Die vorliegende Arbeit handelt von der Synopse Mk 1,16-20 und stellt diese in den synoptischen Vergleich mit Matthäus und Lukas. Es werden Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede der drei Texte herausgearbeitet und vor allem die Besonderheiten in Mk 1,16-20. Als zweiten Teil nimmt sich die Arbeit der Frage an, wie die Berufung als biblisches Motiv zu sehen ist und in einem letzten Punkt wird der Text mit seinem Intertext 1 Kön19 verglichen. Als Fazit wird ein Resümee zur 2-Quellen-Theorie gezogen.
Zuvor soll jedoch der Begriff „Synoptischer Vergleich“ näher erläutert werden: Der synoptische Vergleich ist ein Verfahren das mindestens zwei oder mehrere Texte untersucht, die einen ähnlichen Stoff behandeln. Ziel ist es, die Übereinstimmungen und Unterschiede der jeweiligen Texte herauszufinden, um so auch über das literarische Verhältnis der Texte eine Aussage treffen zu können. Dies ist vor allem im Neuen Testament unerlässlich, da bekannt ist, „[…] dass die Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas in Inhalt, Struktur und sogar bis in die Wortwahl hinein miteinander verwandt sind. Daher werden ihre Verfasser als „Synoptiker“ bezeichnet (von griechisch synopsis/ Zusammenschau).“ Liest man die drei ersten Evangelien synoptisch nebeneinander, fallen einem nicht nur Gemeinsamkeiten, sondern auch große Unterschiede auf, weswegen sich auch die synoptische Frage ergibt: „Wie lassen sich diese großen Übereinstimmungen bei gleichzeitig erheblichen Unterschieden zu erklären? Hatten alle drei Evangelisten die gleiche Vorlage? Oder gibt es Verbindungslinien zwischen den drei ersten Evangelien, haben sie also eine miteinander verwobene Geschichte?“
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Untersuchung von Mk 1,16-20
- 2.1 Text und Kontext
- 2.2 Mk 1,16-20 im synoptischen Vergleich
- 2.2.1 Zentrale Unterschiede und Charakteristika der markinischen Fassung gegenüber dem Matthäus-Text
- 2.3 Die Berufung als biblisches Motiv
- 3. Schluss
- 4. Literaturverzeichnis
- 5. Anhang: Farbig bearbeitete Perikope
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Berufung der ersten Jünger im Markusevangelium (Mk 1,16-20) im synoptischen Kontext. Ziel ist es, durch einen synoptischen Vergleich der Perikope in Markus, Matthäus und Lukas Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen und daraus Rückschlüsse auf das literarische Verhältnis der Evangelien und die Zwei-Quellen-Theorie zu ziehen. Weiterhin wird das Motiv der "Berufung" als biblisches Phänomen beleuchtet.
- Synoptischer Vergleich von Mk 1,16-20
- Literarisches Verhältnis der synoptischen Evangelien
- Zwei-Quellen-Theorie
- Das Motiv der Berufung in der Bibel
- Text- und Kontextanalyse von Mk 1,16-20
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung erläutert den Begriff des synoptischen Vergleichs als Methode zur Untersuchung von Texten mit ähnlichem Stoff, um Übereinstimmungen und Unterschiede zu analysieren und das literarische Verhältnis der Texte zu bestimmen. Sie führt in die Thematik der synoptischen Evangelien und der Zwei-Quellen-Theorie ein, die besagt, dass das Markusevangelium die älteste Quelle ist, die von Matthäus und Lukas unabhängig voneinander verwendet wurde, wobei Matthäus und Lukas zusätzlich auf eine weitere, verlorene Quelle sowie auf jeweils eigenes Sondergut zurückgegriffen haben. Die Arbeit kündigt an, den synoptischen Vergleich von Mk 1,16-20 durchzuführen und daraus Schlussfolgerungen für die Zwei-Quellen-Theorie zu ziehen.
2. Untersuchung von Mk 1,16-20: Dieses Kapitel analysiert die Perikope Mk 1,16-20, die die Berufung der ersten Jünger beschreibt. Zunächst wird der Text und sein Kontext im Markusevangelium untersucht. Es wird festgestellt, dass Markus im Gegensatz zu Matthäus und Lukas direkt mit dem öffentlichen Wirken Jesu beginnt und die Berufung der Jünger an den Anfang seiner Erzählung stellt, wodurch diese als Grundlage für das weitere Geschehen fungiert. Der Kontext wird im Vergleich zu Matthäus und Lukas eingeordnet, um die unterschiedlichen Erzählstrukturen und Intentionen der Evangelisten zu beleuchten. Im Anschluss daran folgt ein detaillierter synoptischer Vergleich der Perikope mit den entsprechenden Passagen in Matthäus und Lukas. Hier werden sowohl inhaltliche Übereinstimmungen als auch Unterschiede herausgearbeitet, wie z.B. die Erwähnung von Petrus' Beinamen in Matthäus, die in Markus fehlt. Diese Unterschiede werden diskutiert und auf ihre Bedeutung für das Verständnis der jeweiligen evangeliumspezifischen Perspektiven und deren literarischen Beziehung eingegangen. Der Vergleich dient letztlich als Grundlage für die Beurteilung der Zwei-Quellen-Theorie.
Schlüsselwörter
Synoptische Evangelien, Markusevangelium, Matthäusevangelium, Lukasevangelium, Zwei-Quellen-Theorie, Markuspriorität, Berufung der Jünger, Mk 1,16-20, Textvergleich, Kontextanalyse, literarisches Verhältnis, biblisches Motiv, theologische Interpretation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Untersuchung der Berufung der ersten Jünger im Markusevangelium (Mk 1,16-20)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Berufung der ersten Jünger im Markusevangelium (Mk 1,16-20) im synoptischen Kontext. Sie analysiert den Text, vergleicht ihn mit den entsprechenden Passagen in Matthäus und Lukas und zieht daraus Rückschlüsse auf das literarische Verhältnis der Evangelien und die Zwei-Quellen-Theorie.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet den synoptischen Vergleich als Methode, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Evangelien aufzuzeigen. Es werden Text- und Kontextanalysen durchgeführt, um die Bedeutung der unterschiedlichen Formulierungen und Erzählstrukturen zu beleuchten.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Das Ziel ist es, durch den synoptischen Vergleich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Berichten über die Berufung der Jünger in Markus, Matthäus und Lukas aufzuzeigen. Weiterhin soll die Bedeutung des Motivs der „Berufung“ als biblisches Phänomen beleuchtet und die Zwei-Quellen-Theorie anhand der Analyse von Mk 1,16-20 diskutiert werden.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Synoptischer Vergleich von Mk 1,16-20, literarisches Verhältnis der synoptischen Evangelien, Zwei-Quellen-Theorie, das Motiv der Berufung in der Bibel, Text- und Kontextanalyse von Mk 1,16-20.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, einer detaillierten Untersuchung von Mk 1,16-20 (inkl. Text- und Kontextanalyse und synoptischem Vergleich), einem Schlussteil, einem Literaturverzeichnis und einem Anhang mit einer farbig bearbeiteten Perikope. Die Kapitelzusammenfassung bietet eine detaillierte Übersicht über den Inhalt der einzelnen Kapitel.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerungen der Arbeit ergeben sich aus dem synoptischen Vergleich von Mk 1,16-20 und beziehen sich auf das literarische Verhältnis der Evangelien und die Zwei-Quellen-Theorie. Die Analyse der Perikope im Kontext des Markusevangeliums und im Vergleich zu Matthäus und Lukas liefert Erkenntnisse über die jeweiligen evangeliumspezifischen Perspektiven und deren theologische Intentionen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind: Synoptische Evangelien, Markusevangelium, Matthäusevangelium, Lukasevangelium, Zwei-Quellen-Theorie, Markuspriorität, Berufung der Jünger, Mk 1,16-20, Textvergleich, Kontextanalyse, literarisches Verhältnis, biblisches Motiv, theologische Interpretation.
- Quote paper
- Julia Knebel (Author), 2020, Die Berufung der ersten Jünger im Markusevangelium. Untersuchung von Mk 1,16-20 im synoptischen Kontext, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/944630