Wieso näht man keinen neuen Flicken auf einen alten Mantel und wieso füllt man neuen Wein nicht in alte Schläuche? Welcher inhaltliche Zusammenhang besteht zwischen diesen beiden Gleichnissen und dem Fasten? Waren die Gleichnisse überhaupt ursprünglich an die Fastenfrage angeschlossen? Denn auch ohne Verständnis der Jahrtausende alten Handwerkskünste ist die Inkohärenz offensichtlich.
Die Fragen nach Kohärenz und Bedeutung durchziehen die ganze vorliegende Arbeit. Anhand der Methoden historisch-kritischer Exegese wird der Text der Perikope auf Bearbeitungsstufen und inhaltliche Bedeutungen untersucht. So können eine mögliche früheste Version des Textes und deren möglicher Sinn rekonstruiert werden. Anhand dieser Grundlage können Erweiterungen und Änderungen und deren jeweilige Bedeutung weitgehend erschlossen werden. Mit Hilfe dieser Analysen kann der Text schließlich ausgelegt und können die oben genannten sowie weitere sich ergebende Fragen beantwortet werden.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Textkritik und Übersetzung
2.1 Textkritik
2.2 Übersetzung
3 Textanalyse
3.1 Abgrenzung der Perikope
3.2 Kontextanalyse
3.3 Gliederung
3.4 Sprachlich-syntaktische Analyse
3.5 Semantische Analyse
3.6 Narrative und pragmatische Analyse
4 Quellenkritische Analyse
5 Formkritische Analyse
6 Begriffs- und motivgeschichtliche Analyse
7 Redaktionskritische Analyse
8 Textauslegung
9 Schluss
Literaturverzeichnis
Anhang 1: Gliederung der Perikope
Anhang 2: Häufigkeit der Wörter
1 Einleitung
Die ersten Fragen, die sich mir beim Lesen der Perikope stellten, bezogen sich auf die beiden Gleichnisse. Die Fragen waren zunächst inhaltlicher Art: Wieso näht man keinen neuen Flicken auf einen alten Mantel und wieso füllt man neuen Wein nicht in alte Schläuche? Des weiteren fragte ich mich, welcher inhaltliche Zusammenhang zwischen diesen Gleichnissen und dem Fasten besteht. Und schließlich fragte ich mich, ob die Gleichnisse ursprünglich an die Fastenfrage angeschlossen waren, denn auch ohne Verständnis der Jahrtausende alten Handwerkskünste war für mich die Inkohärenz offensichtlich.
Die Fragen nach Kohärenz und Bedeutung durchziehen die ganze vorliegende Arbeit. Anhand der Methoden historisch-kritischer Exegese wird der Text der Perikope auf Bearbeitungsstufen und inhaltliche Bedeutungen untersucht. So können eine mögliche früheste Version des Textes und deren möglicher Sinn rekonstruiert werden. Anhand dieser Grundlage können Erweiterungen und Änderungen und deren jeweilige Bedeutung weitgehend erschlossen werden. Mit Hilfe dieser Analysen können der Text schließlich ausgelegt und meine ersten und auch meine weiteren sich durch die Auslegung ergebenden Fragen beantwortet werden.
2 Textkritik und Übersetzung
2.1 Textkritik
In der handschriftlichen Überlieferung von V. 22 wird neben der Lesart (hier 1. Lesart) ὁ οἶνος απόλλυται καὶ οἱ ἀσκοί auch die Lesart (hier 2. Lesart) ὁ οἶνος ἐκχεῖται καὶ οἱ ἀσκοί ἀπολοῦνται bezeugt (mit Abweichungen). Dieser Abschnitt wurde für die Textkritik ausgewählt, weil die Frage der ursprünglicheren Lesart interessant ist, denn die 2. Lesart ist quantitativ deutlich besser bezeugt und ergibt mehr Sinn: „Der Wein wird verschüttet und die Schläuche werden verderben“; die erste Lesart bezieht das Verderben auf den Wein und ergänzt ohne Verb gleichsam elliptisch „die Schläuche“.
Die 1. Lesart ὁ οἶνος απόλλυται καὶ οἱ ἀσκοί wird nach Nestle28 bezeugt durch den Papyrus P881, den Majuskel-Kodex B (Vaticanus)2, die Minuskelhandschrift 8923 und die bohairische Überlieferung (koptischer Dialekt).
Die 2. Lesart ὁ οἶνος ἐκχεῖται καὶ οἱ ἀσκοί ἀπολοῦνται wird in Anlehnung an den Paralleltext der Synoptiker bezeugt durch die Majuskel-Kodizes א(Sinaiticus)4, A (Alexandrinus)5, C (Ephraemi)6, D (Bezae Cantabrigiensis)7, K8, L9, W10, Γ11, Δ12, die Minuskelfamilien f1 (Lake Group)13 und f13 (Ferrar Group)14, die Minuskeln 2815, 3316, 56517, 57918, 70019, 124120, 142421, 254222, mit kleineren Abweichungen die Majuskel Θ23 und die Lektionatshandschrift l 221124, der Mehrheitstext, die Vulgata und ein Teil der altlateinischen Zeugen, die Peschitta25 und die sahidische Überlieferung (koptischer Dialekt). Die Minuskel 579 weicht durch das Futur Passiv ἐκχυθήσεται vom Präsens Medium/Passiv ἐκχεῖται ab und gleicht damit die Verbform im Tempus an die folgende an; ἐκχεῖται fehlt bei D und allen altlateinischen Zeugen gänzlich, wie in der 1. Lesart bezeugt. Statt der Futur-Medium-Form ἀπολοῦνται enthält W in Anlehnung an die 1. Lesart die Präsensform ἀπόλλυνται, hier jedoch im Plural, da es sich auf die Pluralform ἀσκοί bezieht; ἀπόλλυνται fehlt bei L, wie auch in der 1. Lesart keine Verbform nach ἀσκοί vorhanden ist.
Die 2. Lesart ist quantitativ deutlich stärker belegt und auch qualitativ gut bezeugt durch den Kodex א(Kategorie I)26 sowie durch die weiteren alexandrinischen Handschriften C, L, Δ (Kategorie II und III) und die „Königin der Minuskeln“27 33 (Kategorie II). Die 1. Lesart ist quantitativ schwach, jedoch durch den Hauptzeugen des alexandrinischen Textes28, Kodex B (Kategorie I), bezeugt. P88 ist in Kategorie III und Minuskel 892 in Kategorie II eingeordnet.
Der äußere Befund legt für die 2. Lesart durch ihre Quantität eine Tendenz zur ursprünglicheren Lesart nahe; qualitativ sind die Lesarten gleichwertig. Jedoch lässt sich die Textgeschichte mit der 1. Lesart als die ursprüngliche rekonstruieren. Die 1. Lesart ist nicht nur die lectio brevior, sondern durch die zu ergänzende Verbform auch die lectio difficilior. Die 2. Lesart setzt zum besseren Verständnis ἀπολοῦνται ans Ende und fügt ein ἐκχεῖται ein,29 das logisch erschlossen ist, denn der Wein verdirbt nicht, sondern wird durch die zerrissenen Schläuche verschüttet. Da in den parallelen Überlieferungen der Synoptiker ἐκχεῖται und ἀπόλλυνται bei Mt 9,17 bzw. ἐκχυθήσεται und ἀπολοῦνται bei Lk 5,37 bezeugt sind, ist anzunehmen, dass die 2. Lesart ihren Text an Mt und Lk angeglichen hat; so lassen sich auch die abweichenden Futurformen der 2. Lesart erklären. Lesart 1 ist daher als die ursprünglichere anzusehen.
2.2 Übersetzung
18) Und die Jünger des Johannes und die Pharisäer fasteten. Und sie kamen und sagten zu ihm: „Warum fasten die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer, aber deine Jünger fasten nicht?“
19) Und Jesus sagte ihnen: „Können etwa die Hochzeitsgäste 30 fasten, während der Bräutigam mit ihnen ist? Solange sie den Bräutigam mit sich haben, können sie nicht fasten.
20) Es werden aber Tage kommen, wenn der Bräutigam von ihnen entrissen sein wird, und dann werden sie fasten an jenem Tag.
21) Niemand näht einen Flicken eines neuen Lappens auf einen alten Mantel; sonst reißt der Lappen etwas 31 ab von ihm, der neue vom alten, und der Riss wird schlimmer.
22) Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißt der Wein die Schläuche und der Wein kommt um und die Schläuche; sondern (man füllt) neuen Wein in neue Schläuche.“
3 Textanalyse
3.1 Abgrenzung der Perikope
In V. 18 findet gegenüber zur vorangestellten Perikope ein Themenwechsel inkl. Personenwechsel statt: In V. 15-17 ist Jesu Mahl mit Zöllnern und Sündern thematisiert, V. 18ff erläutert die sogenannte Fastenfrage, die jüdische Gruppen betrifft. Ein Orts- und Zeitwechsel ist anzunehmen, wird aber zu Beginn der Perikope nicht explizit erwähnt.32 Jedoch wird der nächste Abschnitt V. 23 mit einem expliziten Orts- und Zeitwechsel eingeleitet durch die Erwähnung des Sabbats und die Verlagerung der Erzählung auf ein Kornfeld. Die Gleichnisse V. 21f gehören demnach zur Perikope und erläutern Jesu Antwort noch einmal bildlich. Die literarische Uneinheitlichkeit wird noch zu diskutieren sein.
3.2 Kontextanalyse
Die Perikope ist eingebettet in den ersten Teil des Markusevangeliums, der Jesu Wirken in Galiläa beschreibt (Mk 1-8,26).33 Gleich zu Beginn seines Wirkens demonstriert Jesus durch Heilungen (Mk 1, 21-2,12) seine Vollmacht. Er hat nicht nur Macht über Dämonen, sondern er setzt sich auch über die jüdischen Gesetze hinweg, was zu Konflikten mit Pharisäern und Schriftgelehrten führt. Die Perikope ist eingebettet in drei weitere Gespräche mit Pharisäern, welche die Kritik an Jesu gesetzeswidrigen Handlungen und Jesu Erläuterung zum Inhalt haben und schließlich in die Diskussion der Pharisäer über seine Todesverurteilung münden (Mk, 2,15-17.23-28; 3,1-6). In V. 21f tritt zum ersten Mal die Gattung Gleichnis auf.
3.3 Gliederung
Die Perikope kann grob in 2 Teile gegliedert werden: V. 18 bildet den ersten Teil mit der Situationsbeschreibung – diverse jüdische Gruppen sind am Fasten – und der die Situation betreffenden Frage der Pharisäer. V. 19-22 bildet mit der Antwort Jesu die zweite Einheit.
Kleingliedrig betrachtet ist V. 18 aufzuteilen in a) die Einleitung und b) die Frage der Pharisäer. Die Antwort Jesu kann ebenfalls mehrfach abgestuft kleiner gegliedert werden: Der konkreten Beantwortung der Frage (V. 19-20) sind zwei Gleichnisse angefügt (V. 21-22). Die direkte Rede Jesu kann noch weiter gegliedert werden in a) direkte Antwort, b) Ausblick, c) Gleichnis 1, d) Gleichnis 2.34
3.4 Sprachlich-syntaktische Analyse
Der Text ist betreffs der drei häufigsten Wörter - ὁ (20x), καί (11x) und αὐτός (6x) – nicht nur typisch für Mk, sondern auch typisch für die Synoptiker und das ganze NT.35 Andere häufige Wörter wie νηστεύω (6x) und μαθητής (4x) zeigen das Thema des Textes an.36 Häufige Wortwiederholungen sind typisch für Mk,37 was auch in dieser Perikope ersichtlich ist. Schon in V. 18 steht neben den viermal genannten μαθηταὶ dreimal νηστεύω und Ιωάννης und die Φαρισαῖοι werden je zweimal erwähnt. In V. 19 kommt es zu Wortwiederholungen, da die rhetorische Frage mit überwiegend denselben Wörtern als Antwort umformuliert wird. Der markinische Stil der Wortwiederholungen wird besonders in V. 22 deutlich: These, Erläuterung und Lösung werden mit jeweils viermal οἶνον und ἀσκός formuliert.
Im Vergleich mit Mt und Lk verwendet Mk prozentual am häufigsten καί;38 zu Beginn des Markusevangeliums bestehen 94% der Satzverbindungen aus καί, welches auf die volkstümliche Art des Evangeliums hinweist, da im gehobenen Stil mehr δέ als καί verwendet wird.39 In dieser Perikope verwendet Mk bis auf eine coniugatio periphrastica V. 18, die einen Zustand darstellt, keine Partizipien, sondern konstruiert die Sätze bei der Parataxe oft mit καί und finiten Verbformen (so auch V. 18: καί ἔρχονται καί λέγουσιν αὐτῷ). Die viermalige Verwendung von δὲ deutet zumindest auf einen leicht argumentativen Charakter hin. Dem Fasten der Johannesjünger und der Pharisäer wird mit einem δὲ das Nichtfasten der Jesusjünger gegenübergestellt. Auf die Erläuterung des Nichtfastens folgt mit einem δὲ der Ausblick auf einen Tag, an dem gefastet wird. Auch beide Gleichnisse enthalten eine Gegenthese.
In V. 18 besteht Uneinheitlichkeit bezüglich der Verwendung von μαθηταὶ. Die Quellen- und Formkritik hat ergeben, dass sich ursprünglich nur die Johannesjünger an Jesus wandten und die Erwähnung der Pharisäer jeweils Redaktion ist. Im markinischen Text ist unklar, wer mit den Pluralformen der Verben gemeint ist. Da die Frage in der 3. Pers. Plural gesetzt ist – anders als bei Mt, der ein ἡμεῖς setzt – wären nach Jülicher die Johannesjünger und die Pharisäer auszuschließen.40 Die 3. Pers. Plural könnte von Mk jedoch auch als Erzählperspektive gewählt bzw. so belassen worden sein.
Auffällig sind die vier aufeinander folgenden markinischen Hapaxlegomena ἐπίβλεμα, ῥάκους, ἀγνάφου und ἐπιράπτει (letzteres ist ntl. Hapaxlegomenon) in V. 21. Sie lassen auf eine vormarkinische Überlieferung schließen, die möglicherweise unabhängig von der Fastenfrage überliefert wurde. Weitere markinische Hapaxlegomena sind νυμφῶνος (V. 19), ἀπαρθῇ (V. 20) und σχίσμα (V. 21). Auch diese Worte könnten auf eine vormarkinische Quellen hindeuten.
Der erzählerische Stil wird einerseits durch den überwiegenden Gebrauch von Nomen (30x) und Verben (20x) unter Verwendung von 27 Junktionsgliedern deutlich, andererseits verwendet Mk u.a. das Präsens historicum im Aktiv, um die Erzählung lebhaft zu vergegenwärtigen.41 Typisch für Mk ist der Beginn der Perikope: Nach der gebräuchlichen Satzverbindung καί folgt in der Einleitung die Vorrangstellung des Verbs im Imperfekt (hier umschrieben mit der coniugatio periphrastica: das Imperfekt von εἶναι und das Partizip Präsens νηστεύοντες umschließen den Satz) zur Situationsbeschreibung; der Imperfekt ist hier durativ oder iterativ aufzufassen.42 Mk verwendet zu Beginn eines Abschnitts gern ein Bewegungsverb im historischen Präsens:43 hier leitet ἔρχονται die Phrase ein. Lediglich zweimal verwendet Mk die Aoristform. Der Aorist εἶπεν V. 19 verdeutlicht den Beginn der Antwort Jesu. Der Aorist Konjunktiv ἀπαρθῇ im passivum divinum bezeichnet den punktuellen Aspekt des Weggenommenwerdens. Die beiden Futurformen V. 20, ἐλεύσονται und νηστεύουσιν, drücken die Zeitstufe aus, da sie auf etwas Zukünftiges verweisen. Auffällig ist die Futurform ῥήξει, die von den anderen Präsensformen abweicht und in vielen Handschriften zur Präsensform korrigiert ist. Möglicherweise hatte Mk hierzu eine schriftliche Vorlage, die er unverändert ließ. Bis auf die genannten Ausnahmen ist die direkte Rede im Präsens komponiert.
Die normale Wortstellung im NT ist: „Konjunktion (K) (Satzanfang) – Prädikat (P) – Subjekt (S) – Objekt (O) – Ergänzungen (E).“44 Auch Mk hat eine Vorliebe für die Voranstellung des Prädikats, stellt jedoch bei der direkten Rede gern das Subjekt voran45, wie z.B. das Prädikat νηστεύουσιν in V. 18 zweimal ans Ende gesetzt ist. Bei der rhetorischen Frage V. 19 umschließen Modalverb δύνανται und Infinitiv νηστεύειν die Satzfrage. In V. 20 stellt Mk trotz direkter Rede das Prädikat ἐλεύσονται voran. Diese Spitzenstellung unterstreicht die Antithese, auch stellt er ἀπαρθῇ vor das Subjekt. Zu Beginn von V. 21 stellt Mk das Objekt ἐπίβλημα ῥάκους zwischen das Subjekt und das Prädikat. Da der Satz aber weitgehend aus markinischen Hapaxlegomena besteht, ist dies vermutlich auf die vormarkinische Tradition zurückzuführen, da er zu Beginn von V. 22 ebenfalls mit einem Gleichnis in direkter Rede typisch markinisch verfährt: Er verwendet die normale Wortstellung, lediglich mit vertauschtem Subjekt – Prädikat (καὶ (K) οὐδεὶς (S) βάλλει (P) οἶνον νέον (O) ...). Die Antithesen beider Gleichnisse (V. 21.22) enthalten einen Chiasmus. Im jeweils ersten Teil wird das Prädikat vorangestellt (αἴρει bzw. ῥήξει), gefolgt vom Subjekt (τὸ πλήρωμα bzw. ὁ οἶνος). Der jeweils zweite Teil wird mit καὶ eingeleitet und das Subjekt (σχίσμα bzw. ὁ οἶνος) ist dem Prädikat (γίνεται bzw. ἀπόλλυται) vorgestellt. Der Chiasmus ist auch eine mögliche Erklärung für die eigenartige Nachstellung der ἀσκοί V. 22, da diese im ersten Teil des Satzes Objekt und erst im zweiten Teil Subjekt sind. Die Kreuzung ῥήξει ὁ οἶνος - ὁ οἶνος ἀπόλλυται würde mit den zwischengeschobenen ἀσκοί unterbrochen, daher sind sie ans Ende gestellt. In beiden Gleichnissen befindet sich zudem eine Ellipse. Bei der Apposition τὸ καινὸν ist τοῦ παλαιοῦ elliptisch (ohne ἀπό) angeschlossen. Durch diese Konstruktion stellt Mk „neu“ und „alt“ nebeneinander und setzt hier einen Akzent. Der letzte Satz von V. 22 ist elliptisch, das Prädikat fehlt. Möglicherweise hat Mk diesen Satz zum besseren Verständnis der Vorlage angefügt, da er durch ἀλλὰ, ein markinisches Vorzugswort,46 eingeleitet wird.
In V. 21 setzt Mk eine variatio ein: ἐπίβλημα ersetzt er in der Antithese durch πλήρωμα. Zudem setzt er verschiedene Begriffe für „neu“ ein: ἀγνάφου (V. 21), καινὸν / καινούς (V. 21 / V. 22) und νέον (V. 22). Dies ist einerseits für ἀγνάφου auf das Traditionsgut zurückzuführen, andererseits ist es möglich, dass Mk in V. 22 bewusst zwischen καινός und νεός unterscheidet.
3.5 Semantische Analyse
Der Text ist auf mehreren Bedeutungsebenen von Oppositionen durchzogen. Hintergrund der Auseinandersetzung sind verschiedene jüdische Gruppen und ihr unterschiedliches Fastenverhalten. Die Pharisäer fasten nach Lk 18,12 zweimal die Woche. Die Fastenfrage bezieht sich jedoch nicht auf die Einhaltung der Toragesetze, sondern auf unterschiedliche Frömmigkeitsnormen.47 Jesu Antwort nimmt diesen oppositionellen Charakter auf und hält dem Fasten das Bild einer Hochzeitsfeier entgegen, welches vermutlich bei den Beteiligten ein freudiges Festmahl assoziiert. Das Bild der Hochzeitsfeier, zunächst auf das Wortfeld „Speise“ (fasten – essen) bezogen, eröffnet für den Leser48 weitere Bedeutungsebenen. Die genannte Gegenwart des Bräutigams meint die Gegenwart des Messias; der Messias wiederum bezieht sich auf Jesus.49 Jesu Antwort auf die Fastenfrage wird zudem von einer Sinnlinie durchzogen, die sich in dem Wortfeld „neu“ bewegt. Eine Hochzeit ist der Beginn eines neuen Zeitabschnitts, ebenso markieren die Gegenwart und die Wegnahme des Bräutigams einen neuen Abschnitt. Mit dem Messias, mit Jesus, bricht etwas Neues an, bricht eine Freudenzeit an, für die ein Fasten unangemessen ist. Dem Leser wird verdeutlicht: Jetzt ist die Heilszeit angebrochen. Auch die beiden Gleichnisse verdeutlichen die Neuartigkeit. In ihnen sind „alt“ und „neu“ gegenübergestellt. Während καινός „ungebraucht, etw. vorher nicht Vorhandenes, im Ggs. zu etw. Altem“ meint50 und sich damit rückwärts richtet, meint νεός „neu, frisch, jung“51 und richtet sich nach vorne. Der Wein ist „νεός“ und kommt in Schläuche, die „καινός“ sind. Möglicherweise verwendet Mk hier nicht nur Synonyme für „neu“, um einen Akzent auf die Gegenüberstellung alt – neu zu setzen, sondern interpretiert hier Wein und Schläuche entsprechend der unterschiedlichen Wortbedeutungen. Jedoch legitimiert dies keine allegorische Auslegung im Sinne eines alten und neuen Bundes o.ä..
3.6 Narrative und pragmatische Analyse
Die quellenkritische Analyse hat ergeben, dass Jesus hier wahrscheinlich mit Johannesjüngern spricht. Jesus ist als Rabbi Autoritätsperson und beantwortet die wohl ernst gemeinte und daher nicht als Fangfrage formulierte Frage nach dem unterschiedlichen Fastenverhalten. Jesus antwortet als Autoritätsperson, indem er den Unsinn des Fastens erläutert. Dass Jesus hier andeutet, er sei der Messias, ist nach Jeremias unwahrscheinlich.52 Dass er als Messias weitaus mehr Autorität hat, wird durch die Redaktion nur dem Leser deutlich.
Im Zusammenhang mit dem Kontext der Perikope erfährt der Leser, dass verschiedene jüdische Gruppen konkurrieren. Aus Mk 3,6 ist ersichtlich, dass Jesus für die Pharisäer ein Unruhestifter ist, der aus deren Angst vor Eskalation beseitigt werden muss.
Den Adressaten wird der Situationskontext in V. 18a genannt: Die Jünger des Johannes und die Pharisäer fasten. Die Pharisäer fasten nach Lk 18,12 zweimal die Woche. Je nachdem, aus welchem Umfeld der Leser kommt (Juden- oder Heidenchrist), kann einerseits die Frage sein: Warum verhält sich die jüdische Gruppe um Jesus herum anders? Andererseits kann gefragt werden: Wie ist das andere Verhalten zu rechtfertigen? Jesus beantwortet diese Frage referentiell. Durch die rhetorische Frage zu Beginn der Antwort (V. 19) wird der Leser zur Sympathie mit Jesus geführt; der Leser kann sich die Antwort schon selbst geben. Die Antwort ist überwiegend aus bekannten Bildern zusammengesetzt. Das Bild der Hochzeit ist ein bekanntes Motiv im Judentum für die Heilszeit; der Bräutigam wird als Metapher für Gott verwendet.53 Dem Leser wird durch diese Bildantwort verdeutlicht, dass Heilszeit, also Freudenzeit ist und kein Grund zur Trauer besteht, das Fasten also unnötig ist. Zudem signalisiert Mk mit der Erwähnung des Bräutigams indirekt, dass Jesus der Bräutigam / Messias ist. V. 20 verweist auf den Tod Jesu.54 Durch den Singular ἐν ἐκείνῃ τῇ ἡμέρᾳ wird der Leser darauf hingewiesen, dass das Fasten nicht anhalten soll, sondern sich auf den Todestag beschränkt. Die Heilszeit besteht demnach weiterhin. Die Perikope lenkt den Leser auf ein auf die Zukunft gerichtetes Denken hin. Die beiden Gleichnisse V. 21.22 sind für den Leser verständliche Bilder aus dem Alltag und sind inkohärent zum Rest der Perikope. Sie deuten auf eine Leserschaft aus unteren Gesellschaftsschichten hin. Das verallgemeinernde und absolute „οὐδεὶς“ unterstreicht noch einmal den Unsinn des Fastens und fordert den Leser indirekt auf, dies zu lassen.
4 Quellenkritische Analyse
Die Situationsbeschreibung V. 18a ist allein bei Mk überliefert. V. 18b Par. geht es inhaltlich bei allen drei Evangelisten um unterschiedliches Fastenverhalten diverser jüdischer Gruppen. Bei Mt und Lk ist gegenüber Mk ersichtlich, wer sich an Jesus wendet. In Mt 9,14 kommen lediglich die Jünger des Johannes zu Jesus und Mt ändert den Satz redaktionell gegenüber Mk etwas ab: τότε προσέρχονται statt καὶ ἔρχονται, um die Perikope der vorhergehenden, Jesu Mahl mit den Zöllnern und Sündern, auch sprachlich anzuschließen, und - für das Griechische üblicher - das Partizip λέγοντες statt der finiten Verbform. Lk konstruiert die Fastenfrage als eine zusammenhängende Debatte mit der Frage nach Jesu Mahl mit Zöllnern und Sündern. Bei Mk folgen diese beiden Perikopen zwar auch direkt aufeinander, jedoch sprachlich unverbunden. Die Handelnden sind bei Lk im Kontext zu finden: Lk 5,30 nennt die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten.
Die Frage ist bei allen inhaltlich ähnlich. Nach Mk und Lk fasten die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer (Mk 2,18; Lk 5,33); bei Mt werden neben den Johannesjüngern die Pharisäer genannt. Luz meint es sei bekannt, „daß die Pharisäer keine 'Jünger' haben.“55 Bei Lk beten die bei ihm genannten Gruppen zusätzlich; dies gehörte zur Frömmigkeitspraxis. Auffällig ist die inhaltliche Übereinstimmung von Mt und Lk hinsichtlich der Fastenpraxis: νηστεύομεν πολλὰ (Mt) bzw. νηστεύουσιν πυκνὰ (Lk). Das Adverb fehlt bei Mk, jedoch gibt er diesen Umstand in V. 18a durch die coniugatio periphrastica im Imperfekt bekannt. Durch die Angabe, dass die Johannesjünger und Pharisäer viel fasten, wird verdeutlicht, dass es sich um private Frömmigkeitsnormen handelt.56
Der zweite Teil der Frage ist bei Mt und Mk identisch,57 bei Lk fehlt das sich zu ergänzende μαθηταὶ und er formuliert das οὐ νηστεύουσιν positiv um in ἐσθίουσιν καὶ πίνουσιν. Dies deutet vorab auf Lk 7,34 hin; dort ist Jesus nach Ansicht seiner Gegner ein „Fresser und Weinsäufer“, also jemand, der lebt und lebendig ist im Gegensatz zur asketischen Lebensweise.
Die Antwort bzw. die rhetorische Frage Jesu ist bei Mk und Mt inhaltlich identisch; Mt nimmt statt νηστεύειν πενθτεῖν und ist damit näher am Grundgedanke des Fastens.58 Zudem ersetzt er ἐν ᾧ durch ἐφ' ὅσον. Lk formuliert die rhetorische Frage als direkte Ansprache in der 2. Person Plural: μὴ δύνασθε..., sodass die Fragesteller in das Geschehen integriert werden und Jesus nur zustimmen können.59 Aus der direkten Ansprache ergeben sich die Infinitive ποιῆσαι νηστεῦσαι. Der thetische Satz Mk 2,19b ist tautologisch und wird von Mt und Lk ausgelassen. Mk 2,20 wird von Mt und Lk weitgehend so übernommen. Lk stellt das καὶ um, „gibt dadurch den Worten 'es werden aber Tage kommen' ein Eigengewicht“60 und ändert den Singular ἐν ἐκείνῃ τῇ ἡμέρᾳ in den Plural ἐν ἐκείναις ταῖς ἡμέραις, um anzuzeigen, dass die Festzeit begrenzt ist und das Fasten nicht auf jenen Tag beschränkt und somit einmalig ist. Bei Mt fehlt dieser Zusatz, vermutlich aus ähnlicher Motivation heraus: Nach Jesu Tod soll die Gemeinde grundsätzlich fasten.61 Allen drei Evangelisten ist gemein, dass es sich durch die Angabe des ἀπαρθῇ um ein motiviertes Fasten handelt.62
Während sich die Gleichnisse bei Mk und Mt unverbunden anschließen (bis auf ein δὲ bei Mt), redigiert Lk eine für ihn typische Überleitung (Lk 5,36a).63 Das erste Gleichnis ist bei Mk und Mt inhaltlich identisch. Mt vereinfacht gegenüber Mk sprachlich: statt des Hapaxlegomenons ἐπιράπτει nimmt er ἐπιβάλλει und εἰ δὲ μή ersetzt er durch ein einfaches γὰρ.64 Den zweiten Satzteil formuliert Mt statt der elliptischen Apposition mit ἀπὸ τοῦ ἱματίου verständlicher. Lk nimmt wie Mt das einfachere ἐπιβάλλει. Jedoch ändert er das Gleichnis ab, indem er statt des Flickens eines neuen Lappens den eines neuen Kleides nimmt; er wertet das neue „Stück“ auf. Folglich ist auch die Konsequenz anders (V. 36c): Das neue Kleid wird zerschnitten und der neue Flicken passt nicht zum alten Kleid. Lk setzt gegenüber Mk und Mt einen Akzent auf die Bewahrung des Neuen. Am zweiten Gleichnis nimmt Lk nur wenige Verbesserungen vor. Zur Verdeutlichung setzt er die Apposition νέος zu οἶνος und fügt das logische ἐκχυθήσεται ein, sodass sich ἀπολοῦνται nur auf die Schläuche bezieht; beide Verbformen, wie auch im vorherigen Gleichnis, stehen im Gegensatz zu Mk und Mt im Futur, da es sich um eine Vorausschau handelt. V. 39 ist ein Zusatz, vermutlich lukanisches Sondergut, der noch einmal unterstreicht, dass sich Altes und Neues nicht vertragen. Auch Mt nimmt besonders im zweiten Teil des zweiten Gleichnisses Änderungen vor. Er beginnt, anders als Mk, mit οὐδὲ βάλλουσιν und schwächt das absolute „niemand“ in „man“ ab. Das γε hat er mit Lk gemein. Statt ῥήσσω nimmt er das Hapaxlegomenon ῥήγνυμι. Mt hat hier sprachlich an die LXX angeglichen, da in Hiob 32,19 ein ähnliches Gleichnis unter Verwendung von ῥήγνυμι steht. Wie Lk weist er dem Wein das Verb ἐκχέω zu und bezieht ἀπόλλυνται nur auf die Schläuche, beide Verbformen aufgrund der Einheitlichkeit im Präsens (anders als Mk). Der elliptische Nachsatz von Mk wird durch die Einfügung von βάλλουσιν verständlicher. Der Zusatz καὶ ἀμφότεροι συντηροῦνται ist möglicherweise Sondergut.
[...]
1 IV. Jh., Milano, Univ. Cattolica, P. Med. Inv. 69. 24.
2 IV. Jh., Città del Vaticano, Bibl. Vat., Vat. gr. 1209.
3 IX. Jh., London, Brit. Libr., Add. 33277.
4 IV. Jh., London, Brit. Libr., Add. 43725.
5 V. Jh., London, Brit. Libr., Royal 1 D. VIII.
6 V. Jh., Paris, Bibl. Nat., Gr. 9.
7 D05, V. Jh., Cambridge, Univ. Libr., Nn. 2. 41.
8 K017, IX. Jh., Paris, Bibl. Nat., Gr. 63.
9 IX. Jh., Roma, Bibl. Angelica, 39.
10 IV/V. Jh., Washington, Smithsonian Inst., Freer Gall. of Art, 06.274.
11 X. Jh., Oxford, Bodl. Libr., Auct. T. Inf. 2.2; St. Petersburg, Ross. Nac. Bibl., Gr. 33.
12 IX. Jh.,St. Gallen, Stiftsbibl., 48.
13 Minuskeln 1, 118, 131, 209, 1582 et al..
14 Minuskeln 13, 169, 124, 174, 230, 346, 543, 788, 826, 828, 983, 1689, 1709 et al..
15 XI. Jh., Paris, Bibl. Nat., Gr. 379.
16 IX. Jh., Paris, Bibl. Nat., Gr. 14.
17 IX. Jh., St. Petersburg, Ross. Nac. Bibl., Gr. 53.
18 XIII. Jh., Paris, Bibl. Nat., Gr. 97.
19 XI. Jh., London, Brit. Libr., Egerton 2610.
20 XII. Jh., Sinai, Katharinen-Kl., Gr. 260.
21 IX/X. Jh., Chicago/I11., Jesuit-Krauss-McCormick Libr., Gruber Ms. 152.
22 XIII. Jh., St. Petersburg, Ross. Nac. Bibl., Gr. 694.
23 IX. Jh., Tbilisi, Inst. Rukop., Gr. 28.
24 995/996, Sinai, Katharinen-Kl., Arab. 116.
25 Die im syrischen Bereich am stärksten verbreitete Übersetzung, ca. 5. Jh.
26 Zu den Kategorien vergleiche Aland / Aland, Der Text des NT, S. 167-171.
27 Conzelmann / Lindemann, S. 29.
28 Vgl. a.a.O., S. 35.
29 Vgl. Metzger, S. 67.
30 Die υἱοὶ τοῦ νυμφῶνος waren enge Freunde / Verwandte des Brautpaares und für die Hochzeit unabdingbar. Vgl. Strack / Billerbeck S. 504f. Nähere Erläuterung siehe Begriffs- und motivgeschichtliche Analyse.
31 Αἴρω ist hier nicht intransitiv, vgl. Bauer unter 4., Sp. 46.
32 Dies ist nach G. Lüderitz typisch für Mk (vgl. Lüderitz, S. 192f; 202).
33 Vgl. Niebuhr, Grundinformation, S. 99.
34 Siehe tabellarische Übersicht Anhang 1.
35 Vgl. Morgenthaler, S. 55f.
36 Siehe Grafik zur Worthäufigkeit Anhang 2.
37 Vgl. Dschulnigg, S. 260.
38 Vgl. ebd.
39 Vgl. Reiser, S. 100f.
40 Vgl. Jülicher, S. 178.
41 Vgl. Blass / Debrunner, S. 265.
42 Vgl. Reiser, S. 85.
43 Vgl. a.a.O, S. 89.
44 Blass / Debrunner, S. 401.
45 Vgl. Reiser, S. 71-81.
46 Vgl. Morgenthaler, S. 181.
47 Vgl. Wolter, S. 230. „Mit Ausnahme des Fastens am Versöhnungstag (vgl. Lev 16,29 ff; 23,27 ff) war das Fasten keine Forderung der schriftlichen Tora. Es wurde als Selbstminderungsritus praktiziert und als Ausdruck der Demut verstanden, mit der sich der Fromme eingedenk seiner Sündhaftigkeit vor Gott beugt; ihm wurde darum auch sündentilgende Kraft zugeschrieben […].“
48 Für die genaue Differenzierung siehe begriffs- und motivgeschichtliche Analyse.
49 Der Bräutigam war im Spätjudentum Metapher für JHWH, im Hellenismus für den Messias. Siehe begriffs- und motivgeschichtliche Analyse.
50 Vgl. Bauer, Sp. 799f. Καινός wird u.a. in Verbindung mit dem neuen Bund oder dem neuen Himmel verwendet und meint die Überbietung des alten Bundes / des alten Himmels.
51 Vgl. a.a.O., Sp. 1084. νεός wird u.a. in Verbindung mit dem neuen Menschen (Kol 3,10) verwendet.
52 Vgl. Jeremias, S. 1097; erläutert in der begriffs- und motivgeschichtlichen Analyse.
53 Siehe begriffs- und motivgeschichtliche Analyse.
54 Nach Kuhn ist der Bezug auf den Tod Jesu naheliegender als auf die Entrückung. Vgl. Kuhn, S. 66.
55 Luz, S. 47.
56 Vgl. Klostermann, S. 81.
57 Bis auf die unterschiedliche Verwendung des Pronomens σου (Mt) bzw. σοὶ (Mk).
58 Vgl. Jülicher, S. 182.
59 Vgl. Wolter, S. 230.
60 Bovon, S. 255.
61 Vgl. Luz, S. 47.
62 Vgl. Jülicher, S. 185.
63 Vgl. Wolter, S. 231.
64 Der Dativ nach ἐπὶ – statt des Akkusativs bei Mk - ist inhaltlich ohne Bedeutung.