Auf den ersten Blick - scheint es - habe Goethe keinen Humor besessen, denn „Humor wird von einem Klassiker weder vorausgesetzt noch erwartet, am wenigsten von einem deutschen, scheint der doch der `Tiefe´ abträglich“ .
Dementsprechend vorherrschend ist daher in den meisten Biographien das Bild des ernsthaften Mannes Goethe, was sicherlich auf dessen bewegtes und zum Teil auch von persönlichen Schicksalsschlägen geprägtes Leben zurückzuführen ist.
Humor gehörte nicht gerade zu den Gemütsregungen, die sein Weltbild beherrschten, jedoch war er ihm auch nicht völlig abträglich.
Das erklärt, warum in einem Werk wie „Faust“ nicht offensichtlicher Humor zutage tritt, sondern der Dichter eher mit „Ironie und leisem Humor“ die Irrwege des Faust betrachtet.
Denn im „Faust“ „gehen Ernst und Heiterkeit, Tragik und Humor bis zum Ablauf der Geschehnisse nebeneinander her“ .
Im Folgenden wird darzustellen sein, ob diese Aussage auf das Werk zutrifft, ob uns dort wirklich der „Humor mithin in allen Klangfarben“ begegnet und „sich mit dem Ernst die Waage hält“ .
Denn ganz offensichtlich ist „Faust“ für uns alles andere als `komisch´ oder gar `heiter´; dem Leser wird vor allem der Protagonist als „der ernste Strebende und Sucher“ präsent sein.
Jedoch sollte man versuchen, seinen Blick von dieser in der Forschung vielbeachteten Figur eher auf das Ganze zu richten, denn dabei wird man feststellen können, dass dieses berühmte Werk von vielen kleinen heiteren und satirisch-komischen Situationen durchzogen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Zu Struktur und methodischem Vorgehen
- Hatte Goethe Sinn für Humor?
- Das,,Vorspiel auf dem Theater\" - Präambel einer Tragödie?
- Satire im,,Prolog im Himmel"
- Mephisto - Teufel oder Narr?
- ,,Faust\" - komische Tragödie oder tragische Komödie?
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Komik in Goethes „Faust I“. Ziel ist es, die Frage zu untersuchen, ob Goethe Humor besaß und inwiefern dieser in seinem Werk zum Ausdruck kommt. Darüber hinaus werden ausgewählte Textstellen interpretiert, die Humor deutlich machen, und die Figur des Mephistopheles aus komischer Sicht beleuchtet. Abschließend werden die Beobachtungen zum Werk zusammengefasst.
- Die Frage nach Goethes Humorverständnis
- Die Rolle der Komik im „Vorspiel auf dem Theater“
- Satire und Ironie im „Prolog im Himmel“
- Die komische Dimension der Figur des Mephistopheles
- Die Verbindung von Tragik und Komik im Werk „Faust I“
Zusammenfassung der Kapitel
- Zu Struktur und methodischem Vorgehen: Die Arbeit stellt die Forschungsfrage und die Vorgehensweise zur Untersuchung der Komik in Goethes „Faust I“ dar.
- Hatte Goethe Sinn für Humor?: Dieses Kapitel untersucht Goethes Humorverständnis und zeigt, dass er zwar nicht unbedingt im traditionellen Sinne humorvoll war, aber die Komik in seinen Werken bewusst einsetzte.
- Das,,Vorspiel auf dem Theater“ - Präambel einer Tragödie?: In diesem Kapitel wird das „Vorspiel auf dem Theater“ analysiert und gezeigt, wie die lustige Person humoristische Elemente einführt und die Bedeutung des Humors in Goethes Werk verdeutlicht.
- Satire im,,Prolog im Himmel": Dieses Kapitel konzentriert sich auf die satirischen Elemente des „Prolog im Himmel“ und zeigt, wie Goethe gesellschaftliche und politische Verhältnisse durch humoristische Mittel kritisiert.
- Mephisto - Teufel oder Narr?: Hier wird die Figur des Mephistopheles aus humoristischer Perspektive betrachtet und die ambivalenten Aspekte seiner Persönlichkeit beleuchtet.
Schlüsselwörter
Goethe, „Faust I“, Komik, Humor, Satire, Ironie, Mephistopheles, Tragödie, Komödie, Vorspiel, Theater, Prolog, Himmel, Narrheit, lustige Person, Ernst, Heiterkeit.
- Arbeit zitieren
- Michaela Oriana Weinand (Autor:in), 2007, Das Komische an Fausts Tragödie, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/85122