Der Vietnamkrieg
GMK-Referat von Maik Brettschneider und Frerk Lätari(13.Jahrgang)
Der Staat Vietnam kommt im 20. Jahrhundert nicht zur Ruhe. Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts haben die imperialistischen Mächte Großbritannien und Frankreich ihre Überlegenheit auch in Indochina ausgespielt. Mit Waffengewalt bringen sie unter anderem Vietnam in ihren Besitz. Die Ausbeutung Vietnams beginnt. Nach dem 2. Weltkrieg versuchen die Kolonialmächte ihre ehemaligen Kolonialbesitzungen in Hinterindien, die die Japaner vorübergehend beherrscht haben, wieder in Besitz zu nehmen. Diese Bestrebungen begegnen dem heftigsten Widerstand der einheimischen Völker. Dies führt dazu, daß innerhalb eines Jahres die Kolonialgebiete freigegeben werden müssen. Die Briten gewähren ihren Besitzungen volle Unabhängigkeit. Die Franzosen jedoch versuchen zunächst mit Gewalt ihre Stellung zu behaupten. Im französischen Indochina faßt aber die, 1941 im Exil gegründete, revolutionäre Unabhängigkeitsliga des Vietminh, unter ihrem Führer Ho-Tschi- Minh, Fuß. 1946 übergeben die Briten die Verwaltung an französische Kolonialbehörden. Die Verhandlungen um den Abzug der Franzosen durch Ho-Tschi-Minh in Paris werden ( Juni 1946), sabotiert. Französische "Ultras" drängen auf die militärische Lösung des Vietnamkonflikts. Der franz. General Charles De´Gaulle gewährt zwar der neuen Republik Vietnam die Unabhängigkeit, hält sie aber in der Union-Francaise fest und stationiert Truppen in Saigon. Darauf hin bricht der 1. Indochina Krieg (1946-1954) aus. 1946 besetzten franz. Truppen das Delta des roten Flusses, bekämpften aber erfolglos die Vietminh- Partisanen. 1953 dringt der Vietminh in Laos ein und spaltet Indochina. Die Hoffnung auf einen franz. Sieg schwindet. China beliefert die Vietminh- Soldaten mit Waffen und 1954 kommt es zur Entscheidungsschlacht zwischen den Franzosen und den Vietnamesen in Dien Bien Phu (Nordwestvietnam). Die im Dschungelkrieg geübten Soldaten Vietnams gewinnen diese Schlacht. Die Franzosen kapitulieren und müssen sich aus Vietnam zurückziehen. Am 21.7.1954 findet die Genfer Indochinakonferenz statt. Die Auflösung Indochinas, mit Garantie der souveränen Staaten Laos, Kambodscha und Vietnam, wird beschlossen. Vietnam wird entlang des 17. Breitengrades durch eine vereinbarte vorläufige Trennungslinie in einen kommunistischen Norden und einen republikanischen Süden geteilt. Der Vietcong wird in Nordvietnam unterstützt, um die "Befreiung Vietnams von den U.S.- Imperialisten" zu erreichen. Es werden sogar einige Truppen nach Südvietnam entsandt. Nordvietnam ist nun eine Volksrepublik ohne rechtliche Grundlage, deren Staatspräsident Ho-Tschi-Minh ist. Südvietnam hingegen ist eine demokratische Republik. Ministerpräsident ist Ngo Dinh Diem, der seit 1955 den Staat mit amerikanischer Hilfe und diktatorischen Mitteln festigt. Die Bekämpfung des Vietcong ist das schwierigste Problem, mit dem die Regierung zu kämpfen hat. 1957 verüben Vietcong- Partisanen Stör- und Terroraktionen im Südvietnam. Diese bringen die von den Amerikanern eingesetzte Regierung in arge Bedrängnis. Hinzu kommt noch, daß die Kommunisten die Masse der armen bäuerlichen Bevölkerung immer mehr für sich gewinnen. Die amerikanische Regierung unterstützt Diem im steigenden Maß und (zunächst) durch die Entsendung von Militärberatern. Am 19.10.1961 erklärt Präsident Diem den Notstand; die Nationalversammlung überträgt ihm alle Macht zur "Aufrechterhaltung der nationalen Sicherheit".
Buddhistische Demonstrationen, u.a. durch Selbstverbrennungen von Mönchen und Nonnen führen am 1.11.1963 zu einem Militärputsch bei dem Diem getötet wird. Nach dem Seegefecht von Tongking, in dem die Nordvietnamesen zwei US-Zestörer mit Torpedos angriffen, eskaliert der Konflikt. Die amerikanische Regierung nimmt den "Tonking- Zwischenfall" zum Anlaß für militärische Vergeltungsmaßnahmen, um das weitere Vordringen des Kommunismus zu stoppen und startet massive Angriffe der Luftwaffe gegen Ziele in Nordvietnam, sowie auf den Ho-Chi-Minh-Pfad in Laos und Kambodscha, über den der Vietcong weiterhin seinen Nachschub aus dem Norden erhielt. Der Bombenkrieg führt auch zu großen Verlusten unter der Zivilbevölkerung. In der Folgezeit werden die Amerikaner immer tiefer in den Vietnamkrieg hineingezogen. 1965 sind 500.000 amerikanische Soldaten in Südvietnam stationiert und kämpfen Seite an Seite mit den südvietnamesischen Verbündeten.
Die amerikanischen Flieger werfen Napalmbomben über Nordvietnam ab.(Napalm ist eine hochgiftige Flüssigkeit, die sich beim Aufprall entzündet, dichte Rauchschwaden entwickelt, selbst auf Wasser brennt und kaum zu löschen ist.) Sie machen ebenso Flächenbombardements auf Nordvietnam und setzen Pestizide zur Entlaubung des Dschungels ein, um die Verstecke der Vietcong zu enttarnen. Dabei wird auch die Zivilbevölkerung nicht verschont. Aber auch die kommunistischen Vietcong- Soldaten gehen mit großer Grausamkeit gegen die Amerikaner vor. ,,Im Januar 1968 unternahmen nordvietnamesische und Vietcong-Truppen die groß angelegte, überraschende Tet-Offensive (benannt nach dem Beginn der Offensive im Monat Tet des vietnamesischen Kalenders) auf zahlreiche südvietnamesische Städte, besonders Huë. Militärisch scheiterte die Offensive zwar, aber sie demonstrierte äußerst effektvoll die Schlagkraft Nordvietnams und war insofern politisch und psychologisch sehr erfolgreich. ,, (1) Im Januar 1969 kündigt der Verteidigungsminister der neuen Regierung unter Präsident Nixon den schrittweisen Rückzug der US-Truppen an.
Die "Einmischung" der USA in den Vietnamkrieg und insbesondere das militärische Vorgehen der amerikanischen Streitkräfte rufen weltweit öffentliche Proteste hervor. Die "Studentenbewegung" in den westlichen Ländern führt den Protest gegen den Vietnamkrieg an. Der innenpolitische Druck auf die Regierung verstärkt sich. Die amerikanische Öffentlichkeit ist immer stärker von der Sinnlosigkeit des Krieges überzeugt und fordert ihn zu beenden. Ab 1971 kam es schließlich zu ersten Friedensverhandlungen zwischen den USA und Nordvietnam, die aber aufgrund zu hoher Forderungen scheiterten. Daraufhin starteten die Vietcong eine erneute Offensive gegen den Süden und es eskalierte erneut. Die USA reagieren mit einer Gegenoffensive in Form von verheerenden Bombenangriffen auf Nordvietnam. Ein Jahr später stagnierten erneut die Friedensverhandlungen und die USA beginnt wieder mit schwersten Bombardements. Anfang 1973 unterzeichnen die Vertreter der USA, Südvietnams und Nordvietnams ein Abkommen zur Beendigung des Krieges und zur Wiederherstellung des Friedens in Vietnam. In Vietnam gingen die Kämpfe zwischen kommunistischen Einheiten und südvietnamesischen Regierungstruppen trotz des Waffenstillstandsabkommens weiter; beide Seiten suchten ihre Gebiete zu verteidigen bzw. auszuweiten. Ende 1974 begannen die nordvietnamesischen Truppen eine Großoffensive gegen den Süden; die südvietnamesischen Truppen, jetzt ohne die Unterstützung seitens der USA, mußten sich nach und nach zurückziehen, und nach dem Fall von Huë Mitte März 1975 war der Krieg für Südvietnam verloren und es kam zur Wiedervereinigung von Nord- und Südvietnams.
Quellennachweis: -Brockhaus Enzyklopädie Band 23 Seite 341/342
-Microsoft Encarta 97 Enzyklopädie
-Konflikte seit 1945 Daten - Fakten - Hintergründe (1991) Seite 128 ff
-Chronik des 20. Jahrhunderts
-www.referate.de
-www.hausarbeiten.de
-www.spiegel.de
-www.student-online.de