Die folgende Arbeit befasst sich mit der Erziehungsberatung in den
Medien. Anhand der Analyse und Diskussion der Fernsehsendung „Die
Super Nanny“ sollen die Konsequenzen für Kinder und Familien, die an
dieser Sendung teilgenommen haben, ermittelt werden. Die
Forschungsfrage dazu lautet:
Welchen Einfluss hat die Sendung „Die Super Nanny“ auf teilnehmende Familien und insbesondere auf Kinder im Alter von 3-10 Jahren?
Zunächst wird der Untersuchungsgegenstand genauer beschrieben.
Hierbei werde ich auf das Konzept der Serie sowie die Reaktionen der
Zuschauer/innen eingehen und den typischen Ablauf eines Besuchs der
„Super Nanny“ beschreiben. Die „Super Nanny“ selbst wird kurz vorgestellt
und anschließend ihre Erziehungs- und Beratungsmethoden von der
klassischen Erziehungsberatung abgegrenzt. Es folgt ein kurzer Ausblick
auf moderne Strömungen in der Erziehungsberatung, sowie auch auf
neueste Erkenntnisse zu Beratung in den Medien im Allgemeinen.
Die Untersuchung stützt sich auf verschiedene Positionen zur Sendung.
Zum einen wird die Kritik des deutschen Kinderschutzbundes an der
„Super Nanny“ vorgestellt (Kapitel 4.1) und analysiert. Als qualitative
Erhebungsmethode habe ich das Experteninterview (Meuser und Nagel
1997) und das Problemzentrierte Interview (Witzel 1982) gewählt und
mithilfe der „Qualitativen Inhaltsanalyse“ nach Philipp Mayring (2002) und
der „Sozialwissenschaftlichen Paraphrase“ nach Thomas Heinze (2001)
ausgewertet. Anhand eines Experteninterviews wurde die Position der
Produzenten der Serie „Super Nanny“ herausgearbeitet (Kapitel 5.4.1) und
des weiteren wurden vier Familien, die teilgenommen haben, interviewt, was einen Einblick in die persönlichen Erfahrungen mit der „Super Nanny“
ermöglichte.
Somit liegen dieser Arbeit drei Positionen zur Sendung zugrunde. In der
kritischen Auseinandersetzung mit diesen Positionen entstand meine
eigene Position. Zu Beginn meiner Arbeit stellte ich fest, dass diese stark
schwankte, da mir zu den Positionen anderer die jeweiligen
Gegenargumente fehlten. In einem Fazit, das die Arbeit abrunden soll,
lege ich meine Schlussfolgerungen zur Sendung aus pädagogischer Sicht
dar. Im letzten Kapitel werden ein Ausblick und mögliche Lösungsansätze
geboten.[...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Beschreibung des Untersuchungsgegenstandes
2.1 Katia Saalfrank – Die „Super Nanny“
2.2 Die Methoden der „Super Nanny“
2.3 Die klassische Erziehungsberatung
2.3.1 Geschichte der Erziehungsberatung
2.3.2 Methoden der traditionellen Erziehungsberatung
2.4 Methoden der klassischen Erziehungsberatung in Abgrenzung
zu den Methoden der „Super Nanny“
3. Aktuelle Strömungen in der TV- Beratung
4. Exkurs: Gesellschaftliche Veränderungen
5. Positionen zur Sendung
5.1 Analyse der Stellungnahme vom deutschen Kinderschutzbund
6. Methodischer Teil
6.1 Vorgehensweise der Felderkundung
6.2 Forschungsethische Reflexionen
6.3 Interviewauswahl und Begründung der Methodenwahl
6.3.1 Entwicklung des Leitfadens
6.3.2 Das Experteninterview
6.3.3 Das Problemzentrierte Interview
6.4 Durchführung der Interviews
6.5 Auswertung und Interptation der Interviews
6.5.1 Die Sicht der Produzenten - Experteninterview
6.5.2 Interview 1: Frau Y. H. – Einzelfalldarstellung
6.5.3 Interview 2 : Frau D. N. - Einzelfalldarstellung
6.5.4 Interview 3 : Frau M. Y. – Einzelfalldarstellung
6.5.5 Interview 3 : Frau N. F. – Einzelfalldarstellung
7. Kategorien zu den Interviews
8. Fazit
9. Literaturverzeichnis
10. Anhang
1. Einleitung
Die folgende Arbeit befasst sich mit der Erziehungsberatung in den Medien. Anhand der Analyse und Diskussion der Fernsehsendung „Die Super Nanny“ sollen die Konsequenzen für Kinder und Familien, die an dieser Sendung teilgenommen haben, ermittelt werden. Die Forschungsfrage dazu lautet:
Welchen Einfluss hat die Sendung „Die Super Nanny“ auf teilnehmende Familien und insbesondere auf Kinder im Alter von 3-10 Jahren?
Zunächst wird der Untersuchungsgegenstand genauer beschrieben. Hierbei werde ich auf das Konzept der Serie sowie die Reaktionen der Zuschauer/innen eingehen und den typischen Ablauf eines Besuchs der „Super Nanny“ beschreiben. Die „Super Nanny“ selbst wird kurz vorgestellt und anschließend ihre Erziehungs- und Beratungsmethoden von der klassischen Erziehungs-beratung abgegrenzt. Es folgt ein kurzer Ausblick auf moderne Strömungen in der Erziehungsberatung, sowie auch auf neueste Erkenntnisse zu Beratung in den Medien im Allgemeinen.
Die Untersuchung stützt sich auf verschiedene Positionen zur Sendung. Zum einen wird die Kritik des deutschen Kinderschutzbundes an der „Super Nanny“ vorgestellt (Kapitel 4.1) und analysiert. Als qualitative Erhebungsmethode habe ich das Experteninterview (Meuser und Nagel 1997) und das Problemzentrierte Interview (Witzel 1982) gewählt und mithilfe der „Qualitativen Inhaltsanalyse“ nach Philipp Mayring (2002) und der „Sozialwissenschaftlichen Paraphrase“ nach Thomas Heinze (2001) ausgewertet. Anhand eines Experteninterviews wurde die Position der Produzenten der Serie „Super Nanny“ herausgearbeitet (Kapitel 5.4.1) und des weiteren wurden vier Familien, die teilgenommen haben, interviewt, was einen Einblick in die persönlichen Erfahrungen mit der „Super Nanny“ ermöglichte.
Somit liegen dieser Arbeit drei Positionen zur Sendung zugrunde. In der kritischen Auseinandersetzung mit diesen Positionen entstand meine eigene Position. Zu Beginn meiner Arbeit stellte ich fest, dass diese stark schwankte, da mir zu den Positionen anderer die jeweiligen Gegenargumente fehlten. In einem Fazit, das die Arbeit abrunden soll, lege ich meine Schlussfolgerungen zur Sendung aus pädagogischer Sicht dar. Im letzten Kapitel werden ein Ausblick und mögliche Lösungsansätze geboten.
Meine Vorvermutungen zum Thema lehnen sich zum einen an die Position des Kinderschutzbundes an: Die Demütigung der Kinder vor der Kamera kann Auswirkungen auf die psychische Entwicklung und auch auf das Verhalten der Kinder nach dem Auszug der „Super Nanny“ haben. Die Konsequenzen für die Eltern scheinen mir ähnlich bedeutend zu sein, vor allem was Reaktionen aus dem Umfeld wie Beruf und Familie angeht.
Außerdem gehe ich davon aus, dass die Kinder durch den Einfluss der „Super Nanny“ ihr Verhalten nur kurzzeitig ändern, jedoch nach einiger Zeit in alte Verhaltensmuster zurück fallen. Dies liegt hauptsächlich am Verhalten der Eltern, die in der kurzen Zeit zu wenig über sich und ihre Kinder lernen, als dass sie es selbstständig auf Dauer anwenden können. Für eine dauerhafte Verhaltensänderung der Kinder wäre zuallererst erforderlich, dass die Eltern ihr Verhalten beständig ändern. Dazu müssten sich Eltern auf eine längerfristige pädagogische Unterstützung einlassen, wobei sie Schritt für Schritt mit ihren Kindern lernen, sich in kritischen Situationen adäquat zu verhalten und ihr neues Repertoire an Verhaltensmöglichkeiten zu trainieren und damit auch zu stabilisieren.
Im Laufe meines Studiums habe ich ein großes Interesse am Berufsfeld Beratung entwickelt, das sich von systemischer Beratung über Unternehmens-beratung und Coaching bis hin zur Erziehungsberatung erstreckt. Mein Forschungsinteresse zur „Super Nanny“ wurde in einem Seminar zur Erziehungsberatung geweckt. Inzwischen ist die Auseinandersetzung mit der Sendung Teil meines Alltags geworden. Dabei gelange ich immer mehr zu der Überzeugung, dass die Erziehungsberatung im Medium Fernsehen ein Gebiet ist, das so entwickelt werden sollte, dass Eltern eine professionelle Hilfe geboten werden kann. Zunächst ist allerdings zu klären, inwiefern ein Massenmedium wie das Fernsehen geeignet ist, diesem Anspruch zu genügen. Erste Antworten dazu gebe ich im Fazit dieser Arbeit.
2. Beschreibung des Untersuchungsgegenstandes
Am 19.September 2004 startete auf dem deutschen Fernsehsender RTL die Serie „Die Super Nanny“, eine Unterhaltungs- und Ratgeberserie für Eltern. Die Sendung beansprucht Familien mit Kindern eine moderne Art der Erziehungsberatung vor laufender Kamera zu bieten. Bereits nach Ausstrah-lung der ersten Folge im September 2004 kam es zu heftigen Beschwerden und empörten Reaktionen seitens der Zuschauer und der psse. „Da fehlt Achtung, da fehlt Respekt, Mitgefühl und Einfühlung“, sagt zum Beispiel Jan-Uwe Rogge, Familienberater, in einem Interview im SWR.[1] „Man bekommt sicherlich ein paar Ratschläge dabei, aber man darf sich nicht vorstellen, dass binnen 14 Tagen alle falschen Verhaltensweisen von Eltern und Kindern beseitigt sind”[2], sagte Hans Meyer, Jugenddezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe der Deutschen psse-Agentur. Auch Eltern reagierten bestürzt und tauschten sich in Foren aus:
„Es ist traurig, dass die Medien Familien und Kinder, die wirk(l)iche Hilfe brauchen, so zur Schau stellen, wie es in dieser Sendung geschieht. Hier wird mit Methoden gearbeitet, die einer Dressur gleich kommen. Es geht nur um Quotenmacherei. Das Kind muss gehorchen, es wird nicht einmal hinterfragt, WARUM sich das Kind so benimmt.“[3]
Die Tatsache, dass die Sendung bis heute erfolgreich – gemessen an den Einschaltquoten – läuft, deutet dennoch auf ein deutliches Interesse der Zuschauer. Lockte die einmal wöchentlich ausgestrahlte Sendung zu Beginn fünf bis sechs Millionen Zuschauer vor den Bildschirm,[4] sind es heute (31.05.2006) immerhin noch 3,58 Millionen[5]. „Die Super Nanny“ ist eine Adaption des Originalformats „Supernanny“, das im Juli 2004 bei Channel 4 in Großbritannien ebenfalls viele Zuschauer begeisterte. In Deutschland wird die Sendung von der Produktionsfirma Tresor TV GmbH produziert. Als Zielsetzung des Sendeformats findet man auf der Homepage von RTL folgende Aussage:
„... will mit diesem Format einerseits den betroffenen Familien eine Hilfestellung bieten, andererseits aber auch dem Zuschauer anhand von unterschiedlichen Fällen Lösungsansätze für Probleme in der eigenen Familie aufzeigen.“[6]
Dieser Anspruch wird von verschiedenen sozialen Organisationen und Pädagogen vehement in Frage gestellt und auch mir stellt sich die Frage, wie authentisch diese Zielsetzung ist. Ob es RTL wirklich darum geht, Hilfe zu leisten, oder nur darum, medienwirksame Familien zur Schau zu stellen und die Sensationsgier der Zuschauer zu befriedigen, soll die vorliegende Arbeit klären. Viele Aussagen der von mir interviewten Familien deuten eher darauf hin, dass vieles, was als „Hilfestellung“ verkauft wird, hinter den Kulissen in erster Linie Show und zuschauerwirksame Schauspielerei war.
2.1 Katia Saalfrank – Die „Super Nanny“
Die Hauptakteurin, „Super Nanny“ Katia Saalfrank, ist Diplompädagogin und Mutter von vier Söhnen. 1971 in Bad Kreuznach als erstes von fünf Kindern geboren studierte sie von 1995 – 2000 Pädagogik und Musiktherapie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Sie begann ihre berufliche Karriere in einer Praxis für Kinder- und Jugendpsychotherapie als Familienberaterin und schrieb zwischendurch eine Kolumne für die Bild-Zeitung sowie eine Berliner Tageszeitung. Durch ein Casting bei RTL im August 2004 bekam sie die Rolle der „Super Nanny“.[7]
Katia Saalfrank wuchs als älteste von fünf Pfarrerskindern auf und beschreibt ihre eigene Kindheit als streng und kontrolliert. Sie habe sich selbst oft als „Versuchskaninchen“ gefühlt und in ihrer Jugend gegen das straff organisierte Elternhaus rebelliert. Mit 19 Jahren verließ sie ihr Elternhaus und brachte zwei Jahre später ihren ersten Sohn zur Welt, um – wie sie es formuliert - „es selbst auszuprobieren“[8].
Inzwischen ist Katia Saalfrank seit 12 Jahren verheiratet und vierfache Mutter. Sie selbst braucht nach eigenen Aussagen keine Nanny und regelt ihren von 6:30 bis 0:30 nachts dauernden Alltag mit ihrem Mann und den Kindern ohne Unterstützung von außen. Am wichtigsten ist ihr hierbei ein kontinuierlicher Austausch zwischen den Familienmitgliedern. Konflikte gehören für Saalfrank zum Leben dazu und sie betont, dass sie sich „nicht gleich umdreht und geht“, sondern sich ihnen stellt.[9]
2.2 Die Methoden der „Super Nanny“
Die Methoden der „Super Nanny“ mögen für Nicht-Pädagogen auf den ersten Blick logisch und „pädagogisch wertvoll“ erscheinen: Die „Super Nanny“ zieht für eine Woche zu einer Familie (so erscheint es jedenfalls dem Fernsehzuschauer), in der die Eltern mit ihrem Erziehungslatein am Ende und die Kinder außer Rand und Band geraten sind. Diese Eltern fühlen sich dem Alltag mit ihren Kindern nicht mehr gewachsen, immer häufiger geraten Situationen außer Kontrolle. Erste Aufgabe der „Super Nanny“ ist es, die Verhaltensmuster der Familienmitglieder zu studieren und ihren Alltag kennen zu lernen. Was im Fernsehen nach permanenter Anwesenheit der „Super Nanny“ aussieht, ist tatsächlich aber nur eine „zusammengeschnittene Präsenz“; „Super Nanny“ und Team halten sich tagsüber in der Familie auf; sie übernachten in einem nahe gelegenen Hotel. Insgesamt sind die pädagogischen Methoden als solche kaum erkennbar, da die einzelnen Filmsequenzen für eine Erklärung aus pädagogischer Sicht viel zu kurz sind. Möglicherweise werden den beteiligten Eltern hinter der Kamera entspchende Erklärungen gegeben, so dass diese die Sinnhaftigkeit der jeweiligen Maßnahmen nachvollziehen können. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer am Bildschirm fehlen jedoch diese Zusammenhänge, sodass allein dadurch die Wirksamkeit der Sendung bezweifelt werden muss.
Wenn die „Super Nanny“ ihre Beobachtungen nach ein bis zwei Tagen abgeschlossen hat, stellt sie Regeln für den Umgang der Familienmitglieder miteinander auf. Zu Beginn der Sendereihe handelte es sich dabei um so genannte Eltern- und Kinderregeln. (siehe Tabelle 1) Das Aufstellen der Regeln geschah in den ersten Folgen ohne Mitarbeit der Familie. Vielmehr wurden die Regeln von Katia Saalfrank vorgetragen und anschließend musste sich jedes Familienmitglied ohne Einschränkungen daran halten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Eltern- und Kinderregeln[10]
Dieses Konzept stieß vor allem bei Institutionen wie dem deutschen Kinderschutzbund (DKSB) oder der deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF) auf harte Kritik. Es handele sich, so die DGSF, um ein „überholt geglaubtes autoritäres Erziehungskonzept"[11]. Sie stuft das pädagogische Vorgehen der „Super Nanny“ als unprofessionell und gefährlich ein und bezeichnet es als „Schwarze Gehorsamspädagogik“.[12] Der DKSB geht in seiner Stellungnahme von den Menschenrechten aus und sieht die Rechte der Kinder und insbesondere ihre Würde missachtet:
„Die gesamte Ausstrahlung lässt jeglichen Respekt vor dem Kind und seiner Familie vermissen! Sowohl das Kind als auch die Familie wird würdelos dargestellt und im weiteren Verlauf immer weiter entwürdigt.“[13]
Aufgrund der harten Kritik an diesem Patentrezept für gute Erziehung und „brave“ Kinder wurden diese Art von Regeln schließlich abgeschafft und eine Art „Familienvereinbarungen“ geschaffen, die nun eine Richtlinie für konstruktives Miteinander bieten soll. ( sieheTabelle 2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Familienvereinbarungen[14]
Werden die Regeln von den Kindern nicht eingehalten, folgt eine Verwarnung und anschließend eine Sanktionierung. Zwei in den ersten Folgen besonders häufig ergriffene Maßnahmen sind die „Auszeit“ und der „Stille Stuhl“.
Der „Stille Stuhl“ ist eine vorher festgelegte Zeitspanne, die das Kind auf einem Stuhl oder einer Treppenstufe verbringen muss. Das Kind soll hier über sein Verhalten nachdenken und zur Ruhe kommen, wenn es emotional besonders aufgewühlt war. Die Zeitspanne der Auszeit variiert je nach Alter: Ein 6 jähriges Kind soll mit Hilfe eines Weckers 5 Minuten aushalten, für ein 2 jähriges Kind werden 2 Minuten allein schon als eine lange Zeit angesehen.
Der „Stille Stuhl“ und die „Auszeit“ gehören zu den zentralen Tipps des australischen Erziehungsprogramms „Triple P“[15], aus dem Katia Saalfrank einige Grundzüge für ihre Beratung übernommen hat. Im Triple P – Elternhand-buch werden beide Maßnahmen immer wieder für unterschiedliche Situationen vorgeschlagen.
„,Stiller Stuhl’ bedeutet, dass Ihr Kind seine Beschäftigung unterbrechen und für kurze Zeit in dem Raum, in dem das Problem aufgetreten ist, ruhig in Ihrer Nähe sitzen muss, ohne dass Sie es beachten. Jüngere Kinder können in einem Gitterbett oder Laufstall sitzen. Wenn Ihr Kind es schafft, während der festgesetzten Zeit ruhig sitzen zu bleiben, darf es mit seiner Beschäftigung weitermachen. Bei der Methode ,Stiller Stuhl’ sind kurze Zeiten wirkungsvoller als längere.“[16]
Die Zeit auf dem „Stillen Stuhl“ wird von den Kindern selten widerspruchslos angenommen und häufig kommt es zu einem für Eltern und Kinder nervenraubenden Machtkampf. Dabei schleppen Eltern häufig ihr Kind immer wieder zum Stuhl, worauf das Kind freudig jauchzend oder wütend brüllend durch die Wohnung rennt, um sich von den Eltern erneut „einfangen“ zu lassen. Solche Szenen kamen zu Beginn der Sendung in fast jeder Folge vor. Offensichtlich kam niemand auf die Idee, dem Kind auf andere Weise sein Fehlverhalten begreiflich zu machen. Die Eltern standen dabei meistens als die „Dummen“ da, die sowohl der „Super Nanny“ als auch dem Millionenpublikum vor dem Bildschirm vor Augen führten, wie wenig sie ihr Kind im Griff haben.
Experten beanstanden den Ansatz von Triple P und insbesondere den „Stillen Stuhl“. Der Kinderpsychiater Günther Deegener und der Erziehungswissen-schaftler Klaus Hurrelmann kritisieren den „Stillen Stuhl“ wie folgt:
„,Triple P’ erwartet, dass das Kind seine momentanen (mehr oder weniger ausgeprägten) Gefühle von Ärger, Wut, Enttäuschung, Kränkung, Erniedrigung usw. sowie seine Bedürfnisse und Wünsche bezüglich Besitzergreifen, Sättigung, Zuwendung, Ausprobieren, Explorieren usw. sowohl beim ,Stillen Stuhl’ wie auch bei der ,Auszeit’ sofort ,beherrscht’ und ,still’ ist. Wenn das Kind weitere Konflikte oder Bestrafungen von den Eltern vermeiden will, muss es also seine Gefühle ,auf Eis legen’, sie ,ignorieren’, ,verdrängen’, ,akut in den Griff bekommen’ usw., trotz vorangegangener Frustration.“[17]
Das ist natürlich gerade für Kinder sehr schwer, da sie ihre Emotionen noch nicht so steuern können, wie Erwachsene. Die Kamera hält das Befinden der Kinder während der Auszeit deutlich sichtbar fest: Offensichtlich fühlen sie sich in dieser Situation ungerecht behandelt, ausgestoßen, allein gelassen oder ungeliebt.
Die zweite dominierende Maßnahme der „Super Nanny“ ist das Aufstellen eines strengen Tages-Ablaufs. Dies ist für einige Familien sehr hilfreich, denn oft kommt es vor, dass Eltern sich einfach zu viel oder auch zu wenig mit ihren Kindern beschäftigen. Eine Mittagspause räumt gestressten Eltern Zeit ein, sich zu erholen und „überbeschäftigten“ Kindern, einfach mal das zu tun, was sie selbst möchten. Auch scheinen viel zu wenige Mütter, die nicht berufstätig sind, daran zu denken, Zeit für sich selbst einzuplanen. Von der „Super Nanny“ bekommen sie einen Nachmittag in der Woche zum Ausgehen und somit die Möglichkeit, Zeit ohne die Familie zu verbringen. In dieser Zeit ist oft der Vater für die Kinder zuständig und hat so die Chance, sich als Papa intensiv zu kümmern und nicht in die Rolle des berufstätigen und selten anwesenden Familienoberhaupts zu schlüpfen.
Fehlende Konsequenz ist meist das größte Problem der von der „Super Nanny“ besuchten Familien. Wenn diese Eltern allerdings nie gelernt haben, was Konsequenz eigentlich ist und auch im eigenen Elternhaus kein konsequentes Verhalten ihrer Eltern erlebt haben, muss bezweifelt werden, dass dies zu erlernen in einer Woche nachgeholt werden kann. So viel Veränderung innerhalb kurzer Zeit ist extrem belastend, und zwar nicht nur für die Eltern. Auch die Kinder müssen mit dem plötzlich vollkommen anderen Verhalten der Eltern klarkommen. Was vorher okay war, geht jetzt nicht mehr, plötzlich gibt es Auszeiten und Strafen, aber auch Lob und eine neue Art von Zuwendung.
Während der zweiten Woche der Dreharbeiten arbeitet die „Super Nanny“ mit Videoaufnahmen. Sie verlässt die Familie für ein paar Tage und währenddessen wird die Arbeit mit und am Kind weitergefilmt und von Katia Saalfrank in ihrem Hotelzimmer analysiert. Auf mich wirkt ihre Art, das Gesehene zu bewerten jedoch nicht wie eine konstruktive „Analyse“, sondern eher wie harte und destruktive Kritik. Genau das, wovor uns die klassische Erziehungsberatung warnt, scheint hier zu geschehen: die akribische Suche nach Fehlern im Verhalten der Eltern. Im gemeinsamen Videofeedback scheut sie sich nicht, den Eltern ihr Fehlverhalten Sequenz für Sequenz zu demonstrieren und nicht selten treten bei den Eltern Versagensängste und Minderwertigkeitsgefühle auf und die Tränen fließen.
Während der Anwesenheit der „Super Nanny“ sind oft immense Veränderungen innerhalb der Familien zu bemerken. Auch die Kinder ändern sich und legen bestimmte Verhaltensmuster ab. Doch ist die „Super Nanny“ einmal aus dem Haus, ändert sich oft schnell wieder alles. Die Regeln sind vergessen und altes Verhalten kommt automatisch zurück. (Mehr dazu in den Auswertungen der Einzelinterviews) Wenige Eltern schaffen es, das neu Gelernte konsequent anzuwenden und mit ihren Kindern ein harmonisches Familienleben zu führen. Doch woran liegt das? Ist die Zeit mit der „Super Nanny“ vielleicht einfach zu kurz? Wäre eine längerfristige Begleitung und Unterstützung für die Familien besser? Braucht Erziehungsberatung vielleicht doch mehr Zeit, so wie es die traditionelle Erziehungsberatung vorsieht? Diesen Fragen wird in den folgenden Kapiteln nachgegangen.
2.3 Die klassische Erziehungsberatung
Im Folgenden wird ein kurzer Überblick über die Geschichte der Erziehungsberatung von 1900 bis heute geboten. Des Weiteren werden die klassischen – also allgemein angewendeten – Methoden der heutigen Erziehungsberatung kurz vorgestellt, um sie von den Methoden der Super Nanny abgrenzen zu können.
2.3.1 Geschichte der Erziehungsberatung
Die Geschichte der Erziehungsberatung im 20. Jahrhundert lässt sich grob in drei Abschnitte untergliedern:
1. die Anfänge der Erziehungsberatung um die Jahrhundertwende
2. die Erziehungsberatung im Nationalsozialismus
3. die Erziehungsberatung nach 1945
„Mediziner wie Walter Fürstenheim oder Leonard Seif richteten die ersten Institutionen, die als Vorläufer der heutigen Erziehungsberatungsstellen gelten können, auf private Initiative in deutschen Großstädten ein – z.B. 1903 die heilpädagogische Beratungsstelle in Hamburg, oder 1906 die ‚Medico-pädagogische Poliklinik für Kinderforschung, Erziehungsbera-tung und ärztliche erziehliche Behandlung’ in Berlin.“[18]
Während in den 1900er Jahren die Erziehungsberatung stark diagnostisch war und die Kinder psychologischen, psychiatrischen und medizinischen Tests unterzogen wurden, war die Erziehungsberatung zur Zeit des National-sozialismus ein stark hierarchisch strukturiertes System, in dem nur „erbge-sunde“ Kinder Anrecht auf Beratung hatten.[19]
Im Nachkriegsdeutschland fand aufgrund des Wideraufbaus und der Wohnungsnot keine Erziehungsberatung statt, die Kinder waren zum Teil obdachlos und Jugendkriminalität und Verwahrlosung stiegen. In den 50er und 60er Jahren wurde die Beratungsarbeit wieder aufgenommen und war nun stark tiefenpsychologisch orientiert.[20] Der Erziehungsstil vieler Eltern orientierte sich am damals modernen Laissez-Faire. „ Die Proklamation der antiautoritären Erziehung in den 60er Jahren verstand sich auch als Kampfansage gegenüber der bisher vorherrschenden ‚Autoritären Erziehung’.“[21]
Von 1971 bis 1982 hat sich die Anzahl der Beratungsstellen in Deutschland nahezu verdoppelt (von 348 auf 784) und „verhaltenstherapeutische und gesprächstherapeutische Maßnahmen, sowie Psychotherapie kommen hinzu (Methodenpluralismus)“.[22] 1973 erließen die für Jugend und Familie zuständigen Minister der Länder die „Grundsätze für die einheitliche Gestaltung der Richtlinien der Länder für die Förderung von Erziehungsberatungsstellen“.[23] Diese legten fest, dass pro 50.000 Einwohner eine Beratungsstelle mit je drei Mitarbeiter/innen vorhanden sein muss, was allerdings bis heute nicht in die Praxis umgesetzt ist. „Seit Beginn der 80er Jahre stagniert der Ausbau des Beratungsstellennetzes, mancherorts werden infolge von Kostendruck und Sparmaßnahmen sogar Stellen abgebaut.“[24]
Der ab den 70er Jahren folgende „Beratungsboom“ resultiert aus neuen psychosozialen Problemen und sozioökonomischen Belastungen der Menschen (siehe hierzu Kapitel 4). Seit Verabschiedung des Kinder- und Jugendhilfe-gesetzes von 1990 fällt Erziehungsberatung unter die Kinder- und Jugendhilfe und ist gesetzlich geregelt. § 28 KJHG legt für die Erziehungsberatung fest:
„Erziehungsberatungsstellen und andere Beratungsdienste und -einrichtungen sollen Kinder, Jugendliche, Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Klärung und Bewältigung individueller und familienbezogener Probleme und der zugrunde liegenden Faktoren, bei der Lösung von Erziehungsfragen sowie bei Trennung und Scheidung unterstützen. Dabei sollen Fachkräfte verschiedener Fachrichtungen zusammenwirken, die mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen vertraut sind.“ [25]
Auffallend in dieser Formulierung ist, dass sich Erziehungsberatung nicht nur auf Kinder und ihre Eltern bezieht, sondern auch weitere Personen einbezieht, die Erziehungsverantwortung für die Kinder übernehmen. Beratende Gespräche mit Lehrern, Erziehern usw. werden in die Erziehungsberatung der „Super Nanny“ nicht einbezogen. Dabei hätte sie hier die Möglichkeit, ein differenzierteres Bild vom Verhalten und vom Wesen eines Kindes zu bekommen, was sich mit Sicherheit positiv auf ihr Einfühlungsvermögen und ihr Verstehen für die Situation eines Kindes und seiner Familie ausgewirkt hätte.
Dem Anspruch des Gesetzes, dass bei der Erziehungsberatung Fachkräfte verschiedener Fachrichtungen zusammenwirken sollen, wird die Sendung „Super Nanny“ nicht gerecht. Katia Saalfrank tritt als Einzelkämpferin und alleinige Autoritätsperson auf. Dass ihr hinter den Kameras eine pädagogische Unterstützung zur Seite steht und sie Supervision in Anspruch nehmen kann, wird nicht publik gemacht.
2.3.2 Methoden der traditionellen Erziehungsberatung
Der heutigen Erziehungsberatung gehen meist ein klärendes Telefongespräch und ein Erstgespräch voraus. Hier wird mit den entspchenden Familienmit-gliedern die Art des Problems erläutert, die Beratungsart festgelegt und die Dauer oder Frequenz der Beratung. Die Zeitdauer einer Beratung lässt sich in der traditionellen Erziehungsberatung allerdings kaum vorhersagen und vor allem nicht – wie bei der „Super Nanny“ - auf zwei Wochen begrenzen.
Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem:
- von der Schwere und dem Umfang des Problems,
- vom Beziehungsaufbau zwischen Familie und Berater/in,
- von der Regelmäßigkeit, mit der die Beratung wahrgenommen wird,
- von der Bereitschaft des Klienten/ der Klientin, den Beratungsprozess
aktiv mitzugestalten.[26]
Wie die „Super Nanny“ arbeitet auch die traditionelle Erziehungsberatung selbstverständlich mit Regeln und Grundsätzen, von denen sich vor allem folgende von den Regeln der Super Nanny abgrenzen:
- Schweigepflicht
- Anonymität
- Wertschätzung
- Neutralität
Auf die einzelnen Grundsätze gehe ich im nächsten Kapitel ( 2.4 ) ein.
Den allgemeinen Ablauf einer Beratungssituation beschreibt die Arbeiterwohl-fahrt wie folgt:
„Der Ablauf der Beratungen kann sehr unterschiedlich sein. Er richtet sich nach Problematik, Alter der Kinder und Ihren persönlichen Vorstellungen. In der Beratungszeit gibt es Gespräche, Befragungen, Tests, verschiedene Tätigkeiten (z.B. spielen, basteln, malen u.ä.) einschließlich gezielter Beobachtungen, Trainingsprogramme usw.
Wichtig: Es wird nichts getan, was Sie nicht wollen! Die Auswahl der Probleme bzw. Inhalte, deren Reihenfolge und die Art und Weise der Bearbeitung geschieht immer in gemeinsamer Absprache mit Ihnen. Alle Ergebnisse werden mit Ihnen gründlich besprochen.“[27]
Als weitere Methode ist auch in der klassischen Erziehungsberatung die Videoaufnahme eine Möglichkeit, Eltern eventuelles Fehlverhalten im Umgang mit ihren Kindern aufzuzeigen oder auffälliges Verhalten der Kinder transparent zu machen und zu deuten. Ute Ziegenhain et.al. (2004) nennen unter anderem folgende Vorteile von Videoaufnahmen:
- Sie unterstützen die Einnahme der kindlichen Perspektive durch die Eltern,
- sie lassen die Individualität des Kindes erkennen,
- sie überzeugen von der positiven wie negativen Gegenseitigkeit, also vom wechselseitigen Einfluss von Eltern und Kind,
- sie fördern die Selbstbewertung und die Selbstbestätigung,
- sie erleichtern durch ihre wiederholbare Beobachtung die Entdeckung von kleinen, aber bedeutsamen Verhaltendweisen,
- sie stellen eine Möglichkeit zur Verfügung, auch Änderungen zu dokumentieren.[28]
Videoaufnahmen von Familien sollten allerdings nicht ohne Zustimmung der Eltern (und je nach Alter auch mit dem Kind) gemacht werden, so Ute Ziegenhain et.al. (2004) Es sollte außerdem in jedem Fall mit der Familie geklärt werden, wie die Aufnahmen verwendet werden. Eine Videoanalyse wird von der Beraterin allein durchgeführt – sehr wichtig ist dann allerdings, ein Videofeedback mit den Eltern durchzuführen. Wichtig ist hier, dass nicht Fehler aufgedeckt werden. Es geht vielmehr darum, Verhaltensweisen des Kindes aufzudecken, mit denen es sein Befinden ausdrückt.[29] Pflicht des Beraters oder der Beraterin ist es hier, empathisch zu sein und „zu vermeiden, auf die Tatsache einer ‚schuldhaften’ Fehlerziehung von seiten der Eltern hinzuweisen, da sonst Kontaktbereitschaft und Vertrauen sofort wieder verschüttet werden.“[30]
Ganz wichtig im Zusammenhang mit den Videoaufnahmen ist auch der Datenschutz! „Ein wichtiges Kriterium für den Umgang mit personenbezogenen Informationen ist die Klarheit über die Aufgabe und das Ziel dieser Aufgabe“[31]. Datenschutz verlangt vor allem Klarheit und verbietet Diffusitäten. Den Eltern muss jederzeit klar sein, was mit ihren Daten geschieht und wie sie verwendet werden. Eine Mutter berichtete mir im Einzelinterview, dass für die Sendung Material aus dem Videocasting verwendet wurde, was eindeutig gegen diese Grundsätze bei der Arbeit mit Videoaufnahmen verstößt (siehe Interview 1). Bezogen auf die Videoaufnahmen ist es ratsam, den Eltern nach der Beratung das Band mitzugeben oder auch zu löschen. Soll es für andere Zwecke genutzt werden, muss mit den Eltern eine schriftliche Vereinbarung getroffen werden.[32]
Das Ziel der Erziehungsberatung sollte letztendlich sein, „Klärungshilfe und Unterstützung bei der Bewältigung von Problemen sowie Hilfe zur Selbsthilfe“ anzubieten.[33]
Dieses Ziel erreicht die „Erziehungsberatung“ des Sendeformats von RTL nicht. Man kann sicher nicht bestreiten, dass die Eltern einige Tipps und Hinweise für ein besseres Miteinander mit ihren Kindern erhalten. Von dauerhafter Wirksamkeit können diese allerdings kaum sein. Denn wie sollen Eltern sich selbst helfen können, wenn sie nicht gelernt haben, ihr Verhalten zu reflektieren? Reflektion findet erst in einem längeren Prozess der bewussten Auseinandersetzung statt. Kamerateams, die eine Wohnung fernsehtauglich herrichten, ihr Equipment positionieren, Eltern und Kinder instruieren und eine direktive „Super Nanny“, die mit schnellen Tipps und Tricks zur guten Erziehung aufwartet, sind wohl kaum geeignet, einen solchen Reflektionsprozess in Gang zu setzen und konstruktiv zu unterstützen.
2.4 Methoden der klassischen Erziehungsberatung in Abgrenzung zu
den Methoden der „Super Nanny“
Gemessen an den Grundsätzen und Vorgehensweisen der klassischen Erziehungsberatung, wie sie beispielsweise die Caritas oder die Bundeskonfe-renz für Erziehungsberatung zugrunde legen, unterscheidet sich die Arbeit der Super Nanny erheblich. Wie bereits im vorhergehenden Kapitel beschrieben, sind vor allem Schweigepflicht, Anonymität, Wertschätzung und Neutralität wichtige Grundsätze in der Beratung von Familien.
Es liegt auf der Hand, dass Schweigepflicht und Anonymität im Massenmedium Fernsehen keine Relevanz haben. Auch im Internet werden diese Grundsätze kaum berücksichtigt: Im „Super Nanny Archiv“ werden die Familien z. T. auf brutale Weise präsentiert. Dort kann man sich die bereits gesendeten Folgen als Bildergalerie ansehen. Die Bilder sind mit kurzen, reißerischen und zum Teil sehr verletzenden Texten untertitelt.
„So wird eine Mutter von den Autoren und Autorinnen der RTL-Homepage zum „eiskalten Engel“ eingefroren: ‚Fehlende Mutterliebe wird zum Problem: Schnell erkennt ‚Super Nanny’ Katia Saalfrank, dass nicht Lukas das eigentliche Problem ist, sondern Mutter N..“[34]
Das Mädchen F. wird als „Härtefall“[35] abgestempelt und der 10 jährige M. als „Pascha“[36]. In einer weiteren Bildunterschrift wird ein Kind folgendermaßen beschrieben: „Über ihren ältesten Enkel S. sagt Großmutter R.: ‚Simon ist ein ganz widerlicher Typ.’ Das klingt hart, aber wer das Verhalten des Jungen beobachtet, dem fallen oft keine schmeichelnderen Worte ein.“[37] Meist werden die Kinder als Problem dargestellt und ihnen wird die Schuld in die Schuhe geschoben, dass die Familie Hilfe braucht. So heißt es zum Beispiel auf der RTL Homepage: „Problemkind Jan: Wehe, wenn er ausflippt...“.[38] Die Namen und Wohnorte der Familien werden in den Texten ebenfalls – wie schon erwähnt – zum Teil angegeben.
Ein weiterer Grundsatz der herkömmlichen Erziehungsberatung, die Wert-schätzung, ist ebenfalls bei der Sendung „Super Nanny“ keine deutlich wahrzu-nehmende Grundregel.
„Die positive Wertschätzung ist [...] ein Fachbegriff aus der Klientenzentrierten Psychotherapie von Carl Rogers und anderen davon beeinflussten Therapieformen. Sie gehört mit Empathie und Kongruenz bzw. Echtheit zu den drei Grundhaltungen eines Therapeuten gegenüber dem Klienten. Ziel der positiven Wertschätzung ist, den Klienten in seinen positiven Eigenschaften und im Selbstwert zu bestärken, um daraus Zuversicht und Energie zu beziehen um den therapeutischen Veränderungsprozess zu fördern.[39]
Die „Super Nanny“ ist in ihrer Art wenig wertschätzend, oftmals bezeichnet sie die zu beratende Familie als „härtesten Fall überhaupt“ oder schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, wenn sie die Situation in der Familie beobachtet. Kommentare, die sie zur Kamera hin spricht, sind oft abwertend der Familie und ihren Lebensumständen gegenüber.[40]
„Sie schüttelt den Kopf über die Familienverhältnisse, posaunt ihr Entsetzen über Eltern- und Kinderverhalten unverblümt in die Kamera, redet in Anwesenheit der Kinder mit den Eltern über sie und was mit ihnen zu geschehen hat, kritisiert das Verhalten der Eltern in Anwesenheit der Kinder.“[41]
Durch Katia Saalfranks distanzierte Art zu Beginn der Dreharbeiten und die Art, wie sie sich im Fernsehen gibt (oder geben soll) – autoritär und streng - ist es kein Wunder, wenn eine Mutter zu Beginn Angst vor dieser „Übermutter“ hat (siehe Interview 1) oder sie als „eingebildet und arrogant“ eingeschätzt wird (siehe Interview 2). Dass sie sich nur vor der Kamera so gibt und ansonsten als „lustig und fröhlich“ (Interview 2) beschrieben wird, verwirrt zusätzlich.
Die therapeutischen Grundsätze der „Neutralität“ oder auch der Allparteilichkeit (wie bspw. in der systemischen Therapie) ist in der Arbeit der „Super Nanny“ ebenfalls nicht zu finden. Eine vorurteilslose und wertfreie Haltung den Familien gegenüber würde ihre Darstellungsweise im Fernsehen deutlich abmildern.
Ein wichtiges therapeutisches Element ist der so genannte Rapport. Hierbei handelt es sich um eine verbale und nonverbale Anpassung an das Gegenüber in einer Beziehung. „Besonders bei professionellen Beziehungen von kurzer Dauer, die jedoch ein hohes Maß an Vertrauen benötigen, wäre die Herstellung von Rapport wichtig.“[42]
Die Wortwahl und Stimmlage der Super Nanny, wenn sie die Familien
„berät“, lässt keinerlei Rapport zu und ist zudem wenig wertschätzend. „Klare Ansagen“ sind ihr wichtig, doch werden diese den Kindern meist im Armee-Stil vorgetragen, und zwar immer wieder, bis sie gehorchen. Eine exemplarische Szene: Mutter zu ihrem Sohn: "Bleib jetzt bitte sitzen". „Super-Nanny": Lass das ‚Bitte' weg, klare, kurze Ansagen"[43]. Die Kinder lernen von ihren Eltern immer „Bitte“ und „Danke“ zu sagen und werden selbst derart unfreundlich behandelt. Zwar sind die von Katia Saalfrank geforerten klaren, kurzen Ansagen hilfreich, um unnötige Diskussionen mit dem Kind zu vermeiden, doch ein gewisses Maß an Höflichkeit und vor allem Respekt dem Kind gegenüber scheint mir für eine positive familiäre Interaktion enorm wichtig. Mit dem vollständigen Verzicht auf Freundlichkeit und Zugewandtheit schießt die Super Nanny hier deutlich über das Ziel hinaus. Selbstverständlich können Eltern ihre Aufforderungen an das Kind mit dem Wörtchen „Bitte“ versehen, ohne dass die Bestimmtheit und Klarheit der Aussagen beeinträchtigt würde oder gar verloren ginge. Für die Wirkung auf das Kind sind z. B. Stimmlage und Mimik der Mutter schließlich auch ausschlaggebend dafür, wie ernst das Kind eine Aufforderung nimmt.
3. Aktuelle Strömungen in der TV- Beratung
Beratung in den Medien (wie Elternmagazine, Internet und Radio) und insbesondere im TV nimmt kontinuierlich zu. Beleg hierfür sind insbesondere Fernsehformate, die in den letzten Jahren erfolgreich Lebens-, Ernährungs- und auch Erziehungsberatung angeboten haben.
Erika Berger kann man getrost als die „Ur-Mutter“ der Fernsehberatung bezeichnen. Am 24. Februar 1987 startete ihre telefonische Erotik-Beratung "Eine Chance für die Liebe" auf RTL. Diese Sendung sorgte für eine neue Welle der Aufklärung: Was man bis dato sogar vor den Nachbarn schamhaft versteckt hatte, wurde nun einem Millionenpublikum vorgeführt. Der Erfolg dieser ersten Beratungssendung zeigte, dass man den Nerv des Zeitgeistes getroffen hatte und bot somit Vorlage für nachfolgende, ähnliche Formate. So ist nach mehreren Jahren TV-Pause Erika Berger seit Sommer 2005 mit einer neuen Beratungssendung wieder da:
„Das neue TV-Format „Night Talk“ stellt pro Folge ein Thema in den Vordergrund und widmet sich den Einzelschicksalen, die die Zuschauer am Telefon schildern. Die Zuschauer können sich im Vorfeld per Telefon oder E-Mail an die Redaktion wenden und werden dann zurückgerufen. „Night Talk“ bietet seriöse und serviceorientierte Lebensberatung. Erika Berger lässt den Anrufern genügend Platz, ihre Probleme zu schildern. Über Konferenzschaltung können sich Betroffene in der Sendung untereinander austauschen. Am Ende eines Gesprächs steht immer ein Lösungsansatz oder eine konkrete Hilfestellung.“[44]
Die Sendung wurde erstmals am 1.Juni.2005 um 22.30 Uhr ausgestrahlt. Die Sendedauer beträgt 60 Minuten.
Zu den Vorreitern der „Fernsehberater“ gehört auch Jürgen Domian, der bimedial (in Radio und TV) seit nunmehr 11 Jahren (Erstausstrahlung am 3.April.1995) in seiner „call in“ - Sendung Anrufern und Anruferinnen 45 Minuten lang Rede und Antwort steht – zu Themen wie Partnerschaft und Sexualität.[45]
Brigitte Lämmle, Psychotherapeutin aus Schwaben, moderierte 9 Jahre
(1996 – 2004) ihre eigene Beratungssendung, in der ebenfalls Anrufer und Anruferinnen Rat und Hilfe zu verschiedenen Themen erwarten konnten.[46]
Diese sogenannten Telefon-Talkshows waren die Vorläufer der heutigen Beratungsformate im so genannten „Real Life Stil“. Sie sind, gemessen an den Einschaltquoten, noch wesentlich erfolgreicher. Nicht nur die „Super Nanny“ (eine Sendung im neuen Format), die vor laufender Kamera Deutschlands Kinder erzieht, sondern auch die „Tier-Nanny“ erfreut sich größter Beliebtheit. 1,21 Millionen Zuschauer schalteten beispielsweise im Mai 2005 die Sendung „Tier-Nanny“ ein.[47] Beim Fernsehsender VOX stellt die Tierpsychologin samstags um 19:10 Uhr jeweils zwei Fälle aus ihrer Praxis vor. Seit dem 30.April 2005 kümmert sie sich um „Problemfälle auf vier Pfoten“.[48] „Das Schöne an der Arbeit der Tier-Nanny ist, dass sich schon nach kurzer Zeit zeigt, ob sie Hund und Mensch helfen kann.“[49]
Patentrezepte und möglichst schnelle Erfolge für Probleme unterschiedlichster Art sind offenbar in der heutigen Gesellschaft gefragt. Da letztendlich die Quote über den wirtschaftlichen Erfolg einer Sendung entscheidet, mussten auch die öffentlich-rechtlichen Sender mitziehen und ihre ursprünglichen Formate weiterentwickeln. So wurde das monothematische Gesundheitsmagazin „Rundumgesund“ vom Sender WDR abgesetzt und durch eine Gesundheits-sendung im „Coaching“-Format ersetzt.
Während in „Rundumgesund“„Fachleuten und anderen Studiogästen kompetente Fragen gestellt“[50] wurden, springt die neue Sendung „Gesundheits-check“ mit ihrem Coaching Ansatz auf den gut fahrenden Zug der „Real Life Stil-Fernsehformate“ auf. Die Einschaltquoten lagen Anfang des Jahres 2006 zwischen 5,7 bis 7% Marktanteil.[51] Der wirtschaftliche Erfolg ist also gegeben, nur ob die „Beratungsleistung“ tatsächlich wirksam ist, kann man durchaus bezweifeln.
„Das psychologische wie konzeptionelle Prinzip ist kriegsstrategisch aus den Irak-Nachrichten bekannt: shock & awe, schockieren und überwältigen, um mit Patentlösungen den schnellen Erfolg zu präsentieren. Filmisch wird das mit hektischen Schnitten, aufdringlichen Pop-Rhythmen, gestellten Szenen, einer Häppchen-Dramaturgie und jeder Menge Text-Bändern umgesetzt.“[52]
Beratungen aller Art in den Medien sind eine besondere Form, das menschliche Bedürfnis „human interest“ zu befriedigen. Genau wie „sex and crime“ ist auch „human interest“ - Interessensbereich erfahrungsgemäß vieler Menschen[53] - ein fortwährend aktuelles Thema im klassischen Journalismus. Die Sensationsgier der Zuschauer befriedigten einst Sendungen wie Aktenzeichen XY (ZDF, seit 1967, Ziel war die Verbrechensbekämpfung durch Rekonstruktion von Tatorten etc.), Notruf mit Hans Meiser (RTL, hier wurden Unfälle rekonstruiert und dramatische Rettungsaktionen inszeniert ) und später Frauentausch (Real-Life-Doku, seit dem 14. Juli 2003 bei RTL 2 im Abend-programm). Durch diese Sendung, „Frauentausch“, in der Mütter für einige Zeit die Familien tauschen, fiel dem Sender RTL 2 die erhöhte Erziehungs-problematik auf und er „adaptierte“ kurzerhand das Format der „Super Nanny“. Seit dem 23.September 2004 läuft auf RTL die Serie „Supermamas“, die sich vom Aufbau her und auch qualitativ von der „Super Nanny“ unterscheidet, wie auch Katia Saalfrank in einem Interview mit der ZEIT feststellte: „Also, wir unterscheiden uns qualitativ schon von den „Supermamas. (...) Außerdem verteile ich keine Patentrezepte, sondern widme mich jeder Familie individuell.“[54]
In den heutigen, oben dargestellten Fernsehsendungen im „Real Life Stil“ - Format, werden neben den klassischen journalistischen Kategorien (wie „sex&crime“ und „human interest“) verstärkt auch der natürliche Voyeurismus des Menschen als Lockmittel eingesetzt. Hinzu kommt aufgrund wachsender Umwelt-Komplexität und damit einhergehendem Orientierungsverlust die Befriedigung eines wachsenden Bedürfnisses nach direktiver Beratung.
Angesichts komplexer werdender sozialer, ökonomischer und ökologischer Probleme in unserer Gesellschaft wundert es nicht, dass es den Menschen immer schwerer zu fallen scheint, beispielsweise Verantwortung für die gesunde Ernährung oder auch ihr Haustier zu übernehmen oder ihre Kinder zu erziehen.
4. Exkurs: Gesellschaftliche Veränderungen
Nicht nur ökologische und ökonomische Probleme (Stichwörter Genfood Debatte, Tierseuchen, hohe Arbeitslosenzahlen und Wohnungsnot) verunsichern die Menschen in der heutigen Gesellschaft. Auch soziologische Veränderungen wie hohe Scheidungsraten, die Auflösung traditioneller Rollenbilder und Tabubrüche führen zu einem erhöhten Maß an Hilfsbedürftigkeit. Warum hat es das Sendeformat „Super Nanny“ nicht schon vor 20 Jahren gegeben? Was hat sich in unserer Gesellschaft sozialisations-theoretisch verändert?
Vor allem die innerfamiliären Strukturen haben sich sehr stark gewandelt. Die Kernfamilie von 1950 mit Vater, Mutter und zwei Kindern scheint heutzutage fast ein ausgedientes Modell zu sein. Die Familienformen sind unterschiedlicher und zahlreicher denn je. Die steigende Zahl Alleinerziehender, Patchwork-Familien und gleichgeschlechtlicher Beziehungen mit und ohne Kinder sind nur einige Beispiele. Die Kinderanzahl der Familien ist rückläufig und die Heiratsneigung der Männer und Frauen sinkt.[55]
Noch vor 50 Jahren hatte Erziehung einen ganz anderen Stellenwert als heute. Die Kinder wurden „aufgezogen“ und galten als „ökonomische Ressource“[56]. Heute werden Kinder schon ab dem ersten Lebensjahr gefördert, werden vor den Fernseher mit speziellen Baby-Training-Programmen gesetzt und lernen ab dem 3. Lebensjahr Englisch im Kindergarten. Der Druck, Kindern so viel wie möglich zu bieten und sie bestmöglich zu fördern ist hoch. Waren die Kinder früher in erster Linie eine Hilfe im Haushalt und potenzielle Übernehmer von Haus, Hof oder Unternehmen, wird von ihnen heute erwartet, dass sie ihre Eltern glücklich machen.[57] Eltern möchten stolz auf ihre Kinder sein, deswegen müssen sie besser/ leistungsfähiger sein und sie sehen ihre Kinder als pstige-Objekte an, deswegen müssen sie vorzeigefähiger sein als andere Kinder. Dies stellt gleichermaßen hohe Anforderungen an Eltern und Kinder.
„War Erziehung zunächst ein eher ‚naturwüchsiger’ Prozess, der darin bestand, Verhaltensmodelle aus der nahen Umwelt zu imitieren, so ist sie heute eine kulturelle Spezialdisziplin, die in eigenen Schulungen erlernt werden muss.“[58]
Eltern fühlen sich heute oftmals von ihren Erziehungsaufgaben überfordert und halten dem Druck der Gesellschaft nur schwer stand. Vielen Familien fehlen die finanziellen Möglichkeiten, ihren Kindern das ganze Programm von Reit-/ Golf-/ Tennisstunden einschließlich musikalischer Früherziehung zur vermeintlichen Förderung sowohl des Kindes als auch des elterlichen Wunsches nach Vorzeigbarkeit und Leistungsfähigkeit zu bieten. Darüber hinaus verfügen auch nicht alle Eltern über so ausgeprägte Basiskompetenzen in der Erziehung als dass sie der neuen „kulturellen Spezialdisziplin“ gerecht werden können.[59] So brauchen Eltern Fortbildung, Schulung, Förderung und Hilfe.
Neue Wertvorstellungen, der Wegfall der Mehrgenerationenhaushalte und die fehlende Nähe zu den vorhergehenden Generationen, Großeltern, Tanten und Onkel, führen dazu, dass jungen Eltern ein Vorbild für die Orientierung im eigenen Erziehungsverhalten fehlt.
„Die Großeltern haben im Lebenslauf alles schon einmal erlebt: wie eine junge Ehe geschlossen wird, wie Kinder geboren werden, erkranken, trotzen, den Eltern Sorgen und Schwierigkeiten bereiten [...] Für die Kinder bedeutet das Zusammenleben mit den Großeltern das Wissen um Vergangenheit, Vergänglichkeit, aber auch um das Leiden, das mit Alter und Tod verbunden ist, Grunderfahrungen, die aus dem heutigen Familienleben weithin ausgeklammert sind.“
Die Rolle der Großeltern hat sich jedoch in den letzten 50 Jahren stark gewandelt. Dass mehrere Generationen unter einem Dach leben, ist eher selten geworden und wenn es doch einmal so ist, werden die Großeltern nicht mehr als „Familienoberhaupt“ empfunden, sondern weit mehr als Gast.[60] „Wenn die Großeltern in dieser Situation ungefragt versuchen, Einfluß auf das Familienleben zu nehmen, besteht die Gefahr, daß Disharmonie und Streit entstehen.“[61]
[...]
[1] http://www.swr.de/ratgeber/familie/kindererziehung/index1.html.
[2] http://rhein-zeitung.de/on/05/03/29/magazin/t/rzo138868.html.
[3] Gepostet von „Antje“ im Familie-Online Forum, Datum: Freitag, 15 Oktober 2004, http://www.familie-online.de/allgforum/allg_config.pl?read=767.
[4] http://www.freenet.de/freenet/nachrichten/kontrovers/gesellschaft/supernanny/
[5] http://www.quotenmeter.de/index.php?newsid=14753.
[6] http://www.rtl.de/ratgeber/familie_874467.php.
[7] Vgl. http://www.zeit.de/2005/01/Super_Nanny
[8] http://www.zeit.de/2005/01/Super_Nanny
[9] Vgl. ebd.
[10] Quelle: http://www.rtl.de/ratgeber/familie_878516.php.
[11] http://www.dgsf.org/News_Item.2005-01-06.1859256699
[12] Vgl. ebd.
[13] http://www.kinderschutzbund-nrw.de/StellungnahmeSuperNanny.htm, siehe Anhang
[14] http://www.rtl.de/ratgeber/familie_878516.php
[15] „Triple P“ („Dreifach P“) steht für P ositive P arental P rogramm, das heißt „Positives Erziehungsprogramm“. „Triple P“ wurde von einem Team an der Universität Queensland (Australien) um den Psychologie-Professor Matthew R. Saunders entwickelt und richtete sich ursprünglich an Eltern von schwer verhaltensauffälligen Kindern.
[16] Zitat aus dem Triple P – Elternhandbuch siehe http://www.wdr.de/tv/service/familie/inhalt/20030709/b_1.phtml
[17] http://www.wdr.de/tv/service/familie/inhalt/20030709/b_1.phtml
[18] Wahl, 2006, S. 59
[19] Vgl. http://www.sonderpaedagoge.de/geschichte/deutschland/erzber/nr2.htm
[20] Vgl. http://www.sonderpaedagoge.de/geschichte/deutschland/erzber/nr2.htm
[21] http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Erziehungsfragen/s_1720.html
[22] http://www.sonderpaedagoge.de/geschichte/deutschland/erzber/nr2.htm
[23] Vossler, 2006, S. 59
[24] Ebd.
[25] http://www.gesetze-im-internet.de/kjhg/BJNR011630990.html
[26] http://www.awo-halle.de/beratungsstellen/eb-faq.htm
[27] (Auszug aus dem Programm der Arbeiter Wohlfahrt Deutschland) http://www.awo-halle.de/beratungsstellen/eb-faq.htm
[28] Ziegenhain et. al, 2004, S. 147
[29] Vgl. ebd.
[30] R.G.E. Müller, 1964, S. 534
[31] Ebd. S. 180
[32] Vgl. Ziegenhain et.al., 2004, S. 180
[33] Ziegenhain et. al., 2004, S. 141
[34] Helming, 2006, S. 98
[35] http://www.rtl.de/ratgeber/familie_883487.php
[36] http://www.rtl.de/ratgeber/familie_914854.php
[37] http://www.rtl.de/ratgeber/familie_891329.php
[38] http://www.rtl.de/ratgeber/familie_876804.php
[39] http://de.wikipedia.org/wiki/Wertsch%C3%A4tzung
[40] vgl. Helming, 2006, S. 99
[41] Theunert, 2006, S. 74
[42] http://de.wikipedia.org/wiki/Rapport_%28Psychologie%29
[43] Folge vom 20.10.2004, zitiert nach Theunert, 2006, S. 74
[44] http://www.focus-magazinverlag.de/PF4/PF4D/PF4DP/pf4dp.htm?nav=56&snr=130914
[45] http://de.wikipedia.org/wiki/Domian
[46] http://www.fernsehserien.de/index.php?serie=9429
[47] http://www.quotenmeter.de/index.php?newsid=11115
[48] http://www.psseportal.de/story.htx?nr=674058&firmaid=6952
[49] Ebd.
[50] http://www.freitag.de/2005/49/05491202.php
[51] Email von Klaus Brock, WDR Fernsehen, vom 04. September 2006
[52] Ebd.
[53] http://de.wikipedia.org/wiki/Human_Interest
[54] DIE ZEIT 1/2005, 30.12.2004, zitiert nach Hees, 2006, S. 80
[55] Vgl. Walper, 2006, S.23
[56] Vgl. Walper, 2006, S. 25
[57] Vgl. Ebd.
[58] Wahl, 2006, S. 18
[59] Vgl. Smolka, 2006, S. 45
[60] vgl. Bornemann, 1964, S. 33
[61] Bornemann, 1964, S. 38
- Arbeit zitieren
- Mag.phil. Anna Stein (Autor:in), 2006, Die Super Nanny. Moderne Erziehungsberatung oder Dressur mit Folgen?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/72351