Das moderne, literarisch anspruchvolle Bilderbuch ist aufgrund seiner ästhetischen Verarbeitung von unterschiedlichen Text-Bild-Konzepten als eine Brücke zwischen traditionellen Printmedien und neuen medialen Erscheinungsformen anzusehen. Es hat die wichtige Sozialisationsfunktion, junge Leser in die sprachlichen und außersprachlichen Symbolwelten unserer Kommunikationsgesellschaft einzuführen.
Die gegenwärtige Bewusstwerdung von Intermedialität ist ein Phänomen, dass zu einer bedeutenden wissenschaftlichen Erkenntnis geführt hat: Die Entwicklung der Medien verläuft nicht linear, sondern ist sowohl von Einwirkungs- als auch von Rückwirkungsprozessen geprägt. Ältere Medien verschwinden durch das Entstehen neuer Medien nicht von der Bildfläche. Sie sind zunächst Vorbilder für neue mediale Entwicklungen, übernehmen aber in der Regel nach einiger Zeit auch Elemente der neuen Medien im Rahmen ihrer endogenen Gestaltungsmöglichkeiten. Medien beeinflussen sich wechselseitig und unterliegen einer inhaltlichen und formalen Koevolution.
Diese Arbeit nähert sich den Vermittlungsformen- und inhalten aktueller Bilderbücher an. Die systematische Untersuchung der Implikationszusammenhänge und Transfererscheinungen zwischen Print- und AV-Medien bildet eine unverzichtbare Grundlage.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Medien beeinflussen sich wechselseitig: inhaltliche und formale Koevolution
- 3. Ästhetische Bildung und Mediendidaktik nähern sich einander an
- 4. Am Modernen Bilderbuch werden ästhetisch-künstlerische und mediale Transfererscheinungen besonders deutlich.
- 5. Die Literaturverfilmung eignet sich als Ausgangsbasis der Untersuchung von Wechselwirkungen zwischen Print- und AV-Medien
- 6. Intermedialität als Kennzeichen des modernen Bilderbuchs
- 6.1 Intermedialität im Bilderbuch „Aufstand der Tiere oder Die neuen Stadtmusikanten“ von Müller und Steiner
- 6.2 Intermedialität im Bilderbuch „Die ganze Welt“ von Couprie und Louchard
- 7. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des modernen Bilderbuchs und untersucht die wechselseitigen Einflüsse zwischen Print- und Audiovisuellen Medien. Der Fokus liegt dabei auf der Intermedialität und den Transfererscheinungen, die durch die Koevolution von Medien entstehen. Die Arbeit analysiert die ästhetischen und didaktischen Aspekte des Bilderbuchs als Brücke zwischen traditionellen Printmedien und neuen medialen Formen.
- Intermedialität im modernen Bilderbuch
- Koevolution von Print- und AV-Medien
- Ästhetische Bildung und Mediendidaktik
- Symbolbildung und Symbolverstehen
- Transfererscheinungen und deren Bedeutung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Relevanz des modernen Bilderbuchs als Vermittlungsform zwischen traditionellen Printmedien und neuen medialen Erscheinungsformen. Kapitel 2 befasst sich mit der wechselseitigen Beeinflussung von Medien durch inhaltliche und formale Koevolution. Kapitel 3 beleuchtet die Annäherung von Ästhetischer Bildung und Mediendidaktik im Kontext der Medienentwicklung und deren Einfluss auf die Wahrnehmung von Wirklichkeit. Kapitel 4 analysiert die ästhetischen und medialen Transfererscheinungen am Beispiel des modernen Bilderbuchs. Kapitel 5 stellt die Literaturverfilmung als Ausgangspunkt für die Untersuchung von Wechselwirkungen zwischen Print- und AV-Medien dar.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Intermedialität, Medienkoevolution, Ästhetische Bildung, Mediendidaktik, Symbolbildung, Transfererscheinungen, Printmedien, AV-Medien, Bilderbuch, Literaturverfilmung. Weitere wichtige Begriffe sind: Text-Bild-Konzepte, Symbolwelten, Medienkompetenz, ästhetisch-künstlerische Gestaltung, soziokulturelle Entwicklungen und technische Innovationen.
- Quote paper
- Mirja Brandenburg (Author), 2007, Implikationszusammenhänge und Transfererscheinungen zwischen Print- und AV-Medien, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/82740