Folgend wird für das Setting Grundschule und für die dazugehörige Zielgruppe die gesundheitsbezogene Datenlage anhand der aktuell verfügbaren Literatur analysiert.
Zu den zentralen Gesundheitsproblemen von Grundschulkindern gehören Übergewicht/Adipositas, Fehlernährung, Bewegungsmangel durch häufiges Sitzen, Unfälle, psychosoziale Auffälligkeiten sowie Defizite in der motorischen Entwicklung. „Übergewicht kann bereits bei Kindern zu Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes führen“ (RKI & BzgA, 2008).
In Deutschland sind 15,4% Kinder im Alter von 3 bis 17 Jahren übergewichtig, bei 5,9% kann bereits von Adipositas gesprochen werden. Dabei zeigt sich ein Anstieg der Übergewichts- und Adipositasprävalenz im Grundschulalter. Bei Mädchen im Alter von 3 bis 6 Jahren liegt die Übergewichtsprävalenz bei 10,8% und steigt im Alter von 7 bis 10 Jahren auf 14,9%. Die Adipositasprävalenz liegt im Alter von 3 bis 6 Jahren bei 3,2% welche im Alter von 7-10 Jahren auf 6,8% steigt. Bei Jungen im Alter von 3 bis 6 Jahren liegt die Übergewichtsprävalenz bei 7,3% und im Alter von 7 bis 10 Jahren bei 16,1%. Die Adipositasprävalenz bei Jungen steigt von 1% auf 6,8% (Schienkiewitz, Brettschneider, Damerow & Schaffrath 2018).
Eine regelmäßige sportliche Aktivität ist „nicht nur eine notwendige Voraussetzung für die organische und motorische Entwicklung, sie spielt auch bei der Bewältigung altersspezifischer Entwicklungsaufgaben und der Ausbildung sozialer Kompetenzen eine Rolle“ (Opper, Worth, Wagner & Bös, 2007). Die Befragungsergebnisse der Bundesweiten KiGGS Welle 1 ergaben, dass 27,5% der Befragten Kindern und Jugendlichen die WHO-Empfehlung von täglich mindestens 60 Min. körperliche Aktivität erreichten (Manz, Schlack, Poethko-Müller, Mensink, Finger & Lampert, 2014). Die Ergebnisse zeigen, dass „etwa jedes vierte Kind im Alter von 3 bis 10 Jahren nicht regelmäßig und jedes zehnte Kind nie sportlich aktiv ist“ (RKI & BZgA, 2008).
Weitere Ergebnisse der KiGGS Welle 1 zeigen, dass die sportliche Aktivität im Kindes- und Jugendalter zwischen den sozioökonomischen Statusgruppen variieren. Von dem Befragten gaben insgesamt 87,1% mit hohem Sozialstatus an, Sport zu treiben und 66,4% mit niedrigem Sozialstatus. Daraus lässt sich ableiten, dass je niedriger der Sozialstatus, desto seltener waren Kinder und Jugendliche sportlich aktiv.
Inhaltsverzeichnis
1 Analyse der gesundheitlichen Ausgangssituation
1.1 Gesundheitsbezogene Datenlage
1.2 Ableitung von Handlungsansätzen
2 Schwerpunktthema für ein Projekt zur Gesundheitsförderung im gewählten Setting
3 Recherche Modellprojekt
4 Literaturverzeichnis
5 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
5.1 Tabellenverzeichnis
1 Analyse der gesundheitlichen Ausgangssituation
1.1 Gesundheitsbezogene Datenlage
Folgend wird für das Setting Grundschule und für die dazugehörige Zielgruppe die gesundheitsbezogene Datenlage anhand der aktuell verfügbaren Literatur analysiert.
Zu den zentralen Gesundheitsproblemen von Grundschulkindern gehören Übergewicht/Adipositas, Fehlernährung, Bewegungsmangel durch häufiges Sitzen, Unfälle, psychosoziale Auffälligkeiten sowie Defizite in der motorischen Entwicklung.
„Übergewicht kann bereits bei Kindern zu Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes führen“ (RKI & BzgA, 2008, S. 41).
In Deutschland sind 15,4% Kinder im Alter von 3 bis 17 Jahren übergewichtig, bei 5,9% kann bereits von Adipositas gesprochen werden. Dabei zeigt sich ein Anstieg der Übergewichts- und Adipositasprävalenz im Grundschulalter. Bei Mädchen im Alter von 3 bis 6 Jahren liegt die Übergewichtsprävalenz bei 10,8% und steigt im Alter von 7 bis 10 Jahren auf 14,9%. Die Adipositasprävalenz liegt im Alter von 3 bis 6 Jahren bei 3,2% welche im Alter von 7-10 Jahren auf 6,8% steigt. Bei Jungen im Alter von 3 bis 6 Jahren liegt die Übergewichtsprävalenz bei 7,3% und im Alter von 7 bis 10 Jahren bei 16,1%. Die Adipositasprävalenz bei Jungen steigt von 1% auf 6,8% (Schienkiewitz, Brettschneider, Damerow & Schaffrath 2018, S.18).
Eine regelmäßige sportliche Aktivität ist „nicht nur eine notwendige Voraussetzung für die organische und motorische Entwicklung, sie spielt auch bei der Bewältigung altersspezifischer Entwicklungsaufgaben und der Ausbildung sozialer Kompetenzen eine Rolle“ (Opper, Worth, Wagner & Bös, 2007, S.879). Die Befragungsergebnisse der Bundesweiten KiGGS Welle 1 ergaben, dass 27,5% der Befragten Kindern und Jugendlichen die WHO-Empfehlung von täglich mindestens 60 Min. körperliche Aktivität erreichten (Manz, Schlack, Poethko-Müller, Mensink, Finger &Lampert, 2014 S.845). Die Ergebnisse zeigen, dass „etwa jedes vierte Kind im Alter von 3 bis 10 Jahren nicht regelmäßig und jedes zehnte Kind nie sportlich aktiv ist“ (RKI & BZgA, 2008, S. 66).
Weitere Ergebnisse der KiGGS Welle 1 zeigen, dass die sportliche Aktivität im Kindes- und Jugendalter zwischen den sozioökonomischen Statusgruppen variieren. Von dem Befragten gaben insgesamt 87,1% mit hohem Sozialstatus an, Sport zu treiben und 66,4% mit niedrigem Sozialstatus. Daraus lässt sich ableiten, dass je niedriger der Sozialstatus, desto seltener waren Kinder und Jugendliche sportlich aktiv.
Da der schulische Unterricht fast ausschließlich im Sitzen stattfindet und es kaum systematische Ansätze zur Verankerung von Sport und Bewegung im Schulalltag gibt, stellt sich die Schule als bewegungsunfreundlich und gesundheitsgefährdend heraus (Breithecker, 1998).
Des weiteren ist eine gesundheitsgerechte Ernährung selten Bestandteil des Lehrplans. Nur jeder dritte Schüler gibt an, jemals Ernährung im Unterricht durchgenommen zu haben (Nestlé Deutschland AG, 2010).
Ergebnisse der KiGGs Welle 2 (2014 – 2017) zeigen, dass 16,9% der in Deutschland lebenden Kindern und Jugendlichen von psychische Auffälligkeiten betroffen waren. In der Altersgruppe 3 bis 14 Jahren zeigen Jungen mit 19,1% eine signifikant höhere Prävalenz als Mädchen mit 14,5% (RKI, 2018).
Grundschulen sind als Schlüsselsetting der Gesundheitsförderung anzusehen, da sie zu einer Verbesserung des Gesundheitswissens beitragen können (Lister-Sharp et al. 1999).
„Die Stärkung von Kindern und Jugendlichen gegenüber Gesundheitsgefahren gehört zu den Kernaufgaben einer modernen Schule.“ (Dür & Felder-Puig, 2011). Schulische Programme können zur Steigerung körperlichen Aktivität führen und damit zu einer Verbesserung des Gesundheitszustandes der Kinder (Dobbins, Husson, DeCorby & LaRocca, 2013).
Des weiteren bietet das Setting Grundschule durch die Schulpflicht in Deutschland eine 100-prozentige Erreichbarkeit von Kindern, dabei wird die Erfolgswahrscheinlichkeit gesteigert durch die Verknüpfung von verhaltens- und verhältnisorientierter Strategien (Felder-Puig, 2011).
1.2 Ableitung von Handlungsansätzen
Die zentralen Handlungsansätze zur Gesundheitsförderung von Kindern in Grundschulen zielen auf die Handlungsfelder Ernährung, Bewegung und psychische Auffälligkeiten bei Kindern ab.
Im Bereich Ernährung spielt die Prävention und Reduktion von Übergewicht und Adipositas eine wichtige Rolle. Dieser Handlungsansatz wurde aufgrund des bereits erläuterten Anstiegs der Übergewichts- und Adipositasprävalenz im Grundschulalter (s. Aufgabe 1.1) gewählt. Eine Fehlernährung in Kombination mit unzureichender sportlicher Aktivität bilden einen Risikofaktor für Übergewicht und Adipositas, welches wiederum zu Bluthochdruck und Stoffwechselerkrankungen führen kann (RKI & BzgA, 2008). Die unzureichende Aktivität im Alltag wird durch einen Bewegungsmangel im Schulalltag begünstigt. Regelmäßige sportliche Aktivität spielt eine große Rolle für die organische und motorische Entwicklung sowie für die Bewältigung Altersspezifischer Entwicklungsaufgaben und der Ausbildung sozialer Kompetenzen (Opper, Worth, Wagner & Bös, 2007, S.879).
Um eine Steigerung der Bewegung im Alltag zu gewährleisten, wird ein Fokus auf eine regelmäßige sportliche Aktivität im Schulalltag gelegt.
Ergebnisse der KiGGs Welle 2 zeigen, dass der Anteil an psychisch auffälligen Kindern und Jugendlichen im Vergleich zur KiGGs Welle 1 um etwa drei Prozentpunkte zurückgegangen ist. Um dies weiterhin zu gewährleisten, wird in den Grundschulen ein Fokus auf Projekte zur Prävention psychischer Störungen und Förderung der psychischen Gesundheit sowie Maßnahmen zur Stressbewältigung gelegt (RKI, 2018).
Da im Setting Grundschule Kinder mit allen sozioökonomischen Statusgruppen erreicht werden, ist die Gesundheitsförderung in diesem Setting von großer Bedeutung.
Darüber hinaus soll mit einer Gesundheitsförderung in Grundschulen die Schülerinnen und Schüler dazu befähigt werden ihr physisches, psychisches und soziales Potenzial auszuschöpfen, woraus eine Reduzierung der Fehlzeiten resultiert.
Die Schülerinnen und Schüler lernen einen gesundheitlichen Umgang miteinander, sodass Konfliktpotenzial frühzeitig erkannt und gelöst werden kann. Durch die Stärkung persönlicher Kompetenzen wird ein gesundheitsförderndes Arbeits- und Lernklima geschaffen (GKV-Spitzenverband, 2018, S.44).
2 Schwerpunktthema für ein Projekt zur Gesundheitsförderung im gewählten Setting
In der folgenden Tabelle wird ein Schwerpunktthema für ein Gesundheitsförderungsprojekt im Setting Grundschule dargestellt.
Tabelle 1: Schwerpunktthema für ein Projekt zur Gesundheitsförderung im Setting Grundschule (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3 Recherche Modellprojekt
Tabelle 2: Beschreibung des Modellprojekts (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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- Arbeit zitieren
- Julia Held (Autor:in), 2020, Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/703991