Wenn römische Imperatoren oder Kaiser in ihren Eigenarten und Gewohnheiten beschrieben werden, handelt es sich dabei in Grundzügen nicht selten um ein mehr oder weniger verstecktes Spiegelbild der öffentlichen Meinung. Diese bildete sich hauptsächlich das stadtrömische Volk aufgrund der Art und Weise, wie ihre Kaiser sie regierten. Gemessen an den damaligen Wertvorstellungen, dem "mos maiorum" , und Verdiensten für den Staat, der "res publica" , wurden prägnante Ereignisse oder Charakteristika der Herrschaftszeit propagiert und somit besonders in der Literatur und in der Architektur mit ihren Inschriften hervorgehoben und überliefert. Verloren gehen uns aber bei einem solchen Prozess der Geschichtsschreibung gewiss viele Auskünfte über das alltägliche Leben der Kaiser, die dem Bedürfnis nach Überlieferung der Menschen nicht standhielten. So werden banale Lebensgewohnheiten oder Vorgänge, die für einen Römer selbstverständlich und folglich nicht erwähnenswert galten, nur nebenbei schriftlich vermerkt. Größere Aufmerksamkeit als dem einfachen Mann widmete man den Angehörigen der Oberschicht, besonders aber den Kaisern. Sie wurden als Amtpersonen in einer strengen Einheit von öffentlichem Bemühen und personeller Erhabenheit (maiestas), die ihrer Position als Staatsmann gerecht wird, gesehen. Meistens sogar wurden die Gestalten der Cäsaren als eine rein öffentliche Macht ohne jeglichen „privaten“ Bereich gesehen . Einblicke in ihren Alltag dienten nicht nur als Bestätigung der geformten Meinung, sondern befriedigten auch schlechthin die Neugierde der unwissenden Bevölkerungsschicht.
Sueton berichtet uns teils detailiert über ihr Privatleben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Gegenstand der Arbeit
- 1.2 Wissenschaftliche Untersuchungen
- 2. Sueton und seine Kaiserviten
- 2.1 De vita Caesarum
- 2.2 Gliederung und Darstellung des kaiserlichen Lebens
- 3. Das Privatleben und der Alltag
- 3.1 Sexualität
- 3.2 Spiel- und Tischkultur
- 3.3 Körperpflege
- 3.4 Bildung
- 3.5 Charaktereigenschaften
- 3.6 Tagesablauf
- 4. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Darstellung des Alltags römischer Kaiser in Suetons "De vita Caesarum". Ziel ist es, Suetons Herangehensweise an das Thema, seine Beschreibungsmethoden und seine beabsichtigte Botschaft an den Leser zu skizzieren. Der Fokus liegt auf der Analyse von Suetons Werk als Einzelbeitrag, ohne einen umfassenden Wahrheitsbeweis anzustreben.
- Suetons biographische Technik und Stil
- Die Darstellung des Privatlebens römischer Kaiser
- Der Einfluss der öffentlichen Meinung auf Suetons Darstellung
- Der Vergleich zwischen Suetons Werk und anderen antiken Biographien
- Die Intention Suetons und seine Zielgruppe
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beschreibt den Gegenstand der Untersuchung: die Darstellung des Alltags römischer Kaiser in Suetons Werk. Es wird betont, dass der Fokus nicht auf der Überprüfung der Richtigkeit von Suetons Beschreibungen liegt, sondern auf der Analyse seiner Darstellungsweise und seiner Intention. Die Arbeit baut auf den Forschungsarbeiten von Wittstock, Gugel und Steidle auf und diskutiert die Bedeutung der Gattung Biographie im antiken Kontext. Der erste Abschnitt erläutert die Thematik der Arbeit, während der zweite Teil die wissenschaftliche Basis und die bereits existierende Forschung zu Suetons Werk behandelt.
2. Sueton und seine Kaiserviten: Dieses Kapitel stellt Sueton und sein Werk "De vita Caesarum" vor. Es wird die Absicht Suetons, berühmte Persönlichkeiten einer breiten Leserschaft vorzustellen, hervorgehoben. Das Werk wird als "kleine Geschichtsschreibung" charakterisiert, die weniger auf die Darstellung des Zeitgeschehens, sondern mehr auf die Unterhaltung des Lesers durch die Vermittlung von Informationen ausgerichtet ist. Der Fokus liegt auf Suetons biographischer Technik und seinem Stil, wobei ein Vergleich zu anderen Geschichtsschreibern wie Tacitus angestellt wird. Es wird die Bedeutung des Werkes als Quelle für Informationen über das Leben der römischen Kaiser betont.
3. Das Privatleben und der Alltag: Dieses Kapitel befasst sich ausführlich mit dem Privatleben und dem Alltag der römischen Kaiser, wie sie von Sueton dargestellt werden. Es verspricht eine tiefgehende Analyse verschiedener Aspekte, von der Sexualität und der Spiel- und Tischkultur bis hin zur Körperpflege, Bildung, Charaktereigenschaften und dem Tagesablauf. Die einzelnen Unterkapitel sollen wohl diese verschiedenen Aspekte des Alltags detailliert beleuchten und in ihrer Gesamtheit ein umfassendes Bild des kaiserlichen Lebens zeichnen. Die Kapitel versprechen einen Einblick in die privaten Bereiche der Kaiser und wie diese Darstellung mit der öffentlichen Wahrnehmung interagiert.
Schlüsselwörter
Sueton, Kaiserviten, römische Kaiser, Alltag, Privatleben, Biographie, antike Geschichtsschreibung, öffentliche Meinung, mos maiorum, res publica, Charaktereigenschaften, Sexualität, Spielkultur, Tischkultur, Körperpflege, Bildung, Tagesablauf.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Suetons Darstellung des Alltags römischer Kaiser"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des Alltags römischer Kaiser in Suetons "De vita Caesarum". Der Fokus liegt auf der Analyse von Suetons Herangehensweise, seinen Beschreibungsmethoden und seiner beabsichtigten Botschaft, nicht auf der Überprüfung der faktischen Richtigkeit seiner Schilderungen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Suetons biographische Technik und Stil, die Darstellung des Privatlebens römischer Kaiser, den Einfluss der öffentlichen Meinung auf Suetons Darstellung, einen Vergleich mit anderen antiken Biographien und die Intention Suetons sowie seine Zielgruppe. Konkret werden Aspekte wie Sexualität, Spiel- und Tischkultur, Körperpflege, Bildung, Charaktereigenschaften und der Tagesablauf der Kaiser analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel über Sueton und seine "Kaiserviten", ein Kapitel zum Privatleben und Alltag der Kaiser und abschließend ein Schlusskapitel. Die Einleitung beschreibt den Gegenstand der Untersuchung und die wissenschaftliche Basis der Arbeit. Das zweite Kapitel stellt Sueton und sein Werk vor und analysiert seine biographische Technik. Das dritte Kapitel analysiert detailliert verschiedene Aspekte des kaiserlichen Alltags. Das vierte Kapitel fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit baut auf den Forschungsarbeiten von Wittstock, Gugel und Steidle auf und diskutiert die Bedeutung der Gattung Biographie im antiken Kontext. Sie bezieht sich auf Suetons "De vita Caesarum" als Hauptquelle und vergleicht diese mit anderen antiken Biographien, wie beispielsweise den Werken von Tacitus.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, Suetons Herangehensweise an das Thema, seine Beschreibungsmethoden und seine beabsichtigte Botschaft an den Leser zu skizzieren. Es geht um die Analyse von Suetons Werk als Einzelbeitrag, ohne einen umfassenden Wahrheitsbeweis anzustreben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sueton, Kaiserviten, römische Kaiser, Alltag, Privatleben, Biographie, antike Geschichtsschreibung, öffentliche Meinung, mos maiorum, res publica, Charaktereigenschaften, Sexualität, Spielkultur, Tischkultur, Körperpflege, Bildung, Tagesablauf.
Wie ist der Stil von Suetons Werk charakterisiert?
Suetons Werk wird als "kleine Geschichtsschreibung" charakterisiert, die weniger auf die Darstellung des Zeitgeschehens, sondern mehr auf die Unterhaltung des Lesers durch die Vermittlung von Informationen ausgerichtet ist. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Anekdoten und Details aus dem Leben der Kaiser.
- Arbeit zitieren
- Markus Rinner (Autor:in), 2008, Das Privatleben der Kaiser in Suetons Viten, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/90363