Bei einer Auseinandersetzung mit der Schrumpfungsregion Halle / Leipzig fallen die extremen Zahlen in Bezug auf Abwanderung, Suburbanisierung und demographische Veränderungen schnell auf. Große Teile heutiger und ehemaliger Bewohner dieses verdichteten Gebietes sind seit dem Fall der Mauer zu einem Grad von Mobilität bereit gewesen, der sogar für ostdeutsche Verhältnisse bemerkenswert ist. Die DDR ist als Arbeiterstaat gegründet worden, dessen Selbstverständnis die Arbeit als wichtigsten Lebensinhalt hochstilisiert hat. Dass die Krise des industriellen Sektors nach der Wende einen einzigartigen „Verfall“ gerade dieser Region bewirkt hat, scheint unter diesem Gesichtspunkt geradezu verständlich. Diese Arbeit wird die Transformationsprozesse in der ehemaligen Industrieregion Halle / Leipzig nach dem Fall der Mauer analysieren, die Gründe der raschen Schrumpfung herausarbeiten und dabei immer wieder auf die Gleichzeitigkeit von wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Transformation hinweisen, da diese für die Region, mit ihrer herausgehobenen wirtschaftlichen Eigenheit, von zentraler Bedeutung sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlegende Betrachtungen
- Analyse wirtschaftlicher Strukturen der DDR
- Analyse gesellschaftlicher Strukturen der DDR
- Darstellung wirtschaftlicher Strukturveränderungen nach der Wende
- Schrumpfung als Folge fehlender gesellschaftlicher Zugehörigkeit?
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Transformationsprozesse in der ehemaligen Industrieregion Halle / Leipzig nach dem Fall der Mauer und erörtert die Gründe für die rasche Schrumpfung der Region. Der Fokus liegt dabei auf der Gleichzeitigkeit von wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Transformation, die für die Region von zentraler Bedeutung ist.
- Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen der DDR vor der Wende
- Die Auswirkungen des Wandels von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft auf die Region
- Die soziale und demographische Schrumpfung der Region Halle / Leipzig
- Die Rolle des „Chemiedreiecks“ in der Geschichte der Region
- Die Bedeutung von Identität und Zugehörigkeit für die Entwicklung der Region
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und führt in die Problematik der Schrumpfungsregion Halle / Leipzig ein. Das zweite Kapitel analysiert die Sozial- und Ökonomiestruktur der DDR und beleuchtet die Besonderheiten des Systems vor der Wende. Der dritte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den wirtschaftlichen Strukturveränderungen nach der Wende und zeigt die Auswirkungen des Wandels von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft auf. Der vierte Teil widmet sich der Frage, ob die Schrumpfung der Region eine Folge fehlender gesellschaftlicher Zugehörigkeit ist. Der Ausblick ergänzt die Debatte zum ostdeutschen Städteschrumpfen mit weiteren Bemerkungen.
Schlüsselwörter
Schrumpfungsregion, Halle / Leipzig, Chemiedreieck, DDR, Planwirtschaft, Marktwirtschaft, Transformationsprozesse, wirtschaftliche Strukturen, gesellschaftliche Strukturen, Abwanderung, Suburbanisierung, Identität, Zugehörigkeit, Umweltbelastung, Industriekombinate, Sozial- und Ökonomiestruktur.
- Quote paper
- Philipp Horst (Author), 2007, Übergang von Planwirtschaft zur Marktwirtschaft - Ein Blick auf die gesellschaftlichen Folgen für die Schrumpfungsregion Halle / Leipzig, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/79224