In dieser Proseminararbeit wird der 5. Artikel („Ist irgendeine menschliche Handlung ihrer Art nach gut oder schlecht?“) aus der Handlungstheorie von Thomas von Aquin näher beleuchtet, wobei als Basis die Originaltexte von Thomas dienen.
Nach Hinführung und Grundlegungen werden – in Abwandlung des Argumentationsgangs von Thomas - zunächst das Ergebnis seiner Untersuchung dargestellt sowie dann die Argumente und Gegenargumente behandelt; dabei werden einerseits für das Verständnis nötige Begriffe eingeführt sowie andererseits anhand vorliegender Rezeptionen und eigener Gedanken die vorgebrachten Argumente kritisch betrachtet.
Die Summa theologiae von Thomas von Aquin gilt „als Inbegriff der scholastischen Synthese von Vernunft und Glauben, von Philosophie und Theologie [und gilt] als Modell für das mittelalterliche Philosophieverständnis“. Die Summa beschäftigt sich im ersten Teil mit Gott, im zweiten mit dem Menschen und im dritten Teil mit Christus; der zweite Teil ist unterteilt in die Allgemeine Moral und in die „Secunda secundae: Konkrete Sittlichkeit – Spezielle Moral“.
Der 5. Artikel ist nach den Grundlegungen der vorhergehenden Artikel zentral, weil hier die Verbindung zur menschlichen Vernunft eingeführt wird. Das Herauslösen eines Artikels aus dem Gesamtzusammenhang ist hier durchaus möglich, da die einzelnen Problemstellungen in sich eine sinnvolle Fragestellung ergeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Hinführende und grundlegende Gedanken
- Das philosophische Denken im Mittelalter - Scholastische Methode
- Grundlegend sind die Analogie von Handlungen zu Dingen und die metaphysische Bestimmung von guten Handlungen
- Gemäß Art.5 unterscheiden sich gute und schlechte Handlungen der Art nach
- Das Objekt einer Handlung bestimmt seine Art und ermöglicht die grundlegende Differenzierung nach gut und schlecht
- Der Maßstab für gut oder schlecht bei menschlichen Handlungen ist die Vernunft
- Mehrere Thesen, dass Gut und Schlecht sittliche Handlungen nicht der Art nach unterscheidet und ihre Entkräftung
- Auch die Analogie von Dingen und Handlungen ergibt eine Differenzierung der Moralität
- Da ein Übel nur ein Seinsmangel ist, ist auch die Unterscheidung nach Gut und Schlecht der Art nach möglich
- Bei der Analyse der Art einer Handlung ist darauf zu achten, dass Gut und Schlecht nach dem Objekt und nicht nach der Wirkung differenziert werden
- Wesentliche Umstände bezüglich des Objekts können Gut und Schlecht differenzieren, wenn sie der Vernunft widersprechen
- Hinführende und grundlegende Gedanken
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den 5. Artikel der 18. Frage der „Summa theologiae“ von Thomas von Aquin, der sich mit der Frage beschäftigt, ob menschliche Handlungen ihrer Art nach gut oder schlecht sind. Die Arbeit analysiert die Argumentation des Autors, indem sie die philosophischen und theologischen Grundlagen der Handlungstheorie von Thomas von Aquin erörtert. Die Arbeit beleuchtet, wie Thomas von Aquin die Art der Handlung anhand des Objekts, der Umstände und des Ziels der Handlung unterscheidet. Darüber hinaus geht die Arbeit auf die Rolle der menschlichen Vernunft bei der Beurteilung von Handlungen ein.
- Die Rolle des Objekts in der Unterscheidung zwischen guten und schlechten Handlungen
- Die Bedeutung der Vernunft bei der moralischen Beurteilung menschlicher Handlungen
- Die Kritik an Thesen, die argumentieren, dass Gut und Schlecht sittliche Handlungen nicht der Art nach unterscheiden
- Die Analyse der Scholastischen Methode von Thomas von Aquin
- Die metaphysische und moralische Ordnung im Hinblick auf menschliche Handlungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit stellt den Kontext der „Summa theologiae“ und die Bedeutung der Handlungstheorie von Thomas von Aquin dar. Sie führt in den 5. Artikel der 18. Frage ein, der das zentrale Thema der Arbeit ist. Der Hauptteil der Arbeit beginnt mit einer Erläuterung des philosophischen Denkens im Mittelalter, insbesondere der Scholastischen Methode. Anschließend werden die metaphysischen Grundlagen der Handlungstheorie von Thomas von Aquin behandelt, die auf der Analogie von Handlungen zu Dingen basieren. Die Arbeit untersucht die Rolle des Objekts, der Umstände und des Ziels bei der Unterscheidung zwischen guten und schlechten Handlungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem 5. Artikel der 18. Frage, in dem Thomas von Aquin die Rolle der Vernunft bei der moralischen Beurteilung von Handlungen betont.
Schlüsselwörter
Scholastische Methode, Summa theologiae, Thomas von Aquin, Handlungstheorie, Objekt der Handlung, Vernunft, Gut und Schlecht, Sittlichkeit, Moralität, Metaphysik, Handlungsart.
- Arbeit zitieren
- Herbert Gross (Autor:in), 2020, Thomas von Aquin. Summa theologiae, I-II, 18. Frage 5. Artikel, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/937070