Die langjährige deutsche Nummer 1 im Tennissport, Philipp Kohlschreiber, musste im Januar dieses Jahres eines der wichtigsten Tennisturniere weltweit, die Australian Open, verletzungsbedingt abbrechen. Dies ist ein aktuelles Beispiel dafür, dass Verletzungen die monatelange Arbeit von Spitzensportlern oftmals zunichte machen, und den Athleten zu Trainings- und Spielpausen zwingen. Das heißt, die meisten Verletzungen werfen einen Leistungssportler oder auch Breitensportler in seiner Leistungsentwicklung erst einmal zurück. Daher ist es ein wichtiger Ansatz, Verletzungen weitestgehend durch ein präventives Training vorzubeugen und diese möglichst zu vermeiden. Als Prävention bezeichnet man jede Maßnahme, die eine Beeinträchtigung der Gesundheit (Krankheit, Verletzung) verhindern oder verzögern kann bzw. weniger wahrscheinlich werden lässt (Leppin, 2009). Das präventive Training ist neben der sportmedizinischen Gesundheitskontrolle, einer sportmedizinischen Betreuung, sportmethodischen und physiotherapeutischen Maßnahmen ein essenzieller Bestandteil zur Vorbeugung von Verletzungen.
Ziel dieser Studienarbeit ist es, ein funktionelles Trainingsprogramm zur Verletzungsprävention für Tennisspieler unterschiedlicher Spielstärken zu erstellen. Unter Punkt 2 werden die Besonderheiten der Körperbeanspruchung sowie die Leistungsphysiologie beim Tennis erörtert. Der folgende dritte Punkt behandelt die tennisspezifischen Anforderungen, wobei auf die Athletik, die Technik, die Taktik und die Psyche eingegangen wird. Die Verletzungen im Tennissport werden hinsichtlich ihrer Häufigkeit, der hauptsächlich betroffenen Strukturen und deren Ursachen in Punkt 4 der Arbeit erläutert. Des Weiteren erfolgt in Punkt 5 die Dokumentation der Recherche bezüglich der Studienlage zur Verletzungsprävention im Tennis. Auf Basis der Erkenntnisse der Punkte 2 bis 5 wird in Punkt 6 schließlich ein tennisspezifisches Präventionsprogramm vorgestellt. Die Arbeit schließt mit einer Diskussion und einem Ausblick zum Thema Sportverletzungsprävention am Beispiel des Aufwärmprogramms FIFA 11+.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Beanspruchungsprofil im Tennis
- 3. Tennisspezifische Anforderungen
- 3.1 Athletik
- 3.2 Technik
- 3.3 Taktik
- 3.4 Psyche
- 4. Verletzungen im Tennissport
- 5. Studienlage zur Verletzungsprävention im Tennis
- 5.1 Kulund et al. (1979): Tennis injuries: prevention and treatment
- 5.2 Kibler & Safran (2005): Tennis Injuries
- 5.3 Pluim et al. (2006): Tennis injuries: occurrence, aetiology, and prevention
- 5.4 Pas et al. (2018): Systematic development of a tennis injury prevention programme
- 5.5 G.Di Giacomo, T. S. Ellenbecker & W. B. Kibler (2019): Tennis Medicine
- 6. Übungsprogramm zur Vorbeugung von typischen Tennisverletzungen
- 7. Diskussion und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit befasst sich mit der Entwicklung eines funktionellen Trainingsprogramms zur Verletzungsprävention für Tennisspieler. Die Arbeit analysiert die spezifischen Belastungen des Tennissports, die tennisspezifischen Anforderungen, die häufigsten Verletzungen und die aktuelle Forschungslage zur Verletzungsprävention im Tennis. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird ein Übungsprogramm zur Vorbeugung von typischen Tennisverletzungen vorgestellt.
- Körperliche Beanspruchung beim Tennis
- Tennisspezifische Anforderungen (Athletik, Technik, Taktik, Psyche)
- Häufige Verletzungen im Tennissport
- Studienlage zur Verletzungsprävention im Tennis
- Entwicklung eines funktionellen Trainingsprogramms zur Verletzungsprävention
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in das Thema ein und erläutert die Bedeutung der Verletzungsprävention im Tennissport. Das zweite Kapitel analysiert die spezifischen Belastungen des Tennissports, die durch die azyklische Kurzzeit-Intervallarbeit der gesamten Körpermuskulatur gekennzeichnet sind. Das dritte Kapitel behandelt die tennisspezifischen Anforderungen an die Athletik, die Technik, die Taktik und die Psyche. Das vierte Kapitel erläutert die häufigsten Verletzungen im Tennissport, einschließlich der betroffenen Strukturen und ihrer Ursachen. Das fünfte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Literaturrecherche zur Verletzungsprävention im Tennis und analysiert relevante Studien. Das sechste Kapitel stellt ein funktionelles Trainingsprogramm zur Verletzungsprävention für Tennisspieler vor.
Schlüsselwörter
Funktionelles Training, Verletzungsprävention, Tennis, Athletik, Technik, Taktik, Psyche, Körperbeanspruchung, Studienlage, Übungsprogramm.
- Arbeit zitieren
- Verena Fendl (Autor:in), 2020, Funktionelles Training zur Verletzungsprävention im Tennis, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/903240