Magersucht – ein wahres Problem? Die Magersucht betrifft mehr und mehr Menschen, ohne dass wir es überhaupt realisieren. Auf Grund der herrschenden Schönheitsideale ist das Schlanksein für uns etwas Selbstverständliches, etwas Gegebenes. Wir erkennen die Magersucht nicht als schwerwiegendes Problem, weil wir über die Magersucht zu wenig wissen, weil wir in der Gesellschaft noch zu wenig über sie reden.
Das Forschungsinteresse der vorliegenden Seminararbeit richtet sich auf die Art und Weise wie sich die Magersuchtproblematik innerhalb der deutschen Gesellschaft mehr Gehör verschafft und als Problem anerkannt wird. Im Vordergrund steht dabei der Versuch, die folgende Forschungsfrage zu beantworten: Stellt die Magersucht ein durch die Gesellschaft kommunikativ-konstruiertes Problem dar? Die hierfür vorgeschlagene Methodik soll an dieser Stelle kurz erläutert werden. Das hiesige Vorgehen besteht darin, zu erklären wie wir innerhalb einer Gesellschaft überhaupt Wirklichkeiten konstruieren. Anhand dieser Erklärung soll gezeigt werden, wie die Magersuchtproblematik zu einer gesellschaftlichen Wirklichkeit konstruiert wird.
Dieser Ansatz führt zur folgenden Gliederung der Seminararbeit: Im ersten Teil soll erklärt werden, wie wir durch Kommunikation in der Lage sind unsere gesellschaftliche Wirklichkeit zu konstruieren und zu verändern. Im zweiten Teil wird untersucht, welche Akteure durch welche Art der Kommunikation versuchen, die Magersucht in Deutschland zu einem gesellschaftlich Problem zu konstruieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die gesellschaftliche Wirklichkeit als Ergebnis der Kommunikation
- Konstruktion der subjektiven Wirklichkeit
- Die Plausibilität der gesellschaftlichen Wirklichkeit
- Veränderung der gesellschaftlichen Wirklichkeit durch Kommunikation
- Die Magersucht - eine gesellschaftlich-kommunikative Konstruktion
- Die Magersucht – in unseren Schönheitsidealen versteckt
- Die gesellschaftlichen Konstrukteure der Magersuchtproblematik
- Selbsthilfegruppen
- Pro-Ana-Gruppen
- No Anorexia’ – eine Kampagne mit Einfluss
- Die Fernsehmedien
- Die Arena – Ort des Diskurses
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die kommunikative Konstruktion der Magersuchtproblematik in der deutschen Gesellschaft. Sie analysiert, wie die Magersucht durch Kommunikation zu einem gesellschaftlich anerkannten Problem konstruiert wird.
- Die Konstruktion der subjektiven und gesellschaftlichen Wirklichkeit durch Kommunikation
- Die Rolle von Schönheitsidealen und medialen Einflüssen in der Entstehung der Magersuchtproblematik
- Die Analyse verschiedener Akteure und ihrer Kommunikationsstrategien zur Konstruktion der Magersucht als gesellschaftliches Problem
- Der Einfluss von Selbsthilfegruppen, Pro-Ana-Gruppen und Medien auf die öffentliche Wahrnehmung der Magersucht
- Die Bedeutung von Diskursen und deren Einfluss auf die Konstruktion der Magersucht als Problem
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema der Magersucht und der Forschungsfrage, ob sie ein gesellschaftlich-kommunikativ konstruiertes Problem darstellt. Kapitel 2 beleuchtet die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit durch Kommunikation, indem es die subjektive Wirklichkeit, die Plausibilität und die Veränderung der gesellschaftlichen Wirklichkeit durch Kommunikation untersucht.
Kapitel 3 widmet sich der Magersucht als gesellschaftlich-kommunikative Konstruktion. Es analysiert die Rolle von Schönheitsidealen, die Entstehung der Magersuchtproblematik und die verschiedenen Akteure, die an der Konstruktion der Magersucht als Problem beteiligt sind, wie zum Beispiel Selbsthilfegruppen, Pro-Ana-Gruppen und Medien.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit den Themen Kommunikation, gesellschaftliche Konstruktion, Magersucht, Schönheitsideale, Medien, Selbsthilfegruppen, Pro-Ana-Gruppen, Diskurs und Plausibilität.
- Quote paper
- Eric Schmidgall (Author), 2007, Die kommunikative Konstruktion der Magersuchtproblematik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/92645