Leitmotiv der vorliegenden Arbeit ist es, anhand von Claudia Bethiens Werk „Haut” zu zeigen, dass sich die menschliche Haut seit dem 20. Jahrhundert zunehmend als rigide Grenzfläche zwischen „Ich” und Welt erweist und in diesem Sinne eine der bedeutenden Thematiken zeitgenössischer Kunst darstellt, worüber Fragen der Körpergrenze und Identität aufgeworfen und mit medienreflexiven Aspekten verknüpft werden. In diesem Diskurs hat das Inkarnat, als naturnachahmende Technik und vor allem als Farbdefinition, seine primäre Rolle verloren. Im Fokus dieser Hausarbeit steht daher eher die Thematisierung von Haut in der Kunst. Beispielhaft wird dabei die Performance-Kunst Stelarcs (bürgerlich Stelios Arcadiou) herangezogen.
Einleitend muss dabei jedoch festgehgalten werden, dass eine detaillierte, allumfassende Betrachtung des Hauttopois aus kunst-und kulturwissenschaftlicher Perspektive den Rahmen der vorliegenden Arbeit sprengen würde. Diese Schrift kann daher nur eine Momentaufnahme sein und konzentriert sich in diesem Sinne auf die Vorstellungen ausgewählter künstlerischer Arbeiten, die die Haut als explizite Grenzfläche thematisieren. Die Körperoberfläche ist in diesem Kontext nicht in erster Linie Organ, sondern symbolische Fläche zwischen Welt und „Selbst”, was sich unter anderem in der Bildenden Kunst Stelarcs abzeichnet. Gleichzeitig gibt das Einblick in den kulturellen Wandel, dem die Haut unterliegt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Hautbild im Wandel der Zeit: Theoretische Grundlagenbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung der menschlichen Haut in Kunst und Kultur, insbesondere ihren Wandel im 20. Jahrhundert. Sie analysiert die Haut nicht nur als anatomisches Organ, sondern auch als symbolische Grenzfläche zwischen Individuum und Welt. Die Arbeit beleuchtet den Einfluss medizinischer und wissenschaftlicher Fortschritte auf das Verständnis der Haut und deren Darstellung in der Kunst.
- Historisches Hautbild in Kunst und Kultur
- Entwicklung des Hautverständnisses durch medizinische Fortschritte
- Haut als symbolische Grenzfläche zwischen Selbst und Welt
- Die Haut als Thema in zeitgenössischer Kunst
- Analyse ausgewählter künstlerischer Arbeiten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Haut als kunst- und kulturgeschichtliches Objekt ein. Sie erwähnt frühere Auseinandersetzungen mit dem Thema und stellt die zentrale These auf, dass die Haut im 20. Jahrhundert zunehmend als rigide Grenzfläche zwischen „Ich“ und Welt verstanden wird. Die Arbeit konzentriert sich auf ausgewählte künstlerische Arbeiten, die die Haut als explizite Grenzfläche thematisieren, insbesondere die Performance-Kunst Stelarcs. Der begrenzte Umfang der Arbeit wird hervorgehoben. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit, wobei der erste Teil das historische Hautbild beleuchtet und der zweite Teil die Performance-Kunst Stelarcs analysiert.
2. Das Hautbild im Wandel der Zeit: Theoretische Grundlagenbetrachtungen: Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung des Hautverständnisses im historischen Kontext. Es wird der Einfluss der Humananatomie ab dem 16. Jahrhundert und der Entstehung der Dermatologie um 1800 beleuchtet. Das Kapitel beschreibt den Wandel vom Verständnis der Haut als poröse, durchlässige Schicht zu einem Verständnis als geschlossene, schützende Barriere. Es werden historische medizinische Praktiken und Körpervorstellungen diskutiert, die die Haut als offenes, durchlässiges System interpretierten. Der Einfluss von Krankheiten wie Pest und Syphilis auf das Hautverständnis wird ebenfalls analysiert. Schließlich wird der Beitrag von Andreas Vesalius und die Bedeutung der Anatomietheater für die Entwicklung des Hautbildes hervorgehoben. Die Entwicklung von anatomischen Wachsplastiken wird als Beispiel für die sich verändernde Darstellung des Körpers und seiner Organe, inklusive der Haut, verwendet. Der Kapitel betont die Bedeutung des medizinischen Fortschritts und die zunehmende Entmystifizierung des Körperinneren für die Entstehung des modernen Hautverständnisses.
Schlüsselwörter
Haut, Kunst, Kultur, Körperbild, Grenzfläche, Identität, Medizin, Anatomie, Dermatologie, Performance-Kunst, Stelarc, Inkarnat, historischer Wandel, Körpergrenze, Medienreflexion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Darstellung der menschlichen Haut in Kunst und Kultur
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Darstellung der menschlichen Haut in Kunst und Kultur, insbesondere ihren Wandel im 20. Jahrhundert. Sie analysiert die Haut nicht nur als anatomisches Organ, sondern auch als symbolische Grenzfläche zwischen Individuum und Welt und beleuchtet den Einfluss medizinischer und wissenschaftlicher Fortschritte auf das Verständnis der Haut und deren Darstellung in der Kunst.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Historisches Hautbild in Kunst und Kultur, Entwicklung des Hautverständnisses durch medizinische Fortschritte, Haut als symbolische Grenzfläche zwischen Selbst und Welt, Die Haut als Thema in zeitgenössischer Kunst und Analyse ausgewählter künstlerischer Arbeiten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in diesen?
Die Arbeit besteht mindestens aus zwei Kapiteln: Kapitel 1: Einleitung: Einführung in die Thematik, These der Haut als rigide Grenzfläche im 20. Jahrhundert, Fokus auf ausgewählte künstlerische Arbeiten (insbesondere Stelarc), Aufbau der Arbeit (historischer Teil und Analyse von Stelarcs Performance-Kunst). Kapitel 2: Das Hautbild im Wandel der Zeit: Theoretische Grundlagenbetrachtungen: Entwicklung des Hautverständnisses im historischen Kontext, Einfluss von Humananatomie und Dermatologie, Wandel vom Verständnis der Haut als poröse Schicht zu einer geschlossenen Barriere, historische medizinische Praktiken und Körpervorstellungen, Einfluss von Krankheiten wie Pest und Syphilis, Beitrag von Andreas Vesalius und anatomischen Wachsplastiken.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Haut, Kunst, Kultur, Körperbild, Grenzfläche, Identität, Medizin, Anatomie, Dermatologie, Performance-Kunst, Stelarc, Inkarnat, historischer Wandel, Körpergrenze, Medienreflexion.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit analysiert die Darstellung der Haut in Kunst und Kultur, beleuchtet den Einfluss medizinischer Fortschritte auf das Verständnis der Haut und untersucht die Haut als symbolische Grenzfläche. Die Analyse ausgewählter künstlerischer Arbeiten, insbesondere von Stelarc, spielt eine zentrale Rolle.
Welche künstlerische Arbeiten werden analysiert?
Die Arbeit konzentriert sich auf ausgewählte künstlerische Arbeiten, die die Haut als explizite Grenzfläche thematisieren, wobei die Performance-Kunst Stelarcs im besonderen Fokus steht. Weitere konkrete Beispiele werden nicht im Inhaltsverzeichnis genannt.
Welche zeitliche Perspektive wird eingenommen?
Die Arbeit konzentriert sich insbesondere auf den Wandel des Hautbildes im 20. Jahrhundert.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Der Text deutet auf eine akademische Zielgruppe hin, da er sich durch eine strukturierte und wissenschaftliche Herangehensweise auszeichnet. Die Verwendung von Fachterminologie und die detaillierte Darstellung der Themen lassen auf eine akademische Arbeit schließen.
- Arbeit zitieren
- Felix Scheel (Autor:in), 2017, Die Haut als symbolische Fläche zwischen Welt und Selbst. Eine Abhandlung über die künstlerische Adaption bei Stelarc, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/947119