Die Schule besitzt das Monopol zur Vergabe von Bildungsabschlüssen. Erfolg und Misserfolg in der Schule sind somit von lebensgeschichtlicher Bedeutung (vgl. Arbeitsgruppe Schulforschung 1980, S. 7). Für die Chancenminderung im Falle des Schulversagens wird in erster Linie der Schüler, häufig auch das Elternhaus, selten jedoch die Schule verantwortlich gemacht.
Gute Schulen dadurch zu schaffen, dass man sich gute Schüler aussucht, ist wenig rühmlich. In einer Zeit, in der Ausländerfeindlichkeit und Angst vor Fremden wieder verstärkt um sich greifen und auch behinderte Menschen Repressalien und gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt sind, ist es besonders wichtig, die Unterschiedlichkeit der Schüler und das "Anders-Sein" als etwas Anregendes und nicht Negatives begreifbar zu machen.
Die Frage nach dem "schulgerechten" Kind könnte in die nach der "kindgerechten" Schule umgemünzt werden.
Schulische Integration als gesellschaftliche Aufgabe erfordert ein Umdenken über die Institution Schule hinaus. Inwieweit und unter welchen Bedingungen ist es möglich, diese Aufgabe zu bewältigen? Sicherlich hängt dies von sehr verschiedenen Voraussetzungen ab. Zunächst mag man an die schulischen Rahmenbedingungen sowie an die pädagogischen und didaktischen Konzeptionen denken. Daneben sind die Einstellungen und Erfahrungen der Beteiligten eine wichtige Voraussetzung für die Realisierung schulischer Integration. Daher werde ich mich nach der Auseinandersetzung mit dem Integrationsbegriff sowie einem historischen Rückblick mit dem Begriff "Behinderung" auseinandersetzen - wer ist "behindert", was ist darunter zu verstehen - um danach näher auf die Bedingungen für die Integration nach dem ökosystemischen Ansatz einzugehen.
Nicht zuletzt sollen auch Möglichkeiten und Grenzen integrativen Unterrichts erörtert werden.
1. Einleitung
2. Integration – der Begriff
3. Historischer Rückblick
4. Wer ist „behindert“?
4.1. Behinderung im rechtlichen Sinne
4.2. Der Behinderungsbegriff in der Sonderpädagogik
4.3. Die ökosystemische Sichtweise
5. Bedingungen für die Integration nach dem ökosystemischen Ansatz
5.1. Das System
5.2. Unterricht mit Didaktik u. Methodik
5.3. Personelle und sächliche Ressourcen
5.4. Organisationsbedingungen
6. Möglichkeiten und Grenzen integrativen Unterrichts
7. Fazit
Literaturverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Integration - der Begriff
- Historischer Rückblick
- Wer ist ,,behindert“?
- Behinderung im rechtlichen Sinne
- Der Behinderungsbegriff in der Sonderpädagogik
- Die ökosystemische Sichtweise
- Bedingungen für die Integration nach dem ökosystemischen Ansatz
- Das System
- Unterricht mit Didaktik u. Methodik
- Personelle und sächliche Ressourcen
- Organisationsbedingungen
- Möglichkeiten und Grenzen integrativen Unterrichts
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Integration von Kindern mit Behinderungen in der Grundschule aus der Perspektive des ökosystemischen Denkens. Sie zielt darauf ab, die Bedingungen für gelingende Integration zu beleuchten und Möglichkeiten sowie Grenzen des integrativen Unterrichts aufzuzeigen.
- Der Begriff der Integration und seine verschiedenen Bedeutungen
- Der historische Rückblick auf die Integration von Menschen mit Behinderungen
- Der ökosystemische Ansatz als Rahmen für die Integration
- Bedingungen für gelingende Integration im Schulkontext
- Möglichkeiten und Grenzen des integrativen Unterrichts
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung thematisiert die Relevanz von schulischer Integration und die Notwendigkeit eines Umdenkens in Bezug auf die Institution Schule. Sie stellt die Forschungsfrage nach den Bedingungen für gelingende Integration und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Integration - der Begriff
Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff der Integration aus verschiedenen Perspektiven, u.a. aus der allgemeinen Sprachwissenschaft, der Psychologie, der Soziologie und der Pädagogik. Es zeigt die unterschiedlichen Bedeutungen des Begriffs und die Herausforderungen, die mit der Integration von Kindern mit Behinderungen verbunden sind.
Historischer Rückblick
Das Kapitel bietet einen Überblick über die historische Entwicklung des Umgangs mit Menschen mit Behinderungen. Es zeigt auf, wie sich die Ansichten und Praktiken im Laufe der Zeit verändert haben.
Wer ist ,,behindert“?
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition von Behinderung. Es betrachtet verschiedene Definitionen, u.a. aus rechtlicher Sicht, der Sonderpädagogik und aus der ökosystemischen Perspektive.
Bedingungen für die Integration nach dem ökosystemischen Ansatz
Dieses Kapitel fokussiert auf die Bedingungen, die für eine gelingende Integration von Kindern mit Behinderungen notwendig sind. Dabei wird der ökosystemische Ansatz als Grundlage herangezogen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Begriffe in dieser Arbeit sind Integration, Inklusion, Behinderung, Ökosystemisches Denken, Grundschule, Schulische Rahmenbedingungen, Pädagogische Konzeptionen, Didaktik, Methodik, Personelle und sächliche Ressourcen, Organisationsbedingungen, Möglichkeiten und Grenzen, integrativer Unterricht. Diese Begriffe stehen im Zentrum der Analyse und spiegeln die Komplexität der Thematik wider.
- Arbeit zitieren
- Daniela Kapp (Autor:in), 2002, Die Integration von Kindern mit Behinderungen in der Grundschule vor dem Hintergrund ökosystematischen Denkens, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/8942