Im Folgenden wird der Spielfilm sowohl als Massenmedium als auch als künstlerisches Trägermedium herangezogen, um über die darin dargestellten Körperbilder einen Rückschluss auf medial konstruierte gesellschaftliche Werte und Normen zu ziehen und zu bewerten. Somit werden Körpersoziologie und Filmsoziologie wechselseitig betrachtet und in einer Analyse vereint. Für die vorliegende Fallanalyse wird der Film "Step Up" herangezogen. Es wird zunächst eine theoretische Grundlage der Körpersoziologie und des im Film behandelnden Leitthemas „Tanz“ dargelegt sowie die für die Filmanalyse verwendete Methode skizziert, um aufbauend darauf die zentralen Körperbilder im Film zu analysieren.
"Der Körper kann ohne den Geist nicht bestehen, aber der Geist bedarf nicht des Körpers" ist ein Zitat von Erasmus von Rotterdam und bezieht sich auf den Geist als eigenständige Instanz des menschlichen Daseins und dessen körperlicher Gestalt. Bezugnehmend auf die Differenzierung von Körper-Sein und Körper-Haben nach Plessner (1975) existiert der Körper demnach in zweierlei Hinsicht. Mit der zunehmenden Ausdifferenzierung der Kunstformen (z. B. Medienkunst) entstehen zugleich neue Forschungsfelder, wodurch aufgrund der Fokussierung auf die Medialität der Künste, soziologische Fragen und sozialwissenschaftliche Forschungsverfahren relevant werden. Durch den steigenden Stellenwert der Kunst in den vergangenen Jahrzehnten und den Umstand, dass Kunst im Zusammenhang mit zum Beispiel Theater, Tanz und Musik ein „körperliches Feld“ darstellt (Klein 2017b:128), gewinnen Gesellschaftsanalysen vor dem Hintergrund der Körpersoziologie wieder an Bedeutung. Neben einer „orientierenden Funktion“ der Medien, bei der sich Menschen über Werte und Normen der Gesellschaft in den Medien informieren, sind auch leibliche Erfahrungen im Umgang mit Medien relevant, da Medieninhalte sinnlich wahrgenommen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Theoretischer Hintergrund
- Körpersoziologie...
- Körpersoziologie und Tanz.............
- Methodisches Vorgehen......
- Körperbilder im Film „Step Up“.
- Zusammenfassung des Films „Step Up“.
- Der tanzende Körper
- Der amerikanische Unterschichtkörper ......
- Der freundschaftliche Körper
- Zusammenfassung und Ausblick....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Verkörperung gesellschaftlicher Werte und Normen in Tanzfilmen, insbesondere am Beispiel des Films „Step Up“. Sie analysiert, wie Körperbilder in Filmen medial konstruiert werden und welche Rückschlüsse sich daraus auf die Gesellschaft ziehen lassen.
- Körpersoziologie und Tanz
- Mediale Konstruktion von Körperbildern
- Gesellschaftliche Werte und Normen in Tanzfilmen
- Der amerikanische Unterschichtkörper
- Freundschaft und soziale Interaktion
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der Verkörperung und medialen Konstruktion von Körperbildern ein, wobei die Relevanz der Körpersoziologie für die Analyse von Tanzfilmen betont wird. Der Film „Step Up“ wird als Fallbeispiel vorgestellt.
- Der theoretische Hintergrund erläutert grundlegende Konzepte der Körpersoziologie und deren Anwendung auf den Tanz.
- Das methodische Vorgehen skizziert die für die Filmanalyse verwendete Methode, um die zentralen Körperbilder im Film zu analysieren.
- Das Kapitel „Körperbilder im Film „Step Up““ präsentiert eine Zusammenfassung des Films sowie eine Analyse der verschiedenen Körperbilder, die im Film dargestellt werden. Dabei werden unter anderem der tanzende Körper, der amerikanische Unterschichtkörper und der freundschaftliche Körper thematisiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Körpersoziologie, Tanzfilm, medial konstruierte Körperbilder, gesellschaftliche Werte und Normen, amerikanische Unterschicht, Freundschaft und soziale Interaktion.
- Arbeit zitieren
- Janina Reising (Autor:in), 2016, Verkörperung der Gesellschaft in Tanzfilmen. Jede zweite Chance beginnt mit dem ersten Schritt., München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/899728