Diese Arbeit soll einen Beitrag dazu leisten, den Zusammenhang zwischen einer sorgfältigen Evaluierungsarbeit in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) und der Wirksamkeit der „guten Regierungsführung“ herzustellen und den Bedarf einer nachhaltigen Evaluierungspraxis durch die deutschen Durchführungsorganisationen (DOs) zu erläutern. Dazu wird sich im ersten Teil der Arbeit der Theorie des Good Governance-Konzepts angenähert, um deren Anwendungsgebiet nachfolgend erst auf die EZ im Allgemeinen und anschließend speziell für die deutsche EZ zu erweitern. Der zweite Teil der Arbeit bezieht sich im Folgenden auf die Wirkungsevaluierung in der IZ und stellt die Bewertungspraxis in der deutschen EZ vor. Anhand des Berichtes von Noltze et al. über die Nachhaltigkeit in der deutschen EZ wird abschließend die Arbeit der beiden großen DOs nochmal näher dargestellt, miteinander verglichen und darüber auch Grenzen innerhalb der Evaluierung aufgezeigt.
„Die Zweifel an der Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit, die in der Alltagssprache immer noch „Entwicklungshilfe“ genannt und deshalb mit allerlei Erwartungen überfrachtet wird, werden nicht nur von dem mehr oder weniger gut informierten und seriösen medialen Diskurs, sondern auch von vielen Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen genährt“. Mit dieser Aussage beschrieb Nuscheler bereits im Jahr 2008 die damals kontrovers geführte und heute immer noch aktuelle Debatte über die Wirksamkeit und dem damit suggerierten Erfolg von Entwicklungspolitik.
Vor dem Hintergrund des gewachsenen Stellenwerts von EZ und der bisher gemischten Bilanz in der Zielerreichung der UN-Entwicklungsziele, stellt sich die Frage der Überprüfung des Erreichten und des Lernens aus Fehlern stärker denn je. Gerade in einem mit neuer Relevanz versehenen und gleichzeitig umstrittenen Politikfeld wie der EZ ist die Gefahr politisch motivierter Fehlbewertungen sehr hoch. Im politischen Wettbewerb neigen die Akteure jedweder Couleur dazu, etwaigen Politiken Wirkungen zu unterstellen oder abzusprechen. Damit ist der Bedarf für eine unabhängige und neutrale Bewertung von Wirkungen klar formuliert, denn nur so ist eine informierte Öffentlichkeit herstellbar und mithin demokratische Meinungsbildung möglich.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Good Governance
- 2.1. Theorie des Good Governance-Konzept
- 2.2. Das Good Governance-Konzept für eine nachhaltige EZ
- 2.3. Das Good Governance-Konzept als Leitbild der deutschen EZ
- 3. Wirkungsevaluierung in der internationalen Zusammenarbeit
- 3.1. Evaluierung der deutschen EZ
- 3.2. Bewertungspraxis in der Deutschen EZ
- 3.3. Nachhaltigkeitsbewertung der GIZ und KfW
- 3.3.1. Notenvergabe für Nachhaltigkeit
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Rolle von Good Governance als Leitkonzept der deutschen Entwicklungspolitik. Sie analysiert, ob Good Governance einen nachhaltigen Ansatz darstellt oder eher eine kurzlebige Maßnahme ist. Die Arbeit untersucht insbesondere, inwiefern eine sorgfältige Evaluation der Nachhaltigkeit von Entwicklungsprogrammen einen maßgeblichen Faktor für die Wirkung von Good Governance darstellt, anhand des Beispiels deutscher Durchführungsorganisationen.
- Theorie des Good Governance-Konzeptes
- Good Governance als Leitbild der deutschen Entwicklungspolitik
- Wirkungsevaluierung in der internationalen Zusammenarbeit
- Nachhaltigkeitsbewertung von Entwicklungsprogrammen
- Die Rolle deutscher Durchführungsorganisationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas und die Forschungsfrage einführt. Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Good Governance-Konzept und beleuchtet dessen Entstehung, Definitionen sowie Anwendungsbereiche. Dabei wird auch die Bedeutung des Konzepts für eine nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit und dessen Rolle als Leitbild der deutschen Entwicklungspolitik beleuchtet. Kapitel 3 widmet sich der Wirkungsevaluierung in der internationalen Zusammenarbeit. Es untersucht die Evaluierung der deutschen Entwicklungspolitik sowie die Bewertungspraxis in der Deutschen EZ und stellt anhand des Berichtes von Noltze et al. die Nachhaltigkeitsbewertung der GIZ und KfW dar.
Schlüsselwörter
Good Governance, Entwicklungspolitik, Wirkungsevaluierung, Nachhaltigkeit, Durchführungsorganisationen, deutsche EZ, GIZ, KfW, Nachhaltigkeitsbewertung, Bewertungspraxis, internationale Zusammenarbeit
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2019, Good Governance als Leitkonzept der deutschen Entwicklungspolitik. Nachhaltiger Ansatz oder kurzlebige Maßnahme?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/703194