Worum es in dieser Arbeit gehen soll, ist eine Ausweitung des Konzepts der Privatisierung des Krieges in seiner primären Konzentration auf den Aspekt der Privatisierung von Sicherheit um einen neuen Aspekt, welcher vorab mit der „Privatisierung von Unsicherheit“ benannt werden soll.
Grundlage ist der Gedanke, dass es neben Sicherheitsfirmen, die im Auftrag von Staaten unter eigener Verfolgung eines privatwirtschaftlichen Interesses das Risiko diffuser Gefahrenlagen übernehmen, mit den Terrororganisationen noch einen weiteren Akteur gibt, der sich einer ähnlichen strukturellen Einordnung unterziehen lässt wie erstere. Abstrahiert man nämlich zunächst von einem betriebswirtschaftlichen, also monetären, Interesse der Sicherheitsfirmen und betrachtet sie einfach als privaten Akteur, so wird ersichtlich, dass Organisationen und Netzwerke wie die Taliban und Al-Qaida als nichtstaatliche Akteure primär nichts anderes darstellen.
Ziel dieser Arbeit soll es daher sein, diesen Akteur auf seine strukturellen Eigenheiten hin zu überprüfen und eine Diagnose zu stellen, inwiefern er als Ursache und/oder Phänomen einer Entwicklung betrachtet werden kann, die in der Politischen Soziologie als Privatisierung des Krieges bezeichnet wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Privatisierung des Krieges - Theorie Münklers
- Terror, Terrorismus und dessen moderne Organisation
- Definitorische Probleme
- Terrorismus als politisch-militärische Strategie
- Exkurs: Partisan bei Carl Schmitt/Münkler
- Das Wesen des religiösen Terrorismus und seine Organisation
- Religiöser Terrorismus
- Beispiel Al Qaida
- Synthese und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die moderne Terrororganisation als Phänomen innerhalb des Konzepts der Privatisierung des Krieges, insbesondere am Beispiel von Al Qaida. Dabei wird untersucht, inwiefern Terrororganisationen als Akteure der „Privatisierung von Unsicherheit“ betrachtet werden können und welche strukturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede sie mit privaten Sicherheitsfirmen aufweisen.
- Die Privatisierung des Krieges als ein sich entwickelndes Konzept
- Die Rolle von Terrororganisationen im Kontext der „Privatisierung von Unsicherheit“
- Die strukturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Terrororganisationen und privaten Sicherheitsfirmen
- Die Bedeutung von Al Qaida als Fallbeispiel für die moderne Terrororganisation
- Die Analyse der historischen Entstehungsfaktoren von Terrorismus im Kontext der Privatisierung des Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Privatisierung des Krieges und die Rolle von Terrororganisationen in diesem Kontext dar. Kapitel 2 beleuchtet die Theorie von Herfried Münkler zur Privatisierung des Krieges, wobei die zentralen Entwicklungen und Diagnosen des Konzepts erläutert werden. Kapitel 3 befasst sich mit dem Phänomen des Terrorismus, seinen definitorischen Problemen, seiner strategischen Dimension und dem Wesen des religiösen Terrorismus. Das Kapitel bietet zudem einen Exkurs zum Begriff des Partisanen und erläutert am Beispiel von Al Qaida die Organisation und Vorgehensweise moderner Terrororganisationen.
Schlüsselwörter
Privatisierung des Krieges, Terrorismus, Terrororganisation, Al Qaida, Religiöser Terrorismus, Sicherheitsfirmen, Münkler, Asymmetrische Konflikte, Transnationalisierung, Kriegssoziologie
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- Stefan Herber (Author), 2015, Die Privatisierung des Krieges durch moderne Terrororganisationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/911965