Die Arbeit befasst sich mit dem Maler George Stubbs und dem Zusammenhang von Wissenschaft und Kunst. Durch die frühe Industrialisierung und die Entstehung einer bürgerlichen Gesellschaft entstand im England des 18. Jahrhunderts eine sehr fortschrittliche und souveräne künstlerische Richtung, die ihren Höhepunkt im Jahr 1768 mit der Gründung der Royal Academy feierte.
Zu den Ideen dieser neuen Entwicklung zählte das Heranziehen von direkten Betrachtungen der Natur als Grundlage für den Entstehungsprozess von Illustrationen. Ziel dieser Errungenschaft war es eine möglichst enge Verbindung zwischen Erkenntnis und Ästhetik zu schaffen.
Gerade George Stubbs war einer dieser Maler, der durch seine wirklichkeitsnahen, auf genauster Beobachtung beruhenden Porträts von Pferden berühmt geworden ist. George Stubbs‘ Werke – insbesondere das Abbild des Rennpferdes Whistlejacket – zeigen, dass der englische Maler es verstanden hat in seinen Werken empirische Forschung mit der Ästhetik zu verbinden.
Dabei kennzeichnen die gewonnenen Erkenntnisse und seine Sorgsamkeit seinen künstlerischen Rang und seine Bedeutsamkeit für die Wissenschaft im England des 18. Jahrhunderts. Und darauf soll in dieser Arbeit eingegangen werden: Auf die Darstellung von Tieren zwischen Wissenschaft und Kunst.
Inhaltsverzeichnis
- Von der Wissenschaft zur Kunst
- George Stubbs: Ein naturgetreuer Maler
- A Complete New System of Midwifery
- The Anatomy of the Horse
- Das Werk "Whistlejacket"
- Englishness
- Die Gattung Sporting Art
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem englischen Maler George Stubbs und seiner Verbindung von wissenschaftlicher Forschung mit künstlerischem Ausdruck, insbesondere im Kontext der englischen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts. Die Arbeit untersucht, wie Stubbs' Interesse an Anatomie und seine präzisen Beobachtungen der Natur seinen künstlerischen Stil prägten und seinen Ruf als "naturgetreuer Maler" festigten.
- Der Einfluss der frühen Industrialisierung und der bürgerlichen Gesellschaft auf die Kunst in England
- Die Verbindung von wissenschaftlicher Erkenntnis und Ästhetik in Stubbs' Werk
- Die Rolle der Anatomie in Stubbs' künstlerischem Schaffen
- Die Bedeutung von Stubbs' Werk für die Entwicklung der "Sporting Art" in England
- Das Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Kunst im 18. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel "Von der Wissenschaft zur Kunst" führt in die künstlerische Entwicklung Englands im 18. Jahrhundert ein und beleuchtet die Bedeutung der direkten Naturbeobachtung für die Kunst dieser Zeit. George Stubbs wird als ein Vertreter dieses Trends vorgestellt, der durch seine präzisen Pferdeporträts bekannt wurde.
Kapitel 2 "George Stubbs: Ein naturgetreuer Maler" widmet sich dem Leben und Werk von George Stubbs. Es wird seine frühe Beschäftigung mit Anatomie und seine Zusammenarbeit mit Dr. John Burton bei dessen Buch "A Complete New System of Midwifery" beschrieben. Stubbs' außergewöhnliche Hingabe zur naturgetreuen Darstellung wird anhand seiner Studien zur Anatomie des Pferdes und seines berühmten Werkes "Whistlejacket" verdeutlicht.
Kapitel 2.1 "A Complete New System of Midwifery" beleuchtet Stubbs' frühe Arbeit als Anatomist und seine Zusammenarbeit mit Dr. Burton bei der Illustration des Buches über Geburtskunde. Das Kapitel zeigt, wie Stubbs seine anatomischen Kenntnisse nutzte, um die Illustrationen so detailgetreu wie möglich zu gestalten. Der Abschnitt thematisiert auch die kontroverse Natur des Themas Geburtskunde in der damaligen Zeit.
Kapitel 2.2 "The Anatomy of the Horse" beschreibt Stubbs' intensive Auseinandersetzung mit der Anatomie des Pferdes, die er durch Sezierung und präzise Beobachtungen erforschte. Dieses Kapitel unterstreicht Stubbs' Streben nach naturgetreuer Darstellung in seinen Kunstwerken.
Schlüsselwörter
George Stubbs, Anatomie, Wissenschaft, Kunst, Naturbeobachtung, Pferdeporträt, "Whistlejacket", "Sporting Art", England, 18. Jahrhundert, Royal Academy, "Englishness", empirische Forschung, Ästhetik
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- Christine Pensenstadler (Author), 2015, Der Maler George Stubbs. Der Einsatz von anatomischem Wissen in der Kunst, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/918610