Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der Jugendgangs. Konkret soll die folgende Fragestellung beantwortet werden: Warum sind Gangs ein attraktiver Zufluchtsort für Jugendliche? Die Arbeit analysiert die Anreize für Jugendliche einer Gang beizutreten und dort auch für eine längere Zeit zu verbleiben.
Zunächst wird hierfür allgemein das Thema Jugendgang behandelt, Charakteristiken und Merkmale werden definiert. Im Anschluss daran werden der Strukturtypus und die Hierarchie der Gangs genauer betrachtet. Daraufhin wird Bezug auf die Rekrutierung neuer Mitglieder genommen, da diese im Alltag vieler Jugendlichen eine erhebliche Rolle spielt. Des Weiteren wird die Gruppensoziologie genauer analysiert und Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen den Gangs und Gruppen herausgearbeitet. Daraufhin folgt ein empirischer Teil, der sich der Gang der maras widmet.
Kriminelle Jugendgangs sind ein weit verbreitetes Problem und dennoch wird es wenig thematisiert und diskutiert, da vor allem in den letzten 20 Jahren die Forschung zu Jugendgangs deutlich abgenommen hat. Das Problem ist jedoch noch immer so präsent wie zuvor, da vor allem in Zentralamerika Gangs die Straßen regieren.
In Deutschland sind Jugendgangs eher ein kurzfristiges, epochales Phänomen, welches sich oft nach der Adoleszenz auflöst, wenn die Mitglieder erwachsen werden. Die USA hingegen ist am stärksten von der Gang-Problematik betroffen. Hier gibt es tradierte Gangs, die bereits seit Generationen bestehen. Eine Gang ist beispielsweise die mara.
Die maras bestehen seit mehreren Jahrzehnten vor allem in Zentralamerika und nehmen ganze Städte ein. Insbesondere in Honduras, Guatemala und El Salvador sind sie stark verbreitet. Hier werden allein in El Salvador die Mitgliederzahlen auf ungefähr 60.000 geschätzt. Oftmals gehen Gangmitglieder so weit, dass sie erpressen, stehlen und töten, um sich und ihre Gang zu erhalten und beschützen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Das Phänomen der Jugendgangs als zentrales Problem
- Reflexion über Daten und Quellen
- Theoriekapitel
- Jugendgangs
- Gruppensoziologie
- Empirische Analyse mit dem Beispiel „mara“
- Gründe für das Eintreten Jugendlicher
- Mitgliedschaftsmotivation Kollegialität
- Mitgliedschaftsmotivation Zwang
- Anomietheorie nach Merton
- Fazit und Ausblick
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Attraktivität von Jugendgangs als Zufluchtsort für Jugendliche und die Anreize für den Eintritt und Verbleib in solchen Gruppen. Die Analyse konzentriert sich auf die Frage, welche Faktoren Jugendliche dazu bewegen, einer Gang beizutreten und ihr treu zu bleiben.
- Definition und Charakteristika von Jugendgangs
- Gruppensoziologische Einordnung von Jugendgangs
- Analyse der Mitgliedschaftsmotivationen (Zwang und Kollegialität)
- Empirische Untersuchung am Beispiel der Mara
- Anwendung der Anomietheorie zur Erklärung des Phänomens
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Das Phänomen der Jugendgangs als zentrales Problem: Die Einleitung beleuchtet die weitverbreitete, aber oft unterdiskutierte Problematik von Jugendgangs, besonders im Kontext von Zentralamerika und im Vergleich zu Deutschland und den USA. Sie hebt den dramatischen Einfluss von Gangs wie der Mara in Ländern wie El Salvador hervor und unterstreicht anhand eines Zitats die extreme Gewaltbereitschaft. Die Arbeit fokussiert auf die Anreize für Jugendliche, Gangs beizutreten und in ihnen zu verbleiben. Das Ziel ist die Klärung dieser Frage durch theoretische und empirische Analyse.
Reflexion über Daten und Quellen: Dieses Kapitel reflektiert die Methodik der Arbeit, die als sekundäranalytische Reinterpretation beschrieben wird. Es erläutert den Einsatz sowohl theoretischer als auch journalistischer und empirischer Literatur, wobei der Wert journalistischer Quellen für die Veranschaulichung der Mara-Problematik hervorgehoben wird. Die Literaturbasis umfasst Organisations- und Gruppensoziologie, wobei der Schwerpunkt auf der Gruppensoziologie liegt. Die Schwierigkeiten bei der Definition von Gruppen und Jugendgangs aufgrund von uneindeutigen Definitionen in der Literatur werden ebenfalls angesprochen. Die Anomietheorie von Merton wird als theoretische Grundlage der Arbeit vorgestellt.
Theoriekapitel: Dieses Kapitel definiert Jugendgangs, beschreibt deren Merkmale und Charakteristika, beleuchtet deren Struktur, Hierarchien und Rekrutierungsmethoden. Es definiert Gruppensoziologie unter Anwendung eines systemtheoretischen Verständnisses und untersucht den Zusammenhang zwischen Jugendgangs und Gruppensoziologie. Es wird auf verschiedene soziologische Definitionen eingegangen und die unterschiedlichen Perspektiven werden beleuchtet. Die Signaling-Theorie von Densley wird herangezogen um die Rekrutierung neuer Mitglieder zu erklären.
Empirische Analyse mit dem Beispiel „mara“: Dieser Abschnitt beschreibt die Mara, ihre Struktur, Entstehung und die Anwendung gruppensoziologischer Konzepte auf diese internationale Gang. Er untersucht die Gründe für den Beitritt Jugendlicher zu Gangs, besonders zur Mara, unter Berücksichtigung jugendsoziologischer Aspekte. Die Mitgliedschaftsmotivationen Zwang und Kollegialität werden als Paradox dargestellt, um den Verbleib in der Gang zu erklären. Die Anomietheorie von Merton dient als soziologische Erklärung für die Entstehung, den Beitritt und den Bestand von Jugendgangs.
Schlüsselwörter
Jugendgangs, Mara, Gruppensoziologie, Organisationssoziologie, Anomietheorie (Merton), Mitgliedschaftsmotivation, Kollegialität, Zwang, Rekrutierung, Gewalt, Zentralamerika, Jugendsoziologie, Territorium, Homogenität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Attraktivität von Jugendgangs
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Attraktivität von Jugendgangs als Zufluchtsort für Jugendliche und die Anreize für den Eintritt und Verbleib in solchen Gruppen. Der Fokus liegt auf den Faktoren, die Jugendliche zum Beitritt und zur Loyalität gegenüber einer Gang bewegen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Charakteristika von Jugendgangs, gruppensoziologische Einordnung, Analyse der Mitgliedschaftsmotivationen (Zwang und Kollegialität), empirische Untersuchung am Beispiel der Mara und Anwendung der Anomietheorie zur Erklärung des Phänomens.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine sekundäranalytische Reinterpretationsmethode. Sie stützt sich auf theoretische, journalistische und empirische Literatur, wobei journalistische Quellen zur Veranschaulichung der Mara-Problematik herangezogen werden. Die Literaturbasis umfasst Organisations- und Gruppensoziologie, mit Schwerpunkt auf der Gruppensoziologie. Die Anomietheorie von Merton dient als theoretische Grundlage.
Welche Rolle spielt die Mara in dieser Arbeit?
Die Mara dient als empirisches Beispiel zur Analyse von Jugendgangs. Die Arbeit untersucht die Struktur, Entstehung und die Anwendung gruppensoziologischer Konzepte auf diese internationale Gang. Sie analysiert die Gründe für den Beitritt Jugendlicher zur Mara unter Berücksichtigung jugendsoziologischer Aspekte.
Welche theoretischen Konzepte werden verwendet?
Die Arbeit verwendet die Anomietheorie von Merton zur Erklärung der Entstehung, des Beitritts und des Bestands von Jugendgangs. Zusätzlich werden gruppensoziologische Konzepte und die Signaling-Theorie von Densley (bezüglich Rekrutierung) angewendet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Reflexion über Daten und Quellen, ein Theoriekapitel, ein Kapitel zur empirischen Analyse am Beispiel der Mara, ein Fazit und Ausblick sowie ein Literaturverzeichnis. Die Einleitung beleuchtet die Problematik von Jugendgangs, besonders im Kontext Zentralamerikas. Das Theoriekapitel definiert Jugendgangs und behandelt die Gruppensoziologie. Das Kapitel zur empirischen Analyse untersucht die Mitgliedschaftsmotivationen (Zwang und Kollegialität) im Kontext der Mara.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Jugendgangs, Mara, Gruppensoziologie, Organisationssoziologie, Anomietheorie (Merton), Mitgliedschaftsmotivation, Kollegialität, Zwang, Rekrutierung, Gewalt, Zentralamerika, Jugendsoziologie, Territorium, Homogenität.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Schlussfolgerungen der Arbeit werden im Kapitel "Fazit und Ausblick" präsentiert. Die Zusammenfassung der einzelnen Kapitel gibt einen Einblick in die Ergebnisse der jeweiligen Analysen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2020, Gangs als attraktiver Zufluchtsort für Jugendliche. Anreize für den Eintritt und Verbleib in Jugendgangs, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/923359