In einem Interview wirft Benjamin Buchloh Martha Rosler vor, ihr Werk sei "heterodox" . Dies würde bedeuten, dass ihren Arbeiten eine Verbindung fehlt und sie mit jedem neuen Werk auch einen neuen Weg einschlägt. Ihre Themen sind so vielschichtig wie ihre Arbeitsweisen und da stellt sich tatsächlich die Frage ob diesem künstlerischen Gesamtwerk eine Struktur fehlt? Vergleicht man ihre Arbeit beispielsweise mit der von Cindy Sherman, fällt sofort auf dass sich ein roter Faden durch dieses Werk zieht, nämlich ihre Selbstinszenierungen in verschiedensten Kostümierungen, das Bild des Körpers und der Frau, fast immer umgesetzt im Medium Fotografie.
Im Werk Martha Roslers, gibt es dagegen keinen Anhaltspunkt, der ähnlich augenfällig ist wie Cindy Shermans Kostümierungen. Man kann sie nicht auf ein bestimmtes Thema oder Medium festlegen und muss oft lange nach ihrem Grundgedanken innerhalb eines einzelnen Werkes suchen. Gibt es trotzdem ein Grundkonzept in ihrem Werk, das dem Ganzen eine Struktur gibt, einen Zweck, ein Ziel? In dieser Hauptseminararbeit soll geklärt werden, ob ihr Gesamtkonzept nur etwas tiefer unter der Oberfläche verborgen liegt, oder ob ihr Œvre schlicht und einfach ohne Zusammenhang ist.
Dazu soll Kapitel 2 aufzeigen wie vielschichtig allein ihr Mediengebrauch ist, und ob diesem eine Methode zugrunde liegt. Im darauffolgenden Kapitel werden einige wichtige Arbeiten Themen untergeordnet und dabei auf wesentliche Gedanken hin untersucht. In einer Schlussbetrachtung soll sich herausstellen, ob sich diese Gedanken sogar zu einem werkübergreifenden Ziel formulieren lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Medienvielfalt
- Themen und Werke
- Urbane Strukturen
- The Bowery in two inadequate descriptive systems (1974-75), (Abb 1):
- In, around and afterthoughts (on documentary photography) (1981):
- If you lived here... (1989):
- In the Place of the Public: Airport Series (seit 1985).
- Die Position der Frau in der Gesellschaft
- Semiotics of the kitchen (1975):
- A Budding Gourmet (1974)
- Losing A Conversation with the Parents (1977).
- Massenmedien und Krieg
- Bringing the War Home: House Beautiful (1967 – 72), (Abb. 6):
- B-52 in Baby's Tears (1972), (Abb. 7):
- Geschichte
- Münster: Unsettling the fragments
- Kassel: Kassel Gardens (from the perspective of a mole), (Abb. 8):
- Urbane Strukturen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Werk der Künstlerin Martha Rosler und versucht, das Gesamtkonzept ihres Œuvres zu entschlüsseln. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, ob ihre vielseitigen Arbeiten, die verschiedene Medien und Themen umfassen, einen verbindenden roten Faden besitzen, oder ob sie eher als heterodox zu betrachten sind.
- Die Vielseitigkeit von Martha Roslers Mediengebrauch und die Frage nach einer zugrundeliegenden Methode
- Die verschiedenen Themenfelder, die in Roslers Werk behandelt werden, wie z.B. urbane Strukturen, die Position der Frau in der Gesellschaft, Massenmedien und Krieg, sowie Geschichte
- Die Untersuchung der wichtigsten Werke aus verschiedenen Themenbereichen und die Ergründung ihrer zugrundeliegenden Gedanken
- Die Suche nach einem möglichen werkübergreifenden Ziel in Martha Roslers Œuvre
- Die Analyse der künstlerischen Methoden, die Rosler in ihren Werken einsetzt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Der Essay analysiert das Werk der Künstlerin Martha Rosler im Kontext ihrer vielfältigen Medien und Themen. Die Arbeit untersucht, ob Roslers Œuvre eine verbindende Struktur besitzt oder ob es eher durch Heterodoxie gekennzeichnet ist.
Medienvielfalt: Das Kapitel befasst sich mit der Frage, warum Martha Rosler mit so unterschiedlichen Medien arbeitet. Beispiele wie „The Bowery in two inadequate descriptive systems“ veranschaulichen die bewusste Kombination von Text und Fotografie, um die Unzulänglichkeit von Beschreibungssystemen aufzuzeigen. Roslers multimediale Herangehensweise ermöglicht es ihr, ein breites Publikum zu erreichen und komplexe Themen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.
Themen und Werke: Dieses Kapitel gliedert Roslers Werk in verschiedene Themengebiete und stellt einige ihrer wichtigsten Arbeiten vor. Die Analyse der Werke „The Bowery in two inadequate descriptive systems“, „In, around and afterthoughts (on documentary photography)“, „If you lived here...“ und „In the Place of the Public: Airport Series“ beleuchtet die kritische Auseinandersetzung mit urbanen Strukturen und der dokumentarischen Fotografie.
Schlüsselwörter
Martha Rosler, Medienvielfalt, Dokumentarfotografie, Urbane Strukturen, Kritik, Heterodoxie, Frauen in der Gesellschaft, Massenmedien, Krieg, Geschichte, Kunst und Öffentlichkeit, intermediale Kunst.
- Quote paper
- Lena Heger (Author), 2007, Martha Rosler - Zusammenhänge und Grundgedanken, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/90985