1. Einleitung
„Nur die Oberflächlichen kennen sich gründlich.“
Dieses Zitat von Oscar Wilde stellt Jens Sparschuh seinem Roman Der Zimmerspringbrunnen einleitend voran und gibt so dem Rezipienten einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie sein stark satirisches Werk zu verstehen sei.
Hauptfigur und Erzähler in Sparschuhs Heimatroman ist der Ostberliner Hinrich Lobek. Aus der Ego- Perspektive berichtet der Protagonist von seinen Versuchen im wiedervereinten Deutschland nach der Wende beruflich wie auch privat wieder Fuß zu fassen. Stets an den „[...] Gesetzmäßigkeiten, nach denen die ,Wirklichkeit‘ in der DDR funktionierte [...]“ festhaltend, scheint er zunächst erfolgreich und ist doch am Ende zum Scheitern verurteilt.
Die Art und Weise auf die Lobek sich und seine Welt darstellt ist oft ungewollt komisch und lässt eine stark ironische Distanz zur Realität erkennen.
Die Gestaltung des Charakters Hinrich Lobek ist durchaus interessant und untersuchenswert und soll somit den Gegenstand dieser Hausarbeit darstellen. Im Zentrum der nachfolgenden Untersuchung soll die Selbstdarstellung Lobeks sowie die Darstellung der anderen Figuren im Zimmerspringbrunnen stehen. Ziel der Arbeit ist, dem Sinn bzw. der Bedeutung nahe zu kommen, welche sich hinter dieser scheinbaren Oberflächlichkeit verbirgt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Figur Hinrich Lobek
- Lobeks Beziehung zu seiner Frau Julia
- Lobek in Beziehung zu seiner Arbeit
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Figur Hinrich Lobek in Jens Sparschuhs Roman "Der Zimmerspringbrunnen" und untersucht dessen Selbstdarstellung sowie die Darstellung anderer Figuren. Die Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung hinter Lobeks scheinbarer Oberflächlichkeit zu ergründen.
- Lobeks Selbstbild und seine Wahrnehmung der Welt
- Die Darstellung der Figuren im Roman
- Lobeks Beziehung zur neuen Gesellschaft nach der Wende
- Die Rolle von Ironie und Satire in der Erzählung
- Lobeks Abgrenzung und Isolation
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Roman "Der Zimmerspringbrunnen" von Jens Sparschuh vor und führt den Protagonisten Hinrich Lobek ein. Lobek, ein ehemaliger Sachbearbeiter der Kommunalen Wohnungsverwaltung in Ost-Berlin, versucht nach der Wende, sich im wiedervereinten Deutschland beruflich und privat neu zu orientieren. Seine oft ironische und distanzierte Sicht auf die Welt und seine Versuche, mit der neuen Gesellschaft zurechtzukommen, stehen im Mittelpunkt der Untersuchung.
Zur Figur Hinrich Lobek
Dieses Kapitel beleuchtet Lobeks Leben und Arbeit in der DDR, insbesondere seine Rolle als Sachbearbeiter bei der Kommunalen Wohnungsverwaltung. Die Arbeit beschreibt die Diskrepanz zwischen staatlichem Anspruch und der Realität im Sozialismus, die Lobek hautnah erlebte. Die Wende bringt ihm zunächst Erleichterung, da er die Firma, in der er arbeitete, als gerechte Strafe für ihre Defizite betrachtet.
Lobeks Beziehung zu seiner Frau Julia
Dieses Kapitel beleuchtet Lobeks Beziehung zu seiner Frau Julia. Der Abschnitt analysiert die Art und Weise, wie Lobek Julia und seine Interaktionen mit ihr in seinem Protokollbuch festhält. Diese Aufzeichnungen zeichnen ein Bild seiner Beobachtung der Welt und seiner komplexen Beziehung zu Julia. Die Art und Weise, wie er sie beobachtet und dokumentiert, wirft Fragen auf bezüglich seiner Persönlichkeit und seiner Rolle in der neuen Gesellschaft.
Lobek in Beziehung zu seiner Arbeit
Dieses Kapitel untersucht Lobeks Schwierigkeiten, sich im neuen Deutschland eine neue berufliche Identität zu schaffen. Der Abschnitt beleuchtet seine Isolation, seinen Rückzug in seine Wohnung und seinen Mangel an Interesse an einer Integration in die neue Gesellschaft. Der Fokus liegt auf seiner Sicht auf die Gesellschaft und seine Entscheidung, sich aus der Kommunikation zurückzuziehen.
Schlüsselwörter
Der Zimmerspringbrunnen, Jens Sparschuh, Hinrich Lobek, Ost-Berlin, Wiedervereinigung, Wende, Gesellschaft, Isolation, Kommunikation, Satire, Ironie, Selbstbild, Fremdbilder, Protokollbuch, Staatssicherheit, Oberflächlichkeit.
- Quote paper
- Anna Stöhr (Author), 2006, Klischee- oder Charakterstudie? Selbst- und Fremdbilder in Jens Sparschuhs "Der Zimmerspringbrunnen", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/92086