Gegenstand vorliegender Arbeit ist eine Untersuchung des Phänomens Serienmord. Anfänglich werden verschiedene Definitionen kritisch reflektiert, um anschließend eine eigene Definition des Phänomens Serienmord generieren zu können. Weiter werden die unterschiedlichen Ausdrucksgestalten der Phänomene Serienmord sowie Serienmörder kategorisiert. Die facettenreiche Kategorisierung erlaubt es, durch freie Kombination der unterschiedlichen Subjekte mit Attributen, je individuelle Prädikate zu erstellen. Mit Hilfe dieser prädikativen Folie ist es möglich, nahezu jedes Phänomen des Serienmordes/ -mörders begrifflich als auch semantisch zu erfassen und einzuordnen.
An dies anknüpfend, werden das Vorgehen des Serienmörders und die Semiotik des Serienmordes in einem sinnvollen Zusammenhang erläuternd aufgezeigt.
Die rechtliche Qualifizierung von Serienmord soll rechtliche Konsequenzen der Taten, u.a. Beurteilung und Unterbringung von Serienmördern vorstellen.
Um die bisherigen Gegenstände vor einen statistischen Hintergrund zu stellen, ist folgend ein Punkt angeführt, welcher aufgrund der Präsentation von Zahlen den Anspruch erhebt, das bisherige Themengebiet objektiv abzubilden.
Eines der Kernelemente dieser Arbeit stellt die Frage dar, warum sich Menschen zu Serienmördern entwickeln. Dieser Frage wird versucht Rechnung zu tragen, indem verschiedene Erklärungsansätze (z.B. biologische, soziologische, psychologische) auf ihr Erklärungspotenzial hin geprüft werden. Einige Erklärungsversuche haben mehr Erklärungspotenzial als andere, wiederum andere können ihrer Konzeption wegen den Gegenstand nicht adäquat erfassen und wenige bieten nur in Kombination mit anderen Erklärungsversuchen einen Ansatz, der versucht die Frage des „Warum?“ zu beantworten, an.
Folgenreich wird konstatiert, dass keiner dieser Ansätze genug Erklärungspotenzial besitzt, um die Entwicklung eines Menschen zu einem Serienmörder hinreichend zu erläutern.
Ein weiterer wesentlicher Teil des Inhalts vorliegender Arbeit ist die kritische Untersuchung der Kontextualität von Serienmord/ -mörder und Gesellschaft. Reflektiert werden, u.a. Interdependenz von Serienmord/ -mördern und Gesellschaft sowie die gesellschaftliche Konstruktion von Serienmord.
Welches therapeutische Angebot aktuell für Serientäter besteht und wie klinische Sozialarbeit hier hilfreich tätig werden kann, wird im die Arbeit schließenden Punkt behandelt.
Inhaltsverzeichnis
- Kategorisierung von Serienmord und Serienmördern
- Einleitung
- Definition von Serienmord
- Vergleich verschiedener Definitionen
- Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Definitionen und eigene Definition(en)
- Unterteilung von Mehrfachmorden
- Massenmord
- Spree Murder
- Serienmord
- Organisierter und Nicht-Organisierter Typus
- Organisierter Typus
- Nicht-Organisierter Typus
- Kategorisierung von Serienmördern
- Machtorientierter Typus
- Hedonistischer Typus
- Visionärer Typus
- Missionarischer Typus
- Geographische Typisierung von Serienmördern
- Territorialer Typus (Local Type)
- Nomadischer Typus (Travelling Type)
- Stationärer Typus (Place-Specific Type)
- Abgrenzung zu und Gemeinsamkeiten mit anderen Mördern
- Lustmörder
- Triebmörder
- Streumörder
- Amokläufer/Massenmörder
- „Normaler“ Mörder
- Wiederholungsmörder
- Serielle Mörder im klinischen Bereich
- Nachahmungstäter
- Weibliche Serienmörder
- Vorgehen des Serienmörders
- Unterscheidung
- Modus Operandi
- Handschrift
- Bedeutung der Semiotik des Serienmordes für den Serienmörder
- Bedeutung der Zeichen während des Mordes
- Bedeutung der Zeichen nach dem Mord
- Opfer
- Merkmale der Opfer
- Verhalten der Opfer
- Darstellung der Opfer
- Serienmörder als Opfer
- Rechtliche Qualifizierung von Serienmord
- Strafrechtliche Erfassung von Serienmord
- Beurteilung von Serienmördern
- Regelvollzug
- Maßregelvollzug
- Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus
- Unterbringung in Sicherungsverwahrung
- Zivilrechtliche Konsequenzen
- Zahlen und Statistik
- Prävalenz des Serienmordes
- Prävalenz des Serienmordes in den USA
- Prävalenz des Serienmordes in der BRD
- Vergleich der USA mit der BRD
- National-kontinentale Betrachtungen
- Geschlecht von Serienmördern
- Alter von Serienmördern
- Schulbildung und Intelligenzquotient von Serienmördern
- Dokumentation der Taten
- Opfer von Serienmördern
- Waffen von Serienmördern
- Kindheit von Serienmördern
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Phänomen des Serienmordes und untersucht dessen Phänomenologie, rechtliche Qualifizierung, Erklärungsansätze sowie gesellschaftliche Interdependenzen. Das Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes und kompetentes Verständnis des Phänomens Serienmord zu generieren, um es in einem realistischen Kontext betrachten zu können.
- Kategorisierung von Serienmord und Serienmördern
- Vorgehen und Semiotik des Serienmörders
- Rechtliche Qualifizierung von Serienmord
- Erklärungsansätze zur Entwicklung zum Serienmörder
- Gesellschaftliche Interdependenzen von Serienmord und Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 widmet sich der Kategorisierung von Serienmord und Serienmördern. Es werden verschiedene Definitionen von Serienmord kritisch reflektiert und eine eigene Definition generiert. Anschließend werden die unterschiedlichen Ausdrucksgestalten des Phänomens Serienmord sowie Serienmörder kategorisiert, um so eine prädikative Folie zu erstellen, die es ermöglicht, nahezu jedes Phänomen des Serienmordes/ -mörders begrifflich und semantisch zu erfassen und einzuordnen.
Kapitel 2 behandelt das Vorgehen des Serienmörders, wobei Modus Operandi und Handschrift des Täters unterschieden werden. Die Semiotik des Serienmordes wird im darauffolgenden Kapitel untersucht und die Bedeutung von Zeichen für den Täter sowohl während als auch nach dem Mord erläutert.
Kapitel 4 konzentriert sich auf die Opfer von Serienmördern und beschreibt deren Merkmale, Verhalten und Darstellung. Es wird auch die Frage nach der Opferrolle des Serienmörders selbst thematisiert.
Kapitel 5 widmet sich der rechtlichen Qualifizierung von Serienmord und stellt die strafrechtliche Erfassung von Serienmord, die Beurteilung und Unterbringung von Serienmördern sowie die zivilrechtlichen Konsequenzen dar.
Kapitel 6 präsentiert Zahlen und Statistiken zum Thema Serienmord, wobei die Prävalenz des Serienmordes in den USA und der BRD, das Geschlecht, das Alter, die Schulbildung und der Intelligenzquotient von Serienmördern sowie die Dokumentation der Taten, die Opfer, die Waffen und die Kindheit von Serienmördern betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Serienmord, Serienmörder, Phänomenologie, rechtliche Qualifizierung, Erklärungsansätze, gesellschaftliche Interdependenzen, Kategorisierung, Vorgehen, Semiotik, Opfer, Rechtliche Konsequenzen, Zahlen, Statistik, Prävalenz, Geschlecht, Alter, Schulbildung, Intelligenzquotient.
- Arbeit zitieren
- Marcus Gießmann (Autor:in), 2008, Zu Phänomenologie, rechtlicher Qualifizierung, Erklärungsansätzen und gesellschaftlichen Interdependenzen des Serienmordes, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/93900