Diese Arbeit beschäftigt sich vergleichend mit den beiden Erzählungen "Der Tolpatsch" und "Des Schloßbauers Vefele", beide aus dem Jahr 1842, von Berthold Auerbach. Sie gehören zu einer Vielzahl von Dorfgeschichten, welche Auerbach publizierte.
Die Dorfgeschichte erhielt im Vormärz eine besondere Stellung bezüglich des literarischen Lebens in Deutschland. "Der Tolpatsch" und "Des Schloßbauers Vefele" informieren über das damalig gegenwärtige Leben, hauptsächlich in dem Dorf Nordstetten und seiner Umgebung. Die Dorfgeschichten haben eine leicht überschaubare Struktur und schildern das gewöhnliche Leben der gesellschaftlichen Unterschichten im damaligen Deutschland. Sie sind in Novellenform verfasst, und es werden verschiedenste Motive angesprochen. Die Sprache lässt sich als einfach und durch Dialekteinschübe als realitätsbezogen und anschaulich beschreiben.
Auerbach, wie auch andere Autoren von Dorfgeschichten, wollten die Wahrheit ihrer Geschichten beglaubigen und bedienten sich hierzu exakter zeitlicher und topographischer Angaben und der Einbettung der Handlung in den sozialen und geschichtlichen Kontext. Obwohl Auerbach über seine Heimat schreibt, fehlt ihm jedoch die unmittelbare Anschauung. So rekonstruiert er das Dorfleben aus einer zeitlichen und räumlichen Entfernung heraus, in einer poetischen Art und Weise.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptpersonen und Hauptgruppen
- Der Erzähler
- Ortnennung
- Stadt und Land
- Sitten und Brauchtümer
- Dialekt- und Liedeinschübe
- Abschied- und Heimkehrszenen
- Sonntag und Alltagbeschreibung
- Stände in der Gesellschaft
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit einem vergleichenden Studium der beiden Erzählungen „Der Tolpatsch“ und „Des Schloßbauers Vefele“ von Berthold Auerbach, welche beide im Jahr 1842 veröffentlicht wurden. Die Hauptaufgabe ist es, die beiden Dorfgeschichten in Bezug auf verschiedene Motive zu analysieren und ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen.
- Die Hauptpersonen und ihre Charakterentwicklung
- Die Rolle des Erzählers und seine Perspektive
- Die Darstellung von Stadt und Land sowie den dortigen Lebenswelten
- Die Bedeutung von Traditionen und Bräuchen
- Die soziale Struktur und die Darstellung der verschiedenen Stände
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die beiden Erzählungen „Der Tolpatsch“ und „Des Schloßbauers Vefele“ von Berthold Auerbach und ihren historischen Kontext. Es wird darauf hingewiesen, dass Auerbach durch die Nutzung von zeitlichen und topographischen Angaben sowie der Einbettung der Handlung in den sozialen und geschichtlichen Kontext die Authentizität seiner Geschichten betonen wollte. Die Arbeit fokussiert auf die Analyse von verschiedenen Motiven und präsentiert die Hauptpersonen, den Erzähler, die Ortnennung, Stadt und Land, Sitten und Brauchtümer, Dialekt- und Liedeinschübe, Abschied- und Heimkehrszenen, Sonntag- und Alltagbeschreibung sowie die Darstellung der Stände in der Gesellschaft.
Das Kapitel „Hauptpersonen und Hauptgruppen“ analysiert die Hauptfiguren beider Geschichten und ihre Charakterentwicklung. Es wird insbesondere auf die Persönlichkeit von Aloys, genannt „Der Tolpatsch“, aus „Der Tolpatsch“ eingegangen. Seine naive Art, sein Verhalten gegenüber Marannele und sein Umgang mit Jörgli, dem Knecht des Schultheiß, werden beleuchtet. Auch die Bedeutung von Jörgli als Kontrastfigur zu Aloys wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Dorfgeschichte, Berthold Auerbach, "Der Tolpatsch", "Des Schloßbauers Vefele", Vergleichende Analyse, Hauptpersonen, Erzähler, Ortnennung, Stadt und Land, Sitten und Brauchtümer, Dialekt, Lied, Abschied, Heimkehr, Alltag, Sozialstruktur, Stände.
- Quote paper
- Stefanie Teusch (Author), 2002, Vergleichende Untersuchung der beiden Dorfgeschichten 'Der Tolpatsch' und 'Des Schloßbauers Vefele' von Berthold Auerbach in Hinblick auf verschiedene Motive, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/8018