methodik der Arbeit inklusive des Untersuchungsdesigns, der Auswahl der Stichprobe, der Leitfadenkonstruktion und der Interviewdurchführung erörtert. Auf dieser Grundlage sollen die Ergebnisse der Interviews mit Hilfe der sprachlichen Verdichtung und des Kategoriensystems nach Mayring analysiert und präsentiert werden. Zuletzt werden die Ergebnisse diskutiert und ein Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit
2 Begriffsdefinitionen
2.1 Das duale Studium
2.2 Belastung und Beanspruchung
3 Methodik
3.1 Untersuchungsdesign
3.2 Auswahl der Stichprobe
3.3 Leitfadenkonstruktion
3.4 Durchführung der Intervi ews
3.5 Auswertung nach Mayring
3.6 Sprachliche Verdichtung
3.7 Kategoriensystem nach Mayring
4 Ergebnisse
5 Diskussion
Anhang
Anhang 1: Steckbriefe
Anhang 2: Interviewleitfaden
Anhang 3: Interviews
Literaturverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Sprachliche Verdichtung
Tabelle 2: Kategoriensystem nach Mayring
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Immer mehr junge Menschen in Deutschland entscheiden sich nach ihrem Abitur für ein duales Studium. Die Zahl dualer Studierende hat sich von 2004 bis 2016 fast verdrei- facht.1 Die Hälfte der dualen Studenten absolviert ein duales Studium im Wirtschaftsund Managementbereich.2 Zur Vereinfachung wird das männliche Pronomen in dieser Arbeit stellvertretend für alle Geschlechter genutzt.
Die Gründe, ein duales Studium anzustreben, sind zahlreich. Eine Kombination aus Praxis und Theorie sowie eine Vergütung, die den Studenten von Anfang des Studiums bezahlt wird, sind nur einige davon. Die straffe Zeitplanung sowie der zu nehmende Leistungsdruck sind jedoch genauso Bestandteil vieler Studiengänge.3 Mit dem vergleichsweise jungen Studienmodell ergeben sich für die Studierenden somit nicht nur Vorteile, wie beispielsweise verbesserte Chancen am Arbeitsmarkt, sondern auch Hindernisse, die es zu bewältigen gilt.
Eine Schwierigkeit dualer Studiengänge stellt die hohe Beanspruchung der Studenten dar. Durch den Praxisbezug, die kurzen Theoriephasen und zwei statt einem Abschluss werden die Studenten häufig enormem Duck ausgesetzt. Die Belastung, die aus der Beanspruchung der dualen Studenten erwächst, soll Gegenstand dieser Arbeit sein.
Beschränkt wird sich dabei auf duale Studenten der Siemens AG, die ein kaufmännisches Studium gewählt haben und an den Standorten in Duisburg oder Mülheim eingestellt sind.
1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist es, die Forschungsfrage, die am Anfang der Forschung erarbeitet wurde, zu beantworten. Sie beschäftigt sich damit, das Belastungsniveau der Studenten bei der Siemens AG an den zwei Standorten zu beleuchten und deren Ansichten zur Be- wältigbarkeit des Studiums zu analysieren. Die konkrete Forschungsfrage lautet: „ Wie hoch ist die Belastung der dualen Studenten an den Standorten Duisburg und Mülheim und welche Auswirkungen hat diese auf die Studenten? “
Sie soll mit Hilfe von drei Einzelinterviews mit Studenten sowie einem Interview einer Lehrkraft der Siemens AG beantwortet werden.
Um eine theoretische Grundlage für die Arbeit zu schaffen, sollen im ersten Teil nötige Begriffe, nämlich das duale Studium und Belastung, definiert werden. Anschließend wird die Methodik der Arbeit inklusive des Untersuchungsdesigns, der Auswahl der Stichprobe, der Leitfadenkonstruktion und der Interviewdurchführung erörtert. Auf dieser Grundlage sollen die Ergebnisse der Interviews mit Hilfe der sprachlichen Verdichtung und des Kategoriensytems nach Mayring analysiert und präsentiert werden. Zuletzt werden die Ergebnisse diskutiert und ein Fazit gezogen.
2 Begriffsdefinitionen
2.1 Das duale Studium
Zunächst ist es wichtig, das duale Studium von anderen möglichen Studienformen abzugrenzen. Ferner wird sich im folgenden Kapitel auf das duale Studium B.A. International Management inkl. IHK-Abschluss zur/zum Industriekauffrau/-mann bei der Siemens AG bezogen, welches alle drei Interviewpartner absolviert haben oder aktuell absolvieren.
Das kaufmännische duale Studium bei der Siemens AG ist ausbildungsintegrierend organisiert. In einer Vertragslaufzeit von ca. 4 Jahren werden zwei Abschlüsse erlangt - ein IHK-Abschluss, Fachrichtung Industriekauffrau/-mann und ein Bachelor of Arts im Studienfach International Management. Die theoretischen Inhalte werden an einer Betriebsinternen Berufsschule sowie in Kooperation mit der FOM, der Hochschule für Ökonomie und Management in Essen.
Insgesamt unterscheidet sich das ausbildungsintegrierende duale Studium zum traditionellen Studium insoweit, als dass zwei Abschlüsse statt einem absolviert werden. Dabei besteht ein Arbeitsvertrag mit einem Arbeitgeber, in diesem Fall der Siemens AG. Es enthält eine Kombination aus Theorie und Praxis, die Studien- und Arbeitszeiten werden vom Arbeitsgeber organisiert und abgestimmt. Die Hochschule und der Arbeitgeber kooperieren. Teilweise werden Inhalte, die im Rahmen der Ausbildung vermittelt werden, für das Studium angerechnet.4
Während ein Fernstudium den Wegfall der Hochschule als Lernort bedeutet und ein Teilzeitstudium eine zeitliche Reduzierung der wöchentlichen Studienzeit mit sich bringt, zeichnet sich das duale Studium durch eine Kombination mehrerer Lernorte aus.5
Die Studienform des Teilzeitstudiums verringert die wöchentliche Studienzeit und verlängert die insgesamte Studienzeit. Der Workload pro Semester, gemessen in ECTS Punkten, verringert sich ebenfalls. Das Teilzeitstudium ist nicht zwingend an eine Berufstätigkeit gekoppelt.6
Den Unterschied zum dualen Studium stellt die insgesamte Verzahnung von Studium und Beruf dar. Während beim dualen Studium die Arbeits- und Theoriephasen systematisch durch den Arbeitgeber aufeinander abgestimmt werden, werden die Arbeitgeber bei berufsbegleitenden Studiengängen gar nicht immer über das nebenberufliche Studium in- formiert.7
In der Praxis verschwimmen die Grenzen zwischen mehreren Konzepten häufig. Ursprünglich meinte der Begriff des dualen Studiums lediglich die Form des ausbildungsintegrierenden Studiums, während der Begriff mittlerweile auch häufig für ein praxisintegrierendes Studium gebraucht wird, welches keinen zweiten Ausbildungsabschluss, sondern nur Praxisphasen im Unternehmen beinhaltet. Die Praxisphasen des Studiums werden als Studienleistungen angerechnet.8
Insgesamt zusammenzufassen ist, dass das kaufmännische duale Studium bei der Siemens AG als ausbildungsintegrierendes duales Studium zu definieren ist. Die Siemens AG steht in Kooperation mit der FOM, Studieninhalte werden außerhalb der Uni auch in der betriebsinternen Berufsschule vermittelt und ausbildungsrelevante Prüfungen werden teilweise an der FOM angerechnet. Es besteht eine Verflechtung der vermittelten Inhalte. Die zeitlichen Abläufe werden von der Siemens AG organisiert.
2.2 Belastung und Beanspruchung
Um eine Vergleichbarkeit zwischen den Interviews herzustellen, wurde den Inter- viewpartner*innen eine Definition des Begriffs Belastung dargestellt, nachdem sie ihre eigene Definition erläutert haben. Hierzu wurde die Definition nach der DIN EN ISO 10075 genutzt.
Nach der DIN EN ISO 10075-1 ist eine Belastung definiert als „die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken“.9 Psychische Beanspruchung bezieht sich auf die Auswirkung auf den Menschen. Sie wird verstanden als „[...] die unmittelbare (nicht die langfristige) Auswirkung der psychischen Belastung im Individuum in Abhängigkeit von seinen jeweiligen überdauernden und augenblicklichen Voraussetzungen, einschließlich der individuellen Be- wältigungsstrategien“.10
Beanspruchungsfolgen können positiver und negativer Natur sein. Hierbei kommt es darauf an, ob die Belastungen für Arbeitnehmer zu bewältigen sind oder zu Überforderung führen. Ist letzteres der Fall, können als mittelfristige Folge psychische Irritationen eintreten. Langfristig kann es sogar zu Stresserkrankungen wie Magen-Darm-Beschwerden oder Ermüdungssyndromen kommen.11
3 Methodik
3.1 Untersuchungsdesign
Für die Beantwortung der Forschungsfrage wurde in dieser Arbeit die qualitative Forschungsmethode ausgewählt. Sie unterschiedet sich in wesentlichen Aspekten von der quantitativen Forschung, wie zum Beispiel dem Ziel. Während die quantitative Forschung versucht, bereits aufgestellte Hypothesen zu be- oder wiederlegen, verfolgt die qualitative Forschung das Ziel Erkenntnisse zu gewinnen und eigene Hypothesen zu bilden. Die qualitative Forschung zeichnet sich zudem damit aus, dass sie nicht standardisiert ist und sich somit flexibel auf den Untersuchungsgegenstand, hier dementsprechend den befragten Personen, anpassen kann. Diese flexible Anpassungsmöglichkeit ermöglicht eine detaillierte und individuelle Beantwortung der Forschungsfrage.12 Besonders bei der Beantwortung der hier vorliegenden Forschungsfrage ist dieser Aspekt essenziell, da es zwei verschiedene Personengruppen gibt, auf die der im wesentlichen gleiche Fragebogen personen- und situationsgerecht angepasst wurde.
Für die qualitative Beantwortung der Forschungsfrage wurde hier das halbstandardisierte leitfadengestützte Interview genutzt. Es erfüllt die bereits aufgezählten Kriterien für die qualitative Datenerhebung und dient somit der Beantwortung der Frage nach der Belastung der dualen Studenten bei Siemens. Die vorher festgelegten Fragen können situativ und flexibel angepasst werden, sodass auf jeden Interviewpartner individuell eingegangen werden kann. Bei einem standardisierten Fragebogen der quantitativen Forschung wäre dies nicht möglich gewesen.13
Ebenfalls zu beachten ist, dass die Stichprobe, also die ausgewählten Personen, die interviewt werden, nicht zufällig, sondern im Vorhinein ausgewählt sind. Wie genau sich die Stichprobe für diese Forschungsfrage zusammen setzt, wird näher im nächsten Kapitel „3.2 Auswahl der Stichprobe“ erläutert.
Die Transkriptionen der aufgezeichneten Interviews sind der Fundus für das Kategoriensystem nach Mayring, was ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der qualitativen Forschung ist. Aufgrund der Unverzichtbarkeit des Kategoriensystems wird dieses in einem eigenen Unterkapitel („4.2 Kategoriensystem nach Mayring“) detailliert betrachtet.
3.2 Auswahl der Stichprobe
Für die Stichprobe wurden vier Personen ausgewählt, die sich in zwei Gruppen aufteilen lassen. Zum einen wurden drei duale Studentinnen, die bei der Siemens AG arbeiten und zeitgleich die Ausbildung zur Industriekauffrau sowie den Bachelor of Arts in International Management machen, befragt. Zum Zeitpunkt der Befragung waren sie 22 (P2), 22 (P3), 24 (P4) Jahre alt und hatten das Studium teilweise schon hinter sich gebracht. Zum anderen wurden die Aussagen eines männlichen, 59 Jahre (P1) alten Jahre alten Berufs- schul- und Universitätsprofessor analysiert. Er arbeitet sowohl für die Siemens interne Berufsschule als auch für die Uni FOM.
Die Auswahl der Stichprobe erfolgte nach wesentlichen Hauptmerkmalen und Kriterien, die vor Untersuchungsbeginn und Konstruktion des Leitfadens festgelegt wurden. Diese Kriterien sind die Erfahrung mit beziehungsweise Durchführung des bereits genannten dualen Studiums und der gleichzeitigen kaufmännischen Ausbildung bei der Siemens AG an den Standorten Mülheim und Duisburg, an welchen die beiden Forscherinnen arbeiten.14
3.3 Leitfadenkonstruktion
Nachdem die Auswahl der Stichprobe feststand, wurde der Leitfaden für die Interviews konstruiert. Die Entwicklung folgte der Theorie nach Krueger, welche eine Eröffnungsfrage, Einleitungsfrage, Überleitungsfrage, Hauptfragen, Nachhak- und Folgefragen und eine Schlussfrage beinhalten.15
Zudem wurde der Leitfaden den beiden Untersuchungsgruppen entsprechend angepasst, sodass die Fragen im wesentlich identisch, aber auf die jeweilige Gruppe abgestimmt sind. So wurden die drei dualen Studenten bezüglich ihrer eigenen Erfahrungen befragt, während der Professor auf seine Beobachtungen und Empfindungen von und über die Studenten befragt wurde.
Das Interview fing in beiden Fällen mit der Eröffnungsfrage an, in der sich der Befragte kurz vorstellen soll. So werden das Alter und die Unternehmenszugehörigkeit sowie der Bezug zum dualen Studium deutlich. Darauf folgte die Einleitungsfrage. Diese lautet „Was verstehen Sie unter einer Belastung?“ und wurde mit dem Ziel gestellt, die Definition des Begriffes Belastung aus Sicht der Befragten herauszufinden. Um Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurde die vorher von den Forscherinnen recherchierte Definition nach DIN-Norm vorgestellt, auf dessen Basis das weitere Interview geführt wurde.
Die Hauptfragen beziehen sich auf die Empfindungen und Erfahrungen der Befragten in Bezug auf Belastung im dualen Studium. Es wird danach gefragt, wie sie diese erleben und welche Auswirkungen es auf sie und ihr Leben hat, beziehungsweise was der Professor glaubt wahrzunehmen, wie sich die Belastung des dualen Studiums bei Siemens auf die teilnehmenden Personen auswirkt. Wesentlich ist auch die Frage „Inwiefern findest du die Belastung deines dualen Studiums bewältigbar?“, um herauszufinden, ob die Belastung im dualen Studium bei der Siemens AG als angemessen oder zu hoch/niedrig empfunden wird. Zudem wurde die Frage gestellt, ob es seitens der Befragten Verbesserungsvorschläge gibt, die der Arbeitgeber ausführen sollte oder könnte, um die Belastung und damit verbundene Stresssituation für die Studenten zu minimieren.
Am Ende haben die Forscherinnen die Interviewpartner gefragt, ob es noch zusätzliche Informationen oder Anmerkungen gibt, die sie bezüglich dieser Thematik hinzufügen möchten, damit eventuell ausgelassene Punkte miteinbezogen werden können. Die Befragten sollen dadurch noch einmal das Thema reflektieren und ihre persönliche Meinung einbringen. Durch diese Schlussfrage wird garantiert, dass der Interviewpartner eventuelle Ergänzungen hinzufügen kann und die Forschungsfrage somit bestmöglich beantwortet wird.
3.4 Durchführung der Interviews
Die Durchführung der Interviews fand an verschiedenen Tagen statt (P1: 05.02.2020, P2: 10.03.2020, P3: 25.02.2020, P4: 19.02.2020) und dauerten zwischen 9 und 17 Minuten. Alle vier Interviews wurden in den Räumlichkeiten der Siemens AG in Mülheim, Duisburg und Essen, der Standort, an dem sich die Berufsschule befindet, durchgeführt. Bei allen vier Interviews haben die Befragten zuvor ein Formular bezüglich des Einverständnisses der Aufzeichnung und der Verarbeitung der Daten im Rahmen dieser Arbeit ausgefüllt und somit zugestimmt. Sie wurden über die Aufzeichnung des Interviews, die dabei trotzdem herrschenden Anonymität, und die anschließende Datenauswertung ordnungsgemäß informiert.
Die Atmosphäre war in allen Gesprächen frei von Störfaktoren oder äußeren Einflüssen, die die Befragten abgelenkt oder beeinflusst haben könnten. Sobald die Aufnahme gestartet wurde, waren alle Interviewpartner konzentriert, haben den Fragen genau zugehört und zum Teil mithilfe von Nachhakfragen oder einer kurzen Überlegungszeit bewusst und überlegt geantwortet. Es wurde in allen Fällen deutlich, dass die Befragten die erforderlichen Kenntnisse zu der Thematik besitzen und bei der Beantwortung der Forschungsfrage unterstützen möchten. Bis auf den Professor waren die Befragten anfangs nervös, was sich aber mit dem Verlauf der Interviews gelegt hat.
3.5 Auswertung nach Mayring
Im folgenden Kapitel sollen die Interviews, deren Methodik im vorangegangenen Kapitel erläutert wurde, ausgewertet werden. Hierzu wird eine sprachliche Verdichtung vorgenommen, um das Kategoriensystem nach Mayring anhand dieser Verdichtung erarbeiten zu können.
Zentrales Instrument der Analyse der Interviews ist das Kategoriensystem. Das Endergebnis der Analyse soll sein, dass die Interviews so reduziert werden, dass die unwichtigen Informationen herausgefiltert werden und die essenziellen Informationen erhalten bleiben. Die Interviews sollen abstrahiert werden, um Übersichtlichkeit herzustellen.16 Der erste Schritt der Analyse ist die Transkription der Interviews. Hierbei werden die Tonaufnahmen verschriftlich, um weitere Arbeit zu ermöglichen. Der nächste Schritt ist die Bestimmung inhaltsstarker Textstellen in den Interviews. Durch aktives Lesen der beiden Forscherinnen wurden wichtige Textteile markiert und als Analyseeinheiten festgelegt. Die deduktive Kategorienbildung folgt anschließend. Hierbei werden Kategorien aus dem bereits bestehenden Forschungsstand vor der Codierung der Interviews gebildet, um wichtige Textteile diesen Kategorien zuzuordnen. Die Recherche ergab zehn Oberka- tegorien.17 Die Kategorien wurden mit Beachtung des Interviewleitfadens und hinsichtlich der Forschungsfrage gebildet.
Der nächste Schritt ist die Zuordnung der zuvor markierten inhaltsstarken Textstellen zu den gebildeten Oberkategorien. Die Analyseeinheiten werden in einem weiteren Schritt durch eine erste Paraphrasierung auf den wesentlichen Inhalt beschränkt. Als nächstes wurden die Aussagen generalisiert. Unwichtige Aussagen können dabei ausgelassen werden. Um Intersubjektivität sicherzustellen, werden den Textstellen Definitionen zuge- teilt.18 Die Analyseeinheiten wurden in folgender Tabelle nach den soeben beschriebenen Schritten bearbeitet.
3.6 Sprachliche Verdichtung
Tabelle 1: Sprachliche Verdichtung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
1 Vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156968/umfrage/duale-studiengaenge-2004-bis- 2009/, Zugriff am 10.06.2020.
2 Vgl. Nickel, S., Püttmann, V., Schulz, N., Trends im dualen Studium, 2018, S. 27.
3 Vgl. https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/duales-studium-jobaussichten-sind-gut-das-studium- aber-stressig-a-826653.html, Zugriff am 07.06.2020.
4 Vgl. Nickel, S., Püttmann, V., Schulz, N., Trends im dualen Studium, 2018, S. 29.
5 Vgl. Nickel, S., Püttmann, V., Schulz, N., Trends im dualen Studium, 2018, S. 22.
6 Vgl. Nickel, S., Püttmann, V., Schulz, N., Trends im dualen Studium, 2018, S. 23.
7 Vgl. ebd.
8 Vgl. Nickel, S., Püttmann, V., Schulz, N., Trends im dualen Studium, 2018, S. 28ff.
9 Vgl. Hartig, J., Hartig 2015, 2015, S. 31.
10 Vgl. ebd.
11 Vgl. Hartig, J., Hartig 2015, 2015, S. 32.
12 Vgl. Raithel, J, Raithel 2008, 2008, S. 11 f.
13 Vgl. Baur, N., Blasius, J., Baur et al. 2014, 2014, S. 544.
14 Vgl. Mayring, P., Qualitative Inhaltsanalyse, 2015, S. 55.
15 Vgl. Krueger, R., Analyzing & Reporting, 1999, S. 21 ff.
16 Vgl. Mayring, P., Qualitative Inhaltsanalyse, 2015, S. 67.
17 Vgl. Mayring, P., Qualitative Inhaltsanalyse, 2015, S. 71.
18 Vgl. Mayring, P., Qualitative Inhaltsanalyse, 2015, S. 70 f.