Die Arbeit analysiert und kritisiert die Konferenz des Frankfurter Forschungszentrum globaler Islam im Mai 2019, an welcher auch Alice Schwarzer teilgenommen hat, anhand postkolonialer Theorie.
Feministische Mainstreammedien und von ihnen beeinflusste gesellschaftliche Diskurse fokussieren sich immer mehr auf die Unterdrückung der muslimischen Frau – symbolisiert in deren Verschleierung, anstatt ein westliches Patriarchat zu problematisieren. Im akademischen Kontext wird der Diskurs unter anderem vom Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam (FFGI) der Goethe Universität gestützt. Mit der im Mai 2019 stattfindenden Konferenz des FFGI „Das islamische Kopftuch. Symbol der Würde oder der Unterdrückung“ wurde anti-muslimischen Positionen eine Plattform gegeben. Gehört wurden fast ausschließlich Personen, die das Kopftuch als Unterdrückungsmerkmal deuten. Sowohl Universitätsleitung als auch das breite Medienecho standen hinter der Konferenz.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Orientalismus und Kritik des Okzidentalismus
2.1 Orientalismus nach Edward Said
2.2 Kritik des Okzidentalismus
2.3 Anti-muslimischer Rassismus als Methode der okzidentalen Identitätsbildung in Deutschland
3 Neo-Orientalismus und Geschlecht
3.1 Geschlechterverhältnisse als Marker der konstruierten Differenz
3.2 Feministischer Orientalismus
3.3 Neuer Realismus
4 Zur Reproduktion von Okzidentalismus und feministischem Neo-Orientalismus anhand der Konferenz „Das islamische Kopftuch“
4.1 Die Konferenz „Das islamische Kopftuch“
4.2 Zur Reproduktion des feministischen Neo-Orientalismus
4.3 Zur Reproduktion der Diskursstrategie des neuen Realismus
5 Fazit
Literaturverzeichnis