Die Arbeit beschäftigt sich mit der fotografischen Selbstinszenierung, dem Selfie. Dabei wird ein Überblick über das Selfie im Netz gegeben. Anschließend wird das Selfie als Ausdruck des Narzissmus behandelt.
Medien nehmen in der Gesellschaft nicht nur einen enormen Stellenwert ein, sondern prägen auch unser Denken, unsere Wahrnehmung und unsere Identitäten. Menschen haben schon immer den Drang gehabt sich selbst zu inszenieren und andere an ihrem Leben und ihren Erlebnissen teilhaben zu lassen. Bereits die Gesellschaft der 70er Jahre wurde als "Me-Generation" bezeichnet. Ähnlich sieht es nun im gegenwärtigen Jahrhundert – im Zeitalter der Selfies und der leicht zugänglichen sozialen Netzwerke wie Facebook, Instagram, Twitter – aus: Vor allem das Internet bietet einen optimalen Nährboden für Selbstvermarktung und Selbstdarstellung, dass seinen Nutzern unter anderem zu mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung verhelfen kann.
Doch ist diese teilweise selbstverliebte Selbstdarstellung in den sozialen Netzwerken mithilfe der Selfies wirklich unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung einzuordnen? Ist es wirklich narzisstisch, wenn manche Menschen den Drang verspüren sich allen Freunden und Bekannten durch ein Foto mitzuteilen? Jenen Fragen soll in dieser Arbeit nachgegangen werden. Im Folgenden wird als Einstieg in das Thema zunächst die allgemeine Definition eines Selfies beleuchtet, bevor näher auf die Aspekte des Narzissmus im Selfie anhand der Forschungen von Heinz Kohut und Siegmund Freud eingegangen werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Medien im Alltag: Ein Nährboden für Selbstvermarktung
- Das Selfie: Die fotografische Selbstinszenierung im Netz
- Die kulturelle und mediale Entwicklung des Selbstporträts
- Die Botschaft des Selfies
- Eine inszenierte Authentizität
- Das Selfie als Ausdruck des Narzissmus
- Narzissmus: Eine Definition
- Idealbildung und Selbstwertgefühl
- Die Bildung des Über-Ichs und Größenwahn
- Die Vieldeutigkeit des Narzissmus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob Selfies als Ausdruck einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung interpretiert werden können. Sie analysiert die Entstehung und Verbreitung von Selfies in den digitalen Medien und untersucht die Verbindung zwischen Selfie-Kultur und Narzissmus.
- Die wachsende Bedeutung digitaler Medien im Alltag und ihre Auswirkungen auf Selbstinszenierung und Selbstdarstellung
- Die kulturelle und mediale Entwicklung des Selbstporträts und die Rolle des Selfies in der digitalen Medienkultur
- Die Verbindung zwischen Selfies und narzisstischem Verhalten sowie die Frage, inwieweit Selfies ein Anzeichen für eine narzisstische Persönlichkeitsstörung sein können
- Die Analyse der psychologischen Aspekte von Narzissmus und die Relevanz von Theorien von Heinz Kohut und Siegmund Freud im Kontext von Selfies
Zusammenfassung der Kapitel
1. Medien im Alltag: Ein Nährboden für Selbstvermarktung
Dieses Kapitel beleuchtet die zunehmende Bedeutung von Massenmedien im Alltag und deren Einfluss auf unser Denken, unsere Wahrnehmung und unsere Identität. Es zeigt, wie das Internet eine eigene, soziale und interaktive Lebenswelt schafft und damit einen idealen Nährboden für Selbstvermarktung und Selbstdarstellung bietet. Der Text stellt den „Selfie-Trend“ als ein Phänomen der digitalen Medienkultur vor, das die Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken verstärkt.
2. Das Selfie: Die fotografische Selbstinszenierung im Netz
Dieses Kapitel analysiert die kulturelle und mediale Entwicklung des Selbstporträts und die Bedeutung des Selfies in der digitalen Medienkultur. Es wird erläutert, wie sich das Selfie von einer Modeerscheinung zu einem beliebten Genre von Bildern entwickelt hat und wie es als spontan aufgenommenes Selbstporträt im Alltag dient und in sozialen Netzwerken geteilt wird. Der Text betrachtet Selfies als kommunikative Handlungen, die das „Ich“ in den Mittelpunkt von Produktion und Rezeption rücken und gleichzeitig Teil einer öffentlichen Inszenierung der eigenen Person sind.
3. Das Selfie als Ausdruck des Narzissmus
Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, inwieweit Selfies als Ausdruck von Narzissmus interpretiert werden können. Es beginnt mit einer Definition von Narzissmus und diskutiert die Bedeutung von Idealbildung und Selbstwertgefühl sowie die Rolle des Über-Ichs und des Größenwahns. Das Kapitel zeigt die Vieldeutigkeit des Narzissmus auf und untersucht die verschiedenen Formen, in denen Narzissmus in der Selfie-Kultur zum Ausdruck kommen kann.
Schlüsselwörter
Selfie, Narzissmus, digitale Medien, Selbstvermarktung, Selbstdarstellung, Selbstporträt, soziale Netzwerke, Medienkultur, Internet, Kommunikation, Inszenierung, Identität, Über-Ich, Größenwahn, Idealbildung, Selbstwertgefühl, Heinz Kohut, Siegmund Freud.
- Quote paper
- Christine Pensenstadler (Author), 2016, Das Selfie im Netz. Ein Ausdruck narzisstischer Persönlichkeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/918613