Die Produktonomastik wird eher stiefmütterlich in der Linguistik, beziehungsweise in dem großen Feld der Namenkunde behandelt.
Grundlegendes Merkmal der Produktnamen ist wohl ihr kommerzieller Charakter , der vermutlich auch der Grund dafür ist, dass die Linguisten, die sich zur großen Gruppe der Philologen, der sprach – liebenden Menschen zählen, den Wert der Produktnamen für die Sprachwissenschaft nicht anerkennen wollen. Weisgerber befürchtete 1950, als die Entwicklung neuer Produkte eine Warennamenflut auslöste, „Dauerschäden für die Gemeinsprache“.
Nach sprachlichen Aspekten beurteilt, könnte man durchaus nachvollziehen, warum, die Sprachwissenschaft sich so schwer tut mit der Vielzahl an Produktnamen, würde doch der Gattungsbegriff, zum Beispiel ‚Waschmittel’ für die alltägliche Kommunikation vollkommen ausreichen und die Differenzierungen Ariel, Persil oder Omo überflüssig machen.
Und trotzdem: Da Sprache und Kommunikation nicht nur an Systemaspekte der Sprache gebunden sind, dürfen soziale Faktoren, die zur differenzierten Bezeichnungsnotwendigkeit führen, eben nicht fehlen.
Weil nun aber das Feld der Produktonomastik ein so großes ist, wird sich der Gegenstandsbereich meiner Arbeit auf einen sehr kleinen Ausschnitt beziehen, einem Vitaminbonbon, der seinen Charakter nicht zuletzt durch seinen Namen gewonnen hat – Nimm2.
Im ersten Teil meiner Arbeit stehen die formalen Bildungskriterien dieses Produktnamens im Vordergrund und die daraus resultierenden beziehungsweise durch den Namen transportierten funktionalen Faktoren. Bei den Funktionen die der Name eines Produkts übernimmt, beschränke ich mich auf die der Originalität und Information.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung und Themeneingrenzung
- II. Hauptteil
- A. Wie ein Vitaminbonbon einen Mutter – Kind – Konflikt lösen kann und was der Name des Bonbons damit zu tun hat – Nimm2
- 1. Formales Bildungskriterium
- 2. Funktionale Faktoren / Beziehung Name - Produkt
- 3. Produktnamenableitung in die Allgemeinsprache
- B. Namenentwicklung eines imaginären neuen Vitaminbonbons – Vitamax
- A. Wie ein Vitaminbonbon einen Mutter – Kind – Konflikt lösen kann und was der Name des Bonbons damit zu tun hat – Nimm2
- III. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Produktonomastik am Beispiel des Vitaminbonbons „Nimm2“ und entwickelt anschließend den Namen eines fiktiven Vitaminbonbons. Ziel ist es, die formalen Bildungskriterien von Produktnamen und deren funktionale Faktoren zu analysieren, insbesondere im Hinblick auf Originalität und Informationsgehalt. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen Produktname und beabsichtigter Wirkung.
- Formale Bildungskriterien von Produktnamen
- Funktionale Faktoren von Produktnamen (Originalität und Information)
- Beziehung zwischen Produktname und beabsichtigter Wirkung
- Analyse des Produktnamens "Nimm2"
- Entwicklung eines Produktnamens für ein fiktives Vitaminbonbon
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung und Themeneingrenzung: Die Einleitung beleuchtet die stiefmütterliche Behandlung der Produktonomastik in der Linguistik und diskutiert den kommerziellen Charakter von Produktnamen. Sie thematisiert die sprachwissenschaftliche Herausforderung, die durch die Vielzahl an Produktnamen entsteht, und begründet die Fokussierung auf den Produktnamen „Nimm2“ als Fallbeispiel. Die Arbeit untersucht die formalen Bildungskriterien des Namens und die damit verbundenen funktionalen Faktoren, insbesondere Originalität und Information, um das von Storck mit dem Bonbon gelöste Mutter-Kind-Dilemma zu erklären. Die Analyse von „Nimm2“ dient als Grundlage für die anschließende Entwicklung eines Namens für ein fiktives Vitaminbonbon.
II. Hauptteil A. Wie ein Vitaminbonbon einen Mutter – Kind - Konflikt lösen kann und was der Name des Bonbons damit zu tun hat – Nimm2: Dieser Abschnitt analysiert den Namen „Nimm2“ des Vitaminbonbons der Firma Storck. Er beginnt mit einer Betrachtung der formalen Bildungskriterien des Namens, wobei die Kategorisierung nach Platen (Übernahmen, Konzeptformen, Kunstwörter) herangezogen wird. Im Anschluss daran werden die funktionalen Faktoren des Namens beleuchtet, mit besonderem Fokus auf Originalität und Information. Die Analyse zielt darauf ab, zu zeigen, wie der Name zur Lösung eines Mutter-Kind-Konflikts beiträgt und wie die Bezeichnung mit der beabsichtigten Wirkung des Produkts verknüpft ist. Der Abschnitt verdeutlicht den Einfluss des Produktnamens auf die Markenwahrnehmung und den Konsumenten.
Schlüsselwörter
Produktonomastik, Produktnamen, Markenname, Nimm2, Vitaminbonbon, formale Bildungskriterien, funktionale Faktoren, Originalität, Information, Mutter-Kind-Konflikt, Namensentwicklung, Wortbildung, Linguistik, Sprachwissenschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse des Produktnamens "Nimm2"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Produktonomastik, also die Wissenschaft der Produktnamengebung, am Beispiel des Vitaminbonbons "Nimm2". Sie untersucht die formalen Bildungskriterien und funktionalen Faktoren des Namens und entwickelt anschließend den Namen eines fiktiven Vitaminbonbons. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen Produktname, beabsichtigter Wirkung und der Markenwahrnehmung.
Welche Aspekte des Namens "Nimm2" werden untersucht?
Die Analyse von "Nimm2" umfasst die formalen Bildungskriterien (z.B. Kategorisierung nach Platen: Übernahmen, Konzeptformen, Kunstwörter), die funktionalen Faktoren (Originalität und Informationsgehalt) und die Beziehung zwischen dem Namen und der beabsichtigten Wirkung (Lösung eines Mutter-Kind-Konflikts). Es wird untersucht, wie der Name zur Markenwahrnehmung und Konsumentenansprache beiträgt.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die formalen Bildungskriterien von Produktnamen und deren funktionale Faktoren zu analysieren. Es soll gezeigt werden, wie ein Produktname zur Lösung eines Konsumentenproblems beitragen kann und wie die Beziehung zwischen Name und beabsichtigter Wirkung gestaltet sein sollte. Die Entwicklung eines fiktiven Produktnamens dient als praktische Anwendung der analysierten Prinzipien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Eine Einleitung mit Themeneingrenzung, einen Hauptteil mit der Analyse von "Nimm2" und der Entwicklung eines fiktiven Namens, und ein Resümee. Der Hauptteil analysiert die formalen Bildungskriterien und funktionalen Faktoren des Namens "Nimm2" und untersucht, wie dieser einen Mutter-Kind-Konflikt lösen kann. Ein weiterer Teil des Hauptteils widmet sich der Entwicklung eines neuen Namens für ein fiktives Vitaminbonbon.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Produktonomastik, Produktnamen, Markenname, Nimm2, Vitaminbonbon, formale Bildungskriterien, funktionale Faktoren, Originalität, Information, Mutter-Kind-Konflikt, Namensentwicklung, Wortbildung, Linguistik, Sprachwissenschaft.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine linguistische Analyse des Produktnamens "Nimm2", unter Berücksichtigung der formalen Bildungskriterien und funktionalen Faktoren. Die Kategorisierung nach Platen dient als Hilfsmittel zur Analyse der formalen Aspekte. Die Analyse zielt auf die Erklärung der Beziehung zwischen dem Namen und der beabsichtigten Wirkung ab.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende der Linguistik, Sprachwissenschaft und Marketing, sowie für alle, die sich für die Namensgebung von Produkten und die Beziehung zwischen Sprache und Konsumverhalten interessieren. Sie bietet Einblicke in die praktische Anwendung linguistischer Prinzipien im Bereich des Marketings.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist klar strukturiert mit einer Einleitung, einem Hauptteil, der in Unterabschnitte gegliedert ist, und einem Resümee. Ein Inhaltsverzeichnis erleichtert die Navigation. Kapitelzusammenfassungen bieten einen schnellen Überblick über die jeweiligen Inhalte.
- Quote paper
- Katja Erben (Author), 2005, Produktonomastik - Zum Namen des erfolgreichsten Vitaminbonbons Deutschlands: Nimm2 - Namenentwicklung eines imaginären Vitaminbonbons: Vitamax, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/78057