Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Problematik der Ausrichtung eines sportlichen Megaevents, der FIFA Fußballweltmeisterschaft 2006™ in Deutschland, in Zeiten von konjunktureller Stagnation. Es stellt sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit einer solchen Veranstaltung, um die Problematik zu klären, ob staatliche Subventionen zur Organisation des Großereignisses gerechtfertigt sind. Das Ziel der Arbeit ist es, dem Leser die ökonomischen Potentiale zu erläutern, die die Ausrichtung solch einer sportlichen Großveranstaltung mit sich bringen. Darüber hinaus soll analysiert werden, welche wirtschaftlichen Wachstumsimpulse von der Fußballweltmeisterschaft™ für das gesamtwirtschaftliche Volkseinkommen zu erwarten sind. Basierend auf der Machbarkeits- und Evaluierungsstudie Paderborner Sportökonomen im Vorfeld der WM-Endrunde und weiteren Ex-Ante Analysen wird der Frage nachgegangen, inwiefern ein Megaevent wie die FIFA WM™ positive ökonomische Nutzeneffekte für das Gastgeberland erzielen kann. Am Beispiel der bayerischen Spielorte München und Nürnberg wird untersucht, welche Auswirkungen erhöhte Besucherzahlen und daraus resultierend steigende Konsumausgaben auf das regionale Bruttoinlandsprodukt haben. Kapitel 1 gibt einen einführenden Überblick über das Problem der Konjunkturstagnation der Bundesrepublik Deutschland. Um die Situation des Gastgeberlandes der Fußballweltmeisterschaft 2006™ genau zu präsentieren werden aktuelle Daten und Fakten des Statistischen Bundesamtes verwendet. Kapitel 2 findet einen pragmatischen Lösungsansatz zur Einteilung der WM-Endrunde in die Kategorien von sportlichen Megaevents. Im Fortgang der Analyse werden die wirtschaftlichen Potentiale des Fußballturniers identifiziert. Die positiven Nutzeneffekte, die den Erfolg oder Misserfolg solch eines sportlichen Großereignisses begründen, werden im Einzelnen in ihrer Theorie beschrieben. Kapitel 3 bildet den Schwerpunkt dieser Arbeit und die Grundlage für die standortspezifische Wirtschaftlichkeitsanalyse der Fußballweltmeisterschaft™ im nachfolgenden Kapitel. Die Theorien und Hypothesen aus dem zweiten Abschnitt über die Nutzeneffekte einer Fußballweltmeisterschaft™ werden hier mit empirischem Zahlenmaterial versorgt und spezifisch auf die Ausrichtung des Fußballturniers in Deutschland 2006 angewandt. Die Hauptquelle dieses Analyseschritts bildet die vom DFB in Auftrag gegebene Evaluierungsstudie von Rahmann und weiteren Sportökonomen. Kapitel 4 beinhaltet eine Modelluntersuchung des Autors über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Fußballweltmeisterschaft™, speziell auf die bayerischen Standorte München und Nürnberg bezogen. Aufgrund der Aktualität des Themas und der Betrachtung der Problematik aus der Prä-Event Phase der Veranstaltung stellen die behandelten Themen und Untersuchungen teilweise lediglich Analysen mit Modellcharakter dar. Abweichungen von Größen und Parametern können erst im Nachfeld der FIFA Fußballweltmeisterschaft 2006™ festgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- Problemfeld der Konjunkturstagnation
- Konjunkturstagnation in Deutschland
- Das wirtschaftliche Potential sportlicher Großveranstaltungen
- Definition von Sportgroßveranstaltungen
- Kategorisierung von Fußballweltmeisterschaften
- Voraussetzungen für das Wirtschaftspotential einer Fußball-WM
- Ökonomische Dimensionen von Fußballweltmeisterschaften
- Auswirkungen auf den Bausektor
- Auswirkungen auf den Konsumentensektor
- Inländische Konsumenten
- Ausländische Konsumenten
- Stadioneinnahmen
- Einnahmen durch Sportvermarktung
- Prämienzahlungen an teilnehmende Mannschaften
- Sportsponsoring
- Merchandising
- Sonstige Einnahmequellen der Fußballweltmeisterschaft
- Transportunternehmen
- Unternehmen für Sicherheit und Ordnung
- Steuereinnahmen des Staates
- Multiplikatorwirkungen
- Nicht monetäre Wirkungspotentiale
- Medien
- Interesse am Fußballsport
- Zielgruppen der Fußballweltmeisterschaft
- Kritisches Fazit über das Wirtschaftspotential
- Kosten-Nutzen Untersuchungen von Fußballweltmeisterschaften
- Ex-Ante versus Ex-Post Analysen
- Ex-Ante Analysen
- Ex-Post Analysen
- Kosten-Nutzen Analyse
- Definition der Kosten-Nutzen Analyse
- Vorgehensweise in der Untersuchung
- Evaluierungsstudien zur Fußballweltmeisterschaft 2006
- Machbarkeitsstudie nach Rahmann et al.
- Weitere Studien im Vorfeld zur Fußballweltmeisterschaft
- Versäumnisse und Fehler der Ex-Ante Studien
- Kritisches Fazit
- Auswahl von München & Nürnberg als WM-Städte Bayerns
- FIFA WM-Stadt München
- München als Wirtschaftsstandort
- München als Tourismusdestination
- FIFA WM-Stadt Nürnberg
- Nürnberg als Wirtschaftsstandort
- Nürnberg als Tourismusdestination
- Eigene Analyse der Wirtschaftlichkeit der FIFA-WM 2006
- Die marginale Konsumneigung der Haushalte
- Eventfaktoren der Standorte München und Nürnberg
- Preiskategorien der WM-Städte
- Potentielle Einnahmen für München und Nürnberg
- Verstärkung der Einkommenswirkungen durch Multiplikator
- Kritisches Fazit
- Interpretation der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit analysiert die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Stagnation. Die Arbeit untersucht das wirtschaftliche Potential von Sportgroßveranstaltungen, insbesondere von Fußballweltmeisterschaften, und analysiert die Kosten und Nutzen der WM 2006 für Deutschland. Dabei wird der Fokus auf die Auswahl der Städte München und Nürnberg als WM-Städte Bayerns gelegt.
- Das wirtschaftliche Potential von Fußballweltmeisterschaften
- Kosten-Nutzen-Analyse der WM 2006
- Die Auswahl von München und Nürnberg als WM-Städte
- Die Auswirkungen der WM auf die Wirtschaft Bayerns
- Die Rolle der Konjunkturstagnation im Kontext der WM
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 stellt das Problemfeld der Konjunkturstagnation in Deutschland dar und erläutert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 definiert Sportgroßveranstaltungen und kategorisiert Fußballweltmeisterschaften. Es analysiert das wirtschaftliche Potential von Fußballweltmeisterschaften, indem es verschiedene ökonomische Dimensionen wie Auswirkungen auf den Bausektor, den Konsumentensektor, Stadioneinnahmen und Einnahmen durch Sportvermarktung betrachtet. Kapitel 3 untersucht Kosten-Nutzen-Analysen von Fußballweltmeisterschaften, sowohl ex-ante als auch ex-post Analysen. Es analysiert die Vorgehensweise in der Kosten-Nutzen-Analyse und evaluiert Studien zur Fußballweltmeisterschaft 2006. Kapitel 4 fokussiert auf die Auswahl der Städte München und Nürnberg als WM-Städte Bayerns. Es analysiert die beiden Städte als Wirtschaftsstandorte und Tourismusdestinationen und präsentiert eine eigene Analyse der Wirtschaftlichkeit der FIFA-WM 2006 für München und Nürnberg. Schließlich interpretiert Kapitel 5 die Ergebnisse der Arbeit und zieht ein Fazit.
Schlüsselwörter
Fußballweltmeisterschaft 2006, Deutschland, wirtschaftliche Stagnation, Sportgroßveranstaltungen, Kosten-Nutzen-Analyse, Wirtschaftlichkeit, München, Nürnberg, Tourismusdestination, Wirtschaftsstandort.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Kfm. (univ.) Dominik Engel (Autor:in), 2006, Die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Stagnation, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/74114