In dieser wissenschaftlichen Arbeit wird am Beispiel von Pierre Bourdieus Soziologie dargestellt, inwiefern das Individuum die eigene Kontrolle darüber hat, wie es seine Karriere bzw. seine Lebensziele verwirklichen kann und inwiefern externe Umstände den Lebensverlauf eines Individuums beeinflussen. Wichtige Aspekte sind dabei beispielsweise die Rolle des Elternhauses, die eigene Bildung oder die Rolle des Staates.
Die These dieser Arbeit lautet, dass das Individuum Bourdieu zufolge durch seinen Habitus, seinem Handeln und seiner familiären Sozialisation die Möglichkeit hat, sich in der Gesellschaft zu verwirklichen. Die Kapitalien, die ein Individuum teilweise durch eigenständiges Handeln erwirbt, spiegeln seinen Karriereprozess wider. Allerdings haben makrosoziologische Prozesse, wie z. B. die Rolle des Staates in Einkommensfragen oder die Bildung von sozialen Klassen drastischen Einfluss auf die Karriere eines Individuums, da diese das ökonomische Kapital eines Individuums stark beeinflussen können.
Um zu verstehen, was überhaupt mit dem soziologischen Konzept der Karriere und Bourdieus Kapitalbegriff gemeint ist, soll im ersten Teil dieser Arbeit untersucht werden, mit welchen Themen sich die soziologische Karriereforschung beschäftigt und wie Bourdieu den Begriff Kapital definiert. Danach soll der aus Bourdieus Untersuchungen resultieren-de Karrierebegriff herausgestellt werden, indem dargestellt wird, wie sich die Karriere eines Individuums mithilfe von Bourdieus Kapitalien entwickelt.
Durch die Analyse der Mikro- und Makroebene soll verdeutlicht werden, dass sowohl das eigenständige Handeln eines Individuums als auch externe Umstände den Erwerb von Kapital und damit auch die Entstehung von Karrieren beeinflussen. Abschließend erfolgt ein Fazit, in dem die wichtigsten Befunde dieser Arbeit nochmals herausgestellt werden. Insgesamt stützt sich die Arbeit auf Bourdieus Untersuchung zum Kapitalbegriff sowie auf deutsch- und englischsprachige Studien.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG.
- 2. DEFINITION VON KARRIERE IN DER NEUEREN FORSCHUNG
- 3. PIERRE BOURDIEUS EIGENES KARRIEREKONZEPT.
- 3.1 Bourdieus Kapitalbegriff.
- 3.2 Bourdieus sozialer Raum.
- 4. DIE KARRIERE DES INDIVIDUUMS
- 4.1 Karriereprozesse auf der Mikroebene....………..\n
- 4.2 Karriereprozesse auf der Makroebene.......\n
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Pierre Bourdieus Kapitalbegriff und dessen Einfluss auf die Karriere eines Individuums. Der Fokus liegt auf der Analyse, inwiefern die von Bourdieu definierten Kapitalien das individuelle Karrierepotenzial beeinflussen und wie sich das Individuum selbst in den Karriereprozess einbringt.
- Bourdieus Kapitalbegriff und seine Bedeutung für das Verständnis von Karriere
- Die Rolle des individuellen Habitus und der Sozialisation im Karriereprozess
- Der Einfluss von makrosoziologischen Faktoren wie dem Staat und der Klassenbildung auf die Karriere
- Die Transformation von Kapitalien und die Bedeutung des ökonomischen Kapitals für den Karriereaufbau
- Die Mikro- und Makroebene des Karriereprozesses: Eigenständiges Handeln und externe Einflüsse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Forschungsinteresse der Arbeit dar und definiert die Fragestellung, die untersucht werden soll. Sie erläutert, wie Bourdieus Kapitalbegriff die Karriere eines Individuums beeinflusst und wie das Individuum nach Bourdieus Darstellung Einfluss auf seine Karriere nimmt.
Kapitel 2 beleuchtet die Definition von Karriere in der neueren Forschung und zeigt auf, dass zahlreiche Soziologen dem Begriff der Karriere skeptisch gegenüberstehen. Es werden verschiedene Aspekte der Karriereforschung betrachtet, wie z. B. die Rolle der Erfahrungen eines Individuums, die Bedeutung der Sozialisation und des gesellschaftlichen Anpassungsprozesses, sowie die Bedeutung sozialer Aspekte für den Karriereerfolg.
Kapitel 3 widmet sich Bourdieus eigenem Karrierekonzept und erläutert seinen Kapitalbegriff. Es wird dargestellt, wie Bourdieu zwischen ökonomischem, kulturellem und sozialem Kapital unterscheidet und wie diese Kapitalien das Karrierepotenzial eines Individuums beeinflussen.
Kapitel 4 untersucht die Karriere des Individuums auf der Mikro- und Makroebene. Es werden die Prozesse analysiert, die auf der Mikroebene das individuelle Handeln und die Selbstverwirklichung im Karriereprozess beeinflussen, sowie die makrosoziologischen Prozesse, die den Erwerb von Kapital und die Entstehung von Karrieren bestimmen.
Schlüsselwörter
Pierre Bourdieu, Kapitalbegriff, Karriere, Sozialer Raum, Habitus, Sozialisation, Mikro- und Makroebene, ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital, Karriereprozesse, Individuum, Gesellschaft.
- Quote paper
- Lauritz Tufan (Author), 2020, Pierres Bourdieus Kapitalbegriff als eigenes Karrierekonzept. Kapitalien als Grundlage für Karrieren, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/917987