Diese Seminararbeit behandelt primär die nationalsozialistische Propaganda in Österreich und deren medienpolitische Ziele, wobei besonders auf den Zeitraum nach der ersten Phase der Machtübernahme und der Volksabstimmung zum "Anschluss" Österreichs, im April 1938, eingegangen wird. Im Fokus der Arbeit steht eine wesentliche Forschungsfrage, deren Beantwortung sich wie ein roter Faden durch den Text ziehen soll: Inwiefern haben die medienpolitischen Werkzeuge der Nationalsozialisten, wie der massive mediale Einsatz von Bildern, Plakaten, Flugblättern, Zeitungen und Volksempfängern, die Inszenierung von Großveranstaltungen sowie die Verbreitung demagogischer Versprechungen den Zuspruch für den "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich beeinflusst?
Außerdem wurde eine Hypothese aufgestellt, die im Laufe der Arbeit bestätigt werden soll: Die NSDAP nutzte ihre Praxis des Terrors, der Radikalität und der gezielten Einschüchterung als Mittel für die politische Auseinandersetzung. Durch die Propaganda der Nationalsozialisten und demagogische Versprechungen wurde in der österreichischen Bevölkerung sowohl hysterische Begeisterung als auch eine gewisse "Anschlusseuphorie" ausgelöst.
Die Machtergreifung der Nationalsozialisten am 12. März 1938 prägte den weiteren Verlauf der österreichischen Geschichte maßgeblich. Die Verwendung von Propaganda, an der das NS-Regime bereits in den Jahren vor dem "Anschluss" Gefallen gefunden hatte, war ein mächtiges politisches Werkzeug und setzte Adolf Hitler nicht selten als Heilsbringer in Szene. Wie ein politischer Wanderprediger mobilisierte er die Ängste und Vorurteile der Massen. Die österreichische Bevölkerung wurde in den Wochen nach der Machtübernahme in einem noch nie dagewesenen Ausmaß mit politischer Propaganda konfrontiert. Die Zeit zwischen der ersten Phase der Machtübernahme und der österreichischen Volksabstimmung am 10. April 1938 gab den Nationalsozialisten die Chance, einen erneuten Propagandafeldzug zu starten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Nationalsozialistische Propaganda: Die Anfänge
- Propagandavorbereitung zur Volksabstimmung
- Inhalte der Propaganda
- Mittel der nationalsozialistischen Propaganda
- Massenkundgebungen
- Rundfunk
- Flugblätter, Bilder, Plakate und Fahnen
- Gewinnung anderer Gesellschaftsgruppen
- Österreichische „Volksabstimmung“ 10. April 1938
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die nationalsozialistische Propaganda in Österreich und ihre medienpolitischen Ziele, insbesondere im Zeitraum nach der ersten Phase der Machtübernahme und der Volksabstimmung zum „Anschluss“ Österreichs im April 1938. Die Arbeit fokussiert auf die Frage, inwiefern die medienpolitischen Werkzeuge der Nationalsozialisten, wie der massive Einsatz von Bildern, Plakaten, Flugblättern, Zeitungen und Volksempfängern, die Inszenierung von Großveranstaltungen und die Verbreitung demagogischer Versprechungen, den Zuspruch für den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich beeinflusst haben.
- Nationalsozialistische Propaganda und deren medienpolitische Ziele in Österreich
- Der Einfluss der Propaganda auf die österreichische Bevölkerung im Vorfeld der Volksabstimmung
- Die Rolle der Medien und des Propagandaministeriums unter Joseph Goebbels
- Die Verwendung von verschiedenen Propaganda-Methoden und -Instrumenten
- Die Inszenierung von Ereignissen und die Gestaltung der öffentlichen Meinung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer allgemeinen Einführung in das Thema der nationalsozialistischen Propaganda und erläutert die Bedeutung des Begriffs „Propaganda“. Das zweite Kapitel beleuchtet die Anfänge der nationalsozialistischen Propaganda in Österreich, einschließlich der Zeit, in der die NSDAP in Österreich noch verboten war. Das darauffolgende Kapitel widmet sich der propagandistischen Vorbereitung auf die Volksabstimmung im April 1938, wobei die Ereignisse des 12. März 1938 im Vordergrund stehen.
Die folgenden Kapitel befassen sich im Detail mit den Inhalten und den Hilfsmitteln, die das nationalsozialistische Regime zur Beeinflussung der österreichischen Bevölkerung einsetzte. Die Arbeit endet mit einer Betrachtung der Volksabstimmung am 10. April 1938 und der geschickten Inszenierungen der Nationalsozialisten. Im Fokus der gesamten Arbeit steht die Wahlpropaganda der Nationalsozialisten, die bis zur Volksabstimmung über den „Anschluss“ Österreichs das öffentliche Leben der Österreicherinnen und Österreicher maßgeblich beeinflusste.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen und Konzepte der Arbeit sind die nationalsozialistische Propaganda, Medienpolitik, Volksabstimmung, "Anschluss" Österreichs, Joseph Goebbels, Propaganda-Methoden, Inszenierung von Ereignissen, öffentliche Meinung, Demagogie, Hysterie und Anschlusseuphorie.
- Arbeit zitieren
- Lena Wieland (Autor:in), 2020, Die nationalsozialistische Propaganda zur Volksabstimmung am 10. April 1938 in Österreich, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/916051