Amerika im Zeitalter des rasanten Wandels: Eine Ära des Fortschritts, des ungezügelten Kapitalismus und der sozialen Umwälzungen. Tauchen Sie ein in die Hochindustrialisierung der USA, eine Zeit, in der sich das Land von einer Agrarwirtschaft zu einer führenden Industrienation entwickelte. Erleben Sie den Aufstieg von "Big Business", in dem gewiefte Unternehmer und mächtige Bankiers die amerikanische Wirtschaft dominierten und ihren Einfluss bis in die höchsten Regierungskreise ausdehnten. Entdecken Sie die "Roaring Twenties", eine Dekade des wirtschaftlichen Booms, des Massenkonsums und des scheinbar unbegrenzten Wohlstands, angetrieben von Innovationen in der Automobil- und Elektroindustrie. Doch hinter der glänzenden Fassade des Fortschritts lauern dunkle Schatten: die wachsende Ungleichheit, die Ausbeutung von Arbeitskräften und die Anfälligkeit des Systems für Krisen. Verfolgen Sie, wie die Weltwirtschaftskrise von 1929 das Land in eine tiefe Depression stürzt und die vermeintliche Stabilität des amerikanischen Traums erschüttert. Erfahren Sie mehr über Franklin D. Roosevelts "New Deal", ein ehrgeiziges Programm zur Bekämpfung der Krise, zur Ankurbelung der Wirtschaft und zur Schaffung eines sozialen Sicherheitsnetzes für die notleidende Bevölkerung. Diese fesselnde Darstellung der amerikanischen Hochindustrialisierung bietet Ihnen einen tiefen Einblick in die Triumphe und Tragödien einer entscheidenden Epoche, die das Land bis heute prägt. Untersuchen Sie die Faktoren, die den industriellen Aufstieg der USA beflügelten, von unerschöpflichen Rohstoffvorkommen und einem wachsenden Arbeitskräfteangebot bis hin zu Unternehmungsgeist und staatlicher Unterstützung. Analysieren Sie die Entstehung von Monopolen, Kartellen und Trusts, die den Wettbewerb erstickten und die Macht in den Händen weniger konzentrierten. Reflektieren Sie über die Auswirkungen des Massenkonsums auf die amerikanische Gesellschaft und die Entstehung einer Konsumkultur, die bis heute andauert. Begleiten Sie uns auf einer Reise durch die amerikanische Geschichte, die Ihnen neue Perspektiven auf die Herausforderungen und Chancen des industriellen Zeitalters eröffnet.
Hochindustrialisierung
Andrea Volk
- Begann mit der Textilproduktion, setzte sich dann später mit der Kohle-, Eisen- und Stahlindustrie fort
- Vor allem Maschinen- und Eisenbahn boomten
- Ende des 19. Jahrhunderts bestimmten Elektro- und Ölindustrie, wenig später die Automobilindustrie die Entwicklung
- Um 1850 lebten die meisten Amerikaner auf dem Land und in Kleinstädten
- Der Agrarstaat USA wurde durch den Industriestaat USA ersetzt
Vorteile der USA gegenüber Europa
- Fehlen von kleinstaatlichen Handels- und Zollgrenzen
- Fehlen von feudalen und ständischen Hemmnissen (z.B. des einengenden Zunftwesens)
- Scheinbar unerschöpfliche Rohstoffvorräte
- Ein ständig wachsendes Angebot an Arbeitskräften durch die starke Einwanderung
Die industrielle Revolution stützt sich auf folgende Faktoren:
- Vorräte großer Rohstofflager
- Die zunächst importierten, dann bald selbständig weitergetriebenen Erfindungen und Verfahren zu deren Verarbeitung
- Das gute Verkehrssystem von Wasserwegen und Eisenbahn · Die rasche Ausdehnung des Binnenmarktes
- Das unerschöpfliche Arbeitskräfteangebot durch die Einwanderungen
- Das Fehlen von Binnenzöllen, die Errichtung von Schutzzöllen und staatliche Subventionen
- Unternehmungsgeist und Optimismus
Big Business
Definition:
Bezeichnung für Großunternehmen,- banken und Unternehmenszusammenschlüsse, die auf Grund ihrer Kapitalkraft die Macht besitzen, Regierung und Parlament zu beeinflussen.
- Für Unternehmer und Bankiers war ungezügeltes Wachstums- und Wettbewerbsdenken nach 1865 typisch
- Durch schnellen Aufbau des kontinentalen Binnenmarktes und den riesigen Kapitalbedarf wurden die Entstehung neuer Unternehmensformen und Aktiengesellschaften beschleunigt
- Unternehmen gleicher Produktionszweige schlossen sich zu Kartellen zusammen und versuchten durch Preisabsprachen ihre Marktanteile zu verteidigen
- Unternehmen, die ganze Produktionszweige beherrschten, schlossen sich zu Trusts zusammen und diktierten Zulieferern und Abnehmern die Preise
- Dachgesellschaften beherrschten mehrere Kartelle oder Trusts
- Fusion (Verschmelzung) von zwei oder mehreren Unternehmen zu einer rechtlichen oder wirtschaftlichen Einheit war ein weiteres Mittel, den Konkurrenzkampf zu bestehen
- Durch ihren Aktienbesitz erwarben Großbanken großen Einfluß auf die Entwicklung der Industrie
- Die Regierung schirmte die Industrie durch Schutzzölle vor ausländischer Konkurrenz ab
- Innerhalb weniger Jahrzehnt entstand eine Schicht äußerst kapitalkräftiger Unternehmer und Banken, die auch die Politik von sich abhängig machten
Roaring Twenties
- Zwischen 1921 und 1929 gab es fast eine Verdoppelung der Industrieproduktion
- Durch Vergabe von Aktien kamen Unternehmer leicht an Kapital für Neuinvestitionen
- Es schien, daß Arbeitsplätze sicher seien und ständig neue hinzukommen würden
- Automobil- und Elektroindustrie waren die Leitbranchen des Aufschwungs · Durch Neuerungen und Rationalisierungen sanken die Preise
- Realeinkommen stiegen heftig und brachten einen riesigen Binnenmarkt hervor für Konsumgüter aller Art
- Durch niedrige Zinsen konnten Banken großzügige Kredite geben und den Ratenkauf einführen
- Der wirtschaftliche Aufschwung beschleunigte den Wandel der Berufsstruktur (Dienstleistungsgewerbe, Werbeindustrie)
Massenkonsumgesellschaft
Definition:
Form der kapitalistischen Industrie- und Wohlstandsgesellschaft seit der Jahrhundertwende, zuerst in die USA. Merkmale: hohe Massenkaufkraft und Massenproduktion von Verbrauchsund Gebrauchsgütern. Infolge der weitgehend gesicherten Befriedigung der Grundbedürfnisse (Lebensmittel) richtet sich in dieser Gesellschaft das Prestige der Bürger z.T. nach dem Besitz oder Nichtbesitz von bestimmten Konsumgütern (z.B. Autos).
- Entstanden durch erhebliche Verbesserung der Einkommen und des Lebensstandards in den 20er Jahren
- Jeder, der leistungwillig- und fähig war und gewisse Risiken auf sich nahm, konnte an diesem Leben teilhaben
- Es profitierten aber nicht alle von der Massenkonsumgesellschaft
- Kohlebergbau und Eisenbahnindustrie unterlagen der Konkurrenz der Mineralölindustrie und des Autos; sie nahmen deshalb am Aufschwung nicht teil
Monroe-Doktrin
- Präsident Monroe hatte 1823 auf der Linie der Neutralität eine Politik gegenseitiger
Nichteinmischung formuliert, an der sich die amerikanische Außenpolitik bis zum ersten Weltkrieg orientierte
- Er stellte sich gegen jede weitere Kolonisation der europäischen Mächte in den USA
Weltwirtschaftskrise
- Ausgelöst durch Aktienspekulation, Nachfragestagnation und Überproduktion in den USA 1928/29
- sie führte im Oktober 1929 an der New Yorker Börse, die nach dem ersten Weltkrieg London als Weltfinanzmarkt abgelöst hatte, zum größten Börsenkrach der Geschichte
- Tiefpunkt der großen Krise war 1932 · Folgen:
- Zerstörung des internationalen Finanzsystems
- Vermögensverluste
- Hohe Arbeitslosigkeit in allen Industrieländern
New Deal
1933 eingeleitete Wirtschaft- und Reformpolitik von US-Präsident Roosevelt als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise. Die US-Wirtschaft sollte durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Stabilisierung des Bankensystems, Abbau der
Überproduktion in der Industrie und Landwirtschaft und Arbeitszeitverkürzung wieder belebt werden. Ab 1935 legte die 2.Phase des New Deal die Grundlage für ein Sozialversicherungssystem. Wirkung: der tatsächliche wirtschaftliche Aufschwung hielt sich in Grenzen, als politisches Reformprogramm aber von der Bevölkerung akzeptiert.
Maßnahmen:
1. Eine Reform des Bankwesens sollte eine wirksame Kontrolle des Kreditwesens ermöglichen.
2. Ein freiwilliger Arbeitsdienst gab 250.000 jungen Männern Brot und Beschäftigung.
3. Preisstützende Maßnahmen und freiwillige, prämiierte Produktionsbeschränkungen sollten der Landwirtschaft zu Hilfe kommen.
4. Ein Gesetz zur Neuordnung der Industrie strebte eine gemeinsame Selbstregulierung von Industrie und Handel unter staatlicher Aufsicht an, doch scheiterte das Gesetz am Widerspruch des Bundesgerichtshofes.
5. Mit dem Projekt der Tennesse Valley Authority (TVA) von 1933 nahm die Regierung die erste umfassende Regionalplanung in Angriff, durch die ein Notstandsgebiet saniert werden sollte. Roosevelt begründete diese ungewohnte staatliche Initiative auf wirtschaftlichem Gebiet mit der verfassungsrechtlichen Verpflichtung zur Sorge für die Landesverteidigung und das allgemeine Wohl. Zu den Aufgaben der TVA gehörten die Schiffbarmachung des Tennesse-Stromes (1050 km), die Bodenverbesserung (Melioration), die Bekämpfung der Erdabtragung besonders durch Wasser (Erosion), die Modernisierung der Landwirtschaft, die Wiederaufforstung, der Bau von Industrie- und Wasserkraftwerken zur Elektrizitätserzeugung. Der produzierte Strom wurde von der TVA auf eigene Rechnung verkauft, wodurch zugleich den privaten Stromerzeugern Preismaßstäbe gesetzt wurden. Die TVA erzielte beträchtliche erfolge bei der Hebung des Lebensstandards.
6. Um die Stagnation der Wirtschaft zu überwinden, wurde ein umfassendes Programm öffentlicher, von den Bundesbehörden direkt organisierten Arbeiten (Bau von Straßen, Brücken, Gebäuden u.a.) mit großen Mitteln ausgestattet. Dadurch sollte die Kaufkraft vermehrt und die Wirtschaft angekurbelt werden. Insgesamt wurden dafür 11 Mrd. Dollar ausgegeben.
Häufig gestellte Fragen zu Hochindustrialisierung
Was sind die Hauptmerkmale der Hochindustrialisierung laut Andrea Volk?
Die Hochindustrialisierung begann mit der Textilproduktion und setzte sich mit der Kohle-, Eisen- und Stahlindustrie fort. Maschinen- und Eisenbahnbau boomten. Ende des 19. Jahrhunderts dominierten Elektro- und Ölindustrie, später die Automobilindustrie.
Welche Vorteile hatten die USA im Vergleich zu Europa bei der Industrialisierung?
Die USA profitierten vom Fehlen kleinstaatlicher Handels- und Zollgrenzen, feudaler und ständischer Hemmnisse, schienbar unerschöpflichen Rohstoffvorräten und einem wachsenden Arbeitskräfteangebot durch Einwanderung.
Welche Faktoren stützten die industrielle Revolution in den USA?
Große Rohstofflager, importierte und weiterentwickelte Erfindungen, ein gutes Verkehrssystem, die Ausdehnung des Binnenmarktes, ein unerschöpfliches Arbeitskräfteangebot, das Fehlen von Binnenzöllen, Schutzzölle, staatliche Subventionen, Unternehmungsgeist und Optimismus.
Was bedeutet "Big Business" im Kontext der Hochindustrialisierung?
"Big Business" bezeichnet Großunternehmen, Banken und Unternehmenszusammenschlüsse, die aufgrund ihrer Kapitalkraft Regierung und Parlament beeinflussen können.
Was waren typische Merkmale des "Roaring Twenties"?
Eine Verdoppelung der Industrieproduktion, leichterer Zugang zu Kapital durch Aktien, sichere Arbeitsplätze, der Aufstieg von Automobil- und Elektroindustrie, sinkende Preise, steigende Realeinkommen, großzügige Kredite und Ratenkäufe sowie ein Wandel der Berufsstruktur.
Was versteht man unter einer Massenkonsumgesellschaft?
Eine Form der kapitalistischen Industrie- und Wohlstandsgesellschaft, gekennzeichnet durch hohe Massenkaufkraft und Massenproduktion von Verbrauchs- und Gebrauchsgütern, in der Prestige oft durch den Besitz bestimmter Konsumgüter definiert wird.
Was besagt die Monroe-Doktrin?
Die Monroe-Doktrin, formuliert 1823, war eine Politik gegenseitiger Nichteinmischung, die sich gegen jede weitere Kolonisation der europäischen Mächte in den USA stellte.
Was waren die Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise?
Ausgelöst durch Aktienspekulation, Nachfragestagnation und Überproduktion in den USA, führte die Krise 1929 zum Börsenkrach in New York und hatte Folgen wie die Zerstörung des internationalen Finanzsystems, Vermögensverluste und hohe Arbeitslosigkeit.
Was war der "New Deal" und welche Maßnahmen umfasste er?
Der "New Deal" war eine Wirtschafts- und Reformpolitik von US-Präsident Roosevelt als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise. Maßnahmen umfassten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, die Stabilisierung des Bankensystems, den Abbau der Überproduktion in Industrie und Landwirtschaft, Arbeitszeitverkürzung, eine Reform des Bankwesens, freiwilligen Arbeitsdienst, Preisstützende Maßnahmen, freiwillige, prämiierte Produktionsbeschränkungen für die Landwirtschaft, sowie die Gründung der TVA (Tennessee Valley Authority) und bundesstaatliche Sozialversicherung (Social Security Act).
- Arbeit zitieren
- Andrea Volk (Autor:in), 1999, Hochindustrialisierung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/95250