Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den deutsch-amerikanischen Beziehungen zur Zeit der Weimarer Republik von 1918 bis 1933.
Amerika entwickelte sich im Zuge des Ersten Weltkrieges zu einer neuen Weltmacht. Aufgrund dieser Position konnten nun viele Entscheidungen, auch im Bezug auf Europa, maßgeblich beeinflusst werden. So engagierte sich der amerikanische Präsident Woodrow Wilson mit seinem Vierzehn-Punkte-Programm für eine Friedensordnung in Europa. Aufgrund wachsender Kritik fand dieses Programm in den Verträgen von Versailles allerdings nur ansatzweise Berücksichtigung. Letztendlich ratifizierten die USA den Versailler Vertrag nicht, womit sie kein Mitglied des Völkerbundes wurden. Amerika grenzte sich somit von den übrigen Siegermächten des Ersten Weltkrieges ab und schien künftig einen eigenständigen Weg zu gehen.
Aber bedeutete die Nichtratifizierung des Versailler Vertrages tatsächlich eine Nichteinmischung in europäische Konflikte? Betrieb Amerika insgeheim nicht doch eine konsequente Deutschlandpolitik?
Ziel meiner Arbeit soll es sein, mit Hilfe der folgenden Ausführungen sinnvolle Antworten auf diese Fragen zu finden. Es soll also abschließend geklärt werden, ob Amerika tatsächlich die Rolle eines neutralen Beobachters einnahm oder ob sich die Beziehung zum Deutschen Reich sogar vielleicht zu einer echten Partnerschaft entwickelte.
Zu meiner Vorgehensweise ist zu sagen, dass ich detaillierter auf die Ereignisse eingehen werde, an denen sich dich deutsch-amerikanischen Beziehungen besonders gut beschreiben lassen. Ich werde in meiner Arbeit einzelne Punkte besonders sorgfältig betrachten und erläutern, anstatt einen insgesamt oberflächlichen Überblick zu geben. Der inhaltliche Schwerpunkt soll dabei auf den wirtschaftlichen Beziehungen liegen, da diese sowohl die Politik der USA, als auch die Politik Deutschlands in starkem Maße beeinflusste. Insbesondere sollen hierbei die deutschen Reparationsleistungen betrachtet werden.
Dabei werde ich zunächst auf die deutsch-amerikanischen Beziehungen nach dem Ersten Weltkrieg eingehen, um die weiteren Betrachtungen verständlicher zu machen. Sowohl das Vierzehn-Punkte-Programm des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson, als auch der Vertrag von Versailles sollen hier berücksichtigt werden. Des Weiteren werde ich die wirtschaftlichen Verflechtungen der beiden Nationen genauer beleuchten. Hierbei soll besonders die amerikanische und deutsche Einstellung zu den Reparationsleistungen hervorgehoben werden, mit der sowohl eine Betrachtung des Dawes-, als auch des Young-Plans einhergeht. Abschließend soll dargelegt werden, inwieweit die Weltwirtschaftskrise die deutsch-amerikanischen Beziehungen veränderte. Schließlich kam es zu einer endgültigen Lösung der Reparationsfrage aufgrund des Hoover-Moratoriums.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die deutsch-amerikanischen Beziehungen nach dem Ersten Weltkrieg
- Die Ausgangssituation
- Woodrow Wilson: Das Vierzehn-Punkte-Programm
- Der Vertrag von Versailles
- Die deutsch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen
- Die Ausgangssituation
- Amerika und die deutschen Reparationszahlungen
- Der Dawes Plan
- Der Weg vom Dawes-Plan zum Young Plan
- Der Einfluss der Weltwirtschaftskrise auf die deutsch-amerikanischen Beziehungen
- Die endgültige Lösung der Reparationsfrage – Das Hoover Moratorium
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die deutsch-amerikanischen Beziehungen in der Weimarer Republik (1918-1933) und beleuchtet die Rolle Amerikas als neuer Weltmacht in Europa. Der Fokus liegt auf der Frage, ob Amerika tatsächlich eine neutrale Position gegenüber Deutschland einnahm oder ob sich die Beziehungen zu einer Partnerschaft entwickelten.
- Analyse der deutsch-amerikanischen Beziehungen nach dem Ersten Weltkrieg
- Bedeutung des Vierzehn-Punkte-Programms von Woodrow Wilson
- Die Rolle des Versailler Vertrags und Amerikas Nicht-Beitritt zum Völkerbund
- Bedeutung der deutsch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen, insbesondere die Reparationsfrage
- Der Einfluss der Weltwirtschaftskrise auf die Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit führt in die Thematik der deutsch-amerikanischen Beziehungen während der Weimarer Republik ein und stellt die Forschungsfrage nach der Rolle Amerikas in Europa.
- 2. Die deutsch-amerikanischen Beziehungen nach dem Ersten Weltkrieg: Dieses Kapitel beschreibt die schwierige Ausgangssituation nach dem Krieg und den Einfluss der Kriegspolitik Deutschlands auf die Beziehungen zu den USA. Es werden zudem die politischen Ansätze des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson im Vierzehn-Punkte-Programm erläutert.
- 3. Die deutsch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen: Dieses Kapitel beleuchtet die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Deutschland und Amerika und konzentriert sich auf die Reparationsleistungen Deutschlands. Die Rolle des Dawes- und des Young-Plans wird ebenfalls diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die deutsch-amerikanischen Beziehungen während der Weimarer Republik. Schlüsselthemen sind der Einfluss Amerikas als neuer Weltmacht, Woodrow Wilsons Vierzehn-Punkte-Programm, der Versailler Vertrag, die deutschen Reparationszahlungen, der Dawes- und Young-Plan sowie der Einfluss der Weltwirtschaftskrise auf die Beziehungen.
- Arbeit zitieren
- Anna Hillebrand (Autor:in), 2008, Deutschland und Amerika - Die deutsch-amerikanischen Beziehungen zur Zeit der Weimarer Republik, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/91824