In meiner Arbeit möchte ich mich mit Hugo Balls Gedanken und Ansichten während seinem Aufenthalt in Zürich 1915 – 1917 befassen. Ich konzentriere mich hauptsächlich auf die religiösen und mystischen Ansätze, welche ihn zeitlebens beschäftigt haben und in diese Welt des orthodoxen Katholizismus und der alten Mystiker er sich schlussendlich mit asketischer Lebensführung, abseits der Öffentlichkeit und in Armut zurückgezogen hat.
Mystik bezeichnet eine das alltägliche Bewusstsein und die verstandesmässige Erkenntnis übersteigende unmittelbare Erfahrung einer göttlichen Realität. Ein Mystiker strebt danach, sich von der Welt zu lösen und sich durch Askese und Kontemplation, zum Göttlichen zu erheben, um zu seinem göttlichen Ursprung zurückzukehren (Kreislaufgedanke). In ihren Erscheinungsformen ist Mystik soziokulturell wie geschichtlich eingebunden in religiöse Traditionen, Glaubensformen und Gemeinschaften.
Ich bediene mich für das Verfassen meiner Arbeit Balls Gedankenbuch: „Die Flucht aus der Zeit“ und werde die mir wichtig erscheinenden Themen seiner Einträge von 1915 – 1917 erläutern.
Dabei frage ich nach den möglichen Beweggründen und Gedankengänge, die einen so vielfältig interessierten und die unterschiedlichsten Gesinnungen vertretenden Menschen dazu führt, seinen Antworten am Ende in der Religion zu finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hugo Ball emigriert nach Zürich
- Vorgeschichte
- Ankunft in Zürich
- Das innere Wesen des Menschen
- Suche nach Einheit.
- Die verlorene Kultur Deutschlands
- Kritik an Anarchismus und Rousseau
- Hugo Balls Dada
- Antwort: Religion
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Hugo Balls Gedanken und Ansichten während seines Aufenthalts in Zürich von 1915 bis 1917. Der Fokus liegt auf den religiösen und mystischen Ansätzen, die Ball zeitlebens beschäftigten und die ihn schliesslich zu einer asketischen Lebensführung abseits der Öffentlichkeit und in Armut führten.
- Hugo Balls Flucht aus der Zeit: Die Suche nach innerer Einheit und spiritueller Befreiung
- Die Kritik am Zustand der deutschen Kultur und Gesellschaft im Kontext des Ersten Weltkriegs
- Die Entstehung und Entwicklung von Dada als Reaktion auf die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse
- Die Rolle des Menschen im Angesicht von Krieg und Destruktion: Von Kriegseuphorie zu antimilitaristischer Haltung
- Die Bedeutung des "inneren Wesens" des Menschen und dessen Beziehung zu einer höheren Realität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beleuchtet Hugo Balls Leben und Werk im Kontext der Zeit. Das zweite Kapitel beleuchtet die Umstände von Balls Emigration nach Zürich im Ersten Weltkrieg. Es werden sowohl seine anfängliche Kriegseuphorie als auch seine spätere antimilitaristische Haltung und Flucht aus Deutschland thematisiert. Das dritte Kapitel beleuchtet Hugo Balls Menschenbild und dessen zentrale Rolle für das Verständnis seiner späteren Ansichten. Es wird die Idee der Vielschichtigkeit des menschlichen Wesens und die Bedeutung des "inneren Wesens" diskutiert. Das vierte Kapitel widmet sich Hugo Balls Suche nach Einheit in verschiedenen Lebensbereichen, insbesondere zwischen Dichter und Werk, sowie zwischen Theorie und Praxis. Es beleuchtet Balls Kritik an der marxistischen Ideologie und dem "ästhetisierenden" Anarchismus, wobei die Gefahr des Materialismus und der profanen Despotie hervorgehoben werden.
Schlüsselwörter
Hugo Ball, Dada, Religion, Mystik, Anarchismus, Krieg, Kulturkritik, Zürich, 1. Weltkrieg, Inneres Wesen, Einheit, Selbstfindung, Gesellschaft, Politik, Literatur, Philosophie.
- Arbeit zitieren
- Stephanie Fischer (Autor:in), 2005, Zu Hugo Balls Gedanken und Ansichten während seines Aufenthalts in Zürich 1915–1917, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/83930