In dieser Arbeit wird untersucht, wie sich die Verteilung der armen Bevölkerungsgruppen in den Städten als Ballungsgebieten verhält und wodurch sie gesteuert wird. Zur genaueren Untersuchung wurde hierbei die Stadt Berlin gewählt, zum einen wegen ihrer großen Bevölkerungszahl und zum anderen wegen ihrer besonderen Vergangenheit in Bezug auf räumliche Ausgrenzungsprozesse. Im Hinblick auf die Steuerung von Bevölkerungsverteilung werden die Entscheidungsprozesse der Stadtplanung, die Bautätigkeiten und die jeweiligen mehr oder weniger sozialpolitischen Hintergründe untersucht. Denn wie schon Hoffmeyer-Zlotnik bemerkte, bewirkt „jeder (…) Eingriff in die bauliche Struktur einer Stadt, und sei er noch so behutsam durchgeführt, (…) einen verändernden Eingriff in den Lebensraum der am Ort des baulichen Eingriffes lebenden Bewohner dieser Stadt“ . Zunächst wird daher ein Überblick über die Entwicklung Berlins gegeben, mit einer Fokussierung auf die kritische Phase, hinsichtlich der Stadt-, Bevölkerungs- und Armutsentwicklung, während der Industrialisierung. Hierbei wird das damalige Verständnis von Armut, deren Vorkommen und der Umgang mit den armen Bevölkerungsgruppen, speziell ihrer räumlichen Verteilung in der Stadt, näher beleuchtet.
Einen Untersuchungsschwerpunkt stellt in diesem Zusammenhang der so genannte Hobrechtplan dar, anhand dessen und seiner Folgen die Entwicklung von sozial-räumlicher Verteilung dargestellt werden soll. Diese Entwicklungen sind dann in Verbindung zu setzen und zu vergleichen mit den heutigen Eingriffen in die Stadt- und Bevölkerungsstruktur. Wobei ein spezielles Augenmerk auf die in Berlin notwendigen Gebäudesanierungen und deren Folgen für ärmere Bevölkerungsgruppen gelegt werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Stadtplanung Berlins zur Zeit der Industrialisierung
- Hobrechts Mietskasernenstadt
- Bauverordnungen und sozialer Wohnungsbau
- Das Sanierungsproblem
- Folgen von Sanierungsmaßnahmen
- Lösungsmöglichkeiten zum Sanierungsproblem
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Entwicklung von Armut und sozial-räumlicher Ausgrenzung in Berlin, insbesondere während der Zeit der Industrialisierung. Sie analysiert die Rolle von Stadtplanung und Bauverordnungen in der Entstehung und Aufrechterhaltung von Ungleichheiten im Wohnungsmarkt.
- Die Geschichte der Stadtplanung in Berlin im Kontext der Industrialisierung
- Der Hobrechtplan und seine Folgen für die soziale und räumliche Verteilung der Bevölkerung
- Die Auswirkungen von Sanierungsprojekten auf ärmere Bevölkerungsgruppen
- Die Rolle von Stadtplanung und sozialpolitischen Hintergründen in der Entstehung von Armut und Ausgrenzung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Armut als gesellschaftliches Problem und gibt einen Überblick über die verschiedenen Ansätze zur Definition und Messung von Armut. Kapitel 2 beschreibt die Stadtplanung Berlins während der Industrialisierung mit einem Fokus auf den Hobrechtplan und seine Folgen für die räumliche Verteilung der Bevölkerung. Kapitel 3 analysiert die Folgen von Sanierungsmaßnahmen für ärmere Bevölkerungsgruppen und diskutiert mögliche Lösungsmöglichkeiten für das Sanierungsproblem.
Schlüsselwörter
Armut, Stadtplanung, Berlin, Industrialisierung, Hobrechtplan, Mietskasernen, soziale Ausgrenzung, Sanierung, Wohnungsmarkt, Ungleichheit.
- Arbeit zitieren
- Christoph Monnard (Autor:in), 2004, Das historische Erbe Berlins, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/89174