Tiere werden schon seit einigen Jahren in der Sozialen Arbeit eingesetzt. Anfangs waren es vor allem die Reit- und die Delphintherapie. Mittlerweile entstehen laufend neue Formen der tiergestützten Therapie. Dabei können therapeutische oder pädagogische Zielsetzungen im Vordergrund stehen.
Immer wieder habe ich in der Literatur und in den unterschiedlichen Studien zum Thema tiergestützte Therapie, von einem oder dem „heilsamen Prozess“ in der Mensch-Tier-Interaktion gelesen. Meistens wird dieser heilsame Prozess jedoch nicht näher erläutert. Darum möchte ich mich in meiner Diplomarbeit genauer damit auseinandersetzen.
Die übergeordnete Frage lautet also: Was genau macht den heilsamen Prozess in der Mensch-Tier-Interaktion aus? Was wirkt warum? Und wie? Der Anspruch dieser Arbeit soll außerdem sein, einen umfassenden Überblick über die tiergestützte Therapie in der Sozialen Arbeit zu geben. Dabei berücksichtige ich auch aktuelle Tendenzen.
Der Aufbau der Arbeit unterteilt sich in sieben Kapitel. Kapitel zwei stellt nach der Einleitung eine detaillierte Einführung in das Thema dar. Es beginnt mit einigen wichtigen Definitionen und berichtet über die Entstehungsgeschichte und die Einsatzbereiche von tiergestützter Therapie.
Kapitel drei befasst sich mit der Mensch-Tier-Beziehung. Es beleuchtet die historische Entwicklung dieser Beziehung und benennt die positiven Wirkungen, die sich für den Menschen ergeben können. Es werden außerdem erste mögliche Erklärungsmodelle für den heilsamen Prozess aufgestellt.
Kapitel vier hat die Mensch-Tier-Kommunikation und –Interaktion zum Thema. Dazu werden jeweils Aspekte der menschlichen und tierischen Kommunikation benannt, um dann darzustellen, auf welcher gemeinsamen (Sprach)Ebene eine artübergreifende Kommunikation stattfinden kann. Es werden außerdem weitere Theorien für den heilsamen Prozess aufgestellt.
Kapitel fünf beschäftigt sich mit der praktischen Durchführung von tiergestützter Therapie. Es gibt Aufschluss darüber, für welche Klientel tiergestützte Therapie sich besonders empfiehlt und für welche nicht. Es werden außerdem Überlegungen zum Tierschutz angestellt und Hygienefragen im Umgang mit Tieren beantwortet. Das Kapitel schließt mit der exemplarischen Vorstellung einiger tiergestützter Projekte aus der Praxis.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Tiergestützte Therapie
- 2.1. Therapie
- 2.2. Tiergestützte Therapie (TT)
- 2.2.1. Animal-Assisted-Activities (AAA)
- 2.2.2. Animal-Assisted-Therapie (AAT)
- 2.2.3. Tiergestützte Pädagogik
- 2.3. Entstehungsgeschichte der TT
- 2.4. Einsatzbereiche von TA und TT
- 3. Die Mensch-Tier-Beziehung
- 3.1 Die Mensch-Tier-Beziehung – historischer Abriss
- 3.2. Positive Wirkung der Mensch-Tier-Beziehung
- 3.2.1. Physische/physiologische Wirkung
- 3.2.2. Mentale und psychologische Wirkungen
- 3.2.3. Soziale Wirkungen
- 3.3. Biophilie
- 3.4. Du-Evidenz
- 3.5. Bindungstheorie
- 3.6. Schichtenlehre der Person nach Rothacker
- 3.7. Zusammenfassung
- 4. Kommunikation und Interaktion
- 4.1. Die menschliche Kommunikation
- 4.2. Tierische Kommunikation
- 4.3. Mensch-Tier-Kommunikation
- 4.4. Mensch-Tier-Interaktion
- 4.5. Taktile Reize in der Mensch-Tier-Interaktion
- 4.6. Zusammenfassung
- 5. Praktische Mensch-Tier-Interaktion
- 5.1. Für welche Klientel ist TT besonders geeignet?
- 5.2. Für welche Klientel ist TT nicht geeignet?
- 5.3. Welche Tiere sind besonders geeignet?
- 5.4. Gedanken zum Tierschutz
- 5.5. Hygiene-Aspekt
- 5.6. Beispiele für angewandte Mensch-Tier-Interaktionen
- 5.6.1 Freie Mensch-Tier-Begegnung
- 5.6.2 Tierbesuchsdienst
- 5.6.3 Entwicklungsfördernde Therapie
- 5.6.4 Kurzzeittherapie in einer Schäferei
- 6. Theoretische und konzeptionelle Einbindung in die Soziale Arbeit
- 6.1. TT im Handlungsfeld der Sozialen Arbeit
- 6.2. Kritik an TT
- 6.3. Einheitliche Ausbildungsstandards für TT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem heilsamen Prozess in der Mensch-Tier-Interaktion im Kontext tiergestützter Therapie und dessen Einbindung in die Soziale Arbeit. Ziel ist es, den komplexen Prozess zu analysieren, der sich bei der Interaktion zwischen Mensch und Tier vollzieht, und die positiven Auswirkungen für die menschliche Entwicklung aufzuzeigen.
- Der heilsame Prozess in der Mensch-Tier-Interaktion
- Historische Entwicklung der Mensch-Tier-Beziehung
- Positive Wirkungen tiergestützter Therapie
- Kommunikation und Interaktion zwischen Mensch und Tier
- Theoretische und konzeptionelle Einbindung in die Soziale Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den heilsamen Prozess in der Mensch-Tier-Interaktion als zentralen Forschungsgegenstand definiert. Kapitel zwei bietet eine umfassende Einführung in die tiergestützte Therapie, inklusive Definitionen, Entstehungsgeschichte und Einsatzbereiche.
Kapitel drei beleuchtet die Mensch-Tier-Beziehung aus historischer Perspektive und untersucht die positiven Wirkungen für den Menschen. Kapitel vier widmet sich der Kommunikation und Interaktion zwischen Mensch und Tier, wobei sowohl die menschliche als auch die tierische Kommunikation beleuchtet werden. Kapitel fünf analysiert die praktische Durchführung tiergestützter Therapie, inklusive der Auswahl geeigneter Tiere und Klientel, sowie der Berücksichtigung von Tierschutz und Hygieneaspekten.
Kapitel sechs befasst sich mit der Einbindung tiergestützter Therapie in die Soziale Arbeit. Die konzeptionelle Einbindung wird diskutiert und Kritikpunkte zur tiergestützten Therapie werden beleuchtet. Das Kapitel schließt mit Vorschlägen zu einheitlichen Ausbildungsstandards.
Schlüsselwörter
Tiergestützte Therapie, Mensch-Tier-Interaktion, heilsamer Prozess, Kommunikation, Interaktion, Soziale Arbeit, Tiergestützte Pädagogik, Animal-Assisted-Activities (AAA), Animal-Assisted-Therapie (AAT), Tierschutz, Hygiene, Ausbildungsstandards.
- Arbeit zitieren
- Sonja Doepke (Autor:in), 2007, Tiergestützte Therapie in der Sozialen Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/71054