Die Soziale Arbeit mit Jugendlichen in Deutschland befindet sich derzeit in einer Phase der Neufindung.
Durch die hohe Zuwanderung von Ausländern seit den 1960er Jahren bildeten sich in Deutschland zahlreiche Kulturkreise.
Eine der Besonderheiten einer jeden Kultur ist der unterschiedliche Stellenwert der Religion, wobei sich auch hier die Kulturen oftmals innerhalb der eigenen Glaubensgemeinschaft stark unterscheiden.
Damit existiert in Deutschland derzeit ein großer Pool an verschiedenartigen religiösen Ausprägungen, die ihre jeweils eigenen Anforderungen an die deutsche Gesellschaft stellen.
Vor allem der muslimische Kulturkreis ist stark vertreten. Mit einer überdurchschnittlichen Geburtenrate und einem daraus resultierend hohen Anteil an muslimisch geprägten Jugendlichen sieht sich die deutsche
Soziale Arbeit speziellen Herausforderungen gegenübergestellt. Diesbezüglich ist eines der priorisierten Ziele der Sozialen Arbeit – neben einer multikulturellen Gesellschaft, in der die verschiedenen Kulturen parallel existieren – auch eine interkulturelle Gesellschaft durch ihr Engagement zu fördern. In dieser sollen die verschiedenen Kulturen miteinander in Interaktion treten, damit sich so die Möglichkeit einer Begegnung und Auseinandersetzung hin zu einem besseren Miteinander ergeben kann (vgl. Vött 2002, S. 53).
Hier setzt die interreligiöse Soziale Arbeit an.
In dieser Diplomarbeit werden zunächst einige religionswissenschaftliche und soziokulturelle Grundlagen benannt.
Darauf aufbauend werden im Mittelteil der Arbeit die bekanntesten sozialwissenschaftlichen Studien zur Rolle der Religion bei muslimischen und christlichen Jugendlichen vorgestellt, hinterfragt und miteinander verglichen.
Abschließend werden einige interreligiöse Jugendprojekte vorgestellt und notwendige Bedingungen für eine erfolgreiche interreligiöse Soziale Arbeit mit Jugendlichen herausgearbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Grundlagen des Islam und des Christentums
- 2.1 Ein kurzer Überblick über den Islam
- 2.1.1 Die 5 Säulen des Islam
- 2.1.2 Konfessionen und Strömungen innerhalb des Islam
- 2.1.2.1 Sunniten
- 2.1.2.2 Schiiten
- 2.1.2.3 Aleviten
- 2.2 Ein kurzer Überblick über das Christentum
- 2.2.1 Einführung
- 2.2.2 Entwicklung
- 2.2.3 Aktuelles
- 2.3 Der Umgang beider Religionen miteinander
- 2.3.1 Der exklusive Religionstyp
- 2.3.2 Das inklusive Religionsmodell
- 2.3.3 Das plurale Religionsmodell
- 2.4 Die wichtigsten Berührungspunkte und Unterschiede des Islam und des Christentums
- 2.4.1 Koran versus Bibel
- 2.4.2 Jesus versus Muhammad
- 2.4.3 Dreifaltigkeit
- 2.4.4 Religion versus Staat
- 3 Der interreligiöse Dialog
- 3.1 Die Geschichte des interreligiösen Dialogs
- 3.2 Die Position der Kirchen
- 3.3 Bestandteile des interreligiösen Dialogs
- 3.3.1 Forderungen an den interreligiösen Dialog
- 3.3.2 Die verschiedenen Ebenen des interreligiösen Dialogs
- 3.3.3 Notwendige Bedingungen für den interreligiösen Dialog
- 4 Die aktuelle Situation muslimisch geprägter Jugendlicher in Deutschland
- 4.1 Einwanderungsgeschichte
- 4.2 Aktuelle Situation junger Migranten
- 4.2.1 Bildungsbereich
- 4.2.2 Sprachkenntnisse
- 4.3.3 Kulturelle Identität muslimisch geprägter Jugendlicher
- 5 Die Bedeutung der eigenen Religion für christlich und muslimisch geprägte Jugendliche
- 5.1 Die 13. Shell Jugendstudie: Jugend 2000
- 5.1.1 Untersuchungsrahmen
- 5.1.2 Ergebnisse
- 5.2 Die 15. Shell Jugendstudie: Jugend 2006
- 5.2.1 Untersuchungsrahmen
- 5.2.2 Ergebnisse
- 5.3 null zoff & voll busy
- 5.3.1 Untersuchungsrahmen
- 5.3.2 Ergebnisse
- 5.4 Stiftung Zentrum für Türkeistudien (ZfT)
- 5.4.1 Untersuchungsrahmen
- 5.4.2 Ergebnisse
- 5.4.2.1 Ausleben der religiösen Praxis
- 5.4.2.2 Moscheebesuch
- 5.4.2.3 Verhältnis zu religiösen Organisationen
- 5.4.2.4 Persönliche Einstellungen
- 5.5 Projekt Zuwanderung und Integration der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.
- 5.5.1 Untersuchungsrahmen
- 5.5.2 Ergebnisse
- 5.6 Verlockender Fundamentalismus
- 5.6.1 Untersuchungsrahmen
- 5.6.2 Ergebnisse
- 5.7 Fazit
- 6 Interreligiöse Jugendarbeit als Bestandteil der Sozialen Arbeit - praktisch umgesetzt
- 6.1 Interreligiöse Jugendarbeit - grundlegende Aspekte
- 6.2 Interreligiöses Jugendcamp „Find your world“
- 6.2.1 Von der Idee zur Umsetzung
- 6.2.2 Finanzierung
- 6.2.3 Die Begleitpersonen
- 6.2.4 Die teilnehmenden Jugendlichen
- 6.2.5 Programm und Verlauf
- 6.2.6 Fazit
- 6.3 Deutsch-Türkische Begegnungsreise
- 6.3.1 Anlass und Zielsetzung
- 6.3.2 Teilnehmer
- 6.3.3 Finanzierung
- 6.3.4 Programm und Inhalte
- 6.3.5 Fazit
- 6.4 Weißt du wer ich bin? (WDWIB)
- 6.4.1 Die Trägerorganisationen
- 6.4.2 Projektziele
- 6.4.3 Finanzierung
- 6.4.4 Das trialogische Prinzip
- 6.4.5 Aktivitäten innerhalb der Initiativen
- 6.4.6 Fazit
- 6.5 Interreligiöse Shuttle-Tour in Würzburg
- 6.5.1 Veranstalter
- 6.5.2 Durchführung
- 6.5.3 Teilnehmer
- 6.5.4 Fazit
- 6.6 Gesprächskreis für muslimische und christliche Jugendliche im Kölner Jugendzentrum Klingelpütz
- 6.6.1 Das Team
- 6.6.2 Die Teilnehmer
- 6.6.3 Themen
- 6.6.4 Durchführung
- 6.6.5 Fazit
- Die Bedeutung des interreligiösen Dialogs in der Sozialen Arbeit
- Die Herausforderungen der Integration muslimisch geprägter Jugendlicher in Deutschland
- Die Rolle von Religion für die Identitätsfindung junger Menschen
- Die Bedeutung von interreligiösen Jugendprojekten für die Förderung von Verständnis und Toleranz
- Die Entwicklung eines interreligiösen Ansatzes in der Sozialen Arbeit
- Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen des Islam und des Christentums, untersucht Konfessionen und Strömungen innerhalb der Religionen und analysiert den Umgang beider Religionen miteinander.
- Kapitel 3 widmet sich dem interreligiösen Dialog, erörtert dessen Geschichte und Bedeutung, beleuchtet die Position der Kirchen und diskutiert notwendige Bedingungen für einen erfolgreichen Dialog.
- Kapitel 4 untersucht die aktuelle Situation muslimisch geprägter Jugendlicher in Deutschland, betrachtet die Einwanderungsgeschichte und analysiert die Herausforderungen im Bildungsbereich und hinsichtlich der kulturellen Identität.
- Kapitel 5 befasst sich mit der Bedeutung der eigenen Religion für christlich und muslimisch geprägte Jugendliche anhand verschiedener Studien und Forschungsprojekte.
- Kapitel 6 stellt interreligiöse Jugendarbeit als Bestandteil der Sozialen Arbeit vor und beleuchtet verschiedene praktische Beispiele für interreligiöse Jugendprojekte.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Rolle der Religion in der Sozialen Arbeit mit Jugendlichen christlicher und muslimischer Prägung in Deutschland. Sie analysiert die religiösen Grundlagen beider Glaubensrichtungen und erforscht die Bedeutung von Religion für die Lebenswelt junger Menschen.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Interreligiöse Jugendarbeit, Sozialarbeit, Religion, Islam, Christentum, Integration, Identitätsfindung, interreligiöser Dialog, Jugendprojekte, Deutschland, Kultur, Gesellschaft
- Arbeit zitieren
- Alexis Nano (Autor:in), 2008, Faktor X - Die Rolle der Religion in der Sozialen Arbeit mit Jugendlichen christlicher und muslimischer Prägung in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/91636