In dieser Arbeit wurde untersucht, ob MIA, neben Wechselwirkungen mit
Extrazellularmatrixmolekülen, auch spezifisch mit Rezeptoren auf der Oberfläche
von Melanomzellen interagieren kann. Zusätzlich sollte geklärt werden, um welche
Rezeptoren es sich dabei handelt. Zur Verbesserung der Detektion von MIA wurde
dieses biotinyliert. Die Herstellung des rekombinanten, biotinmarkierten Moleküls
erfolgte in einem zellfreien, in vitro Transkriptions-/Translationssystem auf E.coli
Basis (RTS Roche). Das daraus gewonnene, biotinmarkierte Protein wurde für die
gesamten Experimente verwendet. Die korrekte Faltung des Proteins konnte
dadurch verifiziert werden, dass es möglich war, das biotinylierte MIA mittels
Antikörper in einem bereits etablierten ELISA-Assay nachzuweisen. Durch
zusätzliche funktionelle Assays, wie Zellmigrationsassay und Invasionsassay,
konnte ebenfalls sichergestellt werden, dass die migrationshemmende Wirkung
von MIA auf Zellen in vitro, auch nach dessen Biotinmarkierung, erhalten blieb.
In dieser Arbeit wurde gezeigt, dass MIA die Aktivität der MAP-Kinase ERK 1/2
vermindert. Zusätzlich konnte erstmals gezeigt werden, dass MIA nicht nur an
Extrazellularmatrixproteine, sondern direkt spezifisch an die Fibronektinrezeptoren
alpha4 beta1 und alpha5 beta1 binden kann. Weitere Untersuchungen zur
Wirkungsweise von MIA auf Integrine ergaben, dass MIA die Aktivierung der
Integrine hemmen kann.
Im Rahmen eines weiteren Projekts stellte sich bei einer Untersuchung von Zell-
Zelldadhäsionsproteinen mittels Western Blot heraus, dass das klassische PCadherin
in Melanomzellen in einer verkürzten, 50 kDa Form vorliegt. Dabei
wurde gezeigt, dass die Verkürzung von P-Cadherin bereits auf mRNA-Ebene
nachgewiesen werden kann. Mittels RT-PCR konnte demonstriert werden, dass in
allen untersuchten Melanomzelllinien das 3´Ende der mRNA von P-Cadherin ab
Exon 10 fehlte.
Inhaltsverzeichnis
- Liste der verwendeten Abkürzungen
- Inhaltsangabe
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Struktur und Aufbau der Haut
- Funktion der Melanozyten
- Das Maligne Melanom
- Das Melanom - Geschichtlicher Hintergrund
- Mortalität und Inzidenz des malignen Melanoms
- Proteine, die an der Entstehung des malignen Melanoms beteiligt sind
- Zell-Zell-Adhäsionsmoleküle im malignen Melanom
- Cadherine
- Die Rolle der klassischen Cadherine im malignen Melanom
- Zell-Matrix-Adhäsionsmoleküle im malignen Melanom
- Integrine
- Die Struktur der Integrine
- Die extrazelluläre Domäne
- Die zytoplasmatische Domäne
- Die Rolle der Integrine im malignen Melanom
- Die Integrinexpression in Melanozyten
- Die Integrinexpression im malignen Melanom
- Die Struktur der Integrine
- Die Adhäsion von Zellen
- Signalkaskaden, bei der Zell-Matrixadhäsion, ausgehend von Integrinen
- Signalkaskaden bei der Zell-Zelladhäsion ausgehend von Cadherinen
- Das Protein MIA
- Die Rolle von MIA bei der Zelladhäsion im malignen Melanom
- Integrine
- Material und Methoden
- Struktur und Aufbau der Haut
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Dissertation befasst sich mit der Untersuchung der Zell-Zell- und Zell-Matrix-Interaktion im malignen Melanom. Die Arbeit zielt darauf ab, die Rolle von Adhäsionsmolekülen, insbesondere von Cadherinen und Integrinen, sowie des Proteins MIA bei der Entwicklung und Progression des Melanoms zu erforschen.
- Die Bedeutung von Zell-Zell- und Zell-Matrix-Interaktionen im malignen Melanom
- Die Rolle von Cadherinen und Integrinen bei der Adhäsion und Signaltransduktion
- Die Funktion des Proteins MIA in der Zelladhäsion und Tumorprogression
- Molekulare Mechanismen, die an der Entstehung und Metastasierung des Melanoms beteiligt sind
Zusammenfassung der Kapitel
Die Dissertation beginnt mit einer umfassenden Einleitung, die die Struktur der Haut, die Funktion der Melanozyten und die Entwicklung des malignen Melanoms beleuchtet. Das zweite Kapitel konzentriert sich auf Zell-Zell-Adhäsionsmoleküle, insbesondere Cadherine, und deren Rolle im Melanom. Das dritte Kapitel behandelt Zell-Matrix-Adhäsionsmoleküle, insbesondere Integrine, und ihre Funktion bei der Zell-Matrix-Interaktion im Melanom. Das Protein MIA und seine Rolle bei der Zelladhäsion werden im vierten Kapitel ausführlich diskutiert. Die fünfte und letzte Sektion der Dissertation befasst sich mit den verwendeten Materialien und Methoden. Das Buch beschreibt die experimentellen Ansätze, die zur Untersuchung der Zell-Zell- und Zell-Matrix-Interaktionen im malignen Melanom eingesetzt wurden.
Schlüsselwörter
Malignes Melanom, Zell-Zell-Adhäsion, Zell-Matrix-Adhäsion, Cadherine, Integrine, MIA, Signaltransduktion, Tumorprogression, Metastasierung.
- Arbeit zitieren
- Richard Bauer (Autor:in), 2005, Aspekte der Zell-Zell- und Zell-Matrix-Interaktion im malignen Melanom, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/93069