Ein Fürstensitz, gelegen in den keltischen Gebieten nördlich der Alpen, unterscheidet sich doch sehr von den adligen Hochburgen anderer Zeiten und Gegenden. Während sich begüterte Menschen der mediterranen Welt palastartige Gebäude in großen und reichen Städten als Wohnsitz wählten, suchten die Adligen des Mittelalters Unterkunft in Schlössern und Burgen.
Die keltische Welt hingegen lässt eine solche Definition kaum zu. Städte finden sich dort erst in den letzten Jahrhunderten v. Chr. in Form von Oppida. Ein Fürstensitz behauptet sich ab dem 7. Jahrhundert also erst mal durch andere Eigenschaften.
Gelegen an einem Knotenpunkt für Verkehr und Handel, verfügt er selbst über einen Markt und Handwerker, diente also als Umschlagplatz und Treffpunkt für Handelnde aller Art. Dabei muss der „Fürst“, das Oberhaupt über eine Region - keineswegs als König zu verstehen, sondern als Machthaber, der nicht auf adlige Abkunft reduziert wird - keineswegs auf diesem Sitz selbst wohnen. Ein Sitz im Umland, den nahegelegenen Siedlungen, ist ebenso möglich. Ach diese sind charakteristisch für einen Fürstensitz. Sammeln sich doch in seiner Nähe die Menschen, um dem Geschehen nahe, ja sogar Teil davon zu sein.
In der Frühzeit ist also noch keine Trennung von wirtschaftlichem und politischem Zentrum möglich, beides ist in der Definition des Fürstensitzes vereint.
Wegen seiner Bedeutung als überregionaler Handelsplatz erwartet man hier einen Austausch von Gütern und von Ideen. Dazu gehören Waren aus entfernten Gebieten und auch Neuerungen, Fortschritt, der über dem Niveau des Umlandes steht.
Das die Heuneburg an der Donau an einem Knotenpunkt des Handels zu finden ist und auch die Außensiedlungen lassen also auf einen solchen Fürstensitz schließen. Ob ihre Funktion auch durch Fortschritt bestätigt werden kann, soll auf den nächsten Seiten untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung.
- Die Heuneburg.
- Die mediterranen Funde.
- Die Innenbebauung
- Die Lehmziegelmauer
- Die Keramik
- Fibeln und Kleinfunde
- Mediterrane Kontakte und Handel anhand der Funde
- Fazit..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Heuneburg als frühkeltischen Fürstensitz und analysiert insbesondere die mediterranen Einflüsse auf ihre Entwicklung und Struktur. Die Zielsetzung ist es, die Bedeutung des mediterranen Handels und der kulturellen Kontakte für die Heuneburg aufzuzeigen und deren Auswirkungen auf die Lebensweise und Organisation der keltischen Bevölkerung zu beleuchten.
- Entwicklung und Bedeutung der Heuneburg als frühkeltischer Fürstensitz.
- Mediterrane Einflüsse auf die Architektur und Stadtplanung der Heuneburg.
- Analyse der mediterranen Funde und deren Bedeutung für den Handel und kulturellen Austausch.
- Die Rolle der Heuneburg als Knotenpunkt im mediterranen Handel.
- Zusammenhang zwischen mediterranen Einflüssen und der Entwicklung der keltischen Kultur.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des frühkeltischen Fürstensitzes ein und beleuchtet die Besonderheiten der Heuneburg im Vergleich zu anderen adligen Hochburgen. Das Kapitel "Die Heuneburg" gibt einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung der Heuneburg, von ihrer ersten Nutzung im 2. Jahrtausend v. Chr. bis zur keltischen Phase. Die mediterranen Funde werden im dritten Kapitel näher untersucht, wobei die Innenbebauung, die Lehmziegelmauer, die Keramik und Fibeln sowie andere Kleinfunde im Fokus stehen. Das vierte Kapitel analysiert die mediterranen Kontakte und den Handel anhand der Funde und beleuchtet die Bedeutung der Heuneburg als überregionaler Handelsplatz.
Schlüsselwörter
Heuneburg, Frühkeltische Zeit, Fürstensitz, mediterrane Einflüsse, Handel, Kulturkontakt, Architektur, Stadtplanung, Keramik, Fibeln, Kleinfunde, griechische Poleis, Streifstädte.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2007, Die mediterranen Einflüsse auf der Heuneburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/86568