Das Bild der Schule in Deutschland ist nach wie vor gebrandmarkt durch verschiedene Studien, welche belegen, die Ausbildung der Schüler sei ungenügend und könne im internationalen Vergleich nicht mithalten. Die Leidtragenden sind hierbei stets dieselben: Die Lehrer. Öffentlichen Meinungen zufolge liegt es an ihnen, dass die Schule sich nicht weiterentwickelt habe und somit den Schüler von heute falsch behandele. Des Weiteren sei schon die Lehrerbildung schuld an dem Versagen der Lehrer, da sie nicht ausreichend auf den Berufsalltag vorbereite.
In meiner Hausarbeit untersuche ich die Rolle des Lehrers und zeige mögliche Probleme der Lehrerbildung, welche zu solch einem Bild des Lehrkörpers geführt haben könnten.
Zu Beginn schaue ich auf die Geschichte des Lehrers und seiner Bildung. Ich möchte den Entwicklungsprozess der individuellen Lehrkörper und ihren sozialen Stellenwert im historischen Kontext darstellen: Angefangen als Diener der Kirche geht er einen mühevollen Weg zum Staatsdiener und erlebt bis zu dem heutigen Lehrerbild nicht nur während der Zeiten der Weltkriege starke Rückschläge.
Im zweiten Teil betrachte ich speziell den Lehrer von heute und versuche Probleme der Lehrerbildung aufzuführen. Dabei zerlege ich die Lehrerbildung in die verschiedenen Phasen und Orte.
Jede der Phasen:
1. an den Universitäten und Pädagogischen Hochschulen,
2. an Studienseminaren und Schulen,
3. an Einrichtungen der Lehrerfortbildung
werde ich zunächst einzeln betrachten und im Anschluss feststellen, ob sie miteinander verbunden sind bzw. aufeinander aufbauen. Danach vergleiche ich die deutsche Lehrerbildung mit der Bildung der Vereinigten Staaten und verschiedener europäischer Länder, um Reformideen für die Lehrerbildung in Deutschland herauszuarbeiten.
Schließlich versuche ich, ausgehend von der Geschichte und den heutigen Anforderungen an den Lehrer, Merkmale eines „guten“ Lehrers aufzuzeigen und zu überprüfen inwiefern dieses Bild den Erwartungen der öffentlichen Meinung entspricht.
Im frühen Mittelalter nahm die Kirche die Aufgabe der Erziehung und Bildung auf sich. Die Pädagogik war Teil der Theologie und die Schule eine kirchliche Institution. Mönche übernahmen die Erziehung von Ordensbrüdern und mit Genehmigung auch von Laien, welche jedoch hauptsächlich aus dem Adelsstand kamen. Die erste Hofschule wurde von Karl dem Großen eingerichtet und genoss während seiner Amtszeit noch großes Ansehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Bildung und Wirken des Lehrers von der Antike bis Heute
- Probleme der Lehrerbildung
- die aktuelle Situation der Lehrerbildung
- Die Verzahnung der Phasen der Lehrerbildung
- Lehrerbildung im internationalen Vergleich
- Die Probleme des „guten“ Lehrers in Deutschland
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Rolle des Lehrers in Deutschland und analysiert mögliche Probleme der Lehrerbildung, die zu einem negativen Bild des Lehrkörpers in der öffentlichen Meinung geführt haben könnten.
- Die historische Entwicklung des Lehrers und seiner Bildung von der Antike bis heute
- Die verschiedenen Phasen der Lehrerbildung und ihre Verzahnung: Universitäten, Studienseminare, Lehrerfortbildung
- Ein Vergleich der Lehrerbildung in Deutschland mit anderen Ländern, um Reformideen zu entwickeln
- Die Merkmale eines „guten“ Lehrers im Kontext der Geschichte und der aktuellen Anforderungen
- Die Rolle der öffentlichen Meinung und ihrer Erwartungen an den Lehrer
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Die Arbeit behandelt die Problematik der Lehrerbildung in Deutschland, die im Kontext der Kritik an der Qualität der Schulausbildung diskutiert wird. Der Autor untersucht die Geschichte des Lehrers und die Entwicklung der Lehrerbildung, um die Ursachen für die aktuelle Situation zu beleuchten.
Bildung und Wirken des Lehrers von der Antike bis Heute
Dieses Kapitel verfolgt die Entwicklung des Lehrers von der Antike bis in die Neuzeit. Die Kirche übernahm im frühen Mittelalter die Aufgabe der Erziehung und Bildung, und Mönche fungierten als Lehrer. Im 12. Jahrhundert entstanden Dom- und Stiftschulen, die von den Klosterschulen inhaltlich abwichen. Mit dem Aufkommen von Schreibschulen und Stadtschulen im 13. Jahrhundert, die sich nicht auf die Priesterausbildung konzentrierten, begann der Wandel hin zu einer breiteren Bildung. Die Reformation unter Martin Luther und die Einführung der allgemeinen Schulpflicht durch Friedrich Wilhelm I. führten zu einer Weiterentwicklung der Lehrerausbildung. Es wurden Lehrerseminare gegründet, und die Ausbildung umfasste erstmals Unterrichtsmethoden und die Fähigkeit im Kirchengesang. Trotz dieser Fortschritte blieben die Lehrer oft in prekären Lebensverhältnissen und mussten sich oft Nebenjobs suchen.
Probleme der Lehrerbildung
Dieser Abschnitt beleuchtet die verschiedenen Phasen der Lehrerbildung und ihre Verzahnung. Die Ausbildung findet an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen, Studienseminaren und Schulen sowie an Einrichtungen der Lehrerfortbildung statt. Der Autor stellt die Frage, ob diese Phasen miteinander verbunden und aufeinander aufbauend gestaltet sind. Im Anschluss erfolgt ein Vergleich der deutschen Lehrerbildung mit der in den Vereinigten Staaten und anderen europäischen Ländern, um Reformideen zu entwickeln.
Schlüsselwörter
Lehrerbildung, Geschichte des Lehrers, öffentliche Meinung, Schulausbildung, Lehrerrolle, Unterrichtsmethoden, Lehrerseminare, internationale Vergleich, Reformideen, "guter" Lehrer.
- Quote paper
- Theo Tebbe (Author), 2007, Lehrerbildung in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/88285