Die Modernen Portfoliotheorie basiert auf dem 1952 publizierten Portfolio Selection Modell von Markowitz , dessen Grundansatz in vielfältigen Verfeinerungen und Erweiterungen das moderne Anlage- und Investmentmanagement bestimmt. Obwohl dieses Modell als Grundsatz der modernen Portfoliotheorie in der wissenschaftlichen Literatur anerkannt ist, kann es sich in Form eines Portfolio-Optimierungsmodells nicht im angewandten Asset Management durchsetzten.
Ausgehend von dieser Problemstellung entwickelten Fisher Black und Robert Litterman Anfang 1990 einen eigenständigen Ansatz. Dieser ist bestrebt die bestehenden Probleme der klassischen Portfoliotheorie zu bewältigen und die Methoden der quantitativen Portfoliooptimierung für den praktischen Einsatz im Asset Management brauchbar zu machen. Ausgangspunkt des Modells ist nicht das undefinierte Nullportfolio wie in der klassischen Portfoliooptimierung, sondern das so genannte Gleichgewichts- oder Referenzportfolio. Des Weitern verschafft das Verfahren dem Anleger die Möglichkeit individuelle Abweichungen seiner Renditevorstellungen von den vorliegenden Referenzwerten auf konsistente Weise in das Modell zu integrieren.
Im Folgenden führt diese Arbeit zunächst den Leitgedanken des Markowitz Ansatz aus und stellt die mit der klassischen Portfoliooptimierung verbundenen Schwächen dar. Im Anschluss wird der Black-Litterman-Ansatz prinzipiell und formaltheoretisch beschrieben, wobei auf verhaltensökonomische sowie anwendungsbezogene Aspekte eingegangen wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Portfolio Selection als Grundlage der Asset Allocation
- 2.1. Der Ansatz von Markowitz
- 2.2. Schwächen des Mean-Variance Modells in der Praxis
- 3. Der Black-Litterman Ansatz
- 3.1. Prämissen
- 3.2. Definition des Modells
- 3.2.1. Bayesianische Statistik
- 3.2.2. Prognose unter Sicherheit
- 3.2.3. Prognose unter Unsicherheit
- 3.2.4. Interpretation
- 4. Implementierung in die Asset Allocation
- 4.1. Verhaltensökonomie bei Renditeprognosen
- 4.2. Sensitivitätsanalyse
- 4.3. Praktischer Nutzwert des Modells
- 5. Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Black-Litterman-Ansatz, einer Erweiterung der klassischen Portfoliooptimierung nach Markowitz. Das Hauptziel der Arbeit ist es, die theoretischen Grundlagen des Black-Litterman-Ansatzes zu erläutern und seine praktische Relevanz für das Asset Management aufzuzeigen. Dabei werden insbesondere die Schwächen des Mean-Variance-Modells von Markowitz und die Vorteile des Black-Litterman-Ansatzes im Hinblick auf die Einbindung von subjektiven Erwartungen der Anleger sowie die Berücksichtigung von Verhaltensaspekten in der Renditeprognose beleuchtet.
- Die Schwächen des Mean-Variance-Modells von Markowitz in der Praxis
- Die theoretischen Grundlagen des Black-Litterman-Ansatzes
- Die Integration von subjektiven Erwartungen der Anleger in die Portfoliooptimierung
- Die Bedeutung von Verhaltensaspekten in der Renditeprognose
- Die praktische Anwendung des Black-Litterman-Ansatzes im Asset Management
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Portfolio Selection Theorie und dem Ansatz von Markowitz. Die Einleitung erläutert die zentralen Annahmen der klassischen Portfoliooptimierung und stellt die Schwächen des Mean-Variance-Modells in der Praxis dar. Im zweiten Kapitel wird der Black-Litterman-Ansatz ausführlich beschrieben. Dabei werden die Prämissen des Modells sowie die wichtigsten Elemente der Modelldefinition vorgestellt, einschließlich der Integration von Bayesianischer Statistik und der Unterscheidung zwischen Prognosen unter Sicherheit und Unsicherheit. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Implementierung des Black-Litterman-Ansatzes in die Asset Allocation. Hier werden unter anderem die Rolle der Verhaltensökonomie bei Renditeprognosen sowie die praktische Relevanz und der Nutzwert des Modells im Asset Management beleuchtet. Die Arbeit schließt mit Schlussfolgerungen ab, die die wichtigsten Erkenntnisse aus der Arbeit zusammenfassen und die Bedeutung des Black-Litterman-Ansatzes für das moderne Anlagemanagement hervorheben.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Seminararbeit sind: Portfoliooptimierung, Asset Allocation, Mean-Variance-Modell, Black-Litterman-Ansatz, Bayesianische Statistik, Renditeprognose, Verhaltensökonomie, Sensitivitätsanalyse, praktischer Nutzwert.
- Quote paper
- Philip Skiba (Author), 2006, Portfoliooptimierung nach Black-Litterman, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/69973