Interkulturelle Kompetenz der PädagogInnen – unterschätzte Qualifikation in der Schule?
Die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Integration im Kontext Schule und Bildung führte mich zur Beleuchtung der Interkulturellen Kompetenz der PädagogInnen.
Im Rückblick muss ich feststellen, dass wenige Auseinandersetzungen mit einem Thema eigene Denkweisen, Haltungen und Einstellungen so verändert und geprägt haben wie dieses.
Macks Zitat: „Der Riss, der die Gesellschaft in oben und unten teilt, in Integrierte und Ausgegrenzte, verläuft durch die Schule“ drückt die Folgenden Ausführungen treffend aus.
Durch ein Schulsozialarbeitspraktikum an einer Gesamtoberschule in Berlin Wedding wurde die Aufmerksamkeit auf Schwierigkeiten von Jugendlichen nicht deutscher Herkunft im Zusammenhang mit Haltungen und interkulturellen Kompetenzen der Lehrer und Lehrerinnen geweckt.
An der besagten Schule liegt eine Quote von SchülerInnen nicht deutscher Herkunft von über 70% vor.
Die Frage danach, was denn grundsätzlich „schief läuft“ an den Schulen, oder an der Schule, stellte sich häufig, vor allem wegen der offensichtlichen Frustration auf allen Seiten der an der Schule agierenden Individuen.
Als Kernbereiche für eine erfolgreiche Integration, nennt die ehemalige Ausländerbeauftragte Frau Dr. John, 1. Teilhabe am Arbeitsmarkt und 2. Erfolg im Bildungssystem.
Das Scheitern dieser Kernbereiche der Integration bezieht sie auf die mangelnde Anpassung der LehrerInnenausbildung sowie der Schulorganisation an sich. Sie räumt weiter ein, dass es an „Andockstellen“ für Zuwanderer in unserem System mangelt.
Dies sind neben den eben genannten Aspekten auch mangelnde Kontakte mit der Mehrheitsgesellschaft.
Dass nicht allein ethnische Bindungen für räumliche Segregationsprozesse verantwortlich sind, sondern diese vor allem mit der unterschiedlichen ökonomischen Leistungsfähigkeit von Haushalten zusammenhängt, zeigt sich darin, dass Familien deutscher Herkunft vor allem dann in Nachbarschaften mit Familien nicht deutscher Herkunft leben, wenn ihr familiärer Lebensstandard niedrig ist.
Da derartige Nachbarschaften oftmals nicht frei gewählt sind, führt das Zusammenleben nicht selten zu sozialen Konflikten.
Die Wurzeln der Aggression und Frustration bei Jugendlichen nicht deutscher Herkunft, liegen neben familiären Gründen in vielen Kommunikations- und Interaktionsschwierigkeiten zwischen den verschiedenen, aufeinandertreffenden Kulturen und Erwartungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Globale Welt....
- Kultur und Gesellschaft.
- Integration........
- Definition..
- Integrationsdiskussion
- Migration.
- Geschichtlicher Rückblick...
- Fremd sein.
- Stereotype, Vorurteile....
- Definition..
- Vorurteilstheorien.
- Abbau von Vorurteilen.
- Menschen nicht deutscher Herkunft – Eine Randgruppe?
- Kausalität der sozialen Benachteiligung
- Resümee
- Interkulturelle Interaktion
- Forschungsmethode und Interviewführung.
- Vorverständnis.....
- Interviewkonstellation.
- Zugang zum Feld und Sample.
- Methodisches Vorgehen.
- Erkundungsbereiche der ExpertInneninterviews.
- Datenaufbereitung
- Interkulturelle Soziale Arbeit
- Definition........
- Diskussion der interkulturellen Sozialen Arbeit...
- Anforderungen der Interkulturellen Sozialen Arbeit..
- Interkulturelle Pädagogik in der Schule
- Die Institution Schule.
- Integration im Rahmen des Schulsystem
- Lehrersituation an der Schule.
- Benachteiligung von SchülerInnen nicht deutscher Herkunft.
- Interkulturelle Kompetenz......
- Stand der Fachdiskussion zum interkulturellen Lernen
- Mögliche Inhalte interkultureller Lernprozesse
- Notwendigkeit interkultureller Kompetenz
- Auseinandersetzung der LehrerInnen mit dem Thema Integration..
- Bedeutsamkeit der Problemursachenanalyse
- Interreligiöses und Bikulturelles Verständnis
- Resümee
- Gewaltprävention
- Aggression bei Jugendlichen.
- Ursache von Jugendgewalt....
- Ethnische Gruppen und Gewalt.
- Die Lebenswelt heutiger Jugendlicher
- Gewalt in der Schule
- Arbeitsbündnisse zwischen Jugendlichen und Professionellen.
- Empathie im Hinblick auf Aggression
- Interkulturelle Kommunikation ....
- Resümee
- Interkulturelle Kompetenz als Schlüssel für gelingende Integration
- Die Bedeutung von Voreingenommenheit und Unreflektiertheit in der Lehrer-Schüler-Beziehung
- Die Rolle der Sozialen Arbeit im Umgang mit interkulturellen Herausforderungen
- Die Analyse von Gewaltpräventionsmaßnahmen im Kontext der interkulturellen Kommunikation
- Die Untersuchung der Lebenswelt und der Bedürfnisse von Jugendlichen nicht deutscher Herkunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema Integration, Gewaltprävention und Schule im Kontext der Interkulturellen Kompetenz. Sie untersucht die Herausforderungen und Chancen, die mit der Begegnung unterschiedlicher Kulturen im schulischen Kontext einhergehen. Die Arbeit analysiert die Rolle von LehrerInnen und SchülerInnen nicht deutscher Herkunft in diesem Prozess und setzt sich kritisch mit der Relevanz der interkulturellen Kompetenz für gelingende Integration auseinander.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas im Kontext der aktuellen Integrationsdebatte dar und skizziert die Problematik von Kommunikationsschwierigkeiten zwischen verschiedenen Kulturen in der Schule. Das Kapitel „Globale Welt…“ befasst sich mit den Begriffen Kultur, Gesellschaft, Integration und Migration und untersucht die historischen und gesellschaftlichen Hintergründe dieser Themen. Darüber hinaus werden Stereotype und Vorurteile analysiert und die Entstehung sowie die Auswirkungen von sozialer Benachteiligung beleuchtet.
Im Kapitel „Interkulturelle Interaktion“ werden die Forschungsmethodik und Interviewführung der Arbeit vorgestellt. Die Bedeutung der Interkulturellen Sozialen Arbeit und der interkulturellen Pädagogik in der Schule werden im Detail diskutiert. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Institution Schule und der Herausforderungen, die sich aus der Begegnung von unterschiedlichen Kulturen im schulischen Kontext ergeben.
Das Kapitel „Gewaltprävention“ beschäftigt sich mit dem Thema Aggression bei Jugendlichen und untersucht die Ursachen sowie die Auswirkungen von Gewalt in der Schule. Es beleuchtet die Lebenswelt heutiger Jugendlicher und stellt Arbeitsbündnisse zwischen Jugendlichen und Professionellen vor.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Integration, Interkulturelle Kompetenz, Gewaltprävention, Schule, Lehrer-Schüler-Beziehung, Sozialarbeit, Migration, Stereotype, Vorurteile, Benachteiligung und interkulturelle Kommunikation.
- Quote paper
- Tanja Manthey-Gutenberger (Author), 2007, Integration, Gewaltprävention und Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/85217